DE571791C - Verfahren zur Herstellung von Kupfersulfat - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kupfersulfat

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DE571791C
DE571791C DEM117312D DEM0117312D DE571791C DE 571791 C DE571791 C DE 571791C DE M117312 D DEM117312 D DE M117312D DE M0117312 D DEM0117312 D DE M0117312D DE 571791 C DE571791 C DE 571791C
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copper
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DEM117312D
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Inventor
Dr Hans Weidmann
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GEA Group AG
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Metallgesellschaft AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G3/00Compounds of copper
    • C01G3/10Sulfates

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kupfersulfat Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Kupfersulfat durch Einwirkung von schwefliger Säure auf Kupferoxyd oder metallisches Kupfer bei Gegenwart von Sauerstoff, das u. a. die Unschädlichmachung des Schwefeldioxydgehaltes von Gasen, wie z. B. Röstgasen von Kupferhütten u. dgl., unter gleichzeitiger Nutzbarmachung desselben in vorteilhafter Weise gestattet.
  • Es ist schon vorgeschlagen worden, zwecks Herstellung von Kupferchlorür kupferhaltige Erze mit einer Lösung von Calciumchlorid und Schwefeldioxyd, indessen ohne gleichzeitige Zuführung von Sauerstoff, zu behandeln, wobei das in dem Erz enthaltene Kupferoxyd mit dem Chlor des Calciumchl.orids zu Kupferchlorür und das Schwefeldioxyd mit dem Calcium des Calciumchlorids und dem Sauerstoff des Kupferoxyds zu Calciumsulfat zusammentritt, das aus der Lösung ausgeschieden wird. Hierbei dient also das zugeführte Schwefeldioxyd nicht zur Bildung von Kupfersulfat, sondern nur zur Bildung von unlöslichem Calciumsulfat.
  • Nach einem anderen Vorschlage soll durch Behandlung von Kupfererzen in einer Suspension in Kupfersulfatlösung mit Schwefeldioxyd, ebenfalls nicht in Gegenwart von Sauerstoff, das Kupfer aus dem Erz als Sulfit (nicht Sulfat) in Lösung gebracht werden. Diese Lösung soll alsdann zur Ausscheidung von metallischem Kupfer durch Elektrolyse mit unlöslichen Anoden Verwendung finden.
  • Weiterhin ist bereits vorgeschlagen worden, in Wasser suspendierte mineralische, z. B. kupferhaltige Ausgangsstoffe mit Schwefeldioxyd oder schwefeldioxydhaltigen Gasen zu behandeln, wobei vorhandenes Kupfer ebenfalls als Kupfersulfit in Lösung gebracht werden soll. Dies in Lösung gegangene Kupfersulfit soll schließlich durch Umsetzung mit zugegebenem Natriumchlorid unter gleichzeitiger Bildung von Natriumsulfit im Kupferchlorür verwandelt werden, das dann infolge seiner Schwerlöslichkeit aus der Lösung ausfällt.
  • Die Herstellung von Kupfersulfat erfolgte bisher in der Technik vorwiegend durch Lösen von Kupferoxyd oder Kupferhammerschlag in Schwefelsäure. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, zwecks Herstellung von Kupfersulfat schwefeldioxydhaltige Gase und Luft auf Kupfergranalien einwirken zu lassen. Indessen verläuft diese Einwirkung nur äußerst langsam.
  • Es wurde gefunden, daß man die Einwirkung von schwefliger Säure bzw. Schwefeldioxyd auf Kupferoxyd sowie auch auf metallisches Kupfer, bei Gegenwart von Sauerstoff, außerordentlich beschleunigen kann, wenn man` diese -Einwirkung in Gegenwart von Halogenionen erfolgen läßt, z. B. indem man Kupferoxyd oder auch metallisches Kupfer, wie z. B. Zementkupfer, vorzugsweise in fein verteilter Forrn, in Wasser oder einer wäßrigen Flüssigkeit, z. B. einer bereits Kupfervitriol enthaltenden Lösung, suspendiert und in diese Lösung, vorzugsweise unter kräftigem Rühren, nach Zugabe von Halogenionen, z. B. in Form von Salzsäure oder eines Chlorids, wie Natriumchlorid,Ammonchlorid,Manganchlorür u. dgl., unter gleichzeitiger Zuführung genügender Mengen von Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, SO, oder ein S02 haltiges Gas, z. B. Röstgas, einleitet. Es hat sich gezeigt, daß es auf diese Weise möglich ist, selbst Röstgasen mit einem außerordentlich geringen Gehalt an SO", z. B. einem solchen von - °/o und darunter, ihren Gehalt an SO2 praktisch vollständig zu entziehen, und daß selbst bei Anwendung derartiger an SO. armer Gase infolge des Zusatzes von Halogenionen gemäß der Erfindung die Überführung des vorhandenen Kupferoxyds oder Kupfers mit großer Geschwindigkeit verläuft, so daß auf diese Weise erstmalig die Nutzbärmachung insbesondere des Schwefeldioxydgehaltes von Röstgasen u. dgl. zur Herstellung von Kupfersulfat unter wirtschaftlich außerordentlich befriedigenden Bedingungen ermöglicht ist. Dies ist von besonderer Wichtigkeit für Kupferhütten, bei denen sowohl schwefeldioxydhaltige Röstgase wie auch Kupferoxyd bzw. metallisches Kupfer zur Verfügung steht, wo aber trotzdem bisher nicht die Möglichkeit bestand, das vorhandene Schwefeldioxyd, dessen Beseitigung ohnedies in Hinsicht auf die Schädlichkeit der Abgase für den Pfianzenwuchs anzustreben war, für die Herstellung von Kupfervitriol nutzbar zu machen.
  • Statt, wie vorstehend beispielsweise erwähnt, das Schwefeldioxyd bzw. schwefeldioxydhaltige Gas in eine wäßrige Flüssigkeit, in der Kupferoxyd oder metallisches Kupfer suspendiert ist, einzuleiten, kann man die Reaktionskomponenten auch in beliebiger anderer Weise aufeinander zur Einwirkung bringen, z, B. in der Weise, daß man das Kupferoxyd oder metallische Kupfer, in diesem Falle vorteilhaft in Form gröberer Stücke, in einem Turm o. dgl. anordnet, durch den von oben, z. B. im Kreislauf, Wasser oder eine wäßrige Lösung hindurchgeführt wird, während man von unten Schwefeldioxyd oder ein schwefeldioxvdhaltiges Gas sowie gleichzeitig die noch benötigte Menge von Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, einführt.
  • Gegebenenfalls können auch zwei oder meiirere derartige Türme oder sonstige Reaktionsgefäße hintereinander angeordnet sein, von denen ein jeder die Abgase des vorigen Reaktionsbehälters empfängt, um, ohne Verluste an nicht umgesetztem SO, befürchten zu müssen, die Zuführungsgeschwindigkeit der Gase und somit auch den pro Zeiteinheit erzielten Umsatz steigern zu können.
  • Die Anwendung der halogenionenhaltigen Zusatzstoffe erfolgt erfindungsgemäß nur in geringer Menge im Verhältnis zu der Menge des gebildeten Kupfersulfats, d. h. nur in solcher Menge, daß eine unerwünschte Verunreinigung der Verfahrensprodukte, z. B. des aus der zunächst erhaltenen Lösung durch Kristallisation gewonnenen Kupfervitriols, ausgeschlossen ist. Da im allgemeinen schon Mengen von etwa z g oder weniger der Halogenionen pro Liter der Reaktionsflüssigkeit genügen, um die erwünschte Beschleunigung des Umsetzungsvorganges herbeizuführen, so ist es fast stets möglich, die Mengen der die Halogenionen enthaltenden Zusätze so zu bemessen, daß eine Ausscheidung von Halogenverbindungen des Kupfers auch im Falle der Abscheidung des gebildeten Kupfersulfats, z. B. durch Auskristallisieren aus der zunächst heiß gesättigten und sodann abgekühlten Reaktionslösung, nicht erfolgt, so daß die neben dem restlichen Kupfersulfat noch die Gesamtmenge der ursprünglich zugesetzten Halogenionen enthaltende Mutterlauge nach der Abtrennung von den Kupfersulfatkristallen immer wieder in den Aufschlußprozeß zurückgeführt werden kann. Hieraus ergibt sich ohne weiteres die Verwendung der zugesetzten Halogenionen im Kreislauf.
  • Die Durchführung der Umsetzung erfolgt vorteilhaft bei erhöhter Temperatur. Bei Verwendung von Röstgasen läßt sich die-erwünschte Temperaturerhöhung z. B. dadurch erzielen, daß man die Gase mit der Temperatur, mit der sie die Röstöfen verlassen, auf die Reaktionsflüssigkeit zur Einwirkung bringt.
  • Bei der an erster Stelle erwähnten Ausführungsform der Erfindung durch Einleiten von SO. oder S 02 haltigen Gasen, z. B. an S O. armenRöstgasen, in eine wäßrigeFlüssigkeit, in der Kupferoxyd oder metallisches Kupfer verteilt ist, hat es sich von besonderem Vorteil erwiesen, mindestens den zusätzlich, z. B. in Form von Luft, und/oder in Verbindung mit dein Schwefeldioxyd zugeführten Sauerstoff und gegebenenfalls auch das Schwefeldioxyd oder schwefeldioxvdhaltige Gas, z. B. in Mischung mit dem Sauerstoff oder der Luft, in fein verteilter Form in die Reaktionsflüssigkeit einzuführen. Dies kann z. B. derart geschehen, daß man die einzuführenden Gase durch poröse Stoffe, insbesondere feinporige, z. B. den unteren Abschluß des Reaktionsgefäßes bildende oder im Boden desselben angeordnete Filtersteine o. dgl., in die Flüssigkeit einleitet. Zweckmäßig wird hierbei der Verteilungsgrad und die Geschwindigkeit der eingeleiteten Gase derart bemessen, daß die Flüssigkeit mindestens zum Teil in Schaum übergeführt wird.
  • Beispiel Eine Lösung von 6,6 kg Chlornatrium in 2 cbm Wasser (- 3,3 g Na Cl pro Liter) wird vermittels einer Pumpe im Kreislauf über einen mit geeigneten Füllkörpern für die Flüssigkeitsverteilung beschickten Löseturm geführt. Zu dieser Lösung werden im Verlaufe von 24. Stunden 4.io kg Kupferoxyd in Form von abgeröstetem Zementkupfer in Partien von je etwa io kg zugegeben. Von unten wird in den Turm Röstgas mit 6,2 Volumenprozent SO, und 9,8 Volumenprozent Sauerstoff mit einer Eigentemperatur von 8o° C eingeleitet. Das oben aus dem Turm austretende Gas hat noch einen Gehalt von 1,25 Völumenprozent SO,. Durch Hindurchführung dieses Gases durch einen weiteren, in derselben Weise mit chlornatriumhaltiger Reaktionsflüssigkeit berieselten Turm kann man ihm das darin noch vorhandene SO. vollkommen entziehen.
  • Der Gehalt der im Kreislauf geführten Flüssigkeit an Kupfer beträgt pro Liter nach i i Stunden 54 g, nach 16 Stunden 89, i g und nach 28 Stunden 167 g. \Tach dieser Zeit wird die erhaltene Lösung abgelassen und unter Rühren abgekühlt. Das ausgeschiedene Kupfervitriol wird auf einer Nutsche von der Mutterlauge getrennt. Man erhält 590 kg CU S 04 # 5 H2 O. Die Mutterlauge kann als Ausgangslösung bei einem weiteren L'msetzungsprozeß Verwendung finden.

Claims (3)

  1. PATENTANS°PRÜGHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kupfersulfat durch Einwirkenlassen von schwefliger Säure auf Kupferoxyd oder metallisches Kupfer bei Gegenwart von Wasser und von Sauerstoff, z. B. in Form von Luft, dadurch gekennzeichnet, daß man die Einwirkung bei Gegenwart geringer Mengen von Halogenionen, wie z. B. -von Salzsäure, oder Chloriden, wie Alkalichloride, Manganchlorür o. dgl., vor sich gehen läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man, vorteilhaft bei erhöhter Temperatur, in eine Kupferoxyd oder metallisches Kupfer, gegebenenfalls in fein verteilter Form, enthaltende wäßrige Flüssigkeit Schwefeldioxyd oder ein schwefeldioxydhaltiges Gas und gleichzeitig mindestens den zur Oxydation des Schwefeldioxyds notwendigen Sauerstöff, z. B. in Form von Luft, einführt oder die Reaktionsgase in anderer Weise, z. B. in Reaktionstürmen, gegebenenfalls zwei oder mehreren hintereinander geschalteten Reaktionstürmen, auf das in der Flüssigkeit enthaltene oder von der Flüssigkeit berieselte Kupferoxyd oder metallische Kupfer zur Einwirkung bringt.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens den Sauerstoff oder das sauerstoffhaltige Gas in äußerst feiner Verteilung in die das Kupferoxyd oder metallische Kupfer enthaltende wäßrige Flüssigkeit einführt, vorzugsweise in solchem Verteilungsgrade und mit solcher Geschwindigkeit, daß die vorhandene Flüssigkeit mindestens teilweise in Schaum verwandelt wird.
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