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Verfahren zum Färben von Kinofilmen unter Verwendung von geflanschten
umlaufenden Farbstoffauftragwalzen Beim Färben voz Kinofilmen ist es bcl;antit,
eine glatte Walze zum Auftragen des Farbstoffes auf den Film zu verwenden.
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Der Nachteil eines solchen Farbsoffauftragverfahrens ist darin zu
erblicken, daß die Kanten der aufgetragenen Farbstoff-C, ausgefranst und unregelmäßig
werden, wodurch unangenehme Wirkungen bei der Vorführung des Filmes sich ergeben.
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Es ist ferner bekannt, geflanschte Walzen zum gleichen Zweck zu benutzen,
wobei der Film auf den ebenen Rändern der Walze ruht. Demgegenüber besteht die Erfindung
darin, ,laß der zii färbende Film über die Auftragwalze, welche mit V-förmig ausgebildeten
messerartigen Flanschen versehen ist, außer Berührung mit diesem geleitet wird.
Dadurch wird eine scharfe Kante des Farbauftrags erzielt, so daß Störungen, insbesondere
bei der Tonwiedergabe, ausgeschlossen bleiben.
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Wenn ein Tonfilm gefärbt werden soll, wird zweckmäßig die Auftragvorrichtung
unterteilt, so daß sämtliche Flächen des Filnies, mit Ausnahme des Tonaüfzeichnungsstreifens,
gefärbt werden.
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Auf der Zeichnung sind einige Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens
gemäß der Erfindung beispielsweise dargestellt, und es zeigen Fig. i eine schematische
Ansicht einer Vorrichtung. um eine genau begrenzte Fläche eines Kinofilmes mit einer
Farbschicht zu versehen, Fig.2 eine teilweise geschnittene Vorderansicht einer Ausführungsform
der zum Aufbringen des Farbstoffes dienenden Rolle, durch welche alle Teile des
Filmes mit Ausnahme des Tonaufzeichnungsstreifens mit Farbstoff versehen werden,
Fig. 3 und 4. eine Seitenansicht und eine geschnittene Vorderansicht einer abgeänderten
Ausführungsform der neuen Vorrichtung und Fig.5 und 6 Einzelansichten, aus denen
die einzelnen Arbeitsgänge ersichtlich sind, wobei Fig. 5 eine nach bekannten Verfahren
arbeitende Einrichtung und Fig. 6 eine nach dem neuen Verfahren arbeitende Einrichtung
zeigen.
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Bei der in Fig. i veranschaulichten Ausführungsform läuft ein Kinofilm
io von einer Rolle 9 über mehrere Rollen i i und wird durch Gewichte 13 unter geeigneter
Spannung gehalten, die mit Rollen 14 zur Vorbereitung für die Aufnahme des Farbstoffes
bzw. zum schnellen Trocknen versehen sind. Der Film gelangt alsdann über eine beheizte
Rolle 15, eine Leerlaufrolle 16, beheizte Rollen
17 und 18, eine
Leerlaufrolle ig und eire weitere beheizte Rolle 20, von welcher er um Rollen 2i
und 22 an einem Spanngewicht 23 und schließlich nach der Aufwickelspule 24 läuft.
Wenn der Film über die erhitzte Rolle 17 läuft, wird die gewünschte Fläche mit einer
Farbschicht versehen, die durch die Rolle 25 aufgetragen wird. Letztere taucht in
einen Farbstoffbehälter 26 ein und ist, wenn es sich um die Färbung eines gewöhnlichen
Filmes handelt, als eine über die ganze Breite des Filmes sich erstreckende Rolle
25 mit V-förmig messerartigen Flanschen.27 und 27a ausgebildet. Für die Färbung
eines Tonfilmes, für welchen das Verfahren gemäß der Erfindung hauptsächlich verwendet
werden soll, findet die in Abb. 2 in größerem Maßstab dargestellte Einrichtung Verwendung,
gemäß welcher die Rolle 25 am Umfang eine Nut 32 aufweist, derart, daß neben der
Hauptrolle 25 eine schmale Rolle 28 mit gleichfalls V-förmig messerartigen Flanschen
27a entsteht, durch welche der außerhalb des Tonstreifens liegende Teil des Filmes
gefärbt wird. Hierdurch «-erden Verzerrungen des Filmes vermieden oder wenigstens
verringert, die, wenn sowohl der Tonaufzeichnungsstreifen als auch der sich daran
anschließende gelochte Rand des Filmes nicht mit Farbstoff bekleidet würden, durch
Schrumpfung sich unbedingt ergeben würden.
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Die Stärke der aufzutragenden Farbschicht kann durch die Geschwindigkeit
der Rolle 25 oder durch den Abstand dieser Rolle von der Fläche des Filmes io, oder
aber durch die Geschwindigkeit des Filmes, die teilweise von der Geschwindigkeit
der Rolle 17 abhängt, geregelt werden. Da die Rolle 17 sich langsamer dreht als
die Rolle 25 und diese nach entgegengesetzten Richtungen umlaufen, ohne daß die
Flanschen 27 die Fläche des Filmes io berühren, wird ein gefärbter Streifen in einer
dem Abstand zwischen den Flanschen entsprechenden Breite mit genau begrenzten Kanten
auf einer Fläche des Filmes gezogen. Um die Seiten der Flanschen 27
und gegebenenfalls
27a von Farbstoff frei zu halten und mithin einen scharf begrenzten Rand bzw. Ränder
zu gewährleisten, wird durch Kratzer oder Schaber2g bzw. 2ga jeder an diesen Teilen
haftende Farbstoff entfernt. Anstatt den Film io durch eine Rolle i; an der zu färbenden
Stelle zu unterstützen, kann, wie Fig. 3 und 4. zeigen, der Film auch zwischen zwei
erhitzten Rollen 17a gespannt gehalten werden, wobei eine geflanschte Rolle 33 den
Farbstoff aus dem Behälter 26 mit Hilfe einer Rolle 25 auf den Filmstreifen zwischen
den Rollen 17a überträgt.
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Obgleich die Erfindung nicht auf ein besonderes theoretisches Arbeitsverfahren
beschränkt werden soll, können diese Ergebnisse wie folgt erläutert werden.
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Wichtig ist, daß die gefärbte Schicht des Filmes eine bestimmte Stärke
hat, um bei der Vorführung des Filmes die richtige Farbenwirkung zu gewährleisten.
Wie Fig.5 erkennen läßt, ist die Farbschicht 39 zwischen der Rolle 25 und dem Film
io von im wesentlichen gleicher Stärke. Hieraus ergibt sich ein verhältnismäßig
großer Meniskus .lo, dessen Oberkante dünn ist, und da der Farbstoff nicht aller
Teile der Fläche des Filmes io gleichförmig anfeuchtet, sind die Kanten der gefärbten
Schicht unregelmäßig. Wenn jedoch, wie Fig. 6 zeigt, die Rolle 25 mit Flanschen
27 versehen ist, kann die Stärke der gefärbten Schicht so gewählt werden, wie dies
erforderlich ist, um gleichförmige Farbenwirkungen zu erzielen. In diesem Falle
jedoch ist der Meniskus 41 verhältnismäßig klein, so daß die Flanschen 27 die Fläche
des Filmes io zunächst an den Kanten mit Farbe anfeuchten, während der verbleibende
Teil der Farbschicht bei der Bewegung hinter diesen Rändern zurückbleibt. Wenn der
Film und die Rolle 39 nach entgegengesetzten Richtungen sich bewegen, wird die Farbstoffschicht
39 gleichförmig über die Fläche zwischen den durch die Flanschen 27 angefeuchteten
Linien des Filmes gezogen.