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Mehrreihiges Flechtgebilde. Das durch Patent 383478 geschützte Flechtgebilde
wird dahin verbessert, daß es auf der Flächenseite keine unbedeckten Ecken der Innenglieder
aufweist, indem die benachbarten Ränder der an die Flächenseite tretenden Gliederteile
einander wechselschichtig, d. h. so bedecken, daß die Ecken jedes dieser Gliederteile
von den Rändern benachbarter Gliederteile überdeckt werden, während das Gebilde
nach Patent 383478 unbedeckte Ecken seiner Innenglieder aufweist. Das Geflecht nach
dem bekannten Verfahren zeigt an den Stellen, an denen die Glieder zusammenstoßen,
unbedeckte Ecken und besitzt einen, wenn auch abgerundeten, so doch unbedeckten
Fortsatz des Mittelstückes seiner Flechtglieder. . Dadurch, daß die Ecken der an
die Flächenseite tretenden Gliederteile gemäß der Erfindung von den Rändern benachbarter
Gliederteile bedeckt werden, wird ein Aufrollen freistehender, wenn auch abgerundeter
Ecken unmöglich gemacht, was zur Herstellung und Bekleidung von Gegenständen mit
glatter Oberfläche zweckdienlich ist.
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Eine Unterart der Erfindung ist ein Flechtgebilde, das auf der Flächenseite
keine unbedeckten Ecken der Innenglieder aufweist und insbesondere dadurch gekennzeichnet
ist, daß sämtliche Lücken durch Gliederteile unterdeckt sind, indem Teile der Flechtzungen
oder Teile des Mittelstückes der Flechtglieder sowohl unter die Flechtlöcher als
auch unter die
Lücken zwischen aneinanderstoßenden Glie-(lern zu
liegen kommen, während das Gebilde nach Patent 383478 nichtunterdeckte Lücken aufweist,
in dem Geflecht nach dem bekannten Verfahren die Flechtlöcher offene Lücken lassen
und der Spalt zwischen je zwei zusammenstoßenden Gliedern nur zum Teil unterdeckt,
zum andern Teil zwar überdeckt ist, dies jedoch durch einen eine unbedeckte Ecke
bildenden Fortsatz des Mittelstückes. Der technische Fortschritt des Flechtgebildes
gemäß der Erfindung besteht darin, daß durch dasselbe eine zu bekleidende Unterlage
lücken-'.os bedeckt wird.
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Im folgenden sind zur Bezeichnung der Flechtglieder und der Darstellungen
der Flechtweisen arabische "Ziffern verwandt. Die daraus entstehenden Flächenmuster
tragen die entsprechenden Ziffern. mit einem Häkchen versehen.
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Abb. i bis 3 zeigen ein Beispiel der Erfindung.
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Abb. i zeigt ein Flechtglied, bestehend aus einem Mittelstück »a und
zwei Zungen -l und z2. Das Mittelstück hat bei a und b, die Zunge
z' bei c und die "Zunge w2 bei d je einen Schlitz, dessen Länge gleich der Breite
der Zungen all den Stellen der Schnittlinie E-F und E'-F' ist, wo die Zungen an
das Mittelstück stoßen und dessen Breite gleich der Dicke der Zungen an diesen Stellen
ist. Der Abstand der Schnittlinien E-F und E'-F' voneinander ist gleich dein Abstand
der Schlitze a und b voneinander. Der Abstand der Schnittliilie E-F von dem Schlitz
c ist ebenso groß, der Abstand der Schnittlinie E'-F' vom Schlitze d ist doppelt
so groß.
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Abh.2 zeigt eine Reihe nach einer Richtung hin geflochtener Glieder
in der Draufsicht, Abb. 3 dieselbe im Querschnitt.
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Abb. i zeigt das durch mehrreihige Verflechtung entstehende Flächenmuster.
Die Herstellung des Flechtgebildes erfolgt in der Weise, daß man i. durch den Schlitz
a eines Gliedes I die Zunge --i eines Gliedes II so weit hindurchzieht, daß der
Schlitz c der "Lunge unter rlen Schlitz b des Gliedes I zu liegen kommt, 2. die
Zunge z2 eines Gliedes III durch den Schlitz b des Gliedes I und den darunter liegenden
Schlitz c der Zunge z1 des Gliedes 1I so weit hindurchzieht, wie gemäß Ziffer 5
erforderlich ist, 3. ein Glied IV mit einem Glied V in eben der Weise wie Glied
I mit Glied 1I und 4. das Glied IV mit dem Glied II in eben der Weise wie Glied
I mit Glied III verflicht, 5. den Schlitz d der Zunge --2 des Gliedes III unter
den Schlitz b des Gliedes IV legt und die Zunge z2 des Gliedes 1I auch durch den
Schlitz d der Zunge z2 des Gliedes III hindurchzieht, so daß je zwei nichtbenachbarte
Glieder sich gegenseitig durchsetzen, 6. gemäß Ziffer 3 bis 5 fortfahrend eine aus
abwechselnd wagerecht und senkrecht zueinander liegenden Gliedern bestehende Reihe
erzeugt, 7. alsdann je ein Glied einer Solchen Reihe finit je einem Glied einer
zweiten, ebenso erzeugten Reihe in entsprechender Weise fortlaufend verflicht, die
zweite Reihe ebenso mit einem dritten usf.
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Das dadurch entstehende Flechtgebilde weist, wie Abb. i bis 3 zeigt,
auf seiner Flächenseite keine unbedeckten Ecken seiner Innenglieder auf, da die
Ecken des Mittelstückes jedes inneren, d. i. nicht am Rande gelegenen Gliedes, jeweils
voll einem benachbarten Itlittelstück überdeckt sind.
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Das Beispiel ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, daß je vier
benachbarte Glieder einander wechselschichtig so überdecken, daß jeweils das Mittelstück
eines Gliedes den freien Rand des Nilittelstückes eines -Nachbargliedes und der
freie Rand des 'Mittelstückes jenes ersten Gliedes von dein Mittelstück eines anderen
benachbarten Gliedes überdeckt wird, daß dies von je vier benachbarten inneren Gliedern
gibt, und rlaß nlan infolgedessen die freien Rinder der nicht all die Flächenseite
des Gebildes ziehen kann, ohne das Geflecht aufzulösen.
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Das Flechtgebilde der Erfindung hat gegenüber dein bekannten Verfahren
und Gebilde den weiteren technischen Vorteil, daß es nicht wie diese all eine besondere,
weil nur unwesentlich veränderbare Form gebunden ist, sondern die mannigfaltigsten,
namentlich auch geometrisch einfache Foren zuläßt, was seine Verwendungsmöglichkeit,
z. B. für C'herzüge von Behältern, Kästen, Taschen, Kissen, Hüten u. dgl., steigert,
da es deren mannigfachen Formen angepaßt werden kann. Auch ist es dein bekannten
Verfahren und Gebilde technisch dadurch überlegen, daß die Ränder der all die Flächenseite
tretenden Gliederteile einander wechselschichtig überdecken, wodurch ein Aufrollen
freistehender, wenn auch abgerundeter Ecken der Kanten unmöglich gemacht wird. Zugleich
läßt (las Flechtgebilde der Erfindung künstlerisch wirksame Formen zu, namentlich
wenn verschiedenfarbige Flechtglieder verwandt werden. Diesen Verwendungszwecken
dienen auch die folgenden Beispiele und Unterarten der Erfindung.
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Abl). 4. -neigt ein Flechtglied, dessen längere Zunge durch drei von
den hier vorhandenen vier Schlitzen des Mittelstückes gezogen wird.
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Abb. 5 ist insbesondere gekennzeichnet durch schrägwinklige Anordnung
der Schlitze, Abb. 6 durch eine Proportionsänderung
zwischen
dem Abstand der Schlitze des Mittelstückes und ihrer Länge, in Richtung der Zungen
gemessen, Abb. 7 desgl., mit der Besonderheit, daß die längere Zunge zuerst von
unten her und dann von oben durch die Schlitze des Mittelstückes gezogen wird, Abb.
8 durch eine Proportionsänderung zwischen Abstand und Länge der Schlitze des Mittelstückes,
Abb. 9 durch winklige Gestaltung der Schlitze, Abb. io desgl. in Verl:indung mit
Abb. 8, Abb. ii durch die Bogenform der Schlitze, Abb. 12 desgl., in Verbindung
mit Abb. 5. Abb. 13 zeigt ein Flechtglied, das nach dem Verfahren der Abb.
4 so geflochten wird, (laß die Reihen abwechselnd in umgekehrter Richtung laufen.
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Abb. 14 zeigt das zu Abb. 13 symmetrische Flechtglied. Die Verflechtung
beider miteinander ergibt nach Verfahren der Abb. 4 das Flächenmuster i4', nach
dem Verfahren zu Abb. 13 das Flächenmuster 14".
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16 und 17 sind durch die drei Zun-Abb. 15,
gen gekennzeichnet,
die am Mittelstück sitzen. Eine Unterart der Erfindung ist ein Flechtgebilde, das
auf der Flächenseite keine unbedeckten Ecken der Innenglieder aufweist und insbesondere
dadurch gekennzeichnet ist, daß seine sämtliche Lücken durch Gliederteile unterdeckt
sind.
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Auch hierin besteht ein Fortschritt gegenüber dem bekannten Verfahren,
dessen Flechtgebilde Lücken aufweist. Beispiele: Abb. i8 zeigt ein Flechtglied,
ähnlich Abb. i, jedoch mit einer schräg angesetzten Zunge. die zur Unterdeckung
der zwischen den Mittelstücken freibleibenden Lücke dient.
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Abb. ig zeigt ein Flechtglied, an dem die Schlitze des Mittelstückes
einseitig und zur Richtung der Zungen senkrecht sitzen, Abb. 2o ein ähnliches mit
nur einem Schlitz im Mittelstück.
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Abb. 2i besitzt nur eine Zunge mit Schlitz und drei Schlitze im Mittelstück,
die senkrecht zur Richtung der Zunge so angeordnet sind, daß die Verbindungslinie
der beiden äußeren Schlitze um ein Viertel des Abstandes zwischen dem Schlitz der
Zunge und dem mittleren Schlitz des Mittelstückes von letztgenanntem Schlitz nach
der der Zunge entgegengesetzten Richtung hin entfernt liegt. Die Zunge wird jeweils
zuerst durch einen mittleren Schlitz eines Mittelstückes, dann durch einen seitlichen
Schlitz eines zweiten, dann durch den anderen seitlichen Schlitz eines dritten Mittelstückes
gezogen. Die in einer Linie liegenden Zungen werden so miteinander verflochten,
daß je zwei benachbarte Flechtglieder sich gegenseitig durchsetzen. -Die Glieder
der Abb. ig bis 2i werden in nur einer Richtung so geflochten, daß sie sich gegenseitig
durchsetzen und daß weder unbedeckte Ecken auf der Flächenseite noch nicht unter
deckte Lücken entstehen.
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Abb.22 ist paus dem Flechtglied des Patentes 383478 dadurch entstanden,
daß (las Mittelstück eine Verlängerung erfahren hat, die zur Unterdeckung der Lücken
dient.
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Abb.23 und 24 zeigen zwei Flechtglieder, die, miteinander verflochten,
das Flächenmuster (23 bis 24)' ergeben, Abb.26, 27 und 28 drei Flechtglieder. die,
miteinander verflochten, das Flächenmuster (26 .bis 28)' und Abb. 29,
30 und 31 drei Flechtglieder, die, miteinander verflochten, (las Flächenmuster
(29 bis 31)' erzeugen.
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Eine weitere Unterart der Erfindung ist ein Flechtgebilde, das aus
nur einer Reihe von Flechtgliedern besteht, die ein lückenloses und glattes Band
bilden.
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Die Beispiele zu dieser Unterart sind insbesondere dadurch gekennzeichnet,
daß gemäß Verfahren zu Abb. i bis 3 je zwei nicht benachbarte Glieder sich gegenseitig
durchsetzen.
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Abb. 32 zeigt das Flechtglied zu denn Bandmuster 32'.
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Abb. 33 und 34 zeigen die Flechtglieder, die miteinander verflochten,
(las handmuster (33 bis 341' erzeugen