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Setzmaschine zur Aufbereitung von Kohlen u. dgl. Die Erfindung betrifft
eine Setzmaschine zur Aufbereitung von Kohlen u. dgl.; bei der der Austrag der spezifisch
schweren Teile des Waschgutes durch einen von einem Schwimmer gesteuerten, außerhalb
der Setzmaschine angeordneten schwenkbaren, kreisbogenförmigen Austragschieber in
bekannter Weise erfolgt.
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Bei dieser bekannten Ausführung der Setzbehälter mit kreisbogenförmigem
Austragschieber war dieser in einer Wandöffnung vor dem Setzsiebe derart angeordnet,
daß er sich abwärts durch die ausströmenden Berge schließen muß. Hierdurch entsteht
die Gefahr, daß sich Stücke zwischen Schieber und Austrittsöffnungsrand einklemmen
und daß infolgedessen auch Teile des von der Austrittsöffnung fernzuhaltenden Gutes,
z. B. der Kohle, durch die Austrittsöffnung abströmen. Außerdem kann der bekannte
Verschluß nur in der Weise arbeiten, daß er sich während des Betriebes der Setzmaschine
in rascher Folge auf und nieder bewegt.
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Die Erfindung beseitigt diesen Nachteil der bekannten Austragvorrichtung
dadurch, daß eine von der Unterkante der Austragöffnung vorspringende, mit Seitenwandungen
versehene Bodenplatte mit einem Bogenschieber in Gestalt eines vor der Vorderkante
der Platte auf und ab beweglichen Überfallwehres zusammenarbeitet. Bei dieser Anordnung
ist die Gefahr des Einklemmens von Stücken ausgeschlossen, und es ist auch keine
ständige Hinundherbewegung des Schiebers mehr erforderlich.
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An sich sind vorspringende Bodenplatten an Austragöffnungen für Setzmaschinen
bekannt, und diese werden nicht als an sich neu beansprucht, sondern nur in der
Zusammenwirkung mit dem als Überfallwehr wirkenden Austragschieber.
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Ferner ist ein vor der Vorderkante des Setzgutträgers auf und ab bewegliches,
die Austragsöffnung stets mehr oder weniger abschließendes Überfallwehr mit davor
angeordnetem Verschlußschieber für Setzmaschinen bereits bekannt.
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Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt. Darin
ist Abb. i ein Aufriß, teilweise im Schnitt, Abb: z eine Stirnansicht, zum Teil
im Schnitt, Abb.3 ein Kohleeinführungsende des Setzkastens, Abb. 4 ein Schnitt,
der eine abgeänderte Form des Schieferaustragwehres zeigt.
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In der Zeichnung ist nur so viel von dem Setzkasten gezeigt, wie notwendig
ist, um die Erfindung zu verstehen. Der Setzkasten i besitzt
einen
Siebboden 2, durch den das Wasser in üblicher Weise unter Einwirkung von Preßluft
mit Hilfe nicht dargestellter Ventile zum pulsierenden Steigen und Fallen gebracht
wird. Die Einwirkung des hin und her gehenden Wassers bewirkt eine schichtweise
Trennung von Kohle und Schiefer. Die Kohle, die dem Setzkasten durch eine Schüttrinne
32 über die Oberkante 3 der Stirnwandung des Kastens i zugeführt wird, strömt am
anderen Ende über eine gleichartige Wandung ab und wird durch Hebevorrichtungen
entfernt, während der Schiefer durch eine Öffnung 4 in der Endwandung ausgetragen
wird. Die Größe der Offnung 4 kann in bekannter Weise durch eine einstellbare Platte
5 geändert werden. Eine Bodenplatte 6 springt von dem Unterrand der Öffnung 4 vor,
und zwar mit leichter Neigung. Sie ist gelocht, so daß das Wasser hindurchströmen
und somit die Bewegung des ausfließenden Schiefers unterstützen kann. Ein Überfallwehr
mit einer Schließfläche 7 in bekannter Gestalt eines Zylindersektors, das an um
eine Längsachse g verschwenkbaren Armen 8 sitzt, liegt außerhalb des Setzbettes
und vermag frei aus der in Abb. i ausgezogen gezeichneten in die strichpunktiert
angedeutete Stellung zu schwingen; in dieser liegt es unterhalb der vorspringenden
Bodenplatte 6. Diese ist an beiden Enden mit emporragenden Wandungen io versehen,
so daß eine oben offene Rinne gebildet wird, deren Vorderkante vom Überfallwehr
7 gesteuert wird. Ist dieses in der ausgezogen in Abb. i gezeichneten Lage, so wird
der Austritt von Schiefer aus dem Setzkasten völlig unterbrochen. Ist es in die
strichpunktiert eingezeichnete Lage gebracht, so fließt der Schiefer frei durch
die Öffnung 4 ab und fällt von der Vorderkante der Bodenplatte 6 herab. Demnach
legt sich das Überfallwehr nicht abschließend gegen eine Öffnung, sondern es bildet
eine Stauwand für den Schieferfluß, und die Höhe dieser Stauwand ist gegenüber der
vorspringenden Bodenplatte 6 und der Oberfläche der Schieferschicht verstellbar.
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Die Verschwenkung des Überfallwehres 7 um seine Achse g erfolgt mittels
des Griffes 1i, der von Hand bewegt werden kann. Im dargestellten Falle kann er
nach Maßgabe der Schichtdicke des Schiefers im Kasten i durch eine bekannte selbsttätige
Schwimmereinrichtung gesteuert wer=den. Diese Einrichtung besteht aus einem Hohlschwimmer
12, der durch Belastungsmittel auf ein solches Gewicht gebracht ist, daß er gerade
durch die Kohleschicht hindurchsinkt, auf dem Schieferbett aber aufruht. Dieser
Schwimmer 12 wird durch Parallelführungslenker. _ geführt, und eine Seite 13 dieser
Lenker ist parallel zur lotrechten Achse des Schwimmers. Die beiden Seitenlenker
14 und 15 sind in der Normallage des Schwimmers waagerecht, und sie schwingen je
um eine waagerechte Achse, -wenn sich der' Schwimmer hebt oder senkt. Die vierte
Seite des Lenkerparallelogramms besteht aus festen Rahmenteilen 16, 17, die als
Konsolen gestaltet sind, die von einem quer über dem Kasten i angeordneten Träger
18 nach oben bzw. unten vorspringen. Eine Schwingwelle ig ist mit den oberen Lenkern
14 des Parallelführungsgestänges starr verbunden, so daß beim Verschwenken der Lenker
14 auch die Spindel ig schwingt. Die Spindel ig trägt einen fest auf ihr angeordneten,
nach unten ragenden Arm 2o, dessen unteres Ende sich zwischen zwei Anschlägen 27
bewegt, die aus einem Stück mit dem unteren Ende eines Armes 36 gebildet sind, der
starr auf dem Ende einer Spindel 37 befestigt ist, die ihrerseits in Lagern 38 ruht
und einen nach unten reichenden Arm 39
trägt, dessen freies Ende gelenkig
mit einer Stange 21 verbunden ist. Die Stange 21, die somit bewegt wird, wenn der
Schwimmer 12 mehr als um einen sehr kleinen Weg ansteigt oder sinkt, steuert die
-Tätigkeit eines Relaisgetriebes, das seinerseits das Arbeiten des Überfallwehres
7 regelt. Wenn jedoch der Schwimmer sich nur nach dem Ausmaß der Pulsationsströmungen
des Wassers hebt und senkt, so bewegt sich der Arm 2o zwischen den Anschlägen 27,
verschwenkt aber die Spindel 37 nicht.
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Die Relaiseinrichtung enthält einen Zylinder oder ein Qehäuse 22,
in dem.ein Kolbenventil 23 hin und her gleitet, das mit der Stange 21 verbunden
ist. Durch ein Rohr 24 wird dem Gehäuse 22 Preßluft zugeführt. Das hohle Kolbenventil
23 besitzt einen eingeschnürten mittleren Teil 25 von geringerem Durchmesser. Die
durch das Rohr 24 zugeführte Preßluft gelangt in den Ringraum, der um den Mittelteil
gebildet wird. Das Gehäuse 22 besitzt eine Öffnung-26, die bei normaler Stellung
des Schwimmers 12 durch ein Ende des Kolbenventils 23 abgeschlossen ist. Wenn der
Schwimmer ansteigt, so wird das Kolbenventil 23 so nach links in der Zeichnung bewegt,
daß die Öffnung 26 freigegeben wird und Luft unter Druck der Fläche eines großen;
in einem Zylinder 29 verschiebbaren Kolbens 28 zugeleitet wird. Die Kolbenstange
3o des Kolbens 28 trägt ein Rad 31, das sich gegen den Handhebel i1 anlegt. Bewegt
sich der Kolben nach links, so wird der Hebel 1i gleichfalls nach links gedrückt
und schwingt somit das Überfallwehr 7 abwärts unter die vorspringende Wand 6. Das
Taube fällt dann frei durch die Öffnung 4 aus, bis der Schwimmer 12 sinkt und Stange
ai und Kolbenventil --3 nach rechts dreht, so daß die Öffnung 26 geschlossen
wird. Geht das Kolbenventil 23 weiter nach rechts, so öffnet es die Öffnung 26,
so daß die Luft aus dem Zy@ linder 29 durch diese Öffnung und durch die hohle Mitte
des Kolbenventils 23 und weiter durch das Ende des Gehäuses 22 in die Außenluft
ausströmt. Das Überfallwehr 7 wird dann
selbsttätig aufwärts schwingen,
weil der Handgriff ii durch Taue 33 und Rollen 34 mit einem Rückwärtsgewicht verbunden
ist.
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Es liegt auf der Hand, daß die Einstellung des Schwimmers i2 verhältnismäßig
empfindlich ist und erhebliche Sorgfalt verlangt. Daher ist es wünschenswert, das
Überfallwehr -7 durch eine Relaiseinrichtung, wie dargestellt, zu betreiben. Es
hat sich weiter als wünschenswert gezeigt, dem Schwimmer 12 eine langgestreckte
Querschnittsform zu geben, wie dargestellt, so daß Gut und Waschwasser, die durch
den Kasten i fließen, leicht daran vorbeiströmen. Weiter ist zwecks größerer Genauigkeit
die eigentliche Lenkereinrichtung, die den Schwimmer trägt, durch ein Gewicht 35
ausbalanciert, das starr mit der Querwelle ig verbunden ist.
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Abb. 4 zeigt einen Teil eines Setzkastens mit einer abgeänderten Gestaltung
des Auslaßwehres. In diesem Falle ist die abschließende Fläche gleichfalls als Zylindersektor
gestaltet, aber die Achse g, um die das Wehr verschwenkt wird, ist von der Auslaßöffnung
4 abgerückt, derart, daß die Wehrfläche zwischen der Achse g und der Öffnung 4 liegt.
Auch in diesem Falle ist das Wehr in geschlossener Lage ausgezogen dargestellt;
es schwingt, so daß es nahezu die Vorderkante der gelochten Wand 6 berührt, in die
in strichpunktierten Linien dargestellte Lage, in der der ausfließende Schiefer
über die Schließfläche des Wehres hinwegströmt und dann abfällt.
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Es ist zwar eine-Ausführungsform eines Setzkastens der Erfindung im
einzelnen beschrieben worden, jedoch ist die Erfindung naturgemäß nicht darauf beschränkt.
Beispielsweise kann, obgleich ein. Preßluftrelaiswerk vorgezogen wird, eine beliebige
elektrische oder rein mechanische Relaiseinrichtung zur Anwendung kommen. Auch können
die Überfallwehre durch ein Getriebe verstellt werden, das aus einer Schnecke besteht,
die in ein Schneckenrad an dem Wehr eingreift. Die Schieferaustragwehre sind gewöhnlich
an beiden Enden des Setzkastens vorgesehen, so daß es im allgemeinen erwünscht ist,
getrennte Schwimmer für die Schieferauslaßwehre am Zuführungs- und Ausführungsende
anzubringen, weil die Austragsverhältnisse verschieden sein werden.