AT130224B - Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten aus natürlichen Magnesiumsilikaten. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten aus natürlichen Magnesiumsilikaten.

Info

Publication number
AT130224B
AT130224B AT130224DA AT130224B AT 130224 B AT130224 B AT 130224B AT 130224D A AT130224D A AT 130224DA AT 130224 B AT130224 B AT 130224B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
compounds
magnesium
serpentine
silicates
mixtures
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Metallgesellschaft Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Metallgesellschaft Ag filed Critical Metallgesellschaft Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT130224B publication Critical patent/AT130224B/de

Links

Landscapes

  • Compositions Of Oxide Ceramics (AREA)
  • Silicates, Zeolites, And Molecular Sieves (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von   hochfeuerfesten   Produkten aus natürlichen Magnesiumsilikaten. 



   Es ist bekannt, dass Magnesiurnorthosilikat, welches in der Natur als Forsterit vorkommt, einen sehr hohen Schmelzpunkt besitzt. Das natürliche Vorkommen von   Fnrsterit   ist   aher   ein so geringes, dass an die Verwendung dieses Minerals für die Herstellung   hochfeuerfester Er-   zeugnisse nicht gedacht werden kann. 



   Man hat infolgedessen   versucht. Magnesiumorthosilikat aus natürlich vorkommendem   Magnesiumhydrosilikat herzustellen. 



   So hat man z. B. die Möglichkeit der Herstellung von Magnesiumorthosilikat ans Serpentin und Magnesia im Schmelzfluss erörtert, aber mit der   Begrünung   verworfen, dass Serpentin erst bei relativ hohen Temperaturen in den   schmelzflüssigen     Zustand übergeht, während Magnesia   sich bereits bei niedrigeren Temperaturen verflüchtige. Um diese Schwierigkeiten zu umgehen. wurde ein Umweg vorgeschlagen, darin bestehend, dass Serpentin zunächst mit Quarzsand und Magnesiumsulfat zusammengeschmolzen wird. wobei durch fortwährendes Verdampfen von   S03   bzw. S02 der Schmelzpunkt allmählich bis zum Schmelzpunkt des Magnesiumorthosilikats ansteigen soll. Alsdann soll in die Magnesiumorthosilikatschmelze ein Gemisch äquivalenter Mengen von Serpentin und Magnesiumsulfat eingetragen werden.

   Auch dieses Verfahren ist mit technischem und wirtschaftlichem Erfolg nicht durchführbar, da der bei sehr hohen Temperaturen sich abspielende   Schmelzprozess   zu rascher Zerstörung des Ofenmaterials führt und der Vorgang unter Entwicklung von   Schweieldioxyd   und   Schwefehrioxyd   verläuft, deren   Unschädlichmachung   bzw. Verwertung nur mit grossen Schwierigkeiten und Kosten möglich ist. 



   Nach vorliegender Erfindung erhält man im wesentlichen aus Magnesiumorthosilikat bestehende. hochfeuerfeste Produkte von ausgezeichneten Eigenschaften.   indem   man   Gemische   von Serpentin und magnesiumreichen Stoffen, wie Magnesiumoxyd, Magnesit u. dgl. auf hohe, für die Verfestigung geeignete Temperaturen, aber unter Vermeidung der Überführung in schmelzflüssigem Zustand erhitzt.. 



   Die Mengenverhältnisse von Serpentin einerseits und Magnesiumoxyd anderseits können innerhalb gewisser Grenzen schwanken. In gegebenen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen. 



  Magnesiumoxyd in Mengen, welche über die zur Orthosilikatbildung erforderlichen hinausgehen. anzuwenden. Im übrigen werden die Mengenverhältnisse zweckmässig so geregelt, dass das fertige Produkt in der Hauptsache aus synthetisch   erzeugtem Magnesiumorthosilikat besteht.   



   Gegebenenfalls kann man die Reaktion durch Zusatz geringer Mengen von Stoffen, welche. wie z. B.   Alkalicarhonate,-borate oder-silikate,   befähigt sind, Reaktionen zwischen Silikaten 
 EMI1.1 
 befördernde Bestandteile enthalten. 



   Die Ausgangsstoffe werden zweckmässig in pulveriger, gegebenenfalls feinpulveriger Form angewendet, gegebenenfalls derart. dass die   Ausgangsrnischungen   aus Teilchen verschiedener   Korngrösse zusammengesetzt   sind. 



   An Stelle von Magnesiumoxyd können auch andere, magnesiumreiche Verbindungen, wie 
 EMI1.2 
 oder Gemenge dieser Stoffe mit Silikaten, welche mehr   MgO   zu   Si02   enthalten als dem Verhältnis 2 : 1 entspricht, z. B. unreiner Magnesit, in passenden Mengen zugesetzt werden. Auch 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 so zu   wählen, dass   die   gewünschte   Magnesiumoxydbildung erfolgen kann. 



   In manchen Fällen hat es sich als vorteilhaft erwiesen, den zur Anwendung gelangenden Serpentin oder Gesteine, welche erhebliche Mengen von solchen enthalten, zunächst durch Erhitzen auf passende Temperaturen mehr oder weniger weitgehend zu entwässern, und dieselben alsdann unter Bedingungen, bei   welchen Magnesiumorthosilikat   gebildet wird, im Sinne der Erfindung weiterzubehandeln. 



   Man kann den Ausgangsstoffen auch noch Zusätze verschiedener Art einverleiben und hiedurch die Baustoffe nach der einen oder andern Richtung hin beeinflussen. So kann man z. B. durch Zugabe passender Mengen von Aluminiumverbindungen, wie z. B. Ton, Kaolin, Bauxit u. dgL Baustücke u. a. m. herstellen, welche einen hohen Grad von Feuerfestigkeit mit besonders günstigen, mechanischen Eigenschaften, wie z. B. grosse Druckfestigkeit bei hohen Temperaturen, vereinen. Die Auswahl der Stoffe und die Mengenverhältnisse werden dabei zweckmässig so gewählt, dass das fertig gebrannte Produkt im wesentlichen aus Magnesiumorthosilikat besteht und daneben noch Magnesiumaluminat in den zur Erzielung der gewünschten 
 EMI2.2 
 Magnesiumoxyd, enthält.

   Man kann weiterhin die Eigenschaften der Baustoffe durch Zusatz von Eisenverbindungen, insbesondere Eisenoxyden oder solche enthaltenden Stoffen verbessern, z. B. mit bezug auf Leitungsvermögen für Wärme und Elektrizität. An Stelle oder neben Eisenverbindungen können gegebenenfalls auch Stoffe verwendet werden, welche noch andere Metalle der Eisengruppe enthalten. Es hat sich   überraschenderweise   gezeigt, dass selbst erhebliche Beimischungen von Eisenoxyden u. dgl. die Feuerfestigkeit der erfindungsgemäss hergestellten Baustücke nicht in solchem Grad herabsetzen, dass hiedurch die technische Anwendung verhindert wird. Die Eisenverbindungen können mit Vorteil in Form billiger Naturprodukte, z. B. billiger Eisenerze, z. B. Magnesit u. dgl. angewendet werden.

   Mit besonderem Vorteil werden den Produkten Aluminiumverbindungen und Eisenverbindungen einverleibt. 



   Man kann den Ausgangsstoffen bzw. den darauf hergestellten Mischungen und Massen auch noch andere Stoffe oder Verbindungen einverleiben, um denselben gewünschte Eigenschaften, z. B. gegen chemische und mechanische Einwirkungen verschiedener Art zu verleihen. Als solche Zusatzstoffe kommen z. B. Verbindungen dreiwertiger oder vierwertiger Elemente mit hohen Atomgewichten (vorzugsweise über   40), wie   z. B. Titan, Chrom, Mangan, Vanadin, Zirkonium, Yttrium, Lanthan, Cer u. dgl. oder Stoffe, welche solche enthalten, gegebenenfalls mehrere der genannten Verbindungen oder Stoffe in Betracht. 



   Die   erfindungsgemäss   herstellbaren Stoffgemische können z. B. geformt, gestampft, gegossen als Spritzmasse, Farbmasse, Mörtel od. dgl. angewendet und durch Erhitzen auf geeignete Temperaturen befestigt werden. 



   Die Formgebung kann unter Anwendung von Druck, zweckmässig hohem   Pressdruck.   durchgeführt werden. 



   Das Erhitzen kann in Form besonderer Brennprozesse in dazu geeigneten Öfen ein-oder mehrstufig, gegebenenfalls unter Verwendung verschieden hoher Temperaturen   durchgeführt   werden. Man kann z. B. auch die Mischungen zunächst an der Fabrikationsstelle durch Vorerhitzung in Formkörper überführen und letztere an der Verwendungsstelle fertig brennen. 



   Als praktisch geeignete Ausgangsstoffe kommen ausser Serpentin auch   serpentinhaltige   Stoffe, wie z. B. Gemenge von Serpentin mit andern Magnesiumhydrosilikaten oder auch solche mit wasserfreien Silikaten, z. B. Gemenge von Serpentin mit Enstatit in Betracht. 



   Beispiel : 100 Teile Serpentin (enthaltend 41 Gewichtsprozent   Si02,   42 Gewichtsprozent MgO, 4 Gewichtsprozent Eisenoxyd und 13 Gewichtsprozent Wasser) von einer Korngrösse von unter   0'05 m'in werden   mit 40 Teilen unreinem Magnesit (von der Zusammensetzung 40 Gewichtsprozent MgO, 40 Gewichtsprozent   Kohlensäure,   4 Gewichtsprozent Si02 und 4 Gewichtsprozent Eisenoxyd) innig gemischt. Durch genügend langes Erhitzen des gegebenenfalls vorher geformten Mischgutes auf Temperaturen von   1100-1200  C   erhält man ein Material, das im wesentlichen aus Magnesiumorthosilikat besteht und sich durch grosse Feuerfestigkeit und Standfestigkeit auch bei Einwirkung sehr hoher Temperaturen auszeichnet. 



   Die Verwendung von Serpentin u. dgl.   Magnesiumhydrosilikaten   bietet im Vergleich zu der Verwendung von Talkum den Vorteil, dass die Magnesiumorthosilikatbildung bereits bei niedrigeren Temperaturen vor sich geht und die Erhitzungsdauer abgekürzt werden kann. Ein weiterer, sehr wesentlicher Vorteil besteht darin, dass weniger Magnesiumoxyd (u. zw. weniger als die Hälfte) der bei Verarbeitung von Talkum erforderlichen Menge nötig ist. Hiezu   kommt   schliesslich noch, dass Serpentin als   bergmännisches   Abfallprodukt sehr viel billiger ist, als Talk.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE : EMI3.1 silikaten, dadurch gekennzeichnet, dass Gemische von Serpentin und magnesinmreichen Stoffen, wie Magnesiumoxyd, Magnesit u. dgl. durch Erhitzen auf hohe Temperaturen, aber unter Vermeidung der Überführung in schmelzflüssigen Zustand verfestigt werden.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Serpentin zunächst einer Vorentwässerung, zweckmässig unter Verwendung von verhältnissmässig niedrigen Temperaturen. unterworfen wird.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuschlag an magnesiumreichen Verbindungen so bemessen wird. dass das Endprodukt wesentliche Mengen an freiem Magnesiumoxyd enthält.
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Gegenwart von Reaktionsbeschleunigern, wie z. B. Alkaliboraten, Alkalisilikaten u. dgl. gearbeitet wird.
    5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch die Verarbeitung von Ausgangsmischungen, welche ausser Magnesiumverbindungen noch andere Metallverbindungen, z. B. Aluminium-oder Eisenverbindungen oder Verbindungen beider Art enthalten.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Brennprozess mehrstufig, gegebenenfalls unter Anwendung verschiedener Temperaturhöhen und gegebenenfalls an verschiedenen Orten, z. B. zum Teil am Herstellungsort. zum Teil an der Verwendungsstelle erfolgt.
AT130224D 1927-08-22 1927-08-22 Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten aus natürlichen Magnesiumsilikaten. AT130224B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT130224T 1927-08-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT130224B true AT130224B (de) 1932-11-10

Family

ID=3636424

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT130224D AT130224B (de) 1927-08-22 1927-08-22 Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten aus natürlichen Magnesiumsilikaten.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT130224B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE914477C (de) * 1949-06-14 1954-07-01 Dynamidon Werk Engelhorn & Co Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten poroesen Steinen und Massen
DE1162256B (de) * 1953-02-16 1964-01-30 Kaiser Aluminium Chem Corp Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Bindematerials

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE914477C (de) * 1949-06-14 1954-07-01 Dynamidon Werk Engelhorn & Co Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten poroesen Steinen und Massen
DE1162256B (de) * 1953-02-16 1964-01-30 Kaiser Aluminium Chem Corp Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Bindematerials

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2842673A1 (de) Leichter, poroeser zuschlagstoff und verfahren zu seiner herstellung
DE2815094A1 (de) Feuerfeste zusammensetzung zum fliessgiessen
DE2308851B2 (de) Verfahren zur Herstellung von hydratationshärtendem Material aus Stahlerzeugungshochofenschlacke
DE2228791B2 (de) Verfahren zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften von hydraulischen Bindemitteln auf der Basis von Hochofenschlacke
AT130224B (de) Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten aus natürlichen Magnesiumsilikaten.
DE2401185C2 (de) Bindemittel
DE1300858B (de) Verfahren zur Herstellung einer luftabbindenden feuerfesten Masse auf der Grundlage von Siliciumdioxyd
DE583194C (de) Verfahren zur Herstellung hochfeuerfester Produkte
DE520053C (de) Verfahren zur Herstellung hydraulisch erhaertender Massen
AT153208B (de) Feuerfestes Erzeugnis.
DE591747C (de) Verfahren zur Herstellung von hochfeuerfesten Produkten
DE650717C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Erzeugnisse
DE2148922C2 (de) Totgebrannte feuerfeste Masse auf der Basis von MgO, CaO, SiO&amp;darr;2&amp;darr; und deren Verwendung
DE814865C (de) Verfahren zur Herstellung von festen, poroesen Bau- und Isolierformlingen
DE746717C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Baustoffe aus Serpentin und magnesiumreichen Stoffen
DE659218C (de) Feuerfester Baustoff
AT151968B (de) Verfahren zur Herstellung von im wesentlichen aus Magnesiumorthosilikat bestehenden feuerfesten Baustoffen.
AT205403B (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Steine, keramischer Körper, Steingut und Porzellan aus gebranntem Ton
AT121249B (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte aus natürlichen Magnesiumsilikaten.
DE767579C (de) Verfahren zur Herstellung von Sintermagnesia
DE623644C (de)
AT146499B (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte aus magnesiumorthosilikathaltigen Naturstoffen, insbesondere Olivinen.
CH136863A (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Produkte aus natürlichen Magnesiumsilikaten.
AT133742B (de) Verfahren zur Herstellung von weißem Zement aus gefärbten, z. B. eisenhaltigen Rohstoffen.
AT320513B (de) Zement bzw. Zementbeton und Verfahren zu ihrer Herstellung