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Scharnier Die Erfindung bezieht sich auf Scharniere und bezweckt eine
Verbilligung der Herstellung sowie die Erleichterung des Zusammensetzens der einzelnen
Teile. Sie ist im besonderen geeignet zur Verwendung bei Blechschachteln, kann aber
auch anderweit zur Anwendung kommen.
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Das Scharnier nach der Erfindung ist mit einem Scharnierstift versehen,
der von dem einen Glied des Scharnieres getragen wird, z. B. mit diesem Glied zusammen
ein Ganzes bildet, in dessen Ebene sich an den Enden offene, brückenähnliche Ausbuchtungen
befinden, die so an dem anderen Teil des Scharnieres angebracht sind, z.B. aus dem
Material dieses Scharniergliedes herausgepreßt sind, daß sie beide Enden des Stiftes
aufnehmen können, wobei das :Material an einer Stelle, die wenigstens an eine Ausbuchtung
grenzt, geschlitzt ist, um das Einführen des Scharnierstiftes in die Ausbuchtungen
zu ermöglichen. Das Scharnier nach der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß
von dem Material an der erwähnten Stelle wenigstens eine Hälfte der äußeren Umgrenzung
der Ausbuchtung ungeschlitzt ist, z. B. an wenigstens zwei aneinanderstoßenden Seiten
des die Umrandung der Ausbuchtung bildenden Rechteckes und keine nach der Kante
des Scharniergliedes sich erstreckenden Schlitze aufweist. Durch diese Anordnung
wird ein festes und sauberes Scharnier gebildet, das billig herzustellen ist und
dessen Teile leicht zusammengesetzt werden können. Gewöhnlich wird nur das an eine
der Ausbuchtungen anstoßende Material in solcher Art geschlitzt, daß die Ausbuchtung
so bewegbar ist, daß der Scharnierbolzen in seine Eingriffslage gebracht werden
kann, d. h. eine von den Ausbuchtungen wird vorzugsweise mit einem offenen Ende
ausgebildet, während das umliegende Material ungeschlitzt belassen wird. Das Material
zwischen dieser Ausbuchtung und dem Schlitz kann so aus der Ebene des Körpers des
Scharniergliedes heraus und, nachdem der Scharnierbolzen in seine Lage gebracht
worden ist, wieder in diese Ebene zurückgedrängt werden.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Teil des in dem Material an der vorerwähnten,
an ein Gehäuse anstoßenden Stelle angeordneten Schlitzes im wesentlichen rechtwinklig
zur Achse des Scharnierstiftes gelegt und der übrige Teil des Schlitzes in der Längsrichtung
zu dieser Achse angeordnet. Auf diese Weise würde der Schlitz, falls eine Ausbuchtung
ein offenes und ein geschlossenes Ende hat, sich längs dem offenen Ende der Ausbuchtung
erstrecken und eine rechtwinklige oder andere Biegung machen, damit der Schlitz
in der Längsrichtung der Achse des Scharnierbolzens verläuft. Dieser letzterwähnte
Teil des Schlitzes kann entlang oder im wesentlichen entlang der Verbindungsstelle
der Ausbuchtung und des Körpers des Scharniergliedes zu liegen kommen, oder es kann
in anderer Weise der erwähnte Teil des Schlitzes zwischen die Kante des Scharniergliedes
und die angrenzende Verbindungsstelle der Ausbuchtung und des Körpers des
Scharniergliedes
und so nahe wie irgend an-@ängig an die erwähnte Kante gelegt werden.
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Ein Scharnier ist bereits beispielsweise durch die deutsche Patentschrift
449 204 bekannt geworden, bei der das Material des Scharniergliedes, das an das
offene Ende einer Ausbuchtung angrenzt, z. B. das Material in dem ganzen Zwischenraum
zwischen zwei Ausbuchtungen, deren offene Enden einander gegenüberliegen, in der
von dem Scbarnierbolzen entgegengesetzten Richtung abgesetzt ist, um zu ermöglichen,
daß der Scharnierbolzen sich frei bewegen kann. Nach der Erfindung wird dieses Absetzen
in der Länge des Materialstreifens zwischen dem erwähnten Teil des Schlitzes, der
in der Längsrichtung der Achse des Scharnierstiftes liegt, und der_angreriz_endenKante
des Scharniergliedes -förtgesefzt.-- Dies-ist bei der Herstellung und der Zusammensetzung
der Teile des Scharnieres von Vorteil, da die Ausbuchtung und der Materialstreifen
zwischen ihm und dem Teil des letzterwähnten Schlitzes, wenn ein Materialstreifen
vorhanden ist, zuerst in der dein erwähnten abgesetzten Streifen entgegengesetzten
Richtung gebogen werden kann, worauf der Scharnierbolzen mit Leichtigkeit in seine-Lagegebracht
werden kann, und schließlich' die Ausbuchtung und der Streifen oder die Streifen
aufeinander zu gedrückt werden können, um sie in die Ebene des--Körpers des Scharniergliedes-
wieder zurückzubiegen: Das Scharnier nach der Erfindung ist 'in mancher Beziehung
dem Gegenstand der erwähnten Patentschrift ähnlich, und es ist für die verschiedenen,
in dieser Patentschrift beschriebenen Anwendungsmöglichkeiten verwendbar. Ferner
kann es in derselben Weise, wie -die in der Patentschrift beschriebene Form, verändert
werden. Die allgemeine Form des Scharnierstiftes und der Ausbuchtungen können so
beschaffen sein, wie sie in der Patentschrift beschrieben sind, jedoch sind. bei
den bekannten Formen die Schlitze weggelassen, die sich nach einer Kante des Körpers
erstrecken.
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In der Zeichnung sind einige Ausführungsformen von Blechschachteln
mit dem Scharnier nach der Erfindung dargestellt.
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Abb. i ist eine schaubildliche Ansicht einer Schachtel vor dem Aufsetzen
des mit einem Scharnier nach der Erfindung versehenen Deckels, bei dem der Schlitz
an zwei angrenzenden Kanten eines der für den Scharnierstift vorgesehenen Ausbuchtungen
vorgesehen ist.
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Abb.2 ist eine schaubildliche Ansicht, die der in Abb. i ähnlich ist
und den abgesetzten Teil einer Schachtel zeigt, der sich bis zu dem äußeren Ende
des Schlitzes erstreckt. Abb. 3 ist eine schaubildliche Ansicht, die den wagerechten
Teil des Schlitzes zeigt, der zwischen der Ausbuchtung und der Kante der Schachtel
liegt.
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Abb.4 zeigt die Ausführungsform einer Schachtel nach Abb. 3 in fertigem
Zustand, jedoch ohne Deckel.
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Abb. i zeigt, daß der Deckel i an der Rückwand 2 des aufgebogenen
Teiles einen umgekehrt T-förmigen Ansatz 3 bildet, dessen Arme umgebogen sind, so
daß sie den Scharnierstift .4 bilden. Die Rückwand 5 des Unterteiles 6 der Schachtel
ist mit zwei brückenförmigen Ausbuchtungen 7 und 8 versehen, von denen die eine
am Ende offen, die andere geschlossen ist und -deren offene Enden sich gegenüberliegen.
Der Teil 9 der Wand 5 zwischen den Ausbuchtungen- ist nach innen zu abgesetzt, um
ein freies Spiel des Schä#nierstiftes zu-,ermöglichen. Ein Schlitz io ist so anl;eordnet,
daß er sich längs der oberen wagerechten Begrenzung der Ausbuchtung 8 parallel zur
Achse des Scharnieres erstreckt und an die senkrechte Kante i i, die durch die Bildung
des offenen Endes der Ausbuchtung entstanden- ist, grenzt. Bei dieser An--ordnürig
kann die Aüsbuchtuiig 8 federnd nach außen gedrückt werden, so,- daß ein Spalt 12
entsteht, der das Einlegen es Scharnierstiftes 4 gestatfet.
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In Abb. 2 erstreckt sich der abgesetzte Teil zwischen der Ausbüchtung
bis an die Außenkante 13 des wagerechten . Teiles des Schlitzes. Hierdurch
wird das Einlegen des Scharnierstiftes erleichtert. -In Abb. 3 ist der wagerechte
Schlitz io zwischen die Kante 14 der Ausbuchtung 8 und der oberen Kante 15 der Schachtel
gelegt, und ein senkrechter Schlitz 16 erstreckt sich nach oben rechtwinklig zur
Achse des-Scharnieres von der Kante i i aus bis zu dem wagerechten Schlitz. Die
Ausbuchtung ist auf diese Weise mit einem Ansatz 17 versehen, der nach außen gebogen
werden kann, so daß er einen Spalt 18 zum Einlegen des Scharnierstiftes bildet.
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Abb. 4 zeigt die Schachtel in dem Zustand, der sich nach dem Einsetzen
des Deckels und dem endgültigen Fertigstellen ergibt, jedoch ist der Deckel weggelassen.
Der obere -Teil des Absatzes ist wieder gestreckt in der Weise, daß unter ihm eine
Einbuchtung i9 für den Scharnierstift geblieben ist, und der Ansatz 17 ist
nach innen zu gedrückt und liegt in der Ebene der Schachtelwand.