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Verfahren zum Überziehen von cellulose- oder faserstoffhaltigen Stoffen
mit einer wasserdichten Schutzschicht aus Kautschuk oder ähnlichen Pflanzenharzen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schutzüberzügen auf cellulose-
oder faserstoffhaltigen Stoffen, wie Papier, Papiermache, Pappe u. dgl., und im
besonderen auf Behältern aus Zellstoff, in welchen Nahrungsmittel aufbewahrt werden
sollen.
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Gemäß der Erfindung werden für diese Überzüge natürliche oder künstliche
und gegebenenfalls konzentrierte und mit Zusatzstoffen versetzte wäßrige Emulsionen
oder Dispersionen aus Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ähnlichen Pflanzenharzen
oder auch Mischungen der genannten Dispersionen benutzt, denen ein Pflanzen- oder
Mineralwachs oder Gemische von Wachsen oder ähnlichen Stoffen beigemischt worden
sind.
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Es wurde nämlich gefunden; daß, wenn den genannten wäßrigen Dispersionen
Wachse in Mengen von 2o bis g5. O%, auf das Gesamtgewicht des Kautschuks und Wachses
berechnet, zugesetzt werden, Überzüge hergestellt werden können, welche keine nachträgliche
Vulkanisation mehr erfordern. Dabei wird durch die M:itverwendung der genannten
Wachse auch jede Klebrigkeit der Überzüge vermieden, die aber bei unvulkanisierten
Kautschuküberzügen vorhanden sein würde. Das vorliegende Verfahren eignet sich daher
im besonderen zur Herstellung von wasserdichten- Schutzüberzügen auf Behältern aus
Cellulose oder anderen faserstoffhaltigen Materialien, in welchen wäßrige Mischungen;
wie Nahrungsmittel, aufbewahrt werden sollen, die möglichst nicht mit Zinkverbindungen,
die gewöhnlich bei der Vulkanisation benutzt werden, in Berührung kommen sollen.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt auch darin, daß die wie vorstehend
angegeben behandelten Behälter lediglich durch Erwärmen verschlossen werden können,
nachdem ein in gleicher Weise mit der Kautschukmilch-Wachs-Mischung überzogener
Deckel auf den Behälter aufgesetzt worden ist.
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Die Verwendung von Kautschukmilch, der gegebenenfalls auch kleine
Mengen Wachse beigemischt sein können, zum Imprägnieren von- Zellstoff zwecks Herstellung
von Kautschukpapier ist zwar bekannt. Bei diesem Verfahren wird jedoch die Kautschukmilch
-dem Papierbrei während des Schlagens zugesetzt, und es wird dabei angestrebt, daß
sich die Kautschukteilchen gleichmäßig durch die Papiermasse verteilen. Nach dem
vorliegenden Verfahren handelt es sich dagegen um
die Herstellung
von wasserdichten Über-. zügen, vor allem auf Behältern für Nah-'` rungsmittel,
zu welchem Zwecke solche Mischungen benutzt werden müssen, die" wedei eine nachträgliche
Vulkanisation erfordern noch nach der Trocknung klebrig sind.
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Es ist bereits auch vorgeschlagen worden, Kautschukmilch für die Herstellung
von wasserdichten Überzügen auf Kartons, Kisten u. dgl. zu verwenden. Bei alleiniger
Verwendung von Kautschukmilch für die Überzüge bleiben diese aber nach der Trocknung
sehr klebrig. Um diesen Nachteil zu beheben, hat man auch schon vorgeschlagen, die
mit Kautschukmilch behandelten Flächen reit fein -gemahlenem Talkum oder Kreide
abzureiben. Diese Hilfsmittel können jedoch bei der Herstellung beispielsweise von
Behältern, in denen Nahrungsmittel aufbewahrt werden sollen, nicht zur Anwendung
kommen, da sie mit diesen in Berührung kommen würden -und deren Beschaffenheit beeinflussen
könnten. Werden dagegen erfindungsgemäß den wäßrigen Kautschukdispersionen in bestimmtem
Verhältnisse Wachse oder Wachsgemische zugesetzt, so werden Überzüge erhalten, die,
ohne daß sie vulkanisiert oder . mit den o,bengenannten Hilfsmitteln abgerieben
zu werden brauchen, frei von ,jeder Klebrigkeit sind.
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Die folgenden- Beispiele--veranschaulichen, wie das Verfahren durchgeführt
werden kann. Eine mit Wachs emulgierte Kautschukmilchmischung .der folgenden Zusammensetzung
an-festen Bestandteilen:
Kautschuk ..... 5o. Gewichtsteile, |
Paraffin ....... 5o - |
wird in bekannter Weise in Gegenwart -geeigneter Schutzkolloide,. wie Casein, -Gummiarabikum
oder Seife, angesetzt.
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Die Innenseiten der Behälter können zweckmäßig in der Weise überzogen
-werden, daß man die Behälter mit der mit Waehs emulgierten Kautschukmilchmischung
füllt und die Behälter etwa 5 Minuten, um die Luftbläschen entweichen zu lassen,
zur Seite stellt, worauf man dann die Behälter umstülpt und auslaufen und die anhaftenden
Überzugschichten in einer warmen Atmosphäre trocknen läßt.
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Die Behälter können auch innen und außen nach bekannten Verfahren;
wie durch Eintauchen, Aufstreichen oder Spritzen, mit den genannten Mischungen überzogen
werden. Falls auch Deckel benutzt werden sollen, `-so können diese mit den obigen
wäßrigen Kautschuk-Wachs-Emulsionen überzogen und dann auf die Behälter aufgesetzt
werden. Die Behälter können dann, nachdem die Deckel aufgesetzt sind, verschlossen
werden, und zwar beispielsweise lediglich durch Erwärmen oder indem eine weitere
Menge der Emulsionen oder Dispersionen um die Verschlu$stelle herum aufgestrichen
und diese dann getrocknet wird:-Zwei weitere für das vorliegende Verfahren brauchbare
Mischungen sind die folgenden:
a) Kautschuk (in Form |
von Kautschukmilch) ioo Gewichtsteile |
Ceresinwachs ...... 5o - |
Paraffinwachs -.. -50 |
.. - ' |
b) Kautschuk (in Form |
von Kautschukmilch) ioo - |
`Carnaubawachs .... ioo - |
Als AKautschukmilch wird zweckmäßig eine solche benutzt, welche durch Zentrifugieren
auf ein Gehalt an Kautschuk von 6o % konzentriert worden, ist. Die Gemische werden
in gleicher Weise angesetzt, wie es in dem oben angegebenen Beispiele näher beschrieben
ist.
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Ein weiteres Beispiel für eine mit einem Zusatzstoff versetzte Kautschukmilch-Wachs-Mischung
ist das._folgende: - -
Kautschuk ... ioo Gewichtsteile |
Wachs ....... -ioo - . |
Kaolin , . . ,-.-.-. 2o- - |
Die Kautschukmilchmischung enthält--insgesamt 5o °/o an- festen Bestandteilen.