DE569678C - Schutzschieber fuer Selbstlader mit Handschutzvorrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Handschutzvorrichtung für Selbstlader und ist eine weitere Entwicklung und Vervollkommnung der im Patent 509 778 geschützten Schutzvorrichtung. Das Hauptpatent betraf einen Verschlußdeckel und eine Handschutzvorrichtung; letztere war die auf der Zeichnung des erwähnten Patents mit 8 bezeichnete Leiste, welche die Bestimmung hatte, zu verhindern, daß die Hand des Schützen beim Schießen höher zu liegen kommt als die Leiste. Der Verschluß von Selbstladern schnellt beim automatischen Feuern mit sehr großer Geschwindigkeit nach rückwärts, infolgedessen auch der Griff des Verschlusses mit großer Geschwindigkeit hin und her bewegt wird, was für den Schützen gefährlich sein kann. Man hat, um diese Gefahr zu vermeiden, schon vorgeschlagen, den Griff des Verschlusses ausschaltbar zu machen,

ao was aber die Verwendung von verwickelten Mechanismen bedingt, die bei Kriegswaffen zu vermeiden sind.

Wenn die Hand des Schützen zufällig hinter den nach rückwärts schnellenden Griffteil gerät, so wird nicht nur das normale Arbeiten bzw. der Rücklauf verhindert, sondern auch die Hand, welche die Waffe hinter dem Griffteil erfaßt, verletzt. Dies zu verhindern diente die Leiste 8 des Hauptpatents, welche der linken Hand des Schützen als Begrenzung nach oben diente. Bei dieser Anordnung war aber die Überschreitung der durch die Leiste gewiesenen Grenze noch immer möglich, weil dies durch die Leiste nicht verhindert werden konnte.

Zweck der vorliegenden Erfindung ist eine derartige Durchbildung der in Rede stehenden Leiste, welche ein gefährliches Ergreifen der Waffe unmöglich macht. Während nun die Anordnung nach dem Hauptpatent bloß eine Grenze wies, macht die vorliegende Anordnung ein unrichtiges Anfassen einfach unmöglich. Dies erfolgt dadurch, daß die in Rede stehende Leiste derart ausgebildet wird, daß ihr Anfassen für den Schützen schmerzhaft unangenehm ist. Um dies zu erreichen, wird die bis nun glatte Leiste mit scharfen Kanten oder Zähnen versehen, so daß deren Anfassen unmöglich wird. Bei dieser Anordnung muß der Schütze nicht erst darauf aufmerksam gemacht werden, seine Hand nur unter die Leiste, nicht aber auf die Leiste

oder über die Leiste zu legen, denn wenn er seine Hand bei der vorliegenden Anordnung auf die Leiste oder über die Leiste legt, so wird er sie auch gleich zurückziehen, da die Kanten und Spitzen das Anfassen, geschweige denn ein Anpressen der Waffe an die Schulter unmöglich machen. Um bei Verwendung des in Rede stehenden Selbstladers als Handlader die den Verschluß vorschiebende Hand

ίο vor jeder möglichen Verletzung zu bewahren, wird die Verzahnung der erwähnten Leiste vorteilhaft als nach vorwärts gerichtete Sägeverzahnung durchgebildet, so daß die nach vorwärts bewegte Hand in ihrer Bewegung

iS nicht behindert ist.

Die beiliegende Zeichnung stellt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung dar. Fig. ι ist die Seitenansicht der Waffe, Fig. 2 die Oberansicht der Waffe und Fig. 3 ein Schnitt nach der Linie I-11 in Fig. 2.

Nach den obigen Ausführungen bedarf die Erfindung kaum einer weiteren Erörterung und Beschreibung. Es ist leicht einzusehen, daß das Anfassen der mit einer scharfen Verzahnung 1 versehenen Leiste 2 unmöglich ist. Handfeuerwaffen müssen wegen des Rückstoßes bekanntlich fest angefaßt werden, und diese verzahnte Leiste kann ohne schmerzliehe Beschädigung der Hand nicht einmal leichthin, geschweige denn kräftig angefaßt werden, so daß eine derartige Leiste den Schützen ohne weiteres veranlaßt, mit seiner die Waffe erfassenden Hand der Leiste auszuweichen, also die vorschriftsgemäß zum Ergreifen der Waffe bestimmte Stelle zu erfassen.

Die auf der Zeichnung dargestellte, nach vorn gerichtete sägezahnförmige Durchbildung der Verzahnung ist aus dem Grunde vorteil- +0 haft, weil sie bei Betätigung des Verschlusses von Hand dieselbe beim Schließen des Verschlusses schont. Das Öffnen des Verschlusses erfolgt durch den Zeigefinger; die sonstigen Teile der Hand gelangen überhaupt nicht an die Verzahnung; beim Schließen aber wird die nach vorn schiebende Hand, sofern sie an die Verzahnung streift, mit der abgeschrägten Seite der pyramidenförmigen Verzahnung in Berührung gelangen und ohne Be-Schädigung über dieselbe gleiten.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Schutzschieber für Selbstlader mit HandschutzvorrichtungnachPatentSoo. 778. gekennzeichnet durch eine Durchbildung der Schutzleiste, welche das Erfassen derselben unangenehm bzw. schmerzhaft gestaltet, z. B. durch Anordnung von scharfen Kanten, Spitzen o. dgl.

2. Ausführungsform der Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzleiste mit nach vorn gerichteten Sägezähnen versehen ist.

3. Ausführungsform der Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Sägezähne als spitze Pyramiden durchgebildet sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen