DE5720C - Apparat zur Verbesserung und Ersparnifs von Leuchtgas - Google Patents
Apparat zur Verbesserung und Ersparnifs von LeuchtgasInfo
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C10—PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
- C10J—PRODUCTION OF PRODUCER GAS, WATER-GAS, SYNTHESIS GAS FROM SOLID CARBONACEOUS MATERIAL, OR MIXTURES CONTAINING THESE GASES; CARBURETTING AIR OR OTHER GASES
- C10J1/00—Production of fuel gases by carburetting air or other gases without pyrolysis
- C10J1/02—Carburetting air
- C10J1/06—Carburetting air with materials which are liquid at ordinary temperatures
- C10J1/08—Carburetting air with materials which are liquid at ordinary temperatures by passage of air through or over the surface of the liquid
- C10J1/10—Carburetting air with materials which are liquid at ordinary temperatures by passage of air through or over the surface of the liquid with the liquid absorbed on carriers
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Description
1877.
Klasse 26.
BERNHARD LIEBICH in GÖRLITZ. Apparat zur Verbesserung und Ersparnis von Leuchtgas.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5. August 1877 ab.
Längste Dauer: 14. September 1891.
Bei den bisher angewendeten Carburirapparaten wurde dem Gase die ganze zur Füllung
nöthige Flüssigkeit dargereicht. Die natürliche Folge davon war, dafs das Gas zunächst die
leichter flüchtigen Kohlenwasserstoffe der Flüssigkeit aufnahm und während dieser Aufnahme
eine bedeutend erhöhte Leuchtkraft ergab. Denn die käuflichen Kohlenwasserstoffe sind nicht
eine bestimmte chemische Verbindung, sondern eine Mischung von Kohlenwasserstoffen von verschiedenen
specifischen Gewichten und Siedepunkten. Die Carburatore wurden bisher meist
mit Benzin oder Petroleumäther gefüllt.
Die Leuchtkraft des Gases nimmt dabei stetig in dem Mafse · ab, als die carburirende Flüssigkeit
specifisch schwerer wird und infolge dessen weniger davon durch das Gas aufgenommen
wird.
Der vorliegende Apparat ist nun so construirt, dafs dem Gase ein Kohlenwasserstoff
von einem bestimmten specifischen Gewicht dargereicht wird.
Der Apparat zerfällt in zwei Haupttheile.
Fig. ι der Apparat (Gasregenerator) zu zehn Flammen im Durchschnitt.
Fig. 2 der Apparat (Gasregenerator) zu zehn Flammen in Ansicht.
Fig. 3 obere Ansicht des Gasregenerators.
O oberer Behälter,
U unterer Behälter,
E Eingangsrohr für Gas,
A Ausgangsrohr für Gas,
F Verschraubung zum Füllen,
L Griff für den Haupthahn,
H Haupthahn,
D C Dochtcylinder, ■
S G Schwimmerglas,
Ab Ablafshahn,
s Schwimmer,
G Messingsiebkorb,
e Verbindungsrohr zwischen O und U.
Durch diese Construction ist man in den Stand gesetzt, einen Kohlenwasserstoff von
höherem specifischen Gewicht als für andere Apparate nöthig, zu verwenden. Dieser Kohlenwasserstoff
ist rohe Naphta von 0,700 spec. Gew., ein amerikanisches Erdöl, welches von dort in
Petroleumfässern in den Handel kommt.
Angenommen, der Apparat sei hinter dem Gasmesser in die Gasrohrleitung eingeschaltet,
und zwar ist Eingangsrohr E mit dem Ausgangsrohr am Gasmesser verbunden, während
Ausgangsrohr A mit der Gasrohrleitung in Verbindung steht. Zunächst wird es nothwendig,
den Apparat mit Naphta zu füllen. Zu diesem Behufe wird der Haupthahn H geschlossen, die
Verschraubung ^entfernt und demnächst Naphta ■in einen in F gesteckten Trichter gegossen.
Ist der obereBehälter voll, so steckt man die Verschraubung F über die Schwimmerstange S und
schliefst den oberen Theil des Behälters durch Aufschraubung der Mutter über den konisch
eingeschliffenen Theil F luftdicht ab. Nachdem dies geschehen, wird Haupthahn H geöffnet;
in diesem Augenblicke wird Naphta durch das Verbindungsrohr e von O nach U strömen.
Diese Zuströmung dauert so lange, bis die Mündung des Haupthahnes H unter Flüssigkeitsverschlufs
gebracht ist, und nun hört jede weitere Zuströmung vorläufig auf.
Der Dochtcylinder D C, welcher das Eingangsrohr E im Behälter U völlig umschliefst,
ist am oberen und unteren Boden in U befestigt. Dieser Cylinder ist ein Drahtgeflecht,
welches dicht mit Docht umwickelt ist. Dieser Docht wird sich nun, da der Cylinder unten in
die Naphta eintaucht, bis oben mit dieser Flüssigkeit vollsaugen. Dadurch wird die Mündung
am Haupthahn H wieder etwas frei, und nun fliefst wiederum so viel Naphta, als der
Docht aufgenommen, von O nach U. Strömt
jetzt Gas durch Eingangsrohr E in den unteren Behälter U, so gelangt es zunächst in den durch
den Dochtcylinder D C eingeschlossenen Raum und dringt von da durch den Docht in den
ringförmigen äufseren Raum; von dort geht es durch Ausgangsrohr A in die Rohrleitung. Das
Gas hat sich nun während des Durchströmens durch D C mit Naphtadämpfen theilweise gesättigt,
es hat somit Naphta aus Behälter U weggenommen, in welchen die letztere Flüssigkeit
immer in gleichem Mafse aus O nachgelaufen ist. Dadurch, dafs ein Nachlaufen von
Naphta in dem Mafse erfolgt, als dieselbe aus dem Dochtcylinder D C durch das Gas weggenommen
wird, biete ich dem Gase eine Flüssig-
keit von stets sich gleich bleibender Dichtigkeit dar; dadurch wird wiederum bedingt, dafs das
Gas gleichviel aufnimmt und mit ganz gleichmäfsiger Leuchtkraft verbrennt. Diese Gleichmäfsigkeit
der Leuchtkraft dauert während des Verbrauches der ganzen zur Füllung verwendeten
Naphta.
Das Schwimmerglas 5 G ist in die Verschraubung
F eingekittet. In der oberen Abtheilung ist ein Führungsrohr für die Schwimmerstange
angebracht.
Der Schwimmer ί ist aus schwachem Weifsblech gearbeitet und zeigt an, wenn der Apparat
neuer Füllung bedarf, indem er bei Nichtvorhandensein von Naphta sinkt und sich dann
der obere Theil der Schwimmerstange von dem Schwimmerglase S G entfernt. Beim Füllen des
Apparates zeigt der Schwimmer, wie bereits erwähnt, wiederum an, wenn der Apparat genügend
gefüllt ist.
Der Ablafshahn A b ist zur Sicherheit für den Fall angebracht, dafs beim Füllen des Apparates
vergessen sein sollte, den Haupthahn H zu schliefsen. In letzterem Falle würde die ganze
Flüssigkeit in den unteren Raum U gelangen und so die Wirksamkeit des Apparates stören.
Durch Anbringung des Hahnes α b läfst sich,
wenn genannter Uebelstand eingetreten, die Flüssigkeit wieder abziehen und nach vorheriger
Schliefsung des Haupthahnes H die Füllung von neuem vornehmen.
Das Einströmungsrohr E ist mit einem Korbe G
von feinem Messingsieb versehen, wodurch bezweckt wird, dafs das Gas sich besser vertheilt
und so nach allen Seiten den Dochtcylinder D C berührt.
Die Apparate werden in verschiedenen Gröfsen von io bis 500 Flammen angefertigt. Die
kleineren bis zu 30 Flammen werden aus starkem Weifsblech gefertigt und durchweg gelöthet,
während alle gröfseren aus Kesselblech gearbeitet und genietet werden; um jedoch eine
absolute Dichtigkeit zu erzielen, werden sie noch aufserdem verzinnt und gelöthet.
Eine Condensation der Flüssigkeit wird schon dadurch vermieden, dafs verhältnifsmäfsig nur
wenig Naphta aufgenommen wird, da dem Gase eine Flüssigkeit von ziemlich hohem specifischen
Gewichte dargereicht wird und durch die Verdunstung im unteren Behälter U des Apparates
eine bedeutende Temperaturerniedrigung stattfindet; aufserdem wird der Apparat möglichst
an dem kühlsten Orte aufgestellt. Ausschliefslich soll der Apparat bei Beleuchtung von geschlossenen
Räumen Verwendung finden, so dafs das Gas aus dem Apparate stets in wärmere Räume gelangt. Auf diese Weise ist eine Con·:
densation völlig vermieden.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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