DE2148922A1 - Feuerfestes Material - Google Patents
Feuerfestes MaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft feuerfeste Materialien, insbesondere feuerfeste Magnesiazusammensetzungen und feuerfeste
Produkte, z.B. daraus hergestellte feuerfeste Ziegel.
In der feuerfestes Material herstellenden Industrie herrscht gegenwärtig die Meinung vor, daß bei vorgegebener
Magnesiaqualität die Hochtemperaturfestigkeit des Korns oder der aus derartiger Magnesia hergestellten Ziegel mit
sinkendem Borgehalt zunimmt. Erfindungsgemäß wurde jedoch gefunden, daß für Magnesia_zusammensetzungen mit Kieselsäuregehalten
von weniger als 0,4 Gew.-% und Kalk- und Kieselsäuregehalten bei Kalk/Kieselsäure-Gewichtsverhält-
" 1 " original inspected
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nissen von mehr als 3:1, Borgehalte, von Ms zu 0,25 Gew.-%
B2O, hingenommen werden können, wobei die vergleichsweise
große Festigkeit bei erhöhten Temperaturen erhalten bleibt.
Die totgebrannte feuerfeste Magnesiazusammensetzung nach der Erfindung ist gekennzeichnet durch einen MgO-Gehalt
von mindestens 95 Gew.-%, vorzugsweise 97 Gew.-%,
einen Kieselsäuregehalt von weniger als 0,4 Gew.-$, vorzugsweise von 0,005 oder 0,02 bis 0,2 Gew.-%, einen Kalkgehalt
in Gewichtsprozent, der den durch die Beziehung (2S + 0,3)» vorzugsweise (2S + 0,5) gegebenen, in welchen
S den Gehalt an Kiselsäure in Gewichtsprozent wiedergibt, übersteigt, wobei das Gewichtsverhältnis von Kalk zu Kieselsäure
größer als 3:1 ist, sowie einen Borgehalt, der weniger als 0,25 Gew.-?£, berechnet als B2O,,beträgt.
Obwohl zum Teil erhebliche Gehalte an B2O, in der
Magnesiazusammensetzung nach der Erfindung zugegen sein können, ist jedoch zu beachten, daß in beschränktem Maße
ein Absinken der Hochtemperaturfestigkeit bei Kieselsäuregehalten im Bereich von etwa 0,3 Gew.-# mit gleichzeitigen
BpO^-Gehalten von etwa 0,2 Gew.-% auftritt. Es ist daher
vorteilhaft, zur Erzielung einer guten Festigkeit bei höheren Kieselsäuregehalten den B20,-Gehalt auf weniger als
0,1 Gew.-% zu beschränken. Im allgemeinen ist es erforderlieh,
daß der minimale B2O3-GeIIaIt lediglich etwa (0,25S .)
20981S/1359
und der maximale BgO^-Gehalt etwa (0,25 - 1,2S2) Gew.-%
beträgt, wobei S den Kieselsäuregehalt in Gew.-% wiedergibt. Besonders vorteilhaft ist ein B20^-Gehalt unterhalb
von (0,3 - 0,8S) Gew.-%.
Eisenoxyd und Aluminiumoxyd können in der Zusammensetzung nach der Erfindung zugegen sein. Es ist jedoch vorteilhaft,
die Menge dieser Materialien auf ein Minimum zu beschränken. Die Menge an Eisenoxyd und Aluminiumoxyd beträgt
beispielsweise weniger als 0,4 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 0,2 Gew.-#, berechnet als ^2 0S' w°kei Il2Ü3 das
Gesamtgewicht von Fe2O^ und AIpO,, darstellt. Im allgemeinen
nehmen die Mengen an Rp°3~ Ma"terialien>
die in Kauf
genommen werden können, mit steigendem Kalkgehalt ab. Es ist erwünscht, daß der R^O^-Gehalt in der Größenordnung
von 0,1 Gew.-5fr bei hohen Kalkanteilen, z.B. bei etwa 2
Gew.-% und mehr CaO liegt.
Die feuerfeste Zusammensetzung nach der Erfindung kann aus Magnesia enthaltenden Mineralen gewonnen werden.
Es ist jedoch vorteilhaft, sie aus synthetischen Magnesiaprodukten herzustellen, beispielsweise aus Magnesia, die
durch Ausfällen aus Bitterwässern (bitterns), Salzsolen, oder Meerwasser durch deren Behandlung mit Alkali gewonnen
wurde. Aber auch die Verwendung von durch thermische Zersetzung von Magnesiumchlorid hergestellter Magnesia ist
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vorteilhaft. Diese thermische Zersetzung wird vorzugsweise nach dem in der britischen Patentschrift No. 793 700
beschriebenen Verfahren durchgeführt. Das Verfahren besteht aus der feinen Verteilung des Magnesiumchlorids in
geschmolzenem Zustand oder in wässriger Lösung zu einem in geeigneter Weise gerichteten Sprühstrahl mit festgelegter
Weglänge, dem Inberührungbringen des Sprühstrahls mit einem heißen Gasstrom in Gegenwart von Wasserdampf und der
thermischen Zersetzung der versprühten Teilchen, bevor sie das Ende des Reaktionswegs erreichen. Um die besondere Zusammensetzung
nach der Erfindung zu erhalten, kann es notwendig sein, daß die Magnesia gereinigt oder mit Zusätzen,
beispielsweise chrom-, kalk- oder zirkonerdehaltigen Zusätzen, versehen wird. Auch kann es gleichzeitig oder unabhängig
davon erforderlich sein, die Bedingungen zu modifizieren, unter welchen die Magnesia hergestellt wird. Die Magnesia
soll totgebrannt sein, kann aber auch vor dem Totbrennvorgang pelletisiert worden sein.
Die feuerfeste Zusammensetzung nach der Erfindung kann
ohne weitere Zusätze oder zusammen mit anderen feuerfesten Materialien zu Ziegeln, Blöcken, Bindemitteln, Zement,
Stampfmassen, Spritzmischungen für feuerfeste Auskleidungen, Gießmassen und zur Verwendung als Ofenbaumaterialien
verarbeitet werden. Sie sind durch ausgezeichnete Dichte- und Hochtemperaturfestigkeitseigenschaften gekennzeichnet.
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Die folgenden Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Verschiedene Partien von Seewassermagnesia mit unterschiedlichen Analysen wurden bei Temperaturen im Bereich
zwischen 600 und 1000° C leicht calciniert, bis der Glühverlust der Magnesia 0,5 bis 2% betrug. Die anteilmäßigen
Verunreinigungen in Form von Kalk, Kieselsäure, Eisenoxyd und Aluminiumoxyd wurden dann auf die erforderlichen Beträge
durch Zugabe geeigneter Materialmengen, beispielsweise Kieselsäure, Kalk, Zirkon und Zirkonerde, Chrom und
dgl. eingestellt. Das Material wurde dann gründlich durchmischt. Die Mischung wurde nachfolgend bei Drücken von
3150 kg/cm2 pelletisiert und bei 1500 bis 1800° C totgebrannt.
Die totgebrannten Magnesiamaterialien wurden dann in der nachfolgend beschriebenen Weise zu Ziegeln geformt.
Die Magnesiamaterialien wurden gebrochen und zu für die Ziegelherstellung geeigneten Partien sortiert. Die Teilchengrößenverteilung
war derart, daß 65% der Teilchen eine Größe zwischen 3,35 und 0,21 mm und 35% der Teilchen eine
Grüße von weniger als 0,21 mm aufwiesen. Eine etwa 4#ige Sulfitlaugenlösung mit einer spezifischen Dichte von 1,2
- 5 209816/13E9
2U8922
wurde zu der Mischung gegeben, die in einer Preßform mit einem Druck von 1260 kg/cm gepreßt wurde. Die erhaltenen
Ziegel wurden zwischen I650 und 1800° C über einen Zeitraum
von 112 Stunden gebrannt.
Der Bruchmodul der Ziegel wurde bei verschiedenen Temperaturen bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 wiedergegeben.
Wie aus dieser Tabelle ebenfalls ersichtlich, weisen die als Beispiele angegebenen Magnesiazusammensetzungen,
aus welchen die Ziegel hergestellt wurden, Analysenwerte auf, die innerhalb des erfindungsmäßigen Bereichs liegen.
Weiterhin geht aus der Tabelle hervor, daß jeder Ziegel eine vergleichsweise große Hochtemperaturfestigkeit zeigt.
- 6 209816/1359
TA3ELLE 1
PO
ο co
co cn co
Analyse (Gew.-%) | 1 | 2 | 3 | Seispiel No. | 5 | 6 | 7 | 8 |
0.9 | 1.41 | 1.38 | 4 | 1.2 | 0.9 | 1.0 | 0.85 | |
CaO | 0.1 | 0.08 | 0.25 | 1.2 | 0.3 | 0.2 | 0.1 | 0.04 |
SiO2 | 0.05 | 0.07 | 0.03 | 0.3 | 0.2 | 0.2 | 0.04 | 0.05 |
Al2O3 | 0.1 | 0.1 | 0.12 | 0.2 | 0.15 | 0.15 | 1.1 | 0.95 |
Fe2O3 | 0.15 | 0.3 | 0.3 . | |||||
Cr2O3 | 0.4 | 0.3 | ||||||
ZrO2 | 0.2 | 0.18 | 0.16 | 0.04 | 0.03 | 0.1 | 0.16 | |
B2O3 Bruchmodul 2 in kg/cm bei: |
161 | 150.5 | 126 | 0.02 | 161 | 168 | ||
1260° C | 77 | 91 | 98 | |||||
1350° C | 66.5 | 52.5 | 91 | 80.5 | ||||
1400° C | 59.5 | 45.5 | 154 | 80.5 | 70 | |||
1500° C | 63 | 105 | 70 | 73.5 | ||||
1550° C | 52.5 | 59.5 | ||||||
1600° C | 70 | |||||||
ro
oo
Vergleichsbeispiele
Zu Vergleichszwecken wurde der Bruchmodul von Ziegeln
bestimmt, die ein Kalk/Kieselsäureverhältnis von weniger als 3:1 aufwiesen. Die verwendeten Formulierungen und die
erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 als Vergleichsbeispiele a bis e wiedergegeben.
Die erhaltenen Ergebnisse zeigen, daß Ziegel aus Magnesiamaterialien
mit ähnlichen Analysenwerten, wie die in Beispiel 1 bis 8 verwendeten, wesentlich geringere Festigkeiten
aufweisen, wenn das Kalk/Kieselsäureverhältnis kleiner gewählt wird.
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2H8922
φ | ) | O | CM | CM | τ- | O | d | IA | •Η | •ti α |
a | O | O | |
O | O | ° | O | Φ | I Bruch | /Tv | ||||||||
ο- | tn | d | ■Q | Q} | ■ | |||||||||
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O | d | Ο | O | CM | ||||||||||
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• | O | ^— | 00 | T- | |||||||||
O | • | • | τ- | ITv | ||||||||||
CM | O | O | O | CM | ||||||||||
CM | IfV | O | Ο | is* | ||||||||||
CU | * | χ— | O | V- | U | τ- | ||||||||
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ΚΛ | τ- | |||||||
«α | εα | a | (χι | O | ||||||||||
CM | ||||||||||||||
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ORIGINAL INSPECTED
Claims (10)
- Patentansprüchefly Totgebrannte, feuerfeste Magnesiazusammensetzung, gekennzeichnet durch einen MgO-Gehalt von mindestens 95 Gew.-?6, einen Kieselsäuregehalt von weniger als 0,4 Gew.-%, einen Kalkgehalt von mehr als (2S + 0,3) Gew.-%, wobei S den Gehalt an Kieselsäure in Gew.-% bedeutet, und das Gewichtsverhältnis von Kalk zu Kieselsäure in der Zusammensetzung größer als 3:1 ist, sowie einen Borgehalt, der weniger als 0,25 Gew.-?6, berechnet als B2O,, beträgt.
- 2. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen MgO-Gehalt von mindestens 97 Gw.~%,
- 3. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch einen Kieselsäuregehalt von 0,005 bis 0,2 Gew.-%.
- 4. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1 bis 3, gt'kenn-zeichnet durch einen größeren KaIk-- 10,': 209816/1359; . ■ ORlGINAL INSPECTED2M8922 "Igehalt in Gew.-% als der, welcher der Beziehung. (2S + 0,5)entspricht.
- 5. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Borgehalt, der weniger als 0,25 Gew.-%, berechnet als BpO,, beträgt.
- 6. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Borgehalt inGew.-%, der, als B2O, berechnet, mehr als 0,25 S und weniger als (0,25 -1,2 S2) Ge\f.-% beträgt.
- 7. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Magnesiamaterial, durch dessen Reinigung und/oder durch Zufügen von chrom-, kalk- oder zirkonerdehaltigem Material hergestellt ist.
- 8. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus synthetischer, durch thermische Zersetzung von Magnesiumchlorid erhaltener Magnesia hergestellt ist.
- 9. Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch- 11 209816/13592U8922gekennzeichnet, daß die thermische Zersetzung des Magnesiumchlorids in einem Verfahren erfolgt ist, das in aufeinanderfolgenden Schritten aus der feinen Verteilung des Magnesiumchlorids in geschmolzenem Zustand oder in wässriger Lösung in Form eines in geeigneter Weise gerichteten Sprühstrahls mit vorbestimmter Weglänge, dem InberUhrungbringen des Sprühstrahls mit einem heißen Gasstrahl in Gegenwart von Wasserdampf und der thermischen Zersetzung der versprühten Teilchen vor Erreichen des Endes des Reaktionswegs, besteht.
- 10. Feuerfestes Material in Form von Ziegeln, Blöcken, Bindemitteln, Zement, Stampfmassen, Spritzmassen für feuerfeste Auskleidungen oder Gießmassen, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer totgebrannten, feuerfesten Magnesiazusammensetzung nach Anspruch 1 bis 9 hergestellt ist.- 12 209816/1359
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