DE570456C - Herstellung eines zur Bereitung von Feuerloeschschaum geeigneten Trocken-Chemikalien-Gemisches - Google Patents

Herstellung eines zur Bereitung von Feuerloeschschaum geeigneten Trocken-Chemikalien-Gemisches

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DE570456C
DE570456C DEE40952D DEE0040952D DE570456C DE 570456 C DE570456 C DE 570456C DE E40952 D DEE40952 D DE E40952D DE E0040952 D DEE0040952 D DE E0040952D DE 570456 C DE570456 C DE 570456C
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62DCHEMICAL MEANS FOR EXTINGUISHING FIRES OR FOR COMBATING OR PROTECTING AGAINST HARMFUL CHEMICAL AGENTS; CHEMICAL MATERIALS FOR USE IN BREATHING APPARATUS
    • A62D1/00Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires
    • A62D1/06Fire-extinguishing compositions; Use of chemical substances in extinguishing fires containing gas-producing, chemically-reactive components

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  • Compounds Of Alkaline-Earth Elements, Aluminum Or Rare-Earth Metals (AREA)

Description

  • Herstellung eines zur Bereitung von Feuerlöschschaum geeigneten Trocken-Chemikalien-Gemisches Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines zur Bereitung von Feuerlöschschaum geeigneten, trockenen Chemikaliengemisches. Bei zur Schaumerzeugung dienenden pulverförmigen Chemikaliengemischen ist es von hoher Bedeutung, zu verhindern, daß dieselben während der Aufbewahrung sich zusammenballen oder vorzeitig aufeinander reagieren, sowie sicherzustellen, daß sie beim Einleiten in die zur Schaumbereitung dienenden Vorrichtungen gut rieseln. Die Zusammensetzung derartiger Gemische erfolgt derart, daß Alkalibicarbonat, Schaumerzeuger und ein gegen Bicarbonat saures Salz, wie Aluminiumsulfat, oder eine feste Säure, z. B. Oxalsäur e, miteinander zu einem einheitlichen Pulver gemischt werden. Besonders hat sich die Verwendung von Aluminiumsulfat als saurer Bestandteil bewährt, da dieses bei der Umsetzung mit dem Bicarbonat durch zugeführtes Wasser das als Schutzkolloid für den Schaum besonders wirksame gallertige Aluminiumhydroxyd liefert.
  • Da es sich um Trockengemische handelt, hat man selbstverständlich stets darauf Wert gelegt, nur trockene Chemikalien, d. h. im handelsüblichen Sinne trockene Chemikalien, zur Verwendung zu bringen. Mit derartigen Gemischen haben sich aber erhebliche übelstände herausgestellt, indem sich im Laufe der Zeit starke Verklumpungserscheinungen unter völliger Umsetzung der Chemikalien einstellten.
  • Man hat ähnliche Erscheinungen bereits bei Backpulvern beobachtet, die ebenfalls aus gegensätzlich reagierenden Chemikalien zusammengemischt sind, um im Bedarfsfalle eine Kohlensäureentwicklung zu ergeben. Man hat sich in diesem Falle durch die Beimischung von sogenannten Pufferstoffen, inerten Stoffen, wie Stärkemehl, zu helfen versucht.
  • Man hat andererseits für Löschpulvergemische, welche aus einer Zusammenmischung von Manganchlorür, Natriumbicarbonat und Ammoniumsulfat bestanden, als Pufferstoffe zwecks Aufrechterhaltung eines trockenpulverigen Zustandes schon haolinpulver in Menge von 1z o,io der Mischung angewandt.
  • Auch für Chemikaliengemische, die aus Natriumbicarbonat, Saponin und Aluminiumsulfat bestehen, welche zur Herstellung von Feuerlöschschaum dienen sollen, hat man schon einen ILaolinzusatz von 8 bis 35 % vorgenommen.
  • Ganz abgesehen aber davon, daß die Zumischung von inerten Stoffen die Schaumergiebigkeit, bezogen auf die Gewichtsmenge des angewandten Schaumpulvers, erheblich zurückdrängt, ist zu betonen, daß mit der alleinigen Zumischung von Pufferstoffen die Aufgabe, ein unter Bedingungen der Praxis völlig lagerbeständiges Schaumpulver zu schaffen, überhaupt nicht durchführbar ist.
  • Man hat endlich bereits die Möglichkeit erörtert, durch völlige Wasserentziehung aus dem Aluminiumsulfat ein lagerungsbeständiges Schaumpulver für Feuerlöschzwecke zu schaffen. Die praktische Anwendbarkeit ist kaum möglich, da alsdann die Reaktionskraft wegen der Schwerlöslichkeit des völlig wasserfreien Aluminiumsulfats in Frage gestellt ist. Man ist dann dazu übergegangen, ein Schaumpulver vorzuschlagen, welches eine teilweise Trocknung des Aluminiumsulfats, nämlich auf einen Kristallwassergehalt von 14 bis Mol herab, vorschreibt, aber gleichzeitig den Zusatz erheblicher Mengen inerter Stoffe zu dem Schaumpulver vorsieht, wobei der Zusatz der Pufferstoffe ausdrücklich damit begründet wird, die Zersetzung der Mischung bei der Lagerung zu verhindern. Die Möglichkeit, lediglich durch eine geeignete Vorbehandlung der Chemikalien die Lagerbeständigkeit herbeizuführen, ist dabei keineswegs erkannt worden. Das vorbekannte Verfahren arbeitet somit mit erheblichen Mengen von inerten Stoffen, die für das Schaumpulver einen wertlosen Ballast darstellen und außerdem infolge ihrer völligen Unlöslichkeit in Wasser unerwünschte Nebenerscheinungen hervorrufen können.
  • Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren, durch geeignete Vorbehandlung der Chemikalien und ohne Anwendung eines Pufferstoffes ein unter. allen Verhältnissen unbegrenzt lagerfähiges, d. h. nieselfähiges und reaktionsfähiges Pulver zu schaffen.
  • Nachprüfungen haben ergeben, daß die Verklumpungserscheinungen,maßgebend durch die Temperatur der Lagerung beeinfußt werden. Bei einem Schaumlöschpulver, welches in unmittelbarer Nähe gefährdeter Objekte vorrätig gehalten werden muß, z. B. in Schiffsmaschinenräumen mit Ölfeuerung, Extraktionsanlagen. Destillationsanlagen, ist aber sehr häufig mit außergewöhnlich hohen und auch wechselnden Temperaturen zu rechnen, wobei sich in den verschlossenen Büchsen auch Kondenswasser bilden kann. In diesen Fällen verklumpen Pulver sehr leicht, auch wenn sie in luftdicht verschlossenen Büchsen aufbewahrt werden. Auch die Zumischung von Pufferstoffen, welche z. B. bei Backpulvern des Handels, die unter normalen und praktisch stets gleichbleibenden Temperaturbedingungen in Drogenhandlungen und Verkaufsräumen aufbewahrt und gehandelt werden, sich als nützlich erwiesen hat, vermag die Verklumpung bei Schaumpulver für Zwecke der Technik nicht zu verhindern.
  • An der Bildung und Wiederkondensation von Wasserdampf bei wechselnden Temperatunen sind sämtliche Chemikalien des Schaumpulvers beteiligt. Das Natriumbicarbonat vermag unter dem Einfuß von Wärme in dem Sinne zu zerfallen 2NaHC0,.=Na@C0s 4-H=0 + CO=. Das Saponin ist eine sehr hygroskopische Substanz, zieht sehr leicht Wasser an und vermag andererseits bei Erwärmung Wasser abzugeben. Das Aluminiumsulfat enthält Kristallwasser. Andererseits muß man ein kristallwasserhaltiges Sulfat verwenden, weil ein völlig wasserfreies Sulfat viel zu schwer löslich ist.
  • Das für Schaumpulverzwecke verwendete Aluminiumsulfat enthält 17 bis 18 % Tonerde' und entspricht somit ungefähr der Formel Alp (SOJ4H.0.
  • Dieses Sulfat ist völlig lufttrocken und lagerfähig, im Gegensatz zu dem ebenfalls bekannten Sulfat mit 18 Mol Kristallwasser. Mit diesem Sulfat mit 14 Hz O, welches z. B. lange Zeit in Säcken gelagert werden kann, ohne irgendwelche Erscheinungen des Verklumpens oder Zerfießens aufzuweisen, ferner mit lufttrockenem Natriumbicarbonat und lufttrockenein Saponin erzeugtes Schaumpulver ist, wie bereits bemerkt, nicht lagerbeständig. Es wurde durch eingehende Untersuchungen festgestellt, daß sich die von-der Temperatur abhängigen Wasserabspaltungen und Zersetzungen des Schaumpulvers dadurch vermeiden lassen, daß man den bei bestimmten Temperaturen erfolgenden langsamen Zerfall des Natriumbicarbonats und die Wasserabspaltung des Aluminiumsulfats und des Saponins durch Einzeltrocknung der Komponenten kompensiert. Hierbei wurde ferner festgestellt, daß eine noch so scharfe Trocknung lediglich eines Bestandteiles nicht zum Ziele führt, ganz abgesehen davon, daß eine scharfe Einzeltrocknung, z. B. des Aluminiumsulfats bis auf 7 Mol Kristallwasser herunter, die Reaktionsgeschwindigkeit beim Zusammenbringen mit Wasser hemmt. Es hat sich herausgestellt, daß eine Trocknung bei einer Temperatur von etwa 6o° der Einzelbestandteile genügt, um ein unter allen Bedingungen der Praxis lagerungsfähiges, nieselfähiges und reaktionsfähiges Schaumpulver zu erzielen.
  • Bei der Trocknung des Natriumbicarbonats wird einerseits das hygroskopische Wasser ausgetrieben. Darüber hinaus findet aber eine sehr geringfügige Zersetzung des Natriumbicarbonats unter Bildung von Natriumcarbonat statt. Die Verluste, die bei diesem Trocknungsprozeß auftreten, bewegen sich innerhalb weniger Prozente, z. B. 2 bis 3 %, bei einer 48stündigen Trocknung. Aus dem Aluminiumsulfat wird ebenfalls verhältnismäßig wenig Wasser durch diese Maßnahmen entfernt. Es entsteht ein Aluminiumsulfat, welches etwa 2 bis 3 ojo an Kristallwasser einbüßt. Noch geringer sind die Wasserverluste, die der Schaumerzeuger erleidet.
  • So geringfügig diese Wasserverluste auch an sich sind, so genügen sie doch, um ein lagerungsfähiges Schaumpulver zu erzielen. Diese Wasserverluste entsprechen den bei Aufbewahrungsverhältnissen in warmer Umebung ermittelten Wasserabspaltungsmöglichkeiten. Auch wird durch die Trocknung die Zersetzung des Natriumbicarbonatsbereits vorweggenommen, derart, daß ein Gleichge-,°ichtszustand herbeigeführt wird, der der entsprechenden Temperatur entspricht.
  • Die bei etwa 6d' vorzunehmende Trocknung wirkt derart, daß der Kristallwassergehalt eines handelsüblichen Aluminiumsulfats, der ungefähr i.1Mol beträgt, auf etwa 12,5 bis 13 Mol herabgedrückt wird.
  • Beim Bicarbonat bewirkt die Trocknung, daß die Aufspaltung des Natriumbicarbonats zu Natriumcarbonat etwa im wesentlichen derart erfolgt, daß nach der Trocknung ein Gemisch hinterbleibt, welches höchstens 3 0'o \atriumcarbonat enthält.
  • Maßgebend für die Trocknung ist letzten Endes der durch analytische Kontrolle feststellbare Gewichtsverlust. Die Trocknung erfolgt in einer Schichthöhe von 4. bis 5 cm auf Flachblechen, die durch einen gasgefeuerten Ofen, wie er für Trocknungszwecke in der 1-ackiererei üblich ist, erhitzt werden. Die Ofentemperatur wird dabei auf 6o gehalten. Die Trockenzeit wird durch Einregulierung der Beheizung auf etwa 4.8 Stunden eingestellt. Dieses geschieht deswegen, um einen teilweise zu weitgehenden Zerfall durch die rasche Erhitzung zu vermeiden.
  • Maßgebend ist, wie bereits gesagt, letzten Endes der analytisch ermittelte Trocknungsg rad.
  • Durch die Vorwegnahme der während der Lagerung in verschlossenen Büchsen zu erwartenden Wasserabspaltung wird erzielt, daß eine solche in dein fertigen Pulver nicht mehr eintritt und das Pulver völlig reaktionsfähig bleibt.
  • Eingehende Versuche haben erwiesen, daß hierdurch auch unter schwierigen Bedingungen jahrelange Beständigkeit erzielt wird.
  • Es handelt sich beim vorliegenden Verfahren um eine keineswegs naheliegende Maßnahme, die erst auf Grund eingehender Untersuchungen des Einflusses der Lagerungstemperatur auf die Abspaltung von Wasser aus lufttrockenen Chemikalien getrotf en worden ist.

Claims (1)

  1. PATENTAN SPRUCH Verfahren zur Herstellung eines z. B. aus Aluminiumsulfat, Natriumbicarbonat und Saponin bestehenden Trocken-Chemikalien-Gemisches zur Bereitung von Feuerlöschschaum, dadurch gekennzeichnet, daß die verwendeten handelsüblichen, d. h. lufttr ockenen Gemischbestandteile vor der Mischung sämtlich nochmals einzeln bei etwa 66 - getrocknet werden.
DEE40952D 1929-12-15 1929-12-15 Herstellung eines zur Bereitung von Feuerloeschschaum geeigneten Trocken-Chemikalien-Gemisches Expired DE570456C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3739177C1 (de) * 1987-11-19 1989-02-02 Marx Guenther Feuerloeschmittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE3739177C1 (de) * 1987-11-19 1989-02-02 Marx Guenther Feuerloeschmittel

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