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Vorrichtung zum Einstellen des Triebwerkes eines in seinem Ausstoßrohr
liegenden Torpedos Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einstellen
des Triebwerks eines in seinem Ausstoßrohr liegenden Torpedos, bei der ein außerhalb
des Torpedorohres gelagertes und in das Rohr einschiebbares Kupplungsglied mit dem
Triebwerk des Torpedos zusammenwirkt. Zweck der Erfindung ist eine solche Ausbildung
der Vorrichtung, daß das Kupplungsglied außerhalb des Ausstoßrohres liegt und von
dem Deckel des Ausstoßrohres unabhängig ist. Dabei soll ein selbständiges Lösen
des Torpedos selbst dann möglich sein, wenn die Kupplungsvorrichtung nicht aus dem
Bereich des - Torpedorohres herausgebracht worden ist.
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Es ist bekannt, zum Zwecke des selbsttätigen Lösens der Steuervorrichtung
beim Abschuß des Torpedos eine Stange zu verwenden, die durch den Deckel des Torpedorohres
hindurchgeführt ist und die mittels einer Hülse den Wellenstumpf der im Torpedo
angeordneten Regelvorricbtung umschließt. Diese bekannte Vorrichtung hat den Nachteil,
daß die Antriebsstange durch den Deckel des Torpedorohres hindurchgeführt werden
muß. Diese Notwendigkeit bedingt eine komplizierte öffnungs- und Schließvorrichtung
für den Deckel.
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Es sind ferner Antriebsvorrichtungen bekannt, die außerhalb des Torpedorohres
und unabhängig vom Torpedorohrdeckel angeordnet sind. In diesem Fall muß aber die
Antriebsstange senkrecht zur Achse des Torpedos verlaufen. Dabei ist die Kupplung
zwischen der Antriebsvorrichtung und der im Innern des Torpedos angeordneten Regelvorrichtung
in den Torpedo selbst verlegt, so daß die Antriebsvorrichtung aus dem Torpedo entfernt
sein muß, damit der Torpedo das Rohr verlassen kann.
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Um das Lösen zu erleichtern, hat man bereits Vorriclltungen vorgeschlagen,
bei denen Federn verwendet werden. Aber auch diese Vorrichtungen müssen von den
Bedienungsmannschaften gesteuert werden, damit die Federn wirksam und die Lösung
vollzogen werden kann. Auch bei diesen bekannten Hilfsvorrichtungen muß der Lösungsvorgang
zumindest von Hand eingeleitet werden. Es ist also -keine vollkommene Sicherheit
dafür vorhanden, daß die Antriebsvorrichtung für die im Torpedoinnern befindliche
Regelvorrichtung aus dem Bereich des Torpedos herausgezogen ist, wenn der Torpedo
zum Abschuß kommt.
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Dieser Mangel wird nach der Erfindung dadurch beseitigt, daß das Kupplungsglied
aus einem Stirnrad besteht, das um eine parallel zur Torpeorohrachse verlaufende
Achse drehbar und in den Kämmbereich eines vor der Außenhaut des Torpedos vorstehenden
und im Torpedo selbst gelagerten Stirnrades öder
Stirnradsegmentes
bewegbar ist. Auf diese Weise ist erreicht, daß die Antriebsvorrichtung für die
im Torpedorohrinnern befindliche Regelvorrichtung selbst dann nicht den Abschuß
des Torpedos behindert, wenn diese Antriebsvorrichtung in ihrer eingerückten Lage
verbleibt, da das zur-Regelvorrichtung des Torpedos gehörende Zahnrad oder Zahnradsegment
beim Abschuß des Torpedos ohne weiteres aus dem Kämmbereich des zu der Antriebsvorrichtung
gehörenden Zahnrades lierausgleitet.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
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Fig. 1 zeigt einen mit der neuen Einrichtung ausgerüsteten Teil des
Ausstoßrohres im Grundriß. Fig.2 ist ein Schnitt nach der Linie II-11 der Fig. i
in größerem Maßstabe. Fig. 3 stellt einen Grundriß der Fig. 2 dar, und zwar teilweise
im Schnitt nach der Linie III-III der Fig. 2. Fig. 4 zeigt einen Schnitt nach der
Linie IV-IV der Fig. 2, und Fig. 5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 3.
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Gemäß der Erfindung ist an eine Öffnung des Ausstoßrohres i eine wasserdichte
Kammer 2 angeschlossen, die einen in die Öffnung des Rohres i hineinragenden Halsansatz
3 aufweist. In dem Halsansatz 3 sind zwei Führungen 4 senkrecht zur Achse des Rohres
1 (Fig. q.) vorgesehen, in denen ein Käfig 5 mittels der Keilansätze 6 beweglich
gelagert ist. Im Innern dieses Käfigs 5 ist auf einer zur Achse des Rohres i parallelen
Achse ein Zahnrad 7 gelagert, das mit dem Zapfen 8 eines Kegelrades 9 fest verbunden
ist; das Kegelrad ist außerhalb des Käfigs 5, aber innerhalb des Halsansatzes 3
angeordnet.
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In der Kammer 2 ist drehbar und verschiebbar eine hohle Welle io gelagert,
die an ihrem unteren Ende einen kegelförmigen, mit Jem Kegelritzel 9 kämmenden Zahnkranz
i i aufweist.
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Im Innern der hohlen Achse io ist eine zylindrische Stange i2 vorgesehen,
die mit dem Käfig 5 fest verbunden ist und an ihrem oberen Ende durch eine Schraube
13 getragen wird, so daß sich die Achse io gegenüber der Stange 12 und dem Käfig
5 frei drehen kann, während sie in ihrer Längsrichtung mit diesen Teilen fest gekuppelt
ist.
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Nahe dem Zahnkranz i i weist die Achse i o zwei Bunde auf, mit denen
eine Gabel 15 zusammenwirkt, die um die Achse 16 in der Wandung der Kammer :2 schwenkbar
gelagert ist und mit einem äußeren Arm 17 fest verbunden ist. Das obere Ende der
Achse io ist in seiner Drehrichtung fest mit einerHülse 18 verbunden, die zwei Zahnräder
i9 und 2o trägt. Die Kupplung zwischen der Achse io und der Hülse 18 erfolgt mittels
eines Keiles 21, der in einer entsprechenden Nut der Hülse 18 verschiebbar ist.
Auf diese Weise ist eine Längsverschiebung der Achse i o gegenüber der Hülse 18
ermöglicht, die in der Kammer :2 drehbar, aber nicht längsverschiebbar angeordnet
ist.
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In einem Ansatz 23 der Kammer 2 ist auf einer Achse 39 eine Anzeigescheibe
407 gelagert, die mit einer Einteilung versehen und v an ,außen sichtbar ist; die
Anzeigescheibe trägt einen Zahnkranz 2q., der mit dem Rad 2o der Hülse 18 kämmt.
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Mit dem anderen Rad i9 der Hülse 18 steht ein Zahnrad q.2 in Eingriff,
das unter Vermittelung des Keiles 25 durch eine Welle 26 antreibbar ist; diese Welle
26 ist drehbar und längsverschiebbar in der Wandung der Kammer 2 und einem auf dem
Ausstoßrohr i befestigten Blocke 27 gelagert. Die Welle 26 trägt zwei Bunde 28,
mit denen der Hebelarm 17 zusammenwirkt, der mit der Gabel 15 fest verbunden ist,
welche eine Längsverschiebung der Achse i o herbeiführen kann.
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Am hinteren Ende des Ausstoßrohres i nahe dem Bodenstück dieses Rohres
trägt die Welle 26 ein Handrad 29 sowie eine Doppelbundhülse 30, mit der das eine
Ende 31 eines Doppelhebels zusammenwirkt, der um eine an einem Ansatz 33 des festen
Lagerbocks 27 angeordnete Achse 32 schwenkbar ist. Das dem Arm 31 gegenüberliegende
Ende des Doppelhebels steht mit einer- schraubenförmigen Nut 34 eines Ansatzes 35
in Eingriff, der von dem Schließring 36 des Ausstoßrohres getragen wird.
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Wird der Schließring 36 im Sinne des in Fig. 3 eingezeichneten Pfeiles
gedreht, um das Ausstoßrohr zu öffnen und in dieses Rohr einen Torpedo einzuführen,
so verursacht die schraubenförmige Nut 34 eine Verschiebung des mit ihr zusammenwirkenden
Endes des Hebels 31 und infolgedessen eine Zurückbewegung des oberen Endes dieses
Hebels, der dabei die Welle 26 nach rückwärts verschiebt. Die Welle 26 wirkt mit
ihren Bunden 28 auf den- Hebel 17 und schwenkt auf diese Weise die Gabel 15 um ihre
Lagerachse 16 herum nach oben. Infolgedessen wird die Achse io angehoben, die hierbei
in der Hülse i8 gleitet und den Käfig 5 in dien Führungen 4 anhebt, so daß dieser
Käfig zusammen mit dem Rad 7 in das Innere der Kammer :2 hineingezogen wird. Das
Innere des Ausstoßrohres i ist daher vollständig frei, so daß ein Torpedo eingeführt
werden kann.
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Der Torpedo 27 - trägt an seinem hinteren Ende ein Zahnrad 38, das
um eine zur Längsachse des Torpedos parallele Achse drehbar ist. Dieses Rad ist
so angeordnet, daß es mit dem Rad 7 kämmen kann; es dient zur Steurung des im Innern
des Torpedos angeordneten
Triebwerks (beispielsweise des Tiefenreglers,
des Geschwindigkeitsreglers, der Geradlaufeinrichtung o. dgl.).
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Ist der Torpedo 37 in das Ausstoßrohr eingebracht worden (Fig. 2 und
5), so wird der Deckel wieder vor das Ausstoßrohr gebracht und geschlossen, indem
der Schließring 36 entgegen der Richtung des in Fig.3 eingezeichneten Pfeiles gedreht
wird. Hierbei verursacht das obere Ende des Hebels 31 eine Verschiebung der Welle
26, die mittels der Bunde 28 den Winkelhebel 17, 15 schwenkt und eine Verschiebung
der Achse io und des Käfigs 5 in Richtung auf das Innere des Ausstoßrohres i bewirkt,
so daß das Rad 7 mit dem Rad 38 des Torpedos in Eingriff kommt.
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Hiernach wird das Handrad 29 gedreht, dessen Bewegung die Welle 26
unter Vermittlung der Zwischenglieder 42, 19, 1o, Il, 9 auf das Rad 7 überträgt,
das seinerseits das Rad 38 des Torpedos bewegt und auf diese Weise ganz nach Belieben
das innere Triebwerk des Torpedos regelt. Während dieses Vorganges ist der Käfig
5 infolge des Zusammenwirkens der Keile 6 mit den Führungsnuten 4 der Kammer 2 an
einer Drehung gehindert. Gleichzeitig verursacht das Rad 2o eine Drehung der Anzeigescheibe
4ö, die die erfolgte Regelung kenntlich macht.
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Mit der beschriebenenEinrichtung kann die Regelung des Torpedos in
jedem Augenblick vor dem Schuß bewirkt bzw. geändert werden, ohne daß es hierzu
nötig ist, den Torpedo aus dem Ausstoßrohr wieder herauszuziehen; diese Regelung
ist also auch durchführbar, wenn das Ausstoßrohr mitWasser gefüllt ist. Anderseits
ist die Einrichtung selbsttätig ausgeschaltet, wenn das Ausstoßrohr zwecks Einführens
oder Herausziehens des Torpedos geöffnet ist.
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Die zylindrische Verzahnung der Räder 7 und 38, die beide auf zur
Torpedolängsachse parallelen Achsen gelagert sind, ermöglicht es dem Torpedo, sich
im Augenblick des Schusses vor der Antriebseinrichtung zu lösen.
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Selbstverständlich kann die lediglich als ein Ausführungsbeispiel
beschriebene Einrichtung eine Reihe von Abänderungen erfahren; so kann beispielsweise
die Längsverschiebung und die Winkelverstellung der hiilsenförmigen Welle 18 auch
durch getrennte Antriebsorgane gesteuert werden, und die Anzeigescheibe 4o könnte
in unmittelbarer Nähe des Handrades 29 angeordnet sein; in diesem Falle müßte die
Anzeigescheibe mittels eines geeigneten ÜUbersetzungsgetriebes durch die Welle 26
angetrieben werden.