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Umschaltvorrichtung für elektrische Chiffrier- und Dechiffriermaschinen
Bei elektrischen Chiffrier- und Dechiffriermaschinen sind Chiffrierwalzen bekannt,
welche z. B. zwischen festen Endwalzen drehbar angeordnet sind und mit diesen zusammen
die eigentliche Chiffriervorrichtung bilden. Bei solchen Chiffriermaschinen sind
an einer Stelle der Maschine Umschalter vorgesehen, welche durch Leitungen entsprechend
der Zeichenzahl der Maschine, z. B. 26 Leitungen mit den Endwalzen der Chiffriervorrichtung
verbunden sind. Für jede Seite der Chiffriervorrichtung sind zur Bildung der Umschalter
je drei Walzen, nämlich zwei feste Walzen und eine drehbare Walze, also insgesamt
sechs Walzenkörper mit Kontakten entsprechend der Zeichenzahl erforderlich. Da dabei
die mittlere drehbare Walze auf beiden Stirnseiten Kontakte braucht, so sind z.
B. 8 X 26 Kontakte - 2o8 Kontakte erforderlich. Durch diese Anordnung wird die Herstellung
einer solchen Chiffriermaschine nicht nur teuer, sondern die Chiffriermaschine erfordert
für die Unterbringung dieser Umschaltorgane auch verhältnismäßig viel Platz.
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Durch die Erfindung werden diese Nachteile beseitigt, und es wird
eine besonders einfache, wenig Raum erfordernde und billige Umschalteinrichtung
geschaffen.
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Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen beispielsweise und
schematisch veranschaulicht, und es stellt dar: Fig. r ein Schaltbild für den Stromverlauf
der einzelnen Teile der Vorrichtung in der Chiffrierstellung, Fig.2 das Schaltbild
für die Dechiffrierstellung der Vorrichtung, Fig. 3 das Schaltbild für die Klarschriftstellung
der Vorrichtung, Fig. q. ein prinzipielles Schaltbild für den Stromverlauf von einer
Taste durch die .Ch'iffriervorrichtung zu einer Anzeigestelle für die drei Schaltmöglichkeiten,
Fig. 5 eine Außenansicht einer Umschaltwalze, Fig, 6 einen Querschnitt durch dieselbe,
Fig.7 eine Innenansicht derselben, die Fig. 8 bis ro entsprechende Ansichten und
einen Schnitt durch eine Endwalze der Chiffriervorrichtung.
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An Hand der Fig. q. soll zunächst kurz das Prinzip der Umschaltvorrichtung
nach der Erfindung erläutert werden.
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In Fig. q. bedeutet z eine von einer Stromquelle kommende Leitung,
2 eine Taste mit Tastenkontakt, 3 Chiffrierwalzen, q. und Endwalzen, zwischen welchen
diese Chiffrierwalzen angeordnet sind, 6 die Windung eines Arbeitsmagneten, z. B.
zum Anschlag einer Type an eine Schreibunterlage, oder ein Glied einer anderen Anzeigestelle,
z. B. Glühlampen, Klingelzeichen o. dgl. 7 und 8 stellen schematisch je einen Umschalter
dar, durch welche der Stromverlauf durch die aus den
Walzen 3, 4
und 5 gebildete Chiffriervorrichtung oder um diese herum von der Gebestelle 2 zur
Empfangsstelle 6 für jede der drei Stellungen, Chiffrierstellung, Dechiffrierstellung,
Klarschriftstellung, eingestellt werden kann.
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Die gezeichnete Stellung (Schalter 7 und 8 voll ausgezogen) entspricht
der Chiffrierstellung. Der Stromverlauf ist in diesem Fall bei Tastendruck wie folgt:
+, 1., 2, 9, 7, 1o, i 1, 4, 3, 5, 12. 13, 8, 6, -Bei Dechiffrierstellugg liegen
die Schalter 7 und 8 in der gestrichelt gezeichneten Stellung 7', 8'. Der Stromverlauf
ist wie folgt: +, i, 2, 9, 7'r 14, 12, 5', 3, 4, 11,
15,
8', 6, -.
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Auf diese Weise wird der Strom in umgekehrter Richtung durch die Chiffriervorrichtung
geleitet'als bei der Chiffrierstellung.
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In der Klarschriftstellüng steht der Schalter 7 in der ausgezogenen
Stellung und der Schalter 8 in der punktierten Stellung 8'. In diesem Fall ist der
Stromverlauf +, 1, 2, 9, 7, 10, 15, 8', 6, -Aus dem Schaltschema ist ersichtlich,
daß in diesem Fall die Chiffriervorrichtung von dem Strom nicht durchwandert wird.
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Bei der praktischen Ausführungsform müßte für jede Taste 2 ein besonderer
Schalter 7 und 8 vorgesehen seid bzw. muß sowohl der Umschalter 7 als auch der Umschalter
8 so viel Einzelkontakte aufweisen, als der Zahl der Tasten 2 entspricht. Ferner
müssen für diesen Fall auch entsprechende Leitungen sowohl durch die Chiffriervorrichtung
als auch um dieselbe vorgesehen sein.
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In den Fig. i bis 3 ist eine praktische Ausführungsform der Umschaltvorrichtung
veranschaulicht, der Einfachheit halber nur für eine Chiffriervorrichtung mit zwei
Chiffrierwalzen 16, 17 und sechs Tasten 18 als Gebestellen und sechs Anzeigestellen
i9, z. B. Typenmagnete, Glühlampen o. dgl.
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2o und 21 stellen besonders gebaute Endwalzen dar, auf deren Konstruktion
im nachstehenden noch näher eingegangen wird.
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Erfindungsgemäß sind Umschaltwalzen 22, 23 vorgesehen, welche mittels
Kontakte 24 und 25 unmittelbar mit Kontakten 26 bzw. 27 der Endwalzen der Chiffriervorrichtung
in direkter Berührung stehen und den Stromdurchgang durch die Chiffriervorrichtung
zum Zwecke der Dechiffrierung in umgekehrter Richtung als bei der Chiffrierung ermöglichen.
Ferner kann zum Schreiben von Klarschrift die Chiffriervorrichtung hierdurch elektrisch
abgeschaltet werden. Für diesen Zweck sind die Umschaltwalzen um die geometrische
Achse der Chiffrierwalzen, die bei 28 angedeutet ist, drehbar angeordnet. Aus den
Fig i bis 3 sowie 8 bis io ist ferner ersichtlich, daß die Endwalzen 2o und 21 auf
ihren nach außen zeigenden Stirnseiten 29 bzw. 30 doppelt so viele Kontakte
haben wie auf den inneren, den Chiffrierwalzen zugekehrten Stirnseiten 31 bzw. 32.
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Die Kontakte für die doppelte Kontaktzahl sind dabei aus Platzgründen
in zwei konzentrischen Kreisen angeordnet. Demgemäß sind auch die damit in Berührung
stehenden Kontakte 24 bzw. 25 der Umschaltwalzen 22 bzw. 23 auch auf zwei konzentrischen
Kreisen angeordnet. Ein Unterschied besteht lediglich ih der Anzahl, indem die Anzahl
der Kontakte der Umschaltwalzen nur halb so groß ist wie die Anzahl der Kontakte
der Endwalzen. In den Leitungsbündeln 41 und 42 sind die Enden jeder Leitung mit
gleichen Buchstaben, aber verschiedenen Indices bezeichnet, z. B. entspricht das
Leitungsende e2 im Bündel 41 dem anderen Leitungsende J bzw. e.
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Die Anordnung der Kontakte sowohl auf den Umschaltwalzen 22, 23 als
auch auf den Endwalzen 2o und 21 ist nun derart getroffen, daß bei der einen Stellung
der Umschaltwalzen zu den Endwalzen (Chiffrierstellung) ddr elektrische Strom von
den Tasten i8 durch den Umschalter 22, die Chiffriervorrichtung hindurch zu dem
Umschalter 23 und von da zu den Anzeigestellen i 9 verläuft. Ein Stromverlauf ist
z. B. nach Fig. i +, Taste 18A, Kontakte 24, 26; Leitung dl, Leitung a Kontakte
.33, 34, Zwischenleitung 35, Kontakte 36, 37, Zwischenleitung 38, Kontakte 39, 40,
Leitung e; Leitung ei, Kontakte 27, 25, Anzeigesteile E, -.
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Auf diese Weise wird bei - dem Druck der Taste A in der Anzeigesteile
der Buchstabe F. erscheinen.
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In Fig.2 ist die Dechiffrierstellung gezeigt, welche dadurch entsteht,
daß der Umschalter 22 in Richtung des Pfeiles X und der Umschalter 23 in Richtung
des Pfeiles Z um eine Teilung, z. B. 1/", gedreht wird. Der Stromverlauf zum Dechiffrieren
des Buchstabens E ist dabei wie folgt: +, Taste 18E, Kontakt 24., Kontakt 26', Leitung
e2, eine Ader des die beiden Endwalzen miteinander verbindenden Leitungsbündels
41, Leitung e, Kontakt 40, Kontakt 39, Zwischenleitung 38, Kontakt 37, .Kontakt
36,- Zwischenleitung 35, Kontakt 34, Kontakt 33, eine Leitung eines Leitungsbündels
42, Leitung all, Kontakt 27', Kontakt 25, Anzeigestelle Ä, -Der Buchstabe E ergibt
also bei der Dechiffrierung den .Buchstaben A.
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Für die Klarschriftstellung bleibt der Umschalter 22 in seiner Stellung,
wie in Fig. i für die Chiffrierstellung .gezeigt, während der
Umschalter
23 in Richtung des Pfeiles Z gedreht ist wie bei der Dechiffrierstellung. Die Klarschriftstellung
ist in Fig. 3 veranschaulicht. Der Stromverlauf ist in diesem Falle bei Drücken
z. B. der Taste A wie folgt: Taste 18R, Kontakt a4., Kontakt 26, Leitung dl, eine
Ader eines Leitungsbündels 42, Leitung aII, Kontakt 27'., Kontakt 25, Anzeigestelle
A, -Man sieht, daß in diesem Fall die Chiffrierwalzen durch den elektrischen Strom
umgangen werden, also die Chriffrierwalzen abgeschaltet sind.
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An den Umschaltwalzen 22 bzw. 23 sind Schaltelemente, z. B. Hebel
2q., angebracht, durch welche die Umschaltwalzen in die eben geschilderten Schaltstellungen
gebracht werden können, indem an ihnen irgendwelche Zug- oder Druckglieder angreifen,
die von Hand aus betätigt werden. In den Fig. 5 bis 9 sind bei 45 und q:6 Öffnungen
in den Umschaltwalzen bzw. den Endwalzen angedeutet, durch welche zu einzelnen Leitungsbündeln
zusammengefaßte Leitungen nach außen abgeführt werden. Damit die Umschaltwalzen
einen gewissen Betrag gegenüber den Endwalzen verdreht werden können, sind die Öffnungen
45 länglich und kreisförmig gestaltet.
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Beim gezeichneten Ausführungsbeispiel ist die Anordnung so getroffen,
daß mit je eitler Endwalze 2o bzw. 21 je eine Umschaltwalze 22 bzw. 23 unmittelbar
zusammenarbeitet, indem die beiden Umschaltwalzen zu beiden Seiten der gesamten
durch die Endwalzen begrenzten Chiffriervorrichtung angeordnet sind. Dadurch wird
die Gesamtanordnung besonders einfach.
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Selbstverständlich ist aber auch eine Ausführungsform denkbar, wo
z. B. die eine Umschaltwalze 23 an einer anderen Stelle angeordnet ist.
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Ein weiterer Vorteil der Umschaltvorrichtung nach der Erfindung besteht
darin, daß eine damit ausgestattete Chiffrier- und Dechiffriermaschine auch als
eine gewöhnliche elektrische Schreibmaschine verwendet werden kann, auf welcher
alle auf der gewöhnlichen Schreibmaschine geschriebenen Zeichen, z. B, auch große
Buchstaben, Zahlen und Interpunktionszeichen, geschrieben werden können.