-
Drehschalter zum Umschalten elektrischer Sprechstromerzeuger Die Erfindung
bezieht sich auf Drehschalter zum Umschalten elektrischer Sprechstromerzeuger, z.
B. von Tonabnehmern, Photozellen o. dgl., auf eine im Eingangskreis des gemeinsamen
Verstärkers liegende Überblendungseinrichtung für die wahlweise in cyclischer Vertauschung
aufeinanderfolgende oder gleichzeitige Wiedergabe von drei oder mehr Schallaufzeichnungen
und bezweckt, Drehschalter in dieser Art weiter zu vervollkommnen.
-
Erfindungsgemäß wird der Drehschalter so ausgebildet, daß immer je
zwei Tonabnehmer an die Überblendungseinrichtung angeschaltet, die übrigen aber
kurzgeschlossen sind. Hierbei wird jedoch erfindungsgemäß dafür gesorgt, daß der
Umschalteorgang ohne Einfluß auf die Lautstärke des im Betrieb bleibenden Sprechstromerzeugers
ist.
-
Zur Ausführung des Erfindungsgedankens können drei feststehende Schleifringe
vorgesehen werden, von denen der eine in Segmente zerlegt ist, an welche die Sprechstromerzeuger
angeschlossen sind, während die beiden anderen mit den Verstärkereingangsklemmen
verbunden sind. Mit diesen Schleifringen arbeitet ein drehbares Kreuzkontaktstück
mit so viel Armen zusammen, wie Sprechstromerzeuger vorgesehen sind, wobei ein Arm
zwei isolierte Kontaktbrücken zur Verbindung je eines Schleifringes mit den Segmenten
des dritten Schleifringes trägt, während die übrigen Arme die Segmente leitend finit
dem Abgriff des Überblendungspotentiometers verbinden. Es kann aber auch ein drehbarer
Teil vorhanden sein, der zwei mit den Endklemmen des Überblendungspotentiometers
leitend verbundene Schleifringe und für jeden Sprechstromerzeuger zwei Kontaktfedern
trägt, wobei die letzteren auf einem feststellenden, in Segmente zerlegten Schleifring
gleiten, an dessen Segmente die Sprechstromerzeuger angeschlossen sind, wobei zwei
der Kontaktfedern mit den Schleifringen, die übrigen mit dem Abgriff des Überblendungspotentiometers
in leitender Verbindung stehen.
-
In beiden Fällen wird die Drehachse des Umschalters mit dem Abgriff
des Überblendungspotentiometers verbunden und direkt oder über einen Kondensator
an ein definiertes Potential (Erde oder Null) gelegt.
-
In der Zeichnung sind zwei verschiedene Ausführungsbeispiele dargestellt,
bei welchen drei verschiedene Sprechmaschinenabtastdosen mittels eines Schalters
auf ein gemeinsames Überblendungspotentiometer geschaltet werden können.
-
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i besteht die Umschaltvorrichtung
für die drei Abtastdosen i9, ai, 23 aus drei feststehenden Schleifringen,
von denen der eine in einzelne Segmente g bis 14 zerlegt ist. Hierbei sind je zwei
benachbarte Segmente mit je einer der drei Abtastdosen verbünden. Der Schaltvorgang
erfolgt hierbei mittels eines drehbaren Kreuzkontaktstückes, an dem zwei Kontaktbrücken
5, 6 vorgesehen sind, die voneinander und gegen die übrigen Kontaktarnie z, 3 isoliert
sind. Durch das Kreuzkontaktstück
werden jeweilig zwei nebeneinanderliegende
Segmente kurzgeschlossen, so daß dadurch die betreffende Abtastdose vollständig
überbrückt, also abgeschaltet wird. Die Drehachse i des Kreuzkontaktstückes steht
mit den vier Kontaktarmen 2, 3 des Kreuzkontaktes in leitender Verbindung und ist
an den Gleitkontakt z8 des Überblendungspotentiometers 17 angeschlossen. Die beiden
äußeren Klemmen dieses Potentioineters sind mit den beiden inneren Schleifringen
7, 8 verbunden und außerdem an die beiden Eingangsklemmen des Kraftverstärkers 15,
16 angeschlossen.
-
Da in dem Ausführungsbeispiel nach Abb. i drei verschiedene Abtastdosen
zur Verwendung kommen, so muß der Segmentring sechs 1sontaktsegmente erhalten, die
auf einem Kreise, und zwar um je 6o°, gegeneinander versetzt angeordnet sind. Das
Kreuzli#ontaktstück besitzt in diesem Falle je zwei mal zwei tun 6o° gegeneinander
versetzte Kontaktarme, und die beiden von ihnen elektrisch getrennten und untereinander
isolierten Kontaktbrücken sind dann in den Lücken des Kreuzkontaktstückes um iSo°
gegeneinander versetzt angeordnet, so daß sie mit den danebenliegenden Kontaktarmen
des Kreuzkontaktstückes j e einen Winkel von 6o° bilden.
-
Werden auf dem Spieltisch mehr als drei Abtastdosen und Mikrophone
o. dgl. zugleich verwendet, so muß natürlich die Anzahl der benötigten Kontaktsegmente
entsprechend größer sein, und die Kontaktvorrichtung ist dann entsprechend abzuändern.
Selbstverständlich werden dann die Schaltwinkel entsprechend kleiner. Vor großer
Wichtigkeit ist es, daß der Gleitkontakt des an die Verstärkerklemmen angeschalteten
überblendungspotentiometers mit der Erde oder mit der Nullklemme des Verstärkers
verbunden ist.
-
In der gezeichneten Stellung ist die Abtastdose i9 durch die beiden
Arme 2 und 3 des Kreuzkontaktstückes kurzgeschlossen, während die beiden Abtastdosen
21 und 23 zugleich an die Kraftverstärkerklemmen 15 und 16 angeschlossen sind. Je
ein Pol der Abtastdosen 21 und 23 ist auf diese Weise finit dem Gleitkontakt 18
des Potentiorneters r7 leitend verbunden. Die Anschlüsse erfolgen hierbei durch
die Arme 2 und 3 des Kreuzkontaktes und durch die beiden Kontaktbrücken 5 und 6,
wobei durch Drehen um die Achse i eine beliebige Änderung der Schaltung möglich
ist.
-
Sind die beiden Abtastdosen 2i und 23 mittels der Regelwiderstände
22 und 24 auf gleiche Lautstärke eingestellt und steht der Gleitkontakt 18 des Überblendungspotentiometers
17 in seiner Mittelstellung, so arbeiten die beiden angeschlossenen Abtastdosen
21 und 23 gleichzeitig und mit gleicher Lautstärke. Bei einer Verschiebung des Gleitkontaktes
18 nach links nimmt die Lautstärke der Abtastdose 21 ab, und die Lautstärke der
Abtastdose 23 nimmt dafür zu, bei einer Verschiebung des Gleitkontaktes 18 nach
rechts dagegen gerade umgekehrt.
-
Will man nun die Abtastdosen 23 und i9 gleichzeitig verwenden, so
wird der Schalter um einen Schritt in der Richtung des Pfeiles A gedreht, so daß
dann die Kontaktbrücke 5 mit dem Kontaktsegment io in Berührung tritt. Dann ist
die Abtastdose 21 durch die Arine 2 und 3 des Kreuzkontaktes kurzgeschlossen, und
es arbeiten dafür die beiden Abtastdosen i9 und 23 zusammen.
-
Hierbei ist die Anordnung so getroffen, daß bei der Umschaltung des
Kreuzkontaktes die jeweilig im Betriebe bleibende Abtastdose auf der gleichen Seite
des Überblendungspotentiometers 17, 18 verbleibt, so daß ihre Lautstärke durch die
Umschaltung nicht beeinflußt wird. Diese Tatsache ist für den praktischen Wert der
Vorrichtung von allergrößter Wichtigkeit, weil eine sprunghafte Veränderung der
Lautstärke beim Umschalten auf die Schallplattenbegleitmusik sehr nachteilig einwirken
würde.
-
Es wird also durch die eigenartige Anordnung der Schaltvorrichtung
erreicht, daß eine Umschaltung von einer Abtastdose auf die andere selbst dann erfolgen
kann; wenn der Gleitkontakt 18 irgendeine beliebige Lage zu dein Widerstande 17
einnimmt.
-
Die Abb: 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes.
Hierbei steht nur der in Segmente zerlegte Schleifring 25 fest, wobei an je zwei
nebeneinanderliegende Segmente dieses Schleifringes je eine der Abtastdosen genau
wie bei dem ersten Ausführungsbeispiele angeschlossen ist. Die Abtastdosen sind
hier in der Zeichnung nicht dargestellt, wohl aber sind die Lautstärkeregler 26;
27, 28 eingezeichnet, welche parallel zu den vorerwähnten Abtastdosen geschaltet
sind und durch welche es ermöglicht wird, die Lautstärke jeder einzelnen Abtastdose
bedarfsmäßig und unabhängig voneinander zu verändern.
-
Der drehbare Teil des Umschalters trägt hier zwei geschlossene Schleifringe
29 und 3o, die durch je einen Gleitkontakt 31 und 32 mit den beiden Außenklemmen
des Überblendungspotentiometers 33 in Verbindung stehen. Die Mittelklemme des Überblendungspotentioineters
33 ist mit einem dritten Gleitkontakt . 34 verbunden, der auf der Drehachse des
Umschalters schleift. Mit dieser sind vier Kontaktfedern 35, 36, 37 und 38 verbunden,
die ebenfalls auf der Drehscheibe des Umschalters befestigt sind. Außer diesen haarweise
miteinander verbundenen Kontaktfedern
35 bis 38 sind noch zwei
weitere Kontaktfedern 39 und 4.o vorgesehen. Diese stehen mit je einem der beiden
geschlossenen Schleifringe 29 und 30 in Verbindung.
-
Das Ausführungsbeispiel nach Abb.2 stimmt im Prinzip mit demjenigen
nach Abb. I vollständig überein, nur daß an die Stelle des Kreuzkontaktes die vier
miteinander leitend verbundenen Kontaktfedern 35 bis 38 und an die Stelle der beiden
isolierten Kontakte 5 und 6 die beiden Kontaktfedern 39 und 4o getreten sind. Auch
hier ist bei jeder Schaltstellung je ein Segment des feststehenden Schleifringes
25 mit den beiden geschlossenen Schleifringen 29 und 30 verbunden.
-
In der in Abb. 2 angegebenen Stellung des Schalters sind die beiden
Abtastdosen 27 und 28 in Tätigkeit, während die Abtastdose 26 durch die beiden Kontaktfedern
37 und 38 kurzgeschlossen ist. Die Schaltungsweise ist bei diesem Ausführungsbeispiel
genau dieselbe wie bei dein Ausführungsbeispiel nach Abb. I .
-
Mittels des Erfindungsgegenstandes können von mehreren Abtastdosen
mittels eines einzigen Bedienungsgriffes jeweils zwei beliebige Abtastdosen wahlweise
an den gemeinsamen Kraftverstärker geschaltet werden, wobei die Lautstärke jeder
einzelnen dieser beiden Abtastdosen durch einen besonderen Lautstärkeregler genau
dem Bedarf angepaßt werden kann. Durch eine entsprechende Betätigung des Überblendungspotentiometers
kann dabei entweder die Lautstärke der beiden Abtastdosen auf gleiche Größe eingestellt
werden, oder es kann ein beliebiges Lautstärkev erhältnis zur Einstellung kommen.
Gegebenenfalls kann sogar die Lautstärke einer der bei-len Abtastdosen allmählich
auf' Null herunterreguliert und die der anderen dafür entsprechend vergrößert werden.
-
Durch den Erfindungsgegenstand sind alle erforderlichen Variationen
erreichbar, welche beispielsweise für die akustische Untermalung von stummen Filmen
wünschenswert sind. Beispielsweise kann man bei der Vorführung einer Wochenschau
von Trauermusik mit beliebiger Geschwindigkeit auf heitere Musik hinüberblenden.
Wird ein ankommender Eisenbahnzug dargestellt, so kann man in die dem Motiv entsprechende
Musik das Geräusch des fahrenden Eisenbahnzuges hineinblenden und bei Annäherung
des Zuges allmählich anschwellen lassen. Ebenso kann man, wenn sich der Zug auf
dem Bilde scheinbar entfernt, das Eisenbahngeräusch allmählich wieder verschwinden
lassen.
-
Von besonderem Vorteil ist die Tatsache, daß die Umschaltung mit einem
einzigen Handgriff erfolgt und daß die übrigen Bedienungsknöpfe für die Lautstärkeregelung
und die Überblendung nahe beieinander angeordnet sind. Die ganze Vorrichtung kann
beispielsweise als eine rechteckige Bedienungstafel von verhältnismäßig kleinem
Format zum Einbau in einen Musikschrank oder in einen Spieltisch geliefert werden.
-Sie wird zu diesem Zwecke mit äußeren Anschlußmöglichkeiten, beispielsweise mit
Klemmen oder Lötösen, versehen. Zur Verhinderung von störenden Beeinflussungen durch
benachbarte elektrische Leitungen oder elektrische Geräte, beispielsweise durch
die Elektromotoren der Plattenteller, kann die ganze Vorrichtung zweckmäßig in Metall
eingekapselt «erden, beispielsweise in starkes Eisenblech, und es kann dann eine
besondere Anschlußklemme vorgesehen werden, die zur elektrischen Verbindung dieser
Metallabschirmung mit der Erde oder mit der Nullklemme des Verstärkers dient.
-
Der Erfindungsgegenstand kann aber auch statt der Abtastdosen Mikrophone
allein oder eine Vereinigung von Mikrophonen und Ab-Lastdosen besitzen. An Stelle
von Mikrophonen und Abtastdosen können aber auch andere Strominodulatoren vorgesehen
sein, beispielsweise lichtelektrische Zellen o. dgl., und es ist in allen diesen
Fällen möglich, die modulierten Ströme in der oben bezeichneten Weise aufeinander
abzublenden bzw. allmählich ineinander übergehen zu lassen, gegebenenfalls auch
noch andere Strommodulatoren bedarfsmäßig hinzuzufügen. Bei der gleichzeitigen Verwendung
von Mikrophonen und Abtastdosen wird der Vorteil erreicht, daß gewisse Geräusche,
beispielsweise Gesang, Straßenlärm, das Geräusch von Maschinen--werkstätten o. dgl.,
an einer entfernten Stelle aufgenommen und für die Überblendung zur Verwendung kommen
können. Die gegenseitige Überblendung von Mikrophonen und Abtastdosen ist beispielsweise
für das Senden von Rundfunkdarbietungen von großer Bedeutung.