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Vorrichtung zur Behandlung von ausgeschlachtetem Großvieh Großvieh
(Rinder o. dgl.) werden bekanntlich unter Verwendung von Schlachtspreizen ausgeschlachtet,
an denen die Tiere mit den Hinterbeinen aufgehängt werden. Sind die Eingeweide entfernt
und darauf die Tierkörper der Länge nach in zwei Hälften zerlegt, so werden bisher
die mit den Beinen in Eingriff stehenden Drillingshaken der Schlacbtspreize einander
genähert, und es erfolgt darauf das Überhängen auf Laufkatzen, bei denen die Haken
der gegabelten Hänger den gleichen Abstand voneinander haben wie die zusammengeschobenen
Haken an der Schlachtspreize. Es ist durch die Art der Zerlegung der Tierkörper
bedingt, daß die beiden Körperhälften mit der Brust- und Bauchhöhle einander zugekehrt
sind. Diese Behandlungsart der ausgeschlachteten Tiere ist deswegen unzweckmäßig,
weil die Abkühlung des Körperinnern erschwert wird, und weil außerdem der Tierarzt
nicht in der Lage ist, ohne eine Auseinanderb.ewegung der beiden schweren Tierhäl£"ten
eine Untersuchung der Brust- und Bauchhöhle vorzunehmen. Man hat sich, um die tierärztliche
Untersuchung zu erleichtern, bisher vielfach dadurch geholfen, daß die beiden Tierhälften
einen größeren Abstand voneinander bekamen; das wirkt sich aber dann im Vorkühlraum
ungünstig aus, weil diese gesperrt hängenden Tierhälften einen unverhältnismäßig
großen Raum beanspruchen.
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Die Erfindung betrifft nun eine Vorrichtung, durch welche die Möglichkeit
geboten wird, die Tierhälften so dicht nebeneinander aufzuhängen, daß sie sich nahezu
berühren und trotzdem die ärztliche Untersuchung ohne jede Schwierigkeit vorgenommen
werden kann. Die zur Aufnahme der zerteilten Tierkörperhälften dienenden dreifachen
Transporthaken (Drillingshaken') sind nämlich in einer waagerechten Ebene drehbar
angeordnet. Es -ist zwar bereits bekannt, in Verbindung mit einer Rohrnitschbahn
Haken zu verwenden, die sich in einer waagerechten Ebene drehen lassen; hier ist
aber die Anordnung gewählt, daß an einem gemeinsamen Schaft mehrere einen verschiedenen
Abstand vom Erdboden besitzende Haken angebracht sind, die einzeln für verschieden
große Tiere in Anwendung kommen, um so dem Tierkörper den gleichen Abstand zu geben.
Derartige Haken lassen sich ausschließlich in Schweineschlachthallen verwenden;
sie sind also zur Behandlung von Großvieh unverwendbar.
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Die Vorrichtung kann in verschiedener Art ausgeführt werden. Entweder
werden die Bügel der Schlachtspreizenhänger mit letzteren
um eine
senkrechte Achse drehbar verbunden, oder es ' wird der untenliegende Haken der Drillingshaken
mit einem Drehgelenk versehen, wobei die Schlachtspreizenhänger starre Bügel erhalten,
oder es kann schließlich am unteren Ende der gegabelten Hänger eine ringförmige,
waagerecht liegende Öse angebracht werden, mit welcher bekannte Drillingshaken in
Eingriff kommen. Alle Vorrichtungen lassen sich in gleicher Weise verwenden. Dieb
eiden Hälften des ausgeschlachteten Rindes werden entweder unmittelbar an der Schlachtspreize
oder beim Aufhängen auf die Laufkatze um je i8o° gedreht, so daß die Rückenseiten
einander zugekehrt sind, die Bauch- und Brusthöhle also nach außen zeigt. Dann werden
die Tierhälften einander so weit genähert, daß nur noch ein geringer Zwischenraum
verbleibt, der das Durchstreichen der Kühlluft ermöglicht. Hat der Tierarzt die
in dieser Art aufgehängten Tierkörper untersucht, so werden sie in den Vorkühlraum
überführt und können hier. sehr dicht nebeneinander aufgehängt werden, da ja die
Körperhöhlen, die besonders der Auskühlung bedürfen, nach außen gerichtet sind.
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In der Zeichnung ist die Vorrichtung in drei Ausführungsformen beispielsweise
dargestellt.
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Abb. z- zeigt eine Schlachtspreize mit an ihren Enden befindlichen
Drillingshaken. In Abb.2 ist die Schlachtspreize in Verbindung mit einer Laufkatze
nach Drehung der Drillingshaken um 18o° dargestellt.
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Abb. 3 läßt eine der Abb.2 entsprechende Stellung .einer zweiten Ausführungsform
erkennen, und schließlich ist in Abb. 4 in Draufsicht mit teilweisem Schnitt der
Hänger einer Laufkatze gezeigt, der die dritte Ausführungsform der Vorrichtung erkennen
läßt.
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Abb. 5 zeigt einen Drillingshaken in größerem Maßstäbe.
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Die Vorrichtung muß die Möglichkeit bieten, die Tierhälften nach der
Zerlegung des Tierkörpers um i8o° drehen zu können, so daß nicht mehr Bauchseite
gegen Bauchseite, sondern Rücken gegen Rücken liegt. Bei der Ausführungsform nach
den Abb. i und 2 wird dieser Efiekt dadurch erreicht, daß die Hängeeisen a einer
Schlachtspreize b
einen um eine senkrechte Achse drehbaren Bügele tragen,
in welchen der Drillingshakend eingehängt wird. Die beiden an der Schlachtspreize
b hängenden Drillingshakend nehmen während des Ausschlachtens die aus Abb.
i ersichtliche Stellung ein; ihre freie öffnung ist also nach außen gerichtet. Ist
das Ausschlachten beendet und ist daraufhin der Tierkörper in zwei Hälften zerlegt,
so werden die beiden Bügelc um i8o° herumgedreht, so daß die Rückseiten des Tierkörpers
einander zugekehrt sind. In üblicher Weise verschiebt man nunmehr die Hängeeisen
a nach der Mitte der Schlachtspreize hin und führt an letztere eine Laufkatzee heran.
Abweichend von der sonst gebräuchlichen Ausführungsart besitzen bei dieser Laufkatze
die Haken/' des gegabelten Hängers/ einen sehr kleinen Abstand, so daß nach dem
überhängen der Zwillingshakend auf die Laufkatze die beiden Tierkörperhälften sich
nahezu berühren, In bekannter Weise wird nun die tierärztliche Untersuchung und
anschließend der Abtransport in die Vorkühl- oder Kühlräume vorgenommen.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 sind die Bügel c mit den Hängeeisen
a starr verbunden und besitzen die Drillingshakend ein Drehgelenk g, lassen sich
also um eine senkrechte Achse schwenken. Es empfiehlt sich, die Drehgelenke der
Hängeeisen a gemäß der ersten Ausführungsform und die Gelenke g bei der zweiten
Ausführungsform mit einer Einrichtung zu versehen, die ein Zurückspringen der nach
Gebrauch wieder entlasteten Haken in ihre Ruhelage bewirkt.
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In etwas anderer Art wird die Schwenkung der Tierkörperhälften um
i8o° bei der dritten Ausführungsform der Vorrichtung erzielt. Hier finden gewöhnliche
Schlachtspreizenhängeeisen, also solche ohne Gelenk, Verwendung, und es werden auch
Drillingshaken üblicher Bauart benutzt. Der gegabelte Hänger/ der Laufkatze hat
aber an jedem Gabelende einen ringförmigen Ansatz f2, in dem die Drillingshakend
von der Schlachtspreize aufgehängt werden. Die ausgezogenen Linien in der Abb. q.
lassen die Drillingshaken nach dem Überhängen von der Laufkatze auf den Hänger/
erkennen. Es folgt nun eine Schwenkung der Haken in der angegebenen Pfeilrichtung,
so daß sie schließlich die gestrichelte Stellung einnehmen, wobei sich die Tierhälften
ihre Rückenseiten zukehren.