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Verfahren und Einrichtung zur Feststellung der Lebensdauer elektrischer
Glühlampen In der Glühlampenindustrie ist es üblich, stets einige Lampen jeder Herstellungsserie
einem Dauerbrennen in ortsfesten Brennrahmen zu unterwerfen, um genaue Feststellungen
hinsichtlich der Lebensdauer treffen zu können. Da die normale Lebensdauer üblicher
Glühlampen in der Regel etwa zooo Stunden und mehr beträgt; erstreckt sich diese
Prüfung auf mehrere Wochen, wobei in Abständen von einigen Stunden die in der Dauerbrennprüfung
befindlichen Lampen durch Aufsichtspersonen kontrolliert werden. Um diese Dauerbrennprüfung
zu verkürzen und etwa schon in halber Zeit durchführen zu können, hat man vielfach
den Ausweg gewählt, die Lampen während der Prüfung mit Überspannung zu brennen.
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Vielfach besteht jedoch der Wunsch, über die Lampen einer neuen Herstellungsserie
schneller ein zuverlässiges Bild zu gewinnen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Lampen während des Dauerbrennens einer die Prüfdauer auf
weniger als ein Dreißigstel der normalen Lebensdauer herabsetzenden Belastung unterworfen
und gleichzeitig zur Belichtung eines mit einer lichtempfindlichen Schicht versehenen
Streifens, beispielsweise eines Bandes, ausgenutzt werden. Letzterer wird hierbei
gegenüber der Lampe und an einem Belichtungsfenster vorbei fortlaufend oder ruckweise
bewegt, so daß die Länge der auf dem lichtempfindlichen Streifen durch Belichtung
entstehenden linienförmigen Markierung oder auch die Anzahl von auf dem Streifen
entstehenden kleinen punktförmigen Markierungen ein Vergleichsmaß für die Lebensdauer
darstellt. Die Dauerbrennprüfung jeder Lampe wird demgemäß auf die Zeitdauer einiger
weniger Tage oder praktisch sogar nur auf einige wenige Stunden zusammengedrängt.
Während dieser kurzen Dauerbrennprüfung wird gleichzeitig durch die ständige Belichtung
des fortlaufend oder ruckweise voranbewegten lichtempfindlichen Bandes eine selbsttätige
Aufzeichnungder Lebensdauer vorgenommen, so daß jegliche Kontrolle der Lampen während
des Dauerbrennens überflüssig wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer zur Durchführung
des neuen Prüfverfahrens geeigneten Einrichtung in Abb. i im Aufriß und in Abb.
2 in Seitenansicht dargestellt.
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Die Abb. 3 zeigt im größeren Maßstabe einen Querschnitt nach Linie
A -B der Abb. i.
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Die Abb. q. und 5 zeigen ebenfalls in größerem Maßstabe das Schaltklinkengetriebe
der Vorrichtung in Ansicht und im Schnitt.
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Die Abb. 6 zeigt eines der verwendeten lichtempfindlichen Bänder in
Abwicklung.
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An zwei senkrechten Winkeleisen i sind zwei kleine Winkelstücke :2
befestigt, die ihrerseits von . zwei zueinander parallel laufenden, zur Stromführung
ausgenutzten Schienen 3 überbrückt sind. Diese Schienen halten zwischen
sich
Fassungen 4, in denen die zu prüfenden Lampen 5 abwärts hängend eingesetzt sind.
Die beiden Winkelstücke 2 dienen gleichzeitig zur Befestigung von zwei U-förmigen
Bügeln 6, in denen parallel zu den Schienen 3-3 ein langgestreckter Kasten 7 befestigt
ist. Der Kasten besitzt eine mittels Federn 8 in Schließstellung gehaltene aufklappbare
Vorderwand g. In der festen Deckwand 9 des Kastens ist in Richtung der Lampenachse
senkrecht unter jeder Lampe 5 je ein kleines Lichtdurchtrittsfenster bzw. Lichtdurchtrittsloch
io vorgesehen. Im Kasten? ist ferner eine Spindel ii drehbar und längsverschiebbar
gelagert, die im Bereiche jedes Lichtdurchtrittsfensters io je eine Walze 12 trägt.
Die Spindel ist am linken Ende mit einem Gewinde 13 versehen und mit diesem in einer
am linken Winkeleisen i des Brennrahmens undrehbar befestigten, zweckmäßig aufklappbaren
Mutter 14 gelagert. Am rechten Ende der Spindel ii ist ein Längsschlitz 15 vorgesehen,
durch den ein Querstift 16 eines auf der Spindel ii lose drehbaren Schaltrades 17
und außerdem auch der Querschnitt 16' eines Sperrrades 18 hindurchgreift. Während
letzteres unter der Wirkung einer federnden Sperrklinke ig steht, greift in das
Schaltrad 17 eine federbeeinflußte Schaltklinke 2o ein, die an einem auf der Spindel
ii lose drehbar aufgesetzten Schalthebe12i gelagert ist. Dieser Schalthebel 21 greift
mit einem Schlitz 22 über einen Stift 23 einer von einer senkrechten Stange 24 vortretenden
Lasche 25. Die Stange 24 führt sich mit einem Schlitz 26 an einem Stift 27 des senkrechten
Winkeleisens i. An die Stange 24 ist eine Querschiene 28 angeschlossen, die eine
Anschlagschraube 29 trägt. Unter der letzteren befindet sich eine in einem Bock
30 senkrecht verschiebbar geführte Stange 31, die am unteren Ende eine Rolle
32 trägt. Durch Wirkung einer auf die Querschiene 28 einwirkenden Feder 33 wird
mittels der Anschlagschraube 29 die Stange 31 ständig abwärts gepreßt und die an
dieser gelagerte Rolle 32 ständig in Anlage an den Umfang einer unter ihr befindlichen
Daumenscheibe 34 gehalten. Letztere ist auf einer in einem Bock 35 gelagerten Welle
36 aufgekeilt, die mittels des Rädervorgeleges 37 in ständiger Umdrehung gehalten
wird.
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Die an der Spindel ii vorgesehenen Walzen 12 sind je mit einem lichtempfindlichen
Band, etwa aus üblichem photographischem Tageslichtpapier 38, bekleidet. Zwecks
leichter und schneller Befestigung und Auswechselung des Bandes 38 ist jede Walze
12 mit zwei Einschnitten 39, 40 versehen. Während in den der Dicke des Bandes 38
genau angepassten Einschnitt 39 das eine Ende des Bandes 38 eingeschoben wird, dient
der breitere Einschnitt 4o dazu, nicht nur das andere Ende des Bandes 38, sondern-
auch noch die umgebogenen Enden von an den Stirnwänden der Walzen 12 mittels Schrauben
41 befestigten Haltefedern 42 aufzunehmen.
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Bei Ingangsetzung der Einrichtung nehmen die Walzen i, in bezug auf
die brennenden Lampen die in Abb. = gezeigte Stellung ein. Zufolge des durch die
Lichtdurchtrittsfenster io einfallenden Lichtes der zugehörigen brennenden Lampen
wird bei genügend langer Einwirkungszeit, etwa 2 bis 6 Minuten, auf jedem lichtempfindlichen
Band 38 je eine kleine punktförmige Markierung 43 nahe der linken Begrenzungskante
des Bardes erzeugt. Sobald diese durch Belichtung entstandene Markierung vollzogen
ist, geht die Rolle 32 unter einem der Daumenvorsprünge der Daumenscheibe 34 hinweg.
Hierdurch wird das Gestänge 24, 28, 31 rasch gesenkt, wobei der Schalthebel 21 mittels
der Klinke 2o das Schaltrad 17 in Pfeilrichtung um einen kleinen Winkel dreht. Die
Sperrklinke ig gleitet dabei lose über das Sperrad 18 hinweg. Der Querstift 16 des
Schaltrades 17 nimmt bei dieser Drehung die Spindel ii mit, so daß auch diese um
einen gleichen Winkelbetrag wie das Schaltrad gedreht wird. Da die Spindel ii jedoch
am linken Ende in der Mutter 14 geführt ist, so wird sie nicht nur gedreht, sondern
auch gleichzeitig in Längsrichtung, und zwar von rechts nach links, verschoben,
was der in der Spindel ii vorgesehene, den Querstift 16 umgreifende Schlitz 15 zuläßt.
Dadurch gelangt nun aber unter jedes Lichtdurchtrittsfenster io des Kastens 7 eine
neue Stelle des lichtempfindlichen Bandes 38, die nunmehr während einer gleichen
Zeitdauer belichtet wird, so daß ebenfalls durch Belichtung eine punktförmige Markierung
43 entsteht. Die Belichtungszeit wird geregelt durch den Umlauf der Daumenscheibe
34, und zwar geht während jeder Belichtungszeit bzw. während jedes Stillstandes
der Walzen 12 ur_d der Bänder 38 die Daumenscheibe 34 zur Hälfte unter der Rolle
32 hinweg, wobei sie diese samt Gestänge 24, 28, 31 langsam in die Anfangslage anhebt.
Die Schaltklinke 2o gleitet dabei lose über das Schaltrad 17 hinweg, während andererseits
die Sperrklinke ig ein Zurückdrehen der Spindel ii samt Walzen 12 verhindert. Da
die Spindel ii und ihre Walzen 12 nach jeder halben Umdrehung der Daumenscheibe
34 und damit jeder Teildrehung des Schaltrades 17 gleichzeitig gedreht und längsverschoben
werden, so reihen sich die auf den Bändern 38 entstehenden punktförmigen Markierungen
43, wie aus Abb.6 ersichtlich, in Schraubenlinienform aneinander, wodurch die gesamte
Oberfläche jedes Bandes 38 weitgehend zur Anbringung von Markierungen ausgenutzt
wird. Sobald eine Lampe erloschen, ihre Lebensdauer beendet ist, hören auf dem zugehörigen
Band die Markierungen auf, da dieses während der »kurzen Zeit seines Still-
i standes durch das zerstreut von allen Seiten kommende, verhältnismäßig, schwache
Tageslicht
nicht wahrnehmbar belichtet wird. Die Geschwindigkeit
der Daumenscheibe 34 muß jedenfalls so eingestellt werden, daß die Belichtungszeit
ausreicht, um eine deutlich sichtbare Schwärzung des lichtempfindlichen Papierbandes
38 hervorzubringen, andererseits eire solche Zahl von Punkten 43 erzeugt wird, daß
die Brenndauer der Glühlampe 3 mit gewünschter Genauigkeit bestimmt ist. Dies ist
durch Wahl eines photographischen Papiers von geeigneter Empfindlichkeit 'und einer
geeigneten Umdrehungsgeschwindigkeit der Daumenscheibe 34 leicht zu erreichen. Da
Änderungen in der Umdrehungsgeschwindigkeit derletzteren falsche Aufzeichnungen
ergeben würden, so muß für gleichmäßige Umdrehungsgeschwindigkeit, beispielsweise
durch Antrieb derselben mittels eines an ein Wechselstromnetz angeschlossenen Synchronmotors
ur_d Vorgeleges, gesorgt werden.
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Bei Beendigung des Dauerbrennens wird die vordere I£astenwand 9 abgeklappt,
um die lichtempfindlichen Bänder von den Walzen 12 entfernen zu können. Darauf wird
nach Lösen der Mutter 14 die Spindel ii wieder in ihre Rechtslage zurückgeschoben.
Es können alsdann wieder neue lichtempfindliche Bänder an den Walzen befestigt werden,
wodurch sodann die gesamte Einrichtung für eine neue Brenndauerprüfung bereitsteht.
Aus der Anzahl der erzeugten Markierungen jedes Bandes kann ohne weiteres auf die
Lebensdauer der zugehörigen Lampe geschlossen werden.
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Zweckmäßig ist der Brennrahmen so ausgebildet, daß sich mehrere Reihen
von Lampen übereinander und auch nebeneinander befinden. Die unter den einzelnen
Lampenreihen befindlichen Spindeln mit den die lichtempfindlichen Bänder tragenden
Walzen werden hierbei zweckmäßig gleichzeitig betätigt. Wünscht man die Lampen in
waagerechter Stellung oder stehend zu brennen, so können die Spindeln ii gegebenenfalls
statt unter den Lampen auch neben diesen oder über diesen angeordnet werden. Auch
können die drehbaren und längsverschiebbaren Spindeln einen ununterbrochenen Antrieb
erhalten, so daß alsdann auf den Bändern 38 statt punktförmiger Markierungen fortlaufende
linienförmige Markierungen entstehen. Im letzteren Falle ist es allerdings notwendig,
sehr lichtempfindliche Bänder zu verwenden.