DE571970C - Herstellung kieselsaurer Salze der Schwermetalle - Google Patents

Herstellung kieselsaurer Salze der Schwermetalle

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DE571970C DEL77417D DEL0077417D DE571970C DE 571970 C DE571970 C DE 571970C DE L77417 D DEL77417 D DE L77417D DE L0077417 D DEL0077417 D DE L0077417D DE 571970 C DE571970 C DE 571970C
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    • C25ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
    • C25BELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES FOR THE PRODUCTION OF COMPOUNDS OR NON-METALS; APPARATUS THEREFOR
    • C25B1/00Electrolytic production of inorganic compounds or non-metals

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Description

  • Herstellung kieselsaurer Salze der Schwermetalle Das Verfahren bezweckt, durch elektrolytische Ausfällung auf nassem Wege schwerlösliche kieselsaure Salze (Silikate) der Schwermetalle direkt aus Anoden von Schwermetallen und deren Legierungen (Blei, Hartblei, Kupfer, Messing, Bronze usw.) herzustellen, welche einen in gewissen Grenzen beliebig dehnbaren Gehalt an Kieselsäure besitzen sowie je nach der Anodensubstanz weiße oder bunte Eigenfarben haben. Auf Grund ihrer nur auf diesem Wege zu erzielenden ausgezeichneten Reinheit, unvergleichlichen Homogenität der aus Legierungen stammenden Mischungen, äußerst feinen Verteilung, amorphen Zustandes, hochgradigen Deckfähigkeit und Ergiebigkeit eignen sich diese kieselsauren Salze vornehmlich als Farbstoffe (Deckfarben), welche die bisher üblichen Metallfarben, besonders das Bleiweiß, vorteilhaft ersetzen sollen, zumal die gefällten weißen (farblosen) Silikate (Metallschnee) sich infolge ihres erheblichen Gehaltes an Kieselsäure beliebig mit zahlreichen artfremden gelösten bunten Farbstoffen, auch Anilinfarben, echt färben lassen. Sie eignen sich nicht nur, mit gewissen Ölen, fetten Lackfirnissen oder Wasserglas innig gemischt, zu allen je nach der Art und Zusammensetzung der Farbstoffe mehr oder weniger wetter-, temperatur- oder lichtbeständigen und zumal isolierenden weißen und bunten Anstrichen,- sondern. auch, und zwar insbesondere in Verbindung mit Kjesels,äure oder anderen Silikaten, zur Bereitung von Gläsern, Straß, Flüssen für Porzellanund- Glasmalerei und Ernail. Die Anwendungsmöglichkeit dieser Präparate ist daher eine weitgehende und mannigfaltige.
  • Es ist bekannt, Farben durch elektrolytische Auflösung von Schwermetallanoden unter Verwendung von Natriumchloratlösungen oder Natrsumacetatlösungen als Elektrolyt und von Schwermetallen als Kathoden herzustellen.
  • Die Arbeitsbedingungen des neuen Verfahrens sind folgende: I. Die Elektroden. a) Die Anoden bestehen aus Schwermetallen oder deren Legierungen, z. B. für Bleisilikat aus Weichblei, und werden in Foren von großen, dicken, rechteckigen Platten, mit zweckmäßigen Aufhängevorrichtungen (Fahnen) versehen, in entsprechenden Farmen gegossen oder aus starken Blechen oder Platten ausgeschnitten bzw. ausgestanzt. Während der Elektrolyse bilden sich die gewünschten Erzeugnisse durch stetig fortschreitende Auflösung der Anodenmetalle bei gleichzeitiger Anwesenheit genügender Mengen der Fällungssubstanz, nämlich der gelösten Kieselsäure in unmittelbarer Nähe der Anodenoberflächen, wobei auf letzteren jedoch jede den Betrieb störende oder unterbrechende sowie zu erheblichen Verlusten und Verunreinigungen der Produkte führende ausgesprochene Krustenbildung vermieden wird; sie rieseln infolge ihres weitaus höheren spezifischen Gewichtes in den stark verdünnten wässerigen Elektrolyten, ungemein fein verteilt, schnell an den Oberflächen der Anoden herab und je nach der Stromdichte in Form von mehr oder weniger dichten Wolken oder lawinenartig im Elektrolyten zu Boden, wo sie in passenden Filtervorrichtungen ständig oder in der Regel zeitweise vom Elektrolyten.getrennt werden. Das gelöste Anodenmetall kann also überhaupt nicht bzw. auf die Dauer des Betriebes höchstens nur spurenweise in den Bereich der Kathoden gelangen. Die verschlissenen bzw. verbrauchten Anoden sind nach Bedarf durch neue auszuwechseln.
  • b) die Kathoden sind ,ähnlich den Kastenplatten für elektrische Sammler hergestellt und bestehen je aus zwei widerstandsfähigen Platten (Blechen), welche, abgesehen von der Höhe ihres Rechtecks hinsichtlich ihrer Breite, Form und Substanz gewöhnlich ungefähr mit .den Anoden übereinstimmen und in einem gewissen Abstande (etwa io bis 15 mm) voneinander angeordnet sind; die Höhe ihres Rechtecks ist größer, so daß die Kathodenplatten oben etwas über den Spiegel des Elektrolyten herausragen, um die Beschickung der Kathoden mit Kieselsäure zu erleichtern. An den Stirnflächen unten und seitlich, einschließlich der Aufhängevorrichtungen (Fahnen), sind die beiden Platten durch einen entsprechend starken bzw. tragfähigen Metallstreifen oder -rahmenkranz verbunden und kastenartig abgeschlossen, so daß ein sehr schmaler, oben ganz offen gehaltener Behälter entsteht, beispielsweise für den für Bleisilikat die Bleche aus Weichblei oder Hartblei, der Rahmen jedoch unter Verstärkung der Fahnen aus Hartblei bestehen. Die Platten (Bleche) sind in den Tauchflächen bzw. in der eigentlichen Strombahn ausgiebig, jedoch mit Rücksicht auf die gekörnte Füllung der Kathodenkasten nicht zu grob durchbrochen (gelocht); der obere über den Elektrolytspiegel hinausragende Streifen bleibt ungelockt. Der Kastenraum wird mit bestem, reinem, gründlich ausgewaschenem, in gewisser gleichmäßiger Korngröße ausgesiebtem Koks oder Retortengraphit bis etwa zur Grenze der Plattenlochung gefüllt, um die leitende Oberfläche der Kathoden möglichst zu vergrößern, die Polarisation dauernd günstig zu beeinflussen und die Überführung der oben in den Kathodenkasten zugesetzten Kieselsäure in das leichtlösliche kieselsaure Alkali, d. h. das Fällungssalz, glatt durchführen zu können. Die anodischen Erzeugnisse der Elektrolyse müssen behufs Vermeidung einer Verunreinigung der ersteren durch Reduktion möglichst von den Kathoden ferngehalten werden. Dies geschieht dadurch, daß ein passendes Filter in geringem Abstande von der Kathode dieselbe bis über den Elektrolytspiegel hinaus kastenartig rings umgibt, indem ein seitlich und unterhalb der Kathoden um diese herumgeführter, an den Fahnen befestigter bzw. eingeklemmter Rahmen aus harzreichem paraffiniertem und mit einem möglichst alkalifesten Firnisüberzuge geschützten Holz, der in der eigentlichen Strombahn mit einem passenden haltbaren, nach außen hin möglichst glatten Filterstoffe abgeschlossen ist, welcher den Elektrolyten ungehindert durchläßt, dem überaus fein verteilten Anodenprodukt aber den Durchgang verwehrt.
  • II. Der Elektrolyt ist eine stark verdünnte, .etwa i- bis 3prozentige wässerige Lösung eines Gemisches von zwei Salzen der Alkalimietalle einschließlich des Ammoniums, und zwar eines Lösungssalzes, dessen Säure die Anodensubstanz leicht zu lösen vermag, sowie des gegebenen Fällungssalzes der Kieselsäure. Als Lösungssalze kommen hauptsächlich in Betracht je nach der Anodensubstanz Sulfate, Chloride, Chlorate und Perchlorate sowie Fluor.ide bzw. Kieselfluoride. In dem Gemisch der .beiden Elektrolytsalze soll das Lösungssalz stets in bedeutendem Überschusse über das Fällungssalz vertreten sein. 7. B. für Bleisilikat enthält der Elektrolyt pro Liter Wasser etwa 16g chlorsaures Natrium' (Natriumchlorat) oder überchlorsaures Natrium (Natriumperchlorat) und 1,59 kieselsaures Natrium (Natriurnsilikat) gelöst. Die auf das praktische Maximum der elektrolytischen Dissoziation der Elektrolytsalze eingestellte Konzentration sowie das erwähnte Mischungsverhältnis der beiden Elektrolytsalze sind in erster Linie maßgebend für die Vermeidung jeder ausgesprochenen Krustenbildung auf den Anoden und einen stets glatten Verlauf des Prozesses.
  • Da im Verlaufe der Elektrolyse die Säure des Fällungssalzes, die Kieselsäure, infolge Ausfällung des gelösten Anodenmetalles unter Bildung von schwer löslichen. Silikaten ständig verbraucht wird, muß dieselbe dem Elektrolyten im Zeitpunkt der Ausfällung oder in gewissen Intervallen wieder zugesetzt und gelöst bzw. ionisiert werden, um das Fällungssalz immer wieder zu regenerieren; dies geschieht, da die Kieselsäure als Kolloidsubstanz im Elektrolyten gewöhnlich unlöslich (schwer löslich) ist, dadurch, dafä möglichst reine oder gereinigte Kieselsäure, und zwar a) sowohl amorphe Kieselsäureanhydride als auch Kieselsäurehydrate in trockener oder getrockneter, fester und harter Beschaffenheit als weißes rauhes Pulver oder als Sand oder gekörnt oder in durchsichtigen, halbdurchsichtigen oder undurchsichtigen kleineren Stücken von etwa Erbsen- bis Nußgröße, oder b) geronnene (pektöse) Hydrate der Kieselsäure bzw. gelatinöse, gallertartige (koagulierte) Kieselsäure (Kieselsäurehydrogel) sowohl in derselben Beschaffenheit und Form. wie unter a) als auch in feuchtem, halbfestem bzw. weichem oder breiartigem Zustande als zusammenhängende glasige, durchscheinende, opalisierende entsprechende Stücke oder als weiße, schneeartige, durchsichtige bis trübe, bröcklige, kleister- oder syrupartige Masse, oder auch c) kolloide bzw. dialysierte Kieselsäure (Kieselsäurehydrosol) als reine- klare Flüssigkeit (scheinbare Lösung), fortlaufend oder nach und nach bzw. in dem jeweiligen Verbrauch entsprechenden Mengen und Zeiten zunächst oben auf die Kastenfüllung (Koks) der Kathoden aufgefüllt, darauf je nach ihrer Art und Beschaffenheit von der innerhalb der Kathodenkasten auftretenden, stark verdünnten wässerigen Natronlauge mehr oder weniger leicht gelöst bzw. ionisiert und erst dadurch immer wieder von neuem das Füllungssalz (kieselsaures Natrium) zurückgebildet wird.
  • Der Lösungselektrolyt erleidet durch die Elektrolyse keine Zersetzung und keinen namhaften Verlust; er bleibt daher nahezu beständig. Nur die ungeachtet der starken wässerigen Verdünnung des Elektrolyten und einer gründlichen Auswaschung dennoch von den Produkten noch zurückgehaltenen, natürlich sehr geringen Mengen der Elektrolytsalze müssen von Zeit zu Zeit im Elektrolyten behufs Regenerierung seiner Dichte wieder ersetzt werden; ebenso wird das verdunstete und elektrolytisch verbrauchte Wasser durch die Waschwässer der Produkte wieder ergänzt.
  • Auf Grund der hochgradigen wässerigen Verdünnung und des richtigen Mischungsverhältnisses der Elektrolytsalze sowie der davon direkt abhängigen Vermeidung jeder betriebsstörenden und die Produkte verunreinigenden Krustenbildung auf den Anoden wird erreicht, daß die Produkte in einer solchen Reinheit der Substanz und Farbe sowie in einer so überaus feinen Verteilung bzw. mit einem so@ bedeutenden Deckvermögen und Nutzwerte ausfallen, wie sie nach anderen Methoden in der Technik kaum hergestellt und auf mechanischem Wege nicht in der erforderlichen Feinheit vermahlen und verrieben werden können.
  • Für den Elektrolyten ist ein mäßiger Umlauf einzurichten, indem man das gefällte Präparat mit einem Teil des Elektrolyten ständig oder zeitweise am Boden der Badbehälter abläßt und über glatte Holzrinnen mit einigem Gefälle in einen großen Sammelbottich bzw. -behälter leitet, wo das Präparat vom Elektrolyten vermöge -geeigneter Filtervorrichtungen getrennt und von wo der geklärte Elektrolyt durch eine Pumpe den Bädern in zweckmäßiger Weise wieder zugeführt wird.
  • Die Temperatur des Elektrolyten bewegt sich am besten zwischen etwa ro und 30° C. III. DieApparatur besteht hauptsächlich aus den Badbehältern, den Einrichtungen für den Umlauf des Elektrolyten und die Ausscheidung der Präparate sowie für die :Stromleitungen. Die.Badbehälter sind große, starke und dichte Kasten aus harzreichem paraffiniertem Holz; sie nehmen die Elektroden und en Elektrolyten auf; sie ruhen auf isolierenden Füßen. Auf je zwei von ihren Wänden, welche einander gegenüberstehen und oben mit einem passenden Isolationsmaterial belegt sind, liegen mit einem lichten Zwischenraum von etwa ro bis 15 mm mittels ihrer Aufhängevorrichtungen (Fahnen) die Elektroden derart auf, daß eine Anode immer zwischen zwei Kathoden hängt. Jeder Badbehälter nimmt eine gewisse Anzahl von Elektroden auf, welche zueinander parallel geschaltet sind; eine Reihe von Bädern wird zweckmäßig hintereinandergeschaltet. Die Badbehälter sind zwecks besseren Ablaufs der Präparate mit einer trichterförmigen, dichten Bodeneinlage von glatten Holzbrettern versehen. An der tiefsten Stelle des Trichters, und zwar möglichst an der Stirnseite der Kasten und dicht über ihrem Boden besitzen die Kasten eine runde Öffnung, welche durch einen Hahn aus geeignetem Material verschlossen und abgedichtet ist. Diese regulierbare Ablaufvorrichtung dient zur Einleitung des Umlaufs des Elektrolyten, indem das gefällte Produkt mit einem Teil des Elektrolyten ständig oder zeitweise in Barunterliegende abgedichtete, glatte und mit einem genügenden Gefälle versehene Holzrinnen abläuft. Die letzteren führen zu einem geräumigen, dichten Sammelbottich oder -behälter aus geeignetem Material, wo das Präparat sich ansammelt und vermöge passender Filtervorrichtungen vom Elektrolyten ge-. trennt wird. Von hier aus wird der geklärte Elektrolyt behufs Vollendung seines Umlaufs durch eine Pumpe zunächst in einen zweckentsprechenden Holzbehälter gehoben, um alsdann den einzelnen Bädern in Schläuchen, Röhren usw. regulierbar wieder zulaufen zu können.
  • Der äußere Stromkreis führt in guten Kontakten zu den Fahnen der Elektroden.
  • IV. Die Elektrolyse. Die Stromdichte beträgt etwa 5o bis z5o Ampere auf den Quadratmeter Anodenoberfläche. Die Badspannungen belaufen sich j e nach -dem Abstand der Elektroden voneinander; je nach. der. Elektrolyt- und Stromdichte, je nach der Siibstanz der Elektroden, je nach der -Temperatur des Elektrolyten und nach der Art des Lösungssalzes im Durchschnitt auf etwa 114 bis 2 Volt.
  • Die Ausbeute ist nahezu die theoretische, da keine Krustenbildung auf den Anoden zu Verlusten führen kann. Mit einer Kilowattstunde lassen sich je nach der Art der Anodenmetalle und Präparate durchschnittlich etwa 2 bis 3 kg der Präparate herstellen. Je ioo kg derselben benötigen je nach ihrer Art und Zusammensetzung im Mittel je etwa 7o bis 8o kg der Anodenmetalle oder Legierungen derselben.
  • Die gesamte Fabrikation ist einfach, beansprucht verhältnismäßig wenig Raum und Bedienung und geschieht völlig gleichsam unter Wasser, wobei auch der weitaus vorwiegend aus letzterem bestehende Elektrolyt stets frei von Anodenmetallen in ;gelöster Form. (giftigen Metallsalzlösungen) bleibt und unbedingt jede Staubentwicklung der Präparate vermieden wird, weshalb die Gesundheit der verhältnismäßig wenigen Arbeiter auch auf die Dauer keinen Schaden leiden kann.
  • V. Die Erzeugnisse. Angesichts der starken wässerigen Verdünnung des Elektrolyten brauchen die durch Filtration ausgeschiedenen Präparate nur einmal gründlich ausgewaschen zu werden, wobei das Wasch-Wasser dem Elektrolyten zugeführt wird; sie können zweckmäßig in noch feuchtem Zustande direkt mit Ölen, Wasserglas usw. innig verarbeitet - bzw. streich- und gebrauchsfertig gemacht werden, so daß also hier das sonst übliche Vermahlen und Verreiben sowie in der Regel auch das Trocknen, Pulvern und Mischen der Präparate, mithin auch eine Staubentwicklung der vielfach giftigen Metallverbindungen wegfällt.
  • VI. Anstatt Schwermetalle und deren Legierungen mit anderen Schwermetallen in dem vorbeschriebenen Prozeß anzuwenden, lassen sich auch Schwermetalle sowohl für sich als auch neben anderen Schwermetallen mit dem nichtmetallischen Element Silicium in bestimmten Mischungsverhältnissen bei entsprechendem erheblichen metallischen Übergewicht legieren und die so entstandenen Kieselmetalle bzw. Ki.eselmetalle@erung:eri direkt als Anoden in demselben Prozeß und für dieselben Präparate verwenden.
  • Während die übrigen Arbeitsbedingungen dieselben bleiben, wird der Prozeß dadurch wesentlich vereinfacht, daß während der Elektrolyse der behufs Regenerierung des Fällungssalzes erforderliche fortlaufende öder zeitweise Ersatz der verbrauchten Kieselsäure in dem oberen Teil der wirksamen Kathodenzone gänzlich oder teilweise wegzufallen hat," indem bei der Auflösung der Anodensubstanz der Kieselgehalt der Legierung unter Oxydation zu Kieselsäure gelöst bzw. ionisiert wird und dadurch die gleichzeitig gelösten Anodenmetalle bereits innerhalb der Anodenzone und in unmittelbarer Nähe der Anodenoberflächen unter Bildung von schwer löslichen Silikaten der Schwermetalle in der gewünschten Zusammensetzung und Beschaffenheit teilweise oder nahezu vollständig oder restlos- zur Ausfällung gelangen.
  • Die nachfolgenden Ausführungsbeispiele unter Verwendung eines Schwermetalles und einer Siliciumlegierung als Anoden sollen das Verfahren weiter erläutern. z. Darstellung von Bleisilikat Die Anoden sind Platten aus Weichblei; die Kathoden plattenförmige Siebkästen aus Blechen von- Weichblei bzw. Hartblei mit Füllungen aus Koksklein. Der Elektrolyt besteht aus einer Lösung von je 16 kg Natriumchlorat und 1,6 kg Natriumsilikat in je iooo 1 Wasser. Die Temperatur des Elektrolyten wird auf rund 'i5 bis 2o° C und die Stromdichte auf 75 Ampere für jeden Quadratmeter Anodenoberfläche gehalten, wobei die Badspannung je nach den Abständen der Elektroden voneinander rund 1,75 bis 2 Volt beträgt. Behufs ständiger Regenerierung des Natriumsilikats wird etwa stundenweise der für- diese Zeit zur Ausfällung eines Produkts von bestimmter Zusammensetzung erforderliche Bedarf an Kieselsäure, auf Si02 bezogen, in Form von trockenen, etwa haselnußgroßen Stücken von geronnenem Kieselsäurehydrat oben in die Kathoden eingeführt. In den Kathodenräumen, in denen die Regenerierung des Natriumsilikats sich ständig vollzieht, ist keine merkbare Temperaturerhöhung gegenüber der Anodenzone festzustellen. Das in nahezu theoretischer Ausbeute gewonnene weiße Produkt wird durch Filtration vom Elektrolyten getrennt, einmal mit Wasser ausgewaschen und das Wasch-Wasser dem Elektrolyten zwecks Ersatzes des verbrauchten und verdunsteten Wassers zugeführt. Die trotz einmaliger gründlicher Auswaschung im Produkt zurückbleibenden Spuren der Elektrolytsalze sind von Zeit zu Zeit bzw. nach Bedarf im Elektrolyten wieder zu ersetzen, um seine Zusammensetzung und seine Dichte möglichst beständig zu halten. 2. Darstellung von Kupfersilikat Die Anoden sind Platten aus Kupfersilicium mit einem Gehalt von etwa io bis 12 °1o Silicium, die Kathoden plattenförmige Siebkästen aus Kupferblech mit Füllungen aus gekörntem Retortengraphit. Der Elektrolyt besteht aus einer Lösung von je z2 kg Natriumperchlorat und 3 kg Fluorkieselnatrium und 1,5 lrg Natriumsilikat in je rooo 1 Wasser. Die Temperatur des Elektrolyten wird auf rund 2o bis 25° C und die Stromdichte auf 75 Ampere für jeden Quadratmeter Anodenoberfläche gehalten, wobei die Badspannung je nach den Abständen der Elektroden voneinander rund 43 bis 1,6 Volt beträgt. Die behufs ständiger Regenerierung des Natriumsilikats benötigte Kieselsäure wird während der Elektrolyse durch entsprechende Umsetzung bzw. Oxydation lediglich aus dem Siliciumgehalt der Anoden geliefert. Das in nahezu theoretischer Ausbeute gewonnene blaugrüne Produkt wird durch Filtration vom Elektrolyten getrennt, einmal mit Wasser ausgewaschen und das Waschwasser dem Elektrolyten zwecks Ersatzes das verbrauchten und verdunsteten Wassers zugeführt. Die trotz einmaliger gründlicher Auswaschung im Produkt noch zurückbleibenden Spuren der Elektrolytsalze sind von Zeit zu Zeit bzw. nach Bedarf im Elektrolyten wieder zu ersetzen, um seine Zusaminensetzung und seine Dichte möglichst beständig zu halten.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: r. Verfahren zur elektrolytischen Gewinnung von schwer löslichen kieselsauren Salzen (Silikaten) der Schwermetalle und deren Legierungen, dadurch gekennzeichnet, daß man in dem Elektrolyten, welcher aus einer wässerigenLösung eines Gemisches zweier Salze der Alkalimetalle einschließlich des Ammoniums besteht, und zwar eines Lösungssalzes, dessen Säure die Anodensubstanz leicht zu lösen vermag, sowie des Fällungssalzes der Kieselsäure, von dem Fällungssalz das Anion, also die Kieselsäure, nicht unmittelbar im Elektrolyten, sondern innerhalb eines von den Kathodenflächen ,gebildeten oder von ihnen umgebenen Raumes immer wieder ergänzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß, man den elektronegativen Bestandteil des Fällungssalzes fortlaufend oder in geeigneten Zeitabständen und Mengen auf die Oberfläche einer leitenden Füllmasse der kastenförmig ausgebildeten Kathoden aufbringt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch z und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man durch eine Füllmasse der Kastenkathoden, welche durch ausgedehnte Oberflächenentwicklung ihrer stromleitenden Substanzteile elektrolytisch sehr wirksam ist und durch eine ungestörte Dürchflutung der Kathodenwände und Füllmasse seitens des elektropositiven Bestandteils der Elektrolytlösung eine mehr oder minder leichte Lösung und Ionisierung des Nichtelektrolyten, der Kieselsäure, herbeiführt, ihn also aus einer Kolloid- in eine Elektrolytform überführt und so auf sekundärem Wege die stete Neu- und Rückbildung des Alkalisilikates, des Fällungssalzes, bewirkt. q.. , Verfahren nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß-man die Kieselsäure in Form gereinigter bzw. reiner amorpher Kieselsäureanhydride oder Kieselsäurehydrate und in trockenem oder getrocknetem Zustande bzw. fester, harter Beschaffenheit als Pulver, Sand, Körnungen oder Stücke zur Einwirkung auf die Kathodenkastenfüllung bringt. 5. Verfahren nach Anspruch r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kieselsäure in Form geronnener (pektöser) Kieselsäurehydrate und in trockenem Zustand oder in feuchtem, halbfestem, weichem oder breiartigem Zustande als zusammenhängende, glasige, durchscheinende, opalisierende oder endlich als schneeartige, durchsichtige bis trübe, bröcklige, kleister- oder sirupartige Massre zur Anwendung bringt. 6. Verfahren nach Anspruch z bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kieselsäure in Form kolloidal gelöster bzw. dialysierter Kieselsäure (Kieselsäurehydrosol) als scheinbare Lösung in klarem flüssigem Zustande zur Anwendung bringt. 7. Verfahren nach Anspruch r bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kathoden aus zwei ineinandergeschachtelten Behältern zusammensetzt, einem inneren, die eigentliche Kathode bildenden und die Füllmasse, zweckmäßig Koks oder Retortengraphit enthaltenden Kasten und einem den letzteren in geringem Abstande umgebenden Filterkasten. B. Verfahren nach Anspruch r bis 7; dadurch gekennzeichnet, daß man die eigentlichen Kathoden ähnlich den sogenannten Kastenplatten für elektrische Sammler in ungefähr mit den Anoden übereinstimmender Form und Größe einrichtet und sie gleichlaufend und abwechselnd mit den Anoden in gewissem angemessenem Abstande von ihnen ebenfalls mittels geeigneter Fahnen oben in den Bädern hängen bzw. auf isolierten Rändern der Badbehälter ruhen und mit ihren wirksamen Flächen in den Elektrolyten eintauchen läßt. g. Verfahren nach Anspruch z bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Bildung der oben offengehaltenen Kastenkathoden bzw. schmalen Kathodenkasten je zwei widerstandsfähige, rechteckige und mit Fahnen versehene Platten (Bleche), welche gewöhnlich aus der Substanz der Anoden bestehen, in gewissem, gleichmäßigem, geringem Abstande voneinander anordnet sowie an den unteren und seilichen Rändern, einschließlich der Fahnen, durch einen entsprechenden starken bzw. tragfähigen Metallstreifen oder -rahmen verbindet und abschließt. io. Verfahren nach Anspruch i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Plattenpaare der Kathoden in ihren Tauchflächen bzw. in der eigentlichen Strombahn ausgiebig, jedoch mit Rücksicht auf die Füllung der Kathodenkasten nicht zu grob durchbricht und ihren oberen, zwecks Aufnahme der Kieselsäure über den Elektrolytspiegel etwas hinausragenden Rand ungelocht läßt. i i. Verfahren nach Anspruch z bis io, dadurch gekennzeichnet, daß man als Anodensubstanz auch Schwermetalle verwendet, die sowohl für sich als auch neben anderen Schwermetallen mit dem nichtmetallischen Element Silicium in bestimmten Mischungsverhältnissen bei entsprechendem erheblichem metallischem Überschuß legiert sind.
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