DE573039C - Verfahren zur Herstellung von Gegenstaenden aus Legierungen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Gegenständen aus Legierungen Es sind viele Legierungen bekannt, die an sich wertvolle Eigenschaften besitzen, sich aber als Baustoffe für die Herstellung von Gegenständen, Apparaten usw. infolge schwererer Bearbeitbarkeit wenig eignen. So lassen sich z. B. verschiedene, Chrom oder Kobalt enthaltende Legierungen nicht zu Rohren ziehen, weshalb die aus solchen Legierungen herzustellenden Gegenstände durch Guß in die gewünschte Form gebracht werden müssen. Um hierbei ein :einwandfreies Erzeugnis ohne Fehlstellen zu erhalten, ist im allgemeinen die Anwendung verhältnismäßig großer Wandstärken erforderlich. Dies bedeutet, besonders falls es sich um wertvolle Legierungen handelt, eine erhebliche Verteuerung und außerdem vielfach auch eine unnötige Gewichtserhöhung.
• Es wurde nun gefunden, daß man Gegenstände, insbesondere dünnwandige, aus solchen Legierungen vorteilhaft in der Weise herstellen kann, daß man in den geformten und aus mindestens einem der für die Legierung gewünschten Metalle hergestellten Gegenstand den oder die übrigen Bestandteile der Legierung bis zur unvollständigen Durchdringung des Grundmetalls eindiffundieren läßt und den unveredelt gebliebenen oder nicht genügend veredelten Rest des Grundmetalls alsdann auf chemischem Wege entfernt. Das Verfahren eignet. sich besonders zur Herstellung dünnwandiger Gegenstände. Hierbei kann es aber wünschenswert sein, an einzelnen Stellen eine größere Wandstärke zu behalten, z. B. an den Enden von Rohren, um hier Anschlußgewinde einschneiden oder Flansche anschweißen zu können. Hierfür kann man einfach an den betreffenden Stellen das Grundmetall stehen lassen, indem man es z. B. während der Auflösung abdeckt, falls es später in Betrieb an dieser Stelle auf irgendeine Weise, z. B. durch niedrige Temperatur, vor Zerstörung geschützt wer= den kann. Nach Entfernung des unveredelten Grundmetalls kann zwecks Erzielung einer gleichmäßigen Zusammensetzung der Legierung der Gegenstand einer erneuten Diffusionsbehandlung unterworfen werden.
• Das Eindiffundieren des oder der übrigen Metalle kann z. B. dadurch geschehen, daß man den aus dem Grundmetall gefertigten Gegenstand in ein aus dem betreffende. übrigen Legierungskomponenten bestehenden Metallpulver einbettet und erhitzt. Man kann aber auch so verfahren, daß man die fehlenden Komponenten auf das Grundmetall, beispielsweise galvanisch, als Überzug aufbringt und dann erhitzt oder beide Maßnahmen vereinigt. Den galvanischen Überzug der Legierungsbestandteile kann man in der Weise erhalten, daß man die einzelnen Komponenten mehrfach abwechselnd, gegebenenfalls unter Zwischenschaltung des Grundmetalls, in dünnen Schichten niederschlägt. Dies hat den Vorteil, daß - die Diffusionserhitzung bis zur Erreichung einer gleichmäßigen Zusammensetzung der Legierung abgekürzt wird: Soll ein nach dem Verfahren hergestellter dünnwandiger Gegenstand über seine Festigkeit hinaus beansprucht werden, so kann man ihn durch Verkleidung mit einem Stoff von entsprechender Festigkeit verstärken. Soll der Gegenstand dann höheren Temperaturen ausgesetzt werden, bei denen eine oder mehrere der Komponenten der nach dem Verfahren hergestellten Legierung in das Verstärkungsmaterial diffundieren könnte, so kann man dies beispielsweise durch oberflächliche Oxydation des Verkleidungsstoffes oder durch Anwendung eines-solchen Stoffes, in dem keine der betreffenden Komponenten diffundiert, oder durch Anbringung eines Zwischenraumes zwischen der Legierung und dem Verkleidungsstoff oder durch ähnliche Maßnahmen verhindern.
• Es ist bekannt, zwecks Herstellung dünnwandiger Gegenstände aus Stahl die ,äußeren Schichten eines aus Gußeisen bestehenden Grundkörpers durch Tempern zu entkohlen und dann den unverändert gebliebenen inneren Teil durch Ausschmelzen zu :entfernen. Während also dieses Verfahren die überführung von Gußeisen in Stahl durch Entfernen von Kohlenstoff betrifft, händelt es sich bei vorliegendem Verfahren um die Herstellung von Gegenständen aus schwer bearbeitbaren, chemisch besonders widerstandsfähigen Legierungen durch Eindiffundieren von Metallen-, wie Chrom oder Nickel, in einen z. B. aus Eisen bestehenden Grundkörper: Ein weiterer Unterschied besteht in der Entfernung des unveränderten Anteils. Während diese bei den bekannten Verfahren durch Ausschmelzen, also auf physikalischem Wege, vorgenommen wird, erfolgt bei dem vorliegenden Verfahren die Entfernung durch chemische Maßnahmen, z. B. durch Auflösen des urveredelten Anteils mittels. Säuren, wobei also ein besonderer Aufwand an Wärme nicht erforderlich ist. Nach dem bekannten Verfahren können Gegenstände aus chemisch besonders widerstandsfähigen Stoffen nicht hergestellt werden, vielmehr werden hierbei Körper erhalten, die bis zu einem gewissen Grade porös sind und daher nur eine geringe chemische Widerstandsfähigkeit besitzen.
• . Beispiel Ein Eisenrohr von i mm Wandstärke wird außen galvanisch nacheinander mit je o,o3 mm starken Schichten von Nickel, Chrom, Eisen, Nickel, Chrom usf. überzogen und darauf kurze Zeit erhitzt. Das nach dem Erhitzen noch nicht veredelte Eisen wird durch verdünnte Salpetersäure fortgelöst. Durch weitere Erhitzung kann eine Homogenisierung des Rohrmaterials erzielt werden. Der fertig legierte Körper ist zusammengesetzt aus je i/3 (dem Volumen nach) Eisen, Nickel und Chrom.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, insbesondere dünnwandigen, aus Legierungen, wonach der herzustellende Gegenstand, z. B. ein Eisenrohr, bis zu einer geringsten Wandstärke veredelt und der unveredelt gebliebene Teil entfernt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Veredelung des Grundmetalls durch Hineindiffundieren anderer Metalle und die vollständige Entfernung des unveredelt gebliebenen Teiles auf chemischem Wege, z. B. durch Auflösung vermittels Salpetersäure, vorgenommen werden. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Entfernung des urveredelt gebliebenen Teiles der veredelte Teil nochmals einer Legierung durch Diffusion unterzogen wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der unveredelt,_ gebliebene Teil nicht an der ganzen Oberfläche des Gegenstandes entfernt wird, sondern an einzelnen Stellen, z. B. an den Enden von Rohren, belassen wird-