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Elektrische Chiffriervorrichtung zur Herstellung von besonders zur
telegraphischen Weitergabe geeigneten Chiffresätzen. Bei den Vorrichtungen nach
den Patentschriften 33866o und 418344 werden zwei im Verhältnis zueinander zeitweise
einstellbare, kommutatorähnliche Organe (Chiffrierzylinder) verwendet, die mit der
zur Herstellung (ler Chiffre dienenden Maschine elektrisch verbunden sind und die
Bewegungen derselben bestimmen. Jedes dieser Organe enthält dieselbe Anzahl von
Kontaktringen und Kontaktstiften sowie von inneren elektrischen Verbindungen zwischen
Kontaktringen und Kontaktstiften wie die Anzahl Zeichen der verwendeten Zeichenreihe
oder die Anzahl Tasten des in >:'bereinstimmung mit dem gegebenen Text betätigten
Tastenbrettes. Die Organe sind deshalb sehr kostspielig und erfordern große Genauigkeit
bei der Herstellung. Der Zweck vorliegender Erfindung ist, eine Vereinfachung der
Organe zu ermöglichen, so daß sie billiger und vor allem kleiner gemacht werden
können, wodurch der Vorteil erreicht wird, d@aß ihre Drehbewegungen infolge der
kleineren Maße und der kleineren Anzahl Reibungspunkte schneller vor sich gehen
können, und daß für ihren Antrieb eine kleinere elektromotorische Kraft erforderlich
wird.
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Die Erfindung besteht darin, daß die beiden Chiffrierzylinder zusammen
eine solche Anzahl Kontaktringe mit zugeh>rigen Kontaktstiften besitzen, daß die
Anzahl Kontaktringe des einen Chiffrierzylinders mit der
Anzahl
Kontaktringe des anderen Zylinders multipliziert ein Produkt gibt, das der Anzahl
Zeichen der verwendeten Zeichenreihe entspricht. Hierbei sind die Von den Tasten
des nach dem gegebenen Text betätigten Tastenbrettes beeinflußten Kontakte in Gruppen
eingeteilt, deren Anzahl der Anzahl der Kontaktringe des einen Chiffrierzylinders
entspricht, und welche derart in leitender Verbindung mit den Kontaktringen des
anderen Chiffrierzylinders stehen, daß jeder Kontaktring desselben mit einem Kontakt
jeder Gruppe verbunden ist, während die Kontaktstifte des letztgenannten Zylinders
in Berührung mit den Kontaktstiften eines feststehenden Kontaktträgers stehen. Diese
Kontaktstifte sind an den gleichfalls in Gruppen eingeteilten, die Tasten der Chiffreschreibmaschine
betätigenden, elektromagnetischen Organen in der Weise angeschlossen, daß jeder
Kontaktstift mit einem der elektromagnetischen Organe jeder Gruppe in Verbindung
steht, wobei sämtliche elektromagnetischen Organe jeder Gruppe durch ein Gruppenrelais
über die Wicklung des letzteren an einen der Kontaktringe des erstgenannten Chiffrierzylinders
anschließbar sind, dessen Kontaktstifte mit den Koataktstiften eines feststehenden
Kontaktträgers in Berührung sehen. Die letztgenannten Kontaktstifte sind mit je
einem Kontakt verbunden, der von jeder der Tasten einer Tastengruppe in dem nach
dem gegebenen Text betätigten Tastenbrett geschlossen wird.
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In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung schematisch
dargestellt, die für eine Zeichenreihe Von 2o Zeichen eingerichtet ist. Hierbei.
hat der eine Chiffrierzylinder vier, der andere fünf Kontaktringe mit entsprechenden
Kontaktstiften.
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Abb. i ist ein Schaltungsschema, Abb. z eine Seitenansicht einer Taste
mit den durch dieselbe betätigten Kontakten und Abb.3 eine Seitenansicht des einen
Chiffrierzylinders und des entsprechenden, feststehenden Kontaktträgers, der teilweise
im Schnitt dargestellt ist.
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Abb. .4 und 5 zeigen Endansichten der Chiffrierzylinder.
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Für jede Taste des Tastenbrettes, das gemäß dem gegebenen Text (beim
Chiffrieren) oder auch gemäß der Chiffre (beim Dechiffrieren) betätigt wird, ist
ein Kontakt k1 bis k2" vorgesehen, der beim Herabdrücken der entsprechenden Taste
geschlossen wird. Sämtliche Kontakte sind an einer Stromquelle S, z. B. an dem positiven
Pol derselben, durch eine Leitung i9 angeschlossen. Ferner sind diese Kontakte mit
gegen den Chiffrierzylinder C' anliegenden Bürsten b1 bis b,, gruppenweise verbunden.
Bei (lern dargestellten Ausführungsbeispiel ist der erste Kontakt Von links jeder
aus fünf Kontakten bestehenden Gruppe, also kl, 7z," k", k13 und k1;, durch
eine Leitung i mit der Bürste bi verbunden. Der zweite Kontakt jeder Gruppe k_,
k,;, kill, k,, und k13 steht durch eine Leitung z mit der Bürste b_ in Verbindung.
Der dritte Kontakt jeder Gruppe k3, k;, kill k1;, und k1" ist durch eine Leitung
3 mit der Bürste b; verbunden, während der vierte Kontakt jeder Gruppe k4, k," k,_,
k1" und k," durch eine Leitung 4 mit der Bürste b4 in Verbindung steht. Der Chiffrierzclinder
C' besteht wie in der deutschen Patentschrift 33866o aus voneinander isolierten
Metallringen r1 bis r,1, gegen welche die Bürsten b1 bis b4 anliegen und welche
mit je einem der in dem isolierenden Endstück n des Zylinders vorgesehenen Kontaktstifte
s, bis s,, in leitender Verbindung stehen. Mit jedem dieser Kontaktstifte steht
ein Kontaktstift p eines feststehenden Kontakttrügers1il in Berührung. Der Chiffrierzylinder("
ist wie der in der Patentschrift 33866o beschriebene drehbar gelagert und wird z.
B. durch die in jener Patentschrift veranschaulichte Vorrichtung gedreht, wobei
iede Drehbewegung dem Viertel einer L;rndrehung entspricht.
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Die elektromagnetischen Organe, die, wie in der Patentschrift33866o
angegeben ist, zur Betätigung der Tasten der Chiffreschreil,-maschine oder Durchlocher
dienen, sind in Abb. i mit ei bis e"" bezeichnet. Sie sind einerseits gruppenweise
mit den Kontaktstiften des festen Kontaktträgers t:, verbunden und können andererseits
gleichfalls gruppenweise mit Bürsten b, his b(, verbunden «erden, die gegen den
Chiffrezylinder C" anliegen. Die Verbindung zv,ischen den Kontaktstiften des- festen
Kontaktträgers n, und den elektromagnetischen Oranen ei bis e_" ist analog der Verbindung
zwischen den Bürsten b1 bis b4 und den Kontakten k1 bis k_", indem die elektromagnetischen
Organe durch Leitungen 5, 6, 7, 8 gruppenweise mit den Kontaktstiften P verbunden
sind. Die elektromagnetischen Organe e, bis e_" sind in fünf Gruppen eingeteilt.
Die ersten Organe -von rechts jeder Gruppe, also ei, e" e;" eia und ei-" sind durch
die Leitung 5 mit einem der Kontaktstifte p verbunden. Die zweiten elektromagnetischen
Organe jeder Gruppe e., eu, ei,,, ei, und ei, stehen durch die Leitung 6
mit einem anderen Tier Kontaktstifte p in Verbindung, während die Leitungen 7 und
8 das dritte bzw. vierte elektromagnetische Organ jeder Gruppe- mit je einem der
übrigen Kontaktstifte p verbinden. Sämtliche elektromagnetischen Organe jeder Gruppe
ei bis e4, e, bis e" e,, bis e1_, ei:; bis ei", cl, his e," können
durch ein Gruppenrelais
Ro, Rio, R", RI,, R,3 mit einer
Leitung 9 bzw. 1o, 1I, 12, 13 und dadurch mit einen der gegen den Chiffrierzylinder
C" anliegenden Bürsten b-" bis b" verbunden «-erden. Die Wicklung R11", RJ.I,o,
R1T,1, R1'11., R1I,j jedes Gruppenrelais ist zwischen dem posi tiven Pol der Stromquelle
S und der entsprechenden Leitur b 9, Io, I I 12, 13 eingeschaltet. Der Chiffrierzvlinder
C"' ist wie der Zvlinder C' aus voneinander isolierten KontaI,tringen 1'" 1,(,
1-;, r", i»" zusammengesetzt. die mit je einem der im isolierenden Endstück
des Zylinders C" befestigten Kontaktstifte s; bis s;, verbunden sind. Die Kontaktstifte
s" bis so sind im Kreis und in gleichen Abständen voneinander angeordnet wie die
Kontaktstifte s, bis s, des Zylinders C'. Jede Drehbewegung des Zylinders C" entspricht
dem Fünftel einer Umdrehung. Gegen jeden der Kontaktstifte s; bis s, liegt ein Kontaktstift
eines festen Kontaktträgers n_ an. Jeder dieser Kontaktstifte ist durch eine Leitung
1.4 bzw. 15, 16, 17, 18 mit einem Kontakt"
bzw. 9z, g;"
941 g, verbunden, welche Kontakte auch mit dem negativen Pol der Stromquelle S durch
eine Leitung 2o in Verbindung stehen. jeder der Kontakte g, bis ä3 ist derart angeordnet,
daß er geschlossen wird, wenn irgendeine der Tasten einer Tastengruppe herabgedrückt
wird. Zu diesem Zweck kann jeder der Kontakte--, bis g" durch einen drehbaren Arm
21 (Abb. 2) betätigt werden, an welchem ein Ouerstück 22 befestigt ist, (las sich
der Tastengruppe entlang erstreckt.
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Wenn einer der Kontakte 1i bis k_" beim Herabdrücken der entsprechenden
Tate geschlossen wird, soll nur eines der elektromagnetischen Organe erregt werden.
Daß (lies geschieht, geht aus dein Folgeiden hervor: Wenn z. B. die den Kontakt
k;; teetätigende Taste herabgedrückt wird, so wird dieser Kontakt sowie auch der
Kontakt v, geschlossen. Der Stroin fließt dann von dein positiven Pol der Stromquelle
S durch die Leitung i g, den Kontakt k;;, die Leitung 3, die Bürste b;,, den Kontaktring
b.;, den Kontaktstift s .; und dann, je nach der zufälligen Lage des Chiffrierzylinders
C' im Verhältnis zti (lein festen Kontaktträger ii,, durch eine der Leitungen 5
bis 8, z. B. 8, ferner durch das letzte elektromagnetische Organ derjenigen Gruppe,
deren Gruppenrelais mit (fein Kontakt g, über den Chiffrierzylinder C" in Verbindung
steht, und zurück zu dein negativen Pol der Stromquelle S. E: wird also vom Chiffriergesichtspunkt
aus dasselbe Ergebnis erreicht wie durch die Chiffrierzylinder nach (lein Patent
33866o, nämlich die Möglichkeit, jedes Zeichen einer Zeichenreihe mit jedem anderen
derselben Reihe zu chiffrieren.