DE706008C - Verfahren zur Gewinnung von Baustoffen aus glasig erstarrenden Stoffen, insbesondere huettenmaennischen Schlacken - Google Patents
Verfahren zur Gewinnung von Baustoffen aus glasig erstarrenden Stoffen, insbesondere huettenmaennischen SchlackenInfo
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Description
- Verfahren zur Gewinnung von Baustoffen aus glasig erstarrenden Stoffen, insbesondere hüttenmännischen Schlacken Es ist bereits ein Verfahren vorgeschlagen worden, den Zerfall (Kalkzerfall) von basischen, kalkreichen Schlacken, insbesondere Hochofenschlacken, zu verhindern, indem den schmelzflüssigen Schlacken geringe Mengen Sodaentschwefelungsschlacke zugesetzt werden. Diese basischen Schlacken kristallisieren an sich sehr gut und neigen zum Zerfall, weil die einzelnen Kristalle der Schlacken miteinander in Spannung stehen, die sich namentlich bei der Umwandlung des D2calcium-Silicats von ß zu y auswirkt.
- Dieser Zerfall wird verhindert, indem den basischen Schlacken ein Zusatz von 3 bis i o % Sodaschlacke gegeben wird.
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um aus glasig erstarrenden Stoffen, in Sonderheit glasig erstarrenden hüttenmännischen Schlacken, Baustoffe, wie Straßenbau-Stoffe, herzustellen. Diese glasig erstarrenden Stoffe besitzen :eben durch ihre glasigen Eigenschaften .eine zu hohe Sprödigkeit, um ohne weiteres für Straßenbaustoffe geeignet zu sein. Man hat nun schon vorgeschlagen, diese glasigen Stoffe in dicker Schicht von 3o bis 35.cm auszugießen, aber auch hierbei hat man nur einen Teilerfolg erzielt, weil nämlich die Außenschichten immer noch in gewisser Stärke glasig blieben und daher nicht verwertet werden konnten. Ferner hat man schon vorgeschlagen, saure Hochofenschlacke zunächst längere Zeit kurz unterhalb des Schmelzpunktes zu .erhitzen, um den Beginn der Kristallisation hervorzurufen und dann durch erneutes Erhitzen auf eine höhere Temperatur die Kristallisation zu he-schleunigen. Diese Arbeitsweise ist umständlich und teuer. NTAMT Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, daß man glasig erstarrende Stoffe dadurch für Baustoffe geeignet machen kann, wenn man ihnen im schmelzflüssigen Zustand, die bei der Roheisenentschweflung anfallende:; Entschiveflungsschlacke im festen Zustand ix'' einer geringen :Menge von 2 bis höchstens' 5 Rio zusetzt.
- Als glasig erstarrende Stoffe, die in dieser Weise für Baustoffe geeignet gemacht werden können, kommen in erster Linie die bei dem sog. sauren Schmelzen im Hochofenbetrieb anfallenden Thornasroheisenschlacken in Frage. Es sind dieses Schlacken, bei denen ein Kalk-Kieselsäure-Verhältnis von unter t vorliegt. Ferner können erfindungsgemäß behandelt werden reine Glasschmelzen, schließlich auch noch Schlacken, wie sie bei der Herstellung von Nichteisenmetallen anfallen, z. B. Kupferschlacken.
- Diese Schlacken läßt man in entsprechende Behälter einlaufen, z. B. Pfannen, und gibt hier die Entschweflungsschlacke in der angegebenen Menge zu.
- Als weitere besondere Maßnahme ist es zweckmäßig, die Schlacke während des Zusetrens dieser Bestandteile gut umzurühren. Eine gute Durchrühruag erzielt man durch gleichzeitige Zugabe von solchen Stoffen in die Pfanne, die infolge von Zersetzung bei den hohen Temperaturen stark Gas entwickeln. Das spezifische Gewicht dieser Stoffe soll jedoch größer sein als das der Schlacke, damit sie in der Schlacke untersinken und die Durchrührung der Schlacke von unten her erfolgt. Als Zusätze eignen sich besonders nasse, carbonathaltige Erzbrocken, Brocken von Kalkstein und Briketts aus Kalkstein und Waschbergen. Die aus diesen Stoffen bei der Zersetzung freiwerdenden Gase bewirken eine innige Durchmischung und Durchrührung der zur Anregung der Kristallisation erfolgten Zusätze mit der schmelzflüssigen Schlacke, so daß diese Zusätze vollständig homogen in der Schlacke verteilt werden. Bei der Verbesserung der Kristallisationsfähigkeit der sauren Schlacke durch Zugabe von Sodaschlacke hat die Durchrührung der Schlacke während der Zugabe durch die aus den gleichzeitig zugegebenen Kalksteinbrocken sich entwickelnde Kohlensäure noch den Vorteil, daß sie außerdem eine gute Entgasung der Schlacke bewirkt und darüber hinaus vor l@m auch die Verbrennung und Austreibung ,ei;-'Schwefels begünstigt, der in der Soda-`` eschweflungsschlacke in großen Mengen vorhanden ist. Man erreicht auf diese Weise gleichzeitig, daß die saure Schlacke trotz der durch die Sodaschlacke eingebrachten großen Schwefelmengen sehr schwefelarm bleibt, was besonders wichtig ist, weil bekanntlich Schlacken mit höherem Schwefelgehalt bei gleichzeitiger Anwesenheit von Eisen- und Manganverbindungen leicht zum Eisenzerfall neigen.
- Die erfindungsgemäß erhaltenen Baustoffe besitzen eine Festigkeit, die dem Basalt gleichwertig ist. An Stelle der Entschweflungsschlacke kann man auch ähnlich zusammengesetzte andere künstliche oder natürliche Stoffe verwenden. Gleichfalls können die Silicate dieser Stoffe durch Aluminate und Titanate ersetzt werden, und schließlich ist es auch noch möglich, als Zusatzstoffe selbst wieder zerkleinerte, bereits kristallisierte Schlackenzunehmen, und zwar zweckmäßigerweise die Schlacken, die in der erfindungsgemäßen Weise behandelt worden sind, oder auch zerkleinerte basische Thomasschlacke. Die Zerkleinerung findet dabei auf Korngrößen von etwas unter i o mm statt.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Baustoffen aus glasig erstarrenden Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß den an sich glasigen Stoffen im schmelzflüssigen Zustand die bei der Roheisenentschweflung anfallende Entschweflungsschlacke in festem Zustand zugesetzt wird.
- 2. Verfahren nasch Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig während des Zusatzes oder unmittelbar nach dem Zusatz der Entschweflungsschlacke eine gute Durchrührung der zu behandelnden Schlacke, z. B. durch Zugabe von nassen Erzbrocken, Kalksteinbrocken, Briketts aus Kalkstein und Waschbergen o. dgl., erfolgt.
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