DE1060215B - Verfahren zum Galvanisieren von eisenhaltigen pulvermetallurgischen Koerpern - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

kl. 48 a 14/04

INTERNAT. KL. C 23 b

C23.C

AUSLEGESCHRIFT 1060 215

A 28395 VI/48a

ANMELDETAG: 26. NOVEMBER 1957

BEKANNTMACHUNG DER ANMELDUNG UND AUSGABE DER AUSLEGESCHRIFT: 2 5. J U N I 1 9 5 9

Es ist oft erwünscht, durch Pressen und Sintern hergestellte eisenhaltige pulvermetallurgische Körper mit einem galvanischen Überzug zu versehen. So werden z. B. eisenhaltige pulvermietallurgische Formlinge mit einem Nickel- oder mit einem Nickel- und Chromüberzug versehen. Da aber diese Körper porös sind, dringt im Laufe der Galvanisierung die dazu verwendete Flüssigkeit in deren Poren ein und verursacht unter dem galvanischen Überzug Korrosion, wodurch die pulvermetallurgischen Formkörper zerstört werden. Dieser Vorgang macht es unmöglich, die Körper unmittelbar mit einem galvanischen Überzug zu versehen.

Es wurde gefunden, daß es möglich ist, Korrosionserscheinungen zu vermeiden und zugleich gut haf- tende galvanische Überzüge herzustellen, wenn eisenhaltige pulvermetallurgische Formkörper vor dem galvanischen Abscheiden von Metallüberzügen einer Vorbehandlung unterworfen werden, indem auf den Formkörpern vor dem Galvanisieren durch Behändlung mit überhitztem Wasserdampf bei 550 bis 600° C eine blaue Oxydschicht erzeugt wird.

Solche blauen Oxydschichten sichern einen mittleren Korrosionsschutz. Bisher wurden auf solchen Schichten, galvanische Überzüge noch nicht erzeugt, und es war auch nicht zu erwarten, daß auf einer solchen Oxydschicht der galvanische Überzug gut haften wird.

Im Verlauf der Untersuchungen ergab sich nicht nur, daß die blaue Oxydschicht an den pulvermetallurgischen eisenhaltigen Formkörpern vorzüglich haftet, sondern daß auf derselben auch sehr gut haftende, z. B. aus Nickel, Chrom oder Kupfer bestehende galvanische Metallüberzüge erzeugt werden können, was nicht vorauszusehen war. Der Nickelüberzug haftet z. B. so stark an der blauen Oxydschicht, daß die allgemein gebräuchliche Kupferzwischenschicht nicht nötig ist. Wie festgestellt wurde, ist die Porosität der auf einer blauen Oxydschicht gemäß der Erfindung angebrachten Nickelschicht geringer als die einer in üblicher Weise auf einer galvanischen Kupferschicht erzeugten Nickelschicht.

Zur Erläuterung der Erfindung mögen, nachstehende Beispiele dienen:

1. Aus einem Eisenpulver, hergestellt aus mit einem Kupferüberzug versehenen Eisenabfällen und mit einem Gehalt von 7 Gewichtsprozent Cu und 0,2 Gewichtsprozent C, werden nach Zugabe von 1 Gewichtsprozent Graphitpulver auf in der Pulvermetallurgie üblichen Weise Zahnräder hergestellt. Diese werden bei einer Temperatur zwischen 550 und 600° C mit überhitztem Wasserdampf behandelt, wodurch sich auf deren Oberfläche eine blaue Oxyd-Verfahren zum Galvanisieren

von eisenhaltigen pulvermetallurgischen

Körpern

Anmelder: Ältalanos Geptervezö Iroda, Budapest

Vertreter:

Dr. G. W. Lotterhos und Dr.-Ing. H. W. Lotterhos, Patentanwälte, Frankfurt/M., Lichtensteinstr. 3

Beanspruchte Priorität: Ungarn vom 12. Juli 1957

Palma Szeki, Dr. Terezia Eöllös und Izidor Nemenyi,

Budapest,
sind als Erfinder genannt worden

schicht bildet. Nach dem Abkühlen werden die aus dem Ofen herausgenommenen Zahnräder in einem an sich bekannten Nickelbad, z. B. einem Wattschen Nickelbad, während einer 50 Minuten dauernden Behandlung mit einer 8 bi« 10 Mikron starken Nickelschicht versehen. Die mit dem Nickelüberzug versehenen Zahnräder können in üblicher Weise mit Tuchscheiben poliert werden; auch kann auf dieser Nickelschicht in üblicher Weise noch ein galvanischer Chromüberzug erzeugt werden.

2. Ein zu 30 Gewichtsprozent aus Kupfer und zu 70 Gewichtsprozent aus Eisen bestehendes Eisenpulver wird zur Herstellung von Zahnrädern verwendet und, wie im Beispiel 1 angegeben, mit einem Nickelüberzug versehen.

Die nach jedem der beiden Beispiele erzeugte Nickelschicht haftet vorzüglich an den pulvermetallurgischen Erzeugnissen und eine durch das galvanische Bad sonst hervorgerufene Korrosion, uinter der Nickelschicht konnte bei einer nachträglichen Untersuchung nicht festgestellt werden.

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Vorbehandlung von eisenhaltigen pulvermetallurgischen Formkörpern für das galvanische Abscheiden von Metallüberzügen, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Formkörpern vor dem Galvanisieren durch Behandlung mit überhitztem Wasserdampf bei 550 bis 600° C eine blaue Oxydschicht erzeugt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar auf die blaue Oxydschicht ein galvanisch abgeschiedener Nkkelüberzug aufgebracht wird.