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Vorrichtung zum Formen von plastischen Massen, insbesondere zum Anformen
der Gummisohle am Schuhwerk Um den Anforderungen des Publikums. das geformte Gummischuhe
oder Stoffschuhe mit angeformter Gummisohle benutzt, besser zu entsprechen, ist
es vorteilhaft, daß solche Schuhe das äußere Aussehen von gewöhnlich-e«-n-- =Schuhen
-haben. an welchen eine Gummi- oder Ledersohle durch Randnähen in bekannter Weise
angefestigt wurde. Insbesondere muß der geformte Gummischuh eine scharf ausgeprägte
Randnaht aufweisen, die an dem oberen Rand der Sohle derart angebracht ist, daß
sie das Randnähen nachahmt, und ferner muß an dieser Stelle ein zurücktretender
`@linkel oder eine V-förmige Einbuchtung zwischen der abgerundeten Unterseite des
Schuhoberteils und (lein Sohlenrand vorhanden sein; schließlich muß der abgerundete
Teil des Schuhoberteils frei voll durchgeflossenem Gummi sein.
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Es gibt bereits ähnliche Vorrichtungen. bei welchen die aus einem
ortsfesten und einem beweglichen Teil bestehende Form und ein aufblähbarer Leisten
vorgesehen sin(l. Solche Formen sollen jedoch nur zur Herstellung; von Guniniischuhen
geeignet sein. die nur eine schwache oder nicht vorspringende Randnaht haben. Um
diese letztere zu ermöglichen, ist erhndungsgeniä ß die bewegliche obere Formhälfte
mit einem z. B. all seinem Bodenteil offenen, abnehmbaren, biegsamen Mantel z. B.
aus Gummi ausgekleidet. der an. seinen (gen Sohlenrand und den zurückspringenden
"Teil des Schuhoberteils formenden. Teilen mit z. B. metallischem. biegsainein I#
ornistreifen versehen ist und dessen Außenfläche sich an (las Innere der oberen
Formfläche anlegt und sich beim Formen seine =4bformfläclie gegen den festen beweglichen
Formteil unnachgiebig abstützt, um dem Solllenrand sowie den nach einwärts zurückspringenden
Teilen des Schuhoberteils eine schar ausgeprägte Gestalt zti verleihen. Die Abforinung
soll auf diese «'eise sicher vor sich gehen. während nach dem Formen und Offnen
der Form die Nachgiebigkeit des Mantels ermöglicht, die nach einwärts vorspringenden
formenden Teile zurückzubiegen und den Schuh ohne Beschädigung herauszunehmen. Ferner
erzielt die Vorrichtung den Vorteil, (1»i in ein und derselben Form unterschiedlich
dicke Mäntel verwendet werden können, die sich für eine ganze I-,eilie von Schuhgrölien
einen. Die Außenfläche des Mantels hat zweckmäßig eine verhältnismäßig glatte Oberfläche,
während dessen Innenfläche das Gesenk für verhältnismäßig zusammengesetzte Außengestalt
des zu formenden (legenstandes bildet.
Die Vorrichtung nach der
1?rfindung ist in den Zeichnungen beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt: Fig.
i einen lotrechten Schnitt finit der Form in geschlossener Lage, Fig. a die Unteransicht
der oberen Hälfte der Form mit dein eingelegten Mantel, Fig.3 die Draufsicht der
unteren Hälfte der Form, Fig. 4 einen Liingsschnitt derselben, Fir,. 5 einen Querschnitt
nach der Linie V-V der Fig. i, Fig.6 die Seitenansicht des Mantels (in vergrößertem
Maßstabe), Fig. ; die Draufsicht des Mantels (in vergrößertem Maßstabe), Fig. 8
die Unteransicht des iL\Iatitels (in vergrößertem Maßstabe), Fig. 9 und io Querschnitte
nach der Linie X-1 und 1I-1I der Fg. 6.
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Mit Bezug auf Fig. i ist mit i der Heiztisch bezeichnet, dessen Hohlteil
l11 mit irgendeiner Heizduelle versehen ist. Dieser Heiztisch kann so lang sein,
um eine oder mehrere Formen aufzunehmen. ? ist das Gestell zum Abstützen der Vorrichtung.
3 bezeichnet den unteren ortsfesten Teil der Form, welcher an dem Heiztisch durch
Bolzen 4. befestigt ist und zurAufnahme der Sohlenplatte 5 dient. » Wie aus F i-.
3 ersichtlich, ist der Bodenteil in der Längsmittellinie in zwei Hälften geteilt,
die miteinander durch Bolzen ()- verschraubt werden können. Das Anschrauben des
Bodenteils an den Heiztisch sichert das Aufrechterhalten einer gleichmäßigen Temperatur.
Mit 7 ist der obere vierschwenkbare Teil der Form bezeichnet, welche, anstatt wie
üblich, in lotrechter Ebene geteilt zu sein, erfindungsgemäß aus einem einzigen
Stück besteht, das um den Scharnierzapfen 8 vierschwenkbar ist und sich lieben und
senken kann. Die obere Formhälfte ist mit einer Öffnung versehen, durch -welche
das Ventil 24.a für das Aufblasen des üblichen nachgiebigen Leistens ad. hindurchtritt,
welcher in das Innere des Schuhwerkes eingelegt wird. Die Formhälfte hat innen eine
Aussparung, gegen die sich der Mantel 12 anlegt, Gier iviederuin mit seiner Innenseite
genau das Schuhwert: linigibt. Dieser Mantel 12 wird um das Schubwerk vor dem Einlegen
in die Form herumgelegt.
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Mit Bezug auf Fig.6 bis 1o besteht der .Mantel aus einer Gummimasse
und ist derart geformt, daß der Flansch laa an seiner unteren Fläche mit Zahnungen
versehen ist, welche den Zweck haben, an dem Sohlenrand 11i entsprechende Zahnungen
hervorzubringen.
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An dein Vorderteil der Form ist eine Verriegelungsvorrichtung vorgesehen,
welche aus eilleill T-f(*irnligetl verscliwenlcliaren Bolzen 14. besteht, der ati
dein Vorderettcle des Heiztisches gelenkig abgebracht ist. Der Bolzen ist finit
einem vierschwenkbar gelagerten Nocken T1, verseben. der finit einem ortsfesten
Gc;ennocl:en l;a an der l,ormliiilfte 7 zusatnniemvirkt. Die vorderen Endteile der
1#ornihültten und 3 sind finit Schlitzen ;a, 3"
i-erscheti, welche dazu dienen,
um dein verscltwenlai;tren Bolzen 14. Durchtritt zu gestatten. loh sind Gelenkzapfen
an den Bolzen, welche in Muffen 1-.d drehbar gelagert sind, während die .Muffen
selbst in Ausnehinungen in dein Teil i des Heiztisches Aufnahme linden. Der Bolzen
14. ist mit einem Hebelähnlichen Fortsatz oder Schwanzstück 1411 versehen, welches
beim Atif«,iirtsscliwenl:en des Bolzens einen. Kolben 1; liebt, der gegen die untere
Fläche der Formhälfte 7 anstößt und das anfängliche Öfflien tierselben erleichtert,
während die übrige Öffnungsbeivegung durch einen Handgriff an dem Teil 7 betvirkt
wird, -wobei die öffnende Bewegung durch die federnde Vorrichtung 9, cgtb erleichtert
wird. Der 1?ocken 15b ist mit einem Handgriff r @c verseben und wird in einer bestimmten
axialen Lage an dein Bolzen 14 durch eine Mutter 1-.l gehalten, welche auf das Gewindeende
des Bolzens 1.4 aufgeschraubt wird und. durch eine. versenkte Schraub;: 14.-' verriegelt
wird. Diese letztere ist in eine verjüngte Atistiehmung in den Bolzen 1.. eingeschraubt
und dient dazu, den Gewindeteil auszudehnen, wodurch die Mutter i4.f verriegelt
wird.
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Weiln sich die Arbeitsteile in der Lage nach Fig. i befinden, so stehen
die Nocken miteinander im Eingriff und bewirken den erforderlichen Druck, um den
angelenkten Formteil ; in bezug auf den ortsfesten Teil 3 in der hornitingslage
zu halten.
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Der Teil ; der Form steht unter dem Einduß der federnden Einrichtung
9, 9b, -welche bestrebt ist, die obere Formhälfte ; in der Richtung des Pfeiles
Th in Fig. i zu schwenken. wodurch das öftnell der Form erleichtert wird, sobald
die Verriegelung durch den Bolzen 14 freigegeben wird.
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Die 1;\'irlcungs- und Gebrauchsweise der beschriebenen Vorrichtung
ist die folgende: An dein Schuhoberteil wird die Brandsohle allgefestigt und in
das Schuhwerk der aufblasbare Leisten 114. eingeführt. dessen Ventil 24" mit 1'reßluftduelle
verbunden wird. Auf t die.: Brandsohle wird von außen eine entsprechende Meiige
der urivulkanisierten Gummitilzisse in bekannter Weise derart aufgetragen, daß die
Sohle und der Absatz genügend 1laterial zur Verfügung haben. Nunmehr wird i cler
Mantel 12 auf den Oberteil des Schulfies aufgelegt und der letztere samt dem Leisten
und
dem Mantel in den oberen Teil der Form eingesetzt, worauf dieser letztere nach abwärts
verschwenkt und gemäß Fig. i verriegelt wird. Es ist ersichtlich, claß der Bodenteil
und die Seiten der Gummisohle und des Absatzes durch den unteren Teil 3. der Form
bzw. die Sohlenplatte 5 abgeformt «-erden, wobei der Sohlenrandal durch den gezahnten
Teil iaa des Mantels ausgebildet wird, wodurch die Randnaht nachgeahmt werden-kann.
Der untere Teil des Mantels folgt dabei, weil derselbe biegsam ist, dein Umriß des
abgerundeten Teils des Schuhoberteils und liefert eine scharfe Trennungslinie zwischen
dein Sohlenrand und dein Schuhoberteil, wodurch das Durchfließen der Gurmnimasse
um den unteren Teil des Schuhoberteils verhindert wird. Der Heiztisch i wird nunmehr
beheizt und die Gummisohle und der Absatz anvulkanisiert, zu welchem Zweck in den
Hohlraum ia Dampf oder anderes Heizmittel bei der erforderlichen Temperatur eingeführt
wird.
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Eine bestimmte Anzahl von Formen kann Seite an Seite auf dem gemeinsamen
Heiztisch angebracht «-erden, wobei die sämtlichen Formen durch einen einzigen Arbeiter
bedient werden. Jede Form wird die erforderliche Zeit beheizt, um das Anvulkanisieren
der Gummisohle zu vollenden.
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Nach dem Vulkanisieren wird der Handgriff i5c verschwenkt und der
Bolzen 1q. durch die Schlitze 7a, 3a heruntergeschwenkt, wonach das Loslösen der
oberen Formhälfte durch die- federnde Einrichtung g, gb erleichtert wird. Mit dem
Scharnier ä wirkt eine mit keilförmigem Ende versehene Stange 18 zusammen, die in
Fig. i, 3 und 4 dargestellt ist und dazu dient, um durch einen Ansatz .des Scharniers
8 vorgestoßen zu werden und in Eingriff mit einem Kolben 15 zu gelangen, der in
einer Ausnehmung der Sohlenplatte. angeordnet ist. Die Stange 18 hebt beim Verschwenken
der Form den Kolben 15, vorzugsweise gegen die Wirkung einer nicht dargestellten
Feder, wodurch der Absatz sich leichter von der Sohlenplatte ablöst. Anstatt der
Stange 18, kann eine Kammer für Preßluft vorgesehen sein,,die mit einemVentil versehen
ist, welches mit dein Ansatz des Scharniers 8 zusamanenwirkt. In diese Kaieiner
wird Preßluft eingelassen, um den Absatz zu leben und abzulösen.