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Mülleinschüttvorrichtung Die Erfindung betrifft eine um den unteren,
die Haubenstirnwand tragenden Scharnierbolzen kippbar angeordnete Tragvorrichtung
zum Entleeren von mit Deckeln versehenen Müllgefäßen in Sammelbehälter, welche in
bekannter Weise durch einen Haubenaufsatz mit von einem Innendeckel normal verschlossener
Einschüttöffnung für staubfreie Entleerung solcher Müllgefäße eingerichtet sind.
Die neue Anordnung bezweckt, die Müllgefäße ohne die Ausrüstung der bei den bisherigen
Systemen üblichen Aufhängestange durch Benutzung der Griffe selbst zum direkten
Einhaken und Aufsetzen auf die schwingbare Tragvorrichtung fähig zu machen, mittels
deren der Entleerungsvorgang leicht und sicher zu bewerkstelligen ist. Bei der neuen
Einrichtung fallen auch besondere Gefäßdeckelbeschläge zum Kuppeln des Deckels mit
dem Haubendeckel fort. Gemäß der Erfindung werden die Gefäße von schwingbar auf
dem Scharnierbolzen der Haubenstirnwand angeordneten, mit Lehne versehenen Traghaken
aufgenommen; dieses hakenpaar ist hinter dem Stirnplattenlager mit Hebelfortsätzen
ausgerüstet, die unter Angriff an von Sigmentplatten der Haubenstirnplatte getragenen
Mitnehmern und zufolge Steuerung derselben durch an den Seitenwandungen vorgesehene
Vertiefungen die Sperrung der Haubenstirnplatte sowie die itbewegung derselben beim
Ein- und Ausschwingen ermöglichen. Außerdem sind mit dieser Vorrichtung Federpuffer
zur Rückschlagdämpfurig vereinigt. Das Gefäß selbst und auch der Deckel sind während
des Ein-und Ausschwingvorganges, dem die Tragvorrichtung als Aufnehmer und Halter
für das Gefäß bei entsprechender Bewegung teils für sich und zusammen mit den Haubenteilen
unterliegt, frei von jeder Belastung. Das für die Anlenkung .des leichten Deckels
am Gefäß dienende Scharnier braucht wegen der Zug- und Druckentlastung nicht besonders
widerstandsfähig ausgeführt zu werden, sondern kann äußerst leicht und schmal gehalten
werden. Durch den letztgenannten Vorteil und den Fortfall der Aufhängestange ist
eine wesentliche -Vereinfachung und damit eine Verbilligung des Gefäßes gewährleistet.
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Die Vorteile bezüglich der Vereinfachung des Gefäßes und vollständiger
Ausschaltung der Gefäßbelastung werden dadurch erreicht, daß die bei den bisherigen
Systemen an der Haubenstirnwand festsitzenden, zum Einhängen der Gefäße dienenden
Aufhängehaken etwas verlängert und einfach schwingbar angeordnet sind, mit ihren
jenseitigen Fortsetzen sämtliche Nebenfunktionen ausführen und dadurch und mit Unterstützung
eines beweglichen, federnden Auslegers den Gesamtaufbau der Vorrichtung vereinfachen.
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Auf den Zeichnungen sind in Schnittansichten (Fig. i, q. und 5) verschiedene
Stellungen der Einschüttvorrichtungen gemäß der Erfindung dargestellt; Fig. a ist
eine Vorderansicht, die das Kippgestell ohne eingehaktes Müllgefäß zeigt; Fig.3
ist eine Oberansicht bzw.
ein Schnitt nach der Linie IV-IV von Fig.
i; Fig. 6 bis 8 zeigen Einzelheiten im Schnitt, wobei Fig. 8 ein Schnitt nach der
Linie III-III von Fig.7 ist. Fig.9 stellt eine Abänderung zu Fig. 6 und 7 dar.
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Auf dem Scharnierbolzen i, der das Gelenk für die zwischen den Seitenwänden
2 schwingende Stirnplatte 3 bildet, ist ein aus zwei miteinander verstrebten doppelarmigen
Hebeln 4 gebildetes Aufhängegestell für das Müllgefäß 5 schwenkbar gelagert. Zu
beiden Seiten des Aufhängegestells sind in Höhe der Handgriffe 6 Haken 7 vorgesehen,
in die das Gefäß mit den Handgriffen ,eingehängt wird. Außerdem können noch beidseitige
Handgriffe vorgesehen sein. An der unteren Hälfte der Stirnplatte 3 sind rechts
und links Federpuffer 8 und mit je einem federnden 'Mitnehmerbolzen 9 versehene
Slegmentei o vorgesehen; diese sind mit der Stirnwand starr verbunden. Am unteren
Rande des Haubendeckels ii ist ein Ausleger 12 federnd und um einen Bolzen drehbar
angeordnet.
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Oben wird die Haube in bekannter Art abgedeckt.
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Das Müllgefäß wird zwecks Entleerung zu-,erst auf das Aufhängegestell
gebracht, und zwar so, daß die Handgriffe von den Haken 7 umfaßt werden (Fig. i).
Damit Handverletzungen der Bedienungsmannschaften an den vorstehenden Haken vermieden
werden, sind die Handgriffe nach einer Seite hin verlängert. Dann wird das Gefäß
nach oben angekippt, wobei das "mit dem Gefäß verbundene Aufhängegestell dieser
Bewegung folgt. Nach etwa einer Achteldrehung stößt der Gefäßdeckel unter den Ausleger
i z. Bei weiterem Kipper des Gefäßes bis zur Anlage an die Stirnplatte schiebt sich
der Ausleger unter den U-förmigen Deckelgriff 13 (Fig. 4). Dadurch, daß der Ausleger
i2 federnd angeordnet ist, hält er den Gefäßdeckel geschlossen, was eine ziemliche
Steillage der Stirnplatte, also eine Verkleinerung der gesamten Haube .ermöglicht.
Auf dem Wege bis zur Anlage des Gefäßes an die Stirnplatte sind die oberen Hebelenden
14 des Aufhängegestells an den an der Stirnplatte befestigten Segmenten i o entlang
geglitten und hinter den federnden Mitnehmerbolzen 9 angekommen (Fig. 5). Die erste
Phase der Hebelbewebaung zeigt Fig. 6. Bei noch weiterem Kippen des Müllgefäßes
schwingt auch die Stirnplatte 3 mit ihren an 'beiden Seiten befestigten Segmenten
und den daran federnd angeordneten Mitnehmerbolzen 9 mit. Bei Eintritt der Stirnplattenbewegung
schieben sich die Mitnehmerbolzen infolge der schrägen:- Anlaufflächen aus den in
den Seitenwänden 2 eingelassenen Vertiefungen heraus, treten vor die Hebelenden
und gleiten mit ihren Rollen an den Innenflächen der Seitenwände entlang bis zur
Auflage der Stirnplatte (Fig. 6 und 7). Zwecks Schonung der Seitenwände können besondere
Gleit- oder Laufschienen 15 aufgelegt werden. Die durch die Vertiefung in den Seitenwänden
verursachten Öffnungen werden durch Abdeckplättchen 16 geschlossen. -Nach erfolgter
Umstülpung des Gefäßes wird dasselbe und mit ihm die Haube wieder in: die Ausgangsstellung
zurückgebracht. Ob nun das Zurückholen der Haube durch Ziehen am Gefäß selbst oder
am Aufhängegestell bewirkt wird, eine Belastung des Gefäßes oder dessen Deckels
findet dabei, obwohl keine Kupplung vorhanden ist, nicht statt. Erfolgt das Zurückschwingen
der Haube durch Ziehen am Aufhängegestell, so folgt das Gefäß von selbst, frei von
jeder Berührung, durch sein Eigengewicht dem niedergehenden Aufhängegestell, mithin
ergibt sich. alleräußerste Schonung des gesamten Müllgefäßes. Die Stirnplatte wird
nämlich beim Rückgang von der Kipplage bis zur Schlußstellung von den vor den oberen
Hebelenden des Aufhängegestell vorstehenden Mitnehmerbolzen zwangsläufig mitgenommen.
Am Ende der Rückwärtsbewegung in der Schließstellung gleiten die federnden Mitnehmerbolzen
wieder in ihre Vertiefungen zurück und geben die oberen Hebelenden und damit das
ganze Aufhängegestell zum weiteren Umlegen nach unten frei.
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Es kommt vor, daß den Bedienungsmannschaften durch Fehlgriffe das
infolge seines Eigengewichtes nach unten zustrebende Gefäß aus der Hand gleitet
und durch Anschlagen gegen den Sammelbehälter verbeult wird. Um das zu verhüten,
ist die Abwärtsbewegung durch Federpuffer begrenzt und der Anschlag gedämpft. Durch
Gegenlagerung der oberen Hebelenden 14 gegen die an der Stirnwand angeordneten Puffer
wird die Haube noch ganz besonders durch das als Gegengewicht wirkende längere Ende
mit dem darauf hängenden Gefäß in .die Schließlage gepreßt.
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Durch den beweglich und federnd im Haubendeckel angeordneten Ausleger
1.2_ wird ein hemmungs- und zerrungsfreies Ein- und Ausschwingen von Haube und Gefäß,
selbst bei weit versetzten Scharniergruppen (Gefäß-und oberes Haubenscharnier)-
ermöglicht. Der mit seinem Griff 13 lose auf dem beweglichen Ausleger hängende Gefäßdeckel
-gleitet während des Kippvorganges, wobei die Lage der versetzten Scharniere wechselt,
hemmungslos auf dem Ausleger 12 je nach, Bewegung des Deckels nach der einen oder
anderen Seite. Infolge der Federspannung wird beim Anschwingen des Gefäßes an die
Haube !ein Druck auf den; Gefäßdeckel ausgeübt.
Ein vorzeitiges
öffnen des letzteren wird dadurch selbst bei sehr steil stehender Stirnplatte vermieden.
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In Fig. 6 und ; ist die Anordnung der mit den Gleitwangen zusammenwirkenden,
nach der Seite hin herausstrebenden Mitnehmerbolzen 9 als von Federn/ beeinflußt
dargestellt. Da indessen die Verwendung von Federn bei derartigen Vorrichtungen
wegen Bruchgefahr zu Störungen Anlaß geben kann, wird unter Umständen statt des
Federantriebs die zwangsläufige Betätigung der Bolzen g vorzuziehen sein. Eine derartige
Ausführungsform ist in Abb. 9 dargestellt. Die Abänderung besteht außer im Fortfall
der Feder darin, daß eine an der Stirnwand befestigte Gabel g die den Bolzen führende
Naben umgreift und mit einer Anlauffläche versehen ist, die parallel mit der in
der Seitenwand befindlichen läuft. Durch den Bolzen geht ein Stifts, dessen Enden
zu beiden Seiten der Nabe vorstehen. In der Nabe befindet sich ein Schlitz in etwa
der Länge des erforderlichen Hubes. Beim Einschwingen der Haube werden die Bolzen
vermittels der in den Seitenwänden befindlichen Anlaufflächen vorgedrückt, und kurz
vor der Schließstellung der Haube gleiten die vorstehenden Stiftenden an den schrägen
Gabelenden entlang und führen den Bolzen so, wie er aus seiner Vertiefung herausgekommen
ist, wieder hinein. Die Rollen bewegen sich dadurch druck- und hemmungslos an den
Seitenwänden entlan. Dieses ist nur auf Grund der besonderen' Anordnung der Segmente
an der Stirnplatte in Verbindung mit den nach oben vorstehenden Hebelenden des auf
dem unteren Scharnierbolzen schwingenden Aufhängegestells möglich.