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Verfahren zur Herstellung von Schmucksternen, Blüten oder sonstigen
Figuren aus Papier oder anderem Werkstoff Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur
Herstellung von körperhaften Schmucksternen, Blüten oder sonstigen Figuren mit radialen
Einzelgliedern, insbesondere ein Verfahren zur Herstellung von Christbaumschmuck,
Anstecksternen, Tanzabzeichen, Vereinsabzeichen o. dgl. aus einem einzigen ebenen
Stück Papier oder anderen Werkstoff, nach dem die zwischen den Strahlengliedern
liegenden Lücken nicht durch flächenhafte Ausschnitte, sondern dadurch erzeugt «.erden,
daß in geradlinig oder krummlinig verlaufenden Werkstoffstreifen Einschnitte eingebracht
und die zwischen den Einschnitten liegenden Stanz- und Faltbildfiguren gespreizt
werden, indem man die Stanzbildstreifeh in eine geschlossene Ringform zieht und
seine Enden an der radialen Stoßfuge verbindet und das Mittelfeld der entstandenen
Ringfigur gegen radiales und axiales Ausweichen festlegt.
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Runde Werkstoffscheiben oder krummlinig verlaufende Werkstoffstreifen
mit glatten Kanten durch vielfache Faltung zu einer kosette zu formen, ist an sich
bekannt. Auch ist es nicht neu, derartigen Rosetten durch flächenhafte Randausschnitte
die Umrißlinien von Blüten, Sternen o. dgl. zu geben bzw. mehrere solcher Sterne
übereinanderzuheften oder mit bunten Knöpfen, Perlen, Kugeln, mit Engelshaar, Lametta,
Buntpapier o. dgl. auszuschmücken. Es hat sich nun ergeben, daß sich besonders Wirkungen
erzielen lassen, wenn man bei der Herstellung des Schmuckstückes die einzelnen Strahlenglieder
nicht durch flächenhafte Randausschnitte trennt, sondern in dem Werkstoffstreifen
Einschnitte vorsieht und die zwischen den Strahlengliedern liegenden Sternlücken
durch Spreizung der Strahlenglieder erzeugt.
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Die Schauwirkung wird noch verbessert, wenn man auch innerhalb der
Strahlen durch Ausnehmungen eine Gliederung vorsieht, wodurch insbesondere ein stark
plastisch wirkender Stern erzielt wird, der jede weitere zusätzliche Ausschmückung
überflüssig macht.
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Derartige Spreizverfahren wurden bisher, abgesehen von Krippenbildern
o. dgl., bereits für Girlanden o. dgl. Zierarten verwendet, die aus einer ganzen
Gruppe von luftigen Gebilden zusammengeklebt sind und deren in Einzelstücken hergestellte
Ränder oder Figuren bereits von vornherein mit Rücksicht auf die Richtung der später
auftretenden Spreizkräfte entsprechend zusammengeklebt sind.
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Der wirtschaftliche Vorteil der Erfindung ist einerseits durch den
Wegfall des zusätzlichen Schmuckes gegeben, und anderseits werden Werkstoffersparnisse
erzielt, weil die zwischen den Sternarmen liegenden Lücken nicht durch Wegstanzen
oder -schneiden von Werkstoff erzeugt werden, sondeA durch das
Auseinanderspreizen
der ursprünglich dicht nebeneinanderliegenden Bildformen. Eine weitere Werkstoffersparnis
ergibt sich noch dadurch, daß im Gegensatz zu den bekannten Rosettenformen nur ganz
wenig Faltglieder notwendig sind.
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Auf der beiliegenden Zeichnung ist die Erfindung an einem in seinen
verschiedenen Entwicklungsstufen und Entwicklungsmöglichkeiten dargestellten Ausführungsbeispiel
erläutert, und zwar zeigen: Abb. i ein planliegendes Werkstoffblatt in Ansicht,
Abb. 2 und 3 das gefaltete Werkstoffblatt in Ansicht und Stirnansicht, Abb. -4 zwei
aus dem Faltenstoß nach Abb. 2 und 3 herausgestanzte Formen in Ansicht, Abb.5 eine
bildmäßige fertige und gefädelte Grundform für einen zu bildenden Stern in Ansicht,
Abb. 6 die. Ansicht eines fertigen Sternes, Abb.7 und 8 eine zweite Werkstoffaltart
in Ansicht und Stirnansicht, Abb. 9 ein planliegendes Werkstoff=blatt mit einskizzierten,
nebeneinander angeordneten Stanzfiguren und Abb. io einen krummlinig verlaufenden
Werkstoffstreifen.
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Gemäß der Erfindung wird aus einem beliebigen flächigen Werkstoff
von einiger Steifigkeit, aber guter Knickfähigkeit ein Stanzgut (Abb.4 und 5) hergestellt,
das je nach der Anzahl der radialen Glieder des zu bildenden Schmuckstückes aus
einer entsprechenden Anzahl Bildformen besteht, deren Achsen i ganz oder nahezu
parallel zueinander liegen, längs ihrer Achsen und längs ihrer Bildgrenze :2 gefaltet
sind und nahe ihren Grenzfalten 2 jeweils in gleicher Höhe ein Loch 3 aufweist.
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Zweckmäßigerweise wird der Stanzvorgang in der Weise vorgenommen,
daß man ein Werkstoffblatt (Abb. i) zu einem Faltenstoß (Abb.2 und 3) zusammenlegt
und die Randein- und -ausschnitte 4, 5 sämtlicher Bildformen durch einen Arbeitsgang
vorsieht. Durch eine geschickte Neben- und Übereinanderanordnung der Stanzbilder
im Bereich einer Werkstoffalte kann auf diese Weise eine außerordentlich große Menge
Stanzgut nach Abb.4 und 5 hergestellt werden. Das Stanzen erfolgt durch ein kontinuierliches
Einschieben des Faltenstoßes (Abb. 2 und 3) in die Maschine, und letztere schneidet
bei geringstem Werkstoffabfall jeweils zwei gegeneinandergerichtete oder mehrere
Stailzgutgruppen ab.
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Wesentlich ist bei der Gestaltung der Stanzfiguren, daß die die Sternlücken
erzeugenden Einschnitte 4 so tief vorgesehen werden, daß bei der späteren radialen
Anordnung der Bildformen an jenen Stellen, an denen zwei Bildformen zusammenstoßen,
keine derartige Spreizspannung auftritt, daß der Werkstoff einreißt.
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Gleichzeitig mit dem Schnitt der Uinrißlinien werden die Löcher 3
für den später einzuziehenden Faden 6 (Abb. 5) vorgesehen. Ist das Stanzgut fertiggestellt,
so wird zunächst das Fadenstück 6 durch die Löcher 3 gezogen, hernach werden, die
Enden des Stanzgutes verklebt, schließlich der Faden 6 kräftig angezogen, verknotet
und dessen abhängende Enden abgeschnitten. Infolge der versetzten Lage der Löcher
3 bewirkt der beim Verknoten auftretende Fadenzug das Entfalten der Sternfigur von
selbst, und letztere ist nach Anbringung eines Haltegliedes, z. B. eines Aufhängefadens
7 (Abb. 6), einer Nadel o. dgl., gebrauchsfertig.
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Bei stärkerem Werkstoff empfiehlt es sich, das Stanzgut aus einem
flacher gefalteten Werkstoffstreifen herzustellen, wie einen solchen z. B. die Abb.
8 zeigt. Bei manchen Einzelfällen mag es zweckdienlicher sein, das Stanzgut aus
einem ungefalteten Werkstoffblatt zu schneiden, z. B. gemäß einer Anordnung, wie
sie durch die Abb. 9 veranschaulicht ist. In letzterem Falle ist auch die Wahl eines
krummlinig verlaufenden Werkstoffstreifens (Abb. io) sowie die Anordnung der Stanzfiguren
mit radial aufeinander zu laufenden Mittellinien i möglich, was besonders dann von
Vorteil ist, wenn man beabsichtigt, die freien Enden der Strahlenglieder gegenüber
ihren Fußpartien breiter zu halten oder eine bestimmte Abmessung des in der Mitte
der Figur sich bildenden Kernfeldes im Auge hat. Wesentlich ist beim krummlinigen
Verlauf des Stanzgutstreifens, daß dieser keine geschlossene Ringform bildet, sondern
noch eine Ausdehnung in eine solche zuläßt.
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Die Färbung oder eine anderweitig künstlerische Bearbeitung des Werkstoffes,
z. B. auch durch Prägung oder Druck, erfolgt bereits mit dem Zuschnitt des Werkstoffes
in seine rechteckige oder krummlinig verlaufende Ausgangsform (Abb. i oder io).
Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, den Werkstoffstreifen oder das Stanzgut,
z. B. bei der Verwendung von Abfall eines anderen Produktes, aus zwei oder mehr
Stücken zusammenzusetzen.
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Selbstverständlich ist die Anzahl der radialen Glieder ebenso beliebig
wie ihre besondere Formgebung. Als Werkstoff ist in erster Linie Buntpapier, insbesondere
Gold-und Silberpapier, gewählt. Doch sind hierzu ebensogut Metallfolien oder Blätter
aus Kunstmasse, wie Celluloid, Kunsthorn o. dgl., geeignet.
Das
axiale und radiale Ausweichen des Mittelfeldes der Figur kann anstatt durch einen
Faden auch durch eine z. B. durch Verleimung befestigte Pappescheibe, durch eine
Metallzwinge o. dgl. verhindert «-erden. Ebensogut können die Stanzgutenden anstatt
durch Verleimung auch auf andere beliebige Art miteinander verbunden werden.