AT146191B - Verfahren zur Herstellung von feuersicherem Schwammkautschuk u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von feuersicherem Schwammkautschuk u. dgl.

Info

Publication number
AT146191B
AT146191B AT146191DA AT146191B AT 146191 B AT146191 B AT 146191B AT 146191D A AT146191D A AT 146191DA AT 146191 B AT146191 B AT 146191B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
rubber
fire
sponge
solution
sponge rubber
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dunlop Rubber Co
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Dunlop Rubber Co filed Critical Dunlop Rubber Co
Application granted granted Critical
Publication of AT146191B publication Critical patent/AT146191B/de

Links

Landscapes

  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Manufacture Of Porous Articles, And Recovery And Treatment Of Waste Products (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von feuersicherem   Schwammkautsehuk   u. dgl. 



   Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von feuersichere Erzeugnissen aus Kautschuk od. dgl. Stoffen von schwammartiger oder   zellförmiger   Struktur, die miteinander in Verbindung stehende Zellen und Gänge aufweisen. 



   Es ist bekannt, zum Feuersichermachen von Geweben deren Oberfläche mit einer Magnesiumkarbonattrihydrat enthaltenden Masse, beispielsweise einem Kautschukkitt, den man in der üblichen Weise durch Auflösen von Rohkautschuk in Benzol oder einem andern geeigneten Lösungsmittel herstellt und mit dem Magnesiumkarbonat innig vermischt, mittels Bürsten oder einer Auftragmaschine zu überziehen. Auch sind   Anstrich-und Imprägnierungsmassen   empfohlen worden, die Magnesiumkarbonattrihydrat in nichtflüchtigen Stoffen, wie Kautschuk, Leim, Gummi u. dgl., eingearbeitet enthalten. 



  Die die genannte Magnesiumverbindung enthaltenden feuersicheren Kautschukmischungen sind auch zum Überziehen von Drähten empfohlen worden. Waren aus Schwammkautschuk oder Zellkautschuk können nach diesem bekannten Verfahren nicht hergestellt werden, da die Einverleibung von Magnesiumkarbonattrihydrat oder irgendeines sonstigen feuerhemmenden Stoffes in den Kautschuk im Zuge der Schwammkautschukherstellung zu kaum überwindbaren Schwierigkeiten führen müsste. Der Zusatz solcher Mittel zu den Ausgangsstoffen würde die Aufblähung, die Vulkanisation und die Eigenschaften Härte bzw. Weichheit des Endproduktes beeinträchtigen.

   Da durch den Zusatz solcher Stoffe auch die Stabilität der Kautschukmilch und die Schaumbildungskraft beeinträchtigt werden, zumal einige feuerhemmende Stoffe wirksame Koagulationsmittel für Kautschukdispersionen sind, wäre es auch nicht möglich, bei Ausführung der Verfahren nach den Patenten Nr. 127400 und Nr. 130234, gemäss welchen Kautschukdispersionen durch mechanische Mittel in einen Schaum umgewandelt werden, der verfestigt wird, solche feuerhemmende Zusätze im Zuge der Herstellung von Waren aus Schwamm-bzw. Zellkautschuk zu verwenden. Gerade Schwammkautschuk bzw.

   Zellkautschuk, der miteinander in Verbindung stehende Poren aufweist, ist aber in weitaus höherem Masse brennrar als kompakte Kautschukmassen und daher verhältnismässig feuergefährlich, einmal weil die   Kautschukoberfläche   sehr bedeutend erhöht ist und zweitens weil diese vergrösserte Oberfläche an allen Stellen der Einwirkung des atmosphärischen Sauerstoffes ausgesetzt ist, so dass hiedurch eine Verbrennung ausserordentlich erleichtert ist. Bisher hat man dem Umstand, dass Schwammkautschuk und Zellkautschuk eine ganz erheblich erhöhte Entzündlichkeit und Verbrennbarkeit besitzen, keine Beachtung geschenkt. Die Aufgabe, Waren dieser Art von erhöhter Feuersicherheit zu schaffen, wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass man die fertigen Erzeugnisse aus Schwamm-bzw.

   Zellkautschuk, der miteinander in Verbindung stehende Poren aufweist, mit einer Lösung oder Dispersion von feuerhemmenden Stoffen imprägniert und den feuerhemmenden Stoff aus dem flüssigen Medium, das durch Verdampfen entfernt werden kann, abscheidet. Dabei wird die Adsorptionsfähigkeit des Schwammes für die Einführung von Stoffen, welche feuerhemmend wirken, in die miteinander in Verbindung stehenden Poren ausgenützt. In dieser Weise kann man Erzeugnisse jedes   gewünschten   Grades von Feuersicherheit erhalten, ohne dass die stoffliche Zusammensetzung des Kautschunmaterials, aus welchem der Schwammkautschuk oder Zellkautschuk aufgebaut wird, geändert wird ; damit werden auch alle Schwierigkeiten im Herstellungsverfahren vermieden. 



   Erzeugnisse aus Kautschuk oder ähnlichen Stoffen von schwammartiger oder zellförmiger Struktur können beispielsweise zunächst etwa mit einer Lösung von Ammoniumchlorid imprägniert werden. Ein 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Teil der   Flüssigkeit   wird hierauf durch Ausdrücken entfernt. Es hat sich gezeigt, dass die Menge des Amoniumehlorids, die nach dem Trocknen des Kautschuks zurückbleibt, die Feuersicherheit in beträchtlichem Masse erhöht. An Stelle von Ammoniumehlorid können auch alle andern feuerhemmenden Stoffe, beispielsweise Ammoniumsulfat und andere Ammoniumsalze, ferner Phosphate des Natriums, schliesslich Borax und Selen, verwendet werden. Mischungen derartiger Stoffe können in analoger Weise aufgebracht werden. 



   Um zu verhindern, dass das imprägnierte Produkt Neigung zum Stauben zeigt, kann die Lösung der feuerhemmenden Stoffe, beispielsweise von Ammoniumehlorid, ein kolloidales Bindemittel, wie beispielsweise etwas Kasein oder eine Mischung von Gelatine und Glyzerin oder von Gelatine und Glykol, enthalten. Solche kolloidale Substanzen dienen nicht allein dazu, das ausgeschiedene Pulver besser zu 
 EMI2.1 
 zellförmigen Kautschuk, der aus wässrigen Emulsionen oder Dispersionen gewonnen ist, ist es zweckmässig, die Behandlung der vulkanisierten Kautschukwaren von schwammartiger oder zellförmiger Struktur mit Ammoniumchlorid od. dgl. vorzunehmen, bevor die Trocknung beendet ist. 



   Nachdem die   schwammartigen   oder zellförmigen Erzeugnisse die Lösung des feuerhemmenden Stoffes, wie beispielsweise Ammoniumehlorid, absorbiert haben, kann man sie ausdrücken, abtropfen lassen oder zentrifugieren und in der Folge trocknen. Die zurückgewonnene   Ammoniumchloridlösung   kann wieder verwendet werden. 



   Es hat sich gezeigt, dass die Einführung von 30 Gewichtsprozenten trockenem Ammoniumehlorid in den Kautschuk zufriedenstellende Ergebnisse liefert. 



   Nach einer Ausführungsform des Verfahrens gemäss der Erfindung wird die Bildung des feuerhemmenden Stoffes im Kautschukschwamm selbst auf chemischem Wege bewirkt, indem man beispielsweise die Erzeugnisse mit Verbindungen, welche feuerhemmende Stoffe liefern, imprägniert und sodann einer reaktionsfähigen Gasatmosphäre aussetzt. 



   Beispielsweise löst man Selen in einer wässrigen Lösung eines Alkalisulfits zweckmässig in   Ammoniumsulfid   oder Kaliumsulfit. Diese Lösung wird dann dem Schwamm in ähnlicher Weise, wie oben beschrieben wurde, einverleibt und das Selen durch einen warmen Luftstrom oder durch Einwirkung von   Schwefeldioxyd   in Freiheit gesetzt. 



   Das Selen kann aber auch nach der zuerst beschriebenen Arbeitsweise in Form einer Dispersion oder Suspension in einem Medium, beispielsweise Wasser, das auch kolloidale Bindemittel und andere feuerhemmende Stoffe enthalten kann, aufgebracht werden. 



     Ausführungsbeispiele   :
1. Eine Lösung von 100 Teilen Ammoniumchlorid, 6 Teilen Äthylenglykol und 3 Teilen Leim in 300 Teilen Wasser wird zu 3 Teilen eines Antioxydationsmittels, das aus einer Mischung der Kondensationsprodukte von Azetaldehyd mit   a-und b-Naphtylaminen   besteht, hinzugefügt, wobei das Antioxydationsmittel mit etwas Alkohol befeuchtet ist. Man lässt den   Schwammkautsehuk   in dieser Lösung sich vollsaugen und drückt   den Überschuss   aus, bis die Gewichtszunahme durch die aufgenommene Flüssigkeit   120%   des Trockengewichtes beträgt. Dann trocknet man in einem warmen Luftstrom.

   In dieser Weise behandelter Schwammkautschuk brennt nicht, wenn er nicht ununterbrochen in eine Flamme gehalten wird, und hört bei seiner Entfernung aus der Flamme sofort zu brennen auf. 
 EMI2.2 
 Nun werden 100 Teile Ammoniumchlorid darin aufgelöst. Man weicht den Schwamm in dieser Lösung ein und drückt   den Überschuss   soweit aus, dass im Schwamm eine Lösungsmenge zurückbleibt, die 120 Gewichtsprozent des trockenen Schwammkautschuks beträgt. Dann trocknet man den Kautschukschwamm in einem warmen Luftstrom. Den Grad der Feuersicherheit kann man durch Änderung der Ammoniumchloridmenge, mit welcher der Schwamm imprägniert wird, regeln. 



     3. Überschüssiges   Selen wird 30 Minuten lang mit einer   20% igen Ammoniumsulfitlösung gekocht   und die erhaltene Lösung durch Glaswolle filtriert. Man lässt den Schwammkautschuk sich in dieser Lösung vollsaugen, drückt ihn aus, bis die Gewichtszunahme 55% des Trockengewichtes beträgt, und trocknet in einem warmen Luftstrom. Hiebei scheidet sich das Selen langsam von selbst ab. 



     4.   Schwammkautschuk, der wie im vorhergehenden Beispiel mit einer Lösung von Selen in Ammoniumsulfit imprägniert ist, wird zur Freisetzung des Selens der Einwirkung einer Atmosphäre von   Schwefeldioxyd   ausgesetzt. 



   5. Schwammkautschuk, der mit einer   20% igen   Lösung von Ammoniumsilikofluorid vollgesaugt ist, wird ausgedrückt, bis die Gewichtszunahme 150% des Trockengewichtes beträgt. Er wird hierauf in einem warmen Luftstrom getrocknet. In dieser Weise behandelter Schwammkautschuk brennt nicht, ausser wenn er in einer Flamme ununterbrochen erhitzt wird, und hört bei seiner Entfernung aus der Flamme sofort zu brennen auf. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 



   6.30 Teile fein gepulvertes Ammoniumchlorid werden in 100 Teile einer 1   igen   Lösung von Kautschuk in Benzin eingerührt. Die so erhaltene Suspension wird auf die Oberfläche von Schwammkautschuk aufgestrichen. Man lässt das Lösungsmittel verdampfen und bestaubt aie Oberfläche mit Polierkalk. Die Feuersicherheit des Schwammkautschuks wird hiedurch beträchtlich erhöht. Eine gleichartige Suspension von Ammoniumsilikofluorid in einer Lösung von Kautschuk in Benzin zeigt die gleiche Wirkung. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von feuersichere Schwammkautschuk u. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass der auf solche Produkte aufzubringende feuerhemmende Stoff aus einem flüssigen, vorzugsweise Bindemittel enthaltenden Medium abgeschieden wird, das durch Verdampfen entfernt werden kann, indem man z. B. die Erzeugnisse in einem leicht verdampfbaren Medium, das den feuerhemmenden Stoff enthält, vollsaugen lässt. einen Teil des Mediums mechanisch entfernt und die Waren mit dem restlichen Teil des Mediums der Einwirkung eines Verdampfungsprozesses unterwirft.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Bildung des feuerhemmenden Stoffes auf chemischem Wege im Schwammkautschuk selbst bewirkt wird, indem man beispielsweise die mit Verbindungen, welche feuerhemmende Stoffe liefern, imprägnierten Erzeugnisse einer reaktionsfähigen Gasatmosphäre aussetzt.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass Selen als feuerhemmender Stoff verwendet wird, welches z. B. aus einer zersetzliche Selenverbindung in Freiheit gesetzt wird.
AT146191D 1932-09-29 1933-08-07 Verfahren zur Herstellung von feuersicherem Schwammkautschuk u. dgl. AT146191B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB146191X 1932-09-29

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT146191B true AT146191B (de) 1936-06-10

Family

ID=10044492

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT146191D AT146191B (de) 1932-09-29 1933-08-07 Verfahren zur Herstellung von feuersicherem Schwammkautschuk u. dgl.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT146191B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1043630B (de) * 1955-12-24 1958-11-13 Phoenix Gummiwerke Ag Verfahren zur Herstellung von starren, schwer entflammbaren Schaumkunststoffen

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1043630B (de) * 1955-12-24 1958-11-13 Phoenix Gummiwerke Ag Verfahren zur Herstellung von starren, schwer entflammbaren Schaumkunststoffen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2827828A1 (de) Alterungsbestaendiges brandschutzmaterial
DE1546405A1 (de) Trocknungswirksames Papier
DE2506096A1 (de) Feuerbestaendige cellulosematerialien
DE3224416C1 (de) Rauchbare,zusammenhaengende Folie sowie Verfahren zu deren Herstellung
DE1808874A1 (de) Geschmeidiger und hydrophiler Polyurethan-Schaumstoff und Verfahren zu seiner Herstellung
AT146191B (de) Verfahren zur Herstellung von feuersicherem Schwammkautschuk u. dgl.
DE2817268A1 (de) Verfahren zur herstellung von brandschutzmaterial auf basis von alkalisilikaten
CH448864A (de) Verfahren zur Herstellung von wasser- und faserhaltigen Brandschutzplatten aus Alkalisilikaten
EP0229600A1 (de) Mittel zur Feuerlöschung und Imprägnierung gegen Brand
DE939446C (de) Filtermittel
DE2308612C3 (de) Wäßriges anorganisches Beschichtungsmittel
DE672930C (de) Verfahren zur Herstellung poroesen Kautschuks
DE832590C (de) Verfahren zum feuersicheren Impraegnieren von tierischen Fasern
DE458954C (de) Verfahren zur Herstellung von Bestaeubungspulvern besonderer Haftfaehigkeit zur Schaedlingsbekaempfung
AT206734B (de) Material für Zigarettenhülsen auf Zellulosebasis
DE489118C (de) Als Schneeersatz dienendes Belagsmaterial fuer kuenstliche Gleitbahnen fuer Sportszwecke
DE635727C (de) Isolationsplatten o. dgl. sowie Verfahren zu deren Herstellung
AT103334B (de) Verfahren zur Herstellung von Preßspan.
DE710382C (de) Verfahren zum Feuerfestmachen von Geweben
DE948072C (de) Klebstoff auf Wasserglasbasis
DE1440969C (de) Verfahren zur Herstellung eines Heizwiderstands
AT242258B (de) Verfahren zur Nachbehandlung von Leuchtpulvern
DE69407041T2 (de) Modifizierungsmittel für poröse Materialien und Verfahren zur Modifizierung von porösen Materialien
DE1022792B (de) Verfahren zur Herstellung eines schwammartigen Produktes
DE1001292B (de) Verfahren zum Herstellen einer Papierbeschichtungsmasse, die mit einer Schreib- oder Druckfluessigkeit durch Adsorption eine sichtbare Faerbung ergibt