DE567054C - Verfahren und Einrichtung zur Vorausbestimmung der beim Schiessen nach beliebig bewegten Zielen in Betracht kommenden Geschossflugzeiten - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Vorausbestimmung der beim Schiessen nach beliebig bewegten Zielen in Betracht kommenden GeschossflugzeitenInfo
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- DE567054C DE567054C DEG79903D DEG0079903D DE567054C DE 567054 C DE567054 C DE 567054C DE G79903 D DEG79903 D DE G79903D DE G0079903 D DEG0079903 D DE G0079903D DE 567054 C DE567054 C DE 567054C
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- F41—WEAPONS
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- F41G5/00—Elevating or traversing control systems for guns
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- Engineering & Computer Science (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
Description
DEUTSCHES REICH
AUSGEGEBEN AM
27. DEZEMBER 1932
27. DEZEMBER 1932
REICHSPATENTAMT
PATENTSCHRIFT
JV* 567054 KLASSE 72 f GRUPPE
G 79903X1172!
Tag der Bekanntmachung über die Erteilung des Patents:
5. Dezember 1932
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. Juni 1931 ab
Einrichtungen zur Vorausbestimmung der beim Beschießen beliebig bewegter Ziele in
Betracht kommenden Geschoßflugzeiten sind in zahlreichen Ausführungsformen bekanntgeworden.
Bei aller Verschiedenheit ihrer Anordnung im einzelnen ist diesen bekannten Einrichtungen gemeinsam der Grundgedanke,
die dem voraussichtlichen Treffpunkt entsprechende Geschoßflugzeit aus den in irgendeiner
Weise bestimmten Koordinaten des Treffpunktes zu ermitteln. Da indessen zur Ermittlung dieser Koordinaten die Kenntnis
der dem voraussichtlichen Treffpunkt entsprechenden Geschoßflugzeit selbst nicht entbehrt
werden kann, so findet dabei ein fortgesetzter Kreislauf in der Weise statt, daß
zunächst die Treffpunktskoordinaten nur in roher Annäherung bestimmt werden, mit
deren Hilfe sodann ein ebenfalls nur roh angenäherter Wert der Geschoßflugzeit errechnet
wird, der weiterhin rückwirkend eine verbesserte Bestimmung der Treffpunktskoordinaten
liefert usf. Zur Bestimmung der Treffpunktskoordinaten müssen dabei im allgemeinen gewisse einschränkende Voraussetzungen
über die Bahn des Zieles gemacht werden, beispielsweise daß das Ziel sich beständig
geradlinig, gleichförmig und in konstanter Höhe bewegt.
Abgesehen davon, daß diese Voraussetzungen mit den tatsächlichen Verhältnissen nicht
immer in hinreichender Übereinstimmung stehen, führt das erwähnte Verfahren bei der
technischen Verwirklichung mit »Hilfe von Rechenvorrichtungen auch zu erheblichen Unzuträglichkeiten.
Falls der Wert der auf Grund der Treffpunktskoordinaten ermittelten Geschoßflugzeit lediglich zur Anzeige gebracht
und hiernach von Hand in die Rechenvorrichtungen zur Ermittlung der Treffpunktskoordinaten
eingeführt wird, müssen an die Bedienungspersonen dieser Vorrichtungen außerordentlich hohe Ansprüche in
bezug auf die Schnelligkeit und Genauigkeit ihrer Tätigkeit gestellt werden; soll andererseits
dies durch Verwendung zwangsläufig wirkender Zwischenglieder vermieden werden,
so ergeben sich Anordnungen, die in mechanischer Hinsicht überaus verwickelt und daher in der Herstellung teuer sind.
Zum Unterschied gegen diese bekannten Einrichtungen löst die Erfindung die Aufgabe
ohne Benutzung des geschilderten Kreislaufverfahrens mit einer für die praktischen Erfordernisse
stets hinreichenden Genauigkeit für den allgemeinen Fall einer ganz beliebigen Zielbewegung. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß als Einstell-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Dipl.-Ing. Hans Stiller in Berlin-Wilmersdorf'.
größen für die Rechenvorrichtung außer der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßfiugzeit und
gegebenenfalls (bei Berücksichtigung von Lade- und Kommandoverzügen) konstanten Zeitgrößen ausschließlich zeitliche Ableitungen
der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßfiugzeit benutzt werden.
ίο Bevor die Grundgedanken der Erfindung
an Hand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert
werden, sei des besseren Verständnisses halber eine kurze mathematische Betrachtung der
zugrunde liegenden Verhältnisse vorausgeschickt.
Es sei T0 diejenige Flugzeit, die das Geschoß
zum Treffen irgendeines beliebigen Punktes der Zielbahn gebrauchen würde.
Jedem weiteren Punkt der Zielbahn ist dann bei gegebener Schußtafel ein bestimmter
Wert von τ zugeordnet. Bei beliebiger Bewegung des Zieles läßt sich über die Größer
nichts anderes aussagen, als daß sie eine stetige Funktion der Zeit t ist. Eine solche
Funktion läßt sich nun aber in eine MacLaurinsche Reihe entwickeln:
r(t)
dtn
(ι)
In dieser unendlichen Reihe bedeuten die
dl») τ
Faktoren
dtn
der Reihe nach die o... 1.,
2., ... zeitliche Ableitung der Größe τ zur Zeit t. R ist das Restglied der Reihe, dessen
Wert mit wachsendem η kleiner wird und bei Berücksichtigung einer genügenden Anzahl
vor; Gliedern der Reihe praktisch vernachlässigt werden kann. Im folgenden ist dieses
Restglied darum nicht mehr erwähnt. Wählt man als Nullpunkt der Zeit t den
Augenblick des Abschusses, so geht dieser Ausdruck für den Treffpunkt, der sowohl von
dem sich bewegenden Ziel als auch von dem Geschoß nach einer Zeit rs erreicht wird,
über in
η! dt'1
(2)
Diese Beziehung erlaubt, die Zeitrs aus
dem der Ziellage im Augenblick des Abschusses zugeordneten Wert T0 und dessen zeitliehen
Ableitungen mit beliebiger Genauigkeit zu ermitteln. Praktisch ist es nun freilich
nicht durchführbar, eine sehr große Zahl von zeitlichen Ableitungen des Wertes r0 zu bestimmen.
Es erweist sich indessen, daß die Größe to bei den in der Praxis in Betracht
kommenden Zielbahnen und Zielgeschwindigkeiten tatsächlich nur verhältnismäßig langsam
zeitlich veränderlich ist, so daß die Reihe (2) bereits nach sehr wenigen, in den
weitaus meisten Fällen sogar schon nach dem zweiten Gliede abgebrochen werden kann. In
diesem Falle ergibt sich
T5 = T0 -f- Xs ■
dt
oder
1 —
(3)
dt
Es ist in dieser Betrachtung bis jetzt angenommen worden, daß der Ermittlung des
Wertes rs diejenigen Werte von τ und seinen zeitlichen Ableitungen zugrunde gelegt werden
können, die auf den Augenblick des Abschusse selbst bezogen sind. Praktisch ist dieser Fall von Interesse, wenn der fortlaufend
bestimmte Wert rs zur fortlaufenden Er-'
mittlung der Treffpunktskoordinaten des Zieles in Kommandogeräten weiterverwendet
werden soll. Für die Ermittlung der Zünderstellung der Geschosse muß jedoch berücksichtigt
werden, daß zwischen dem Augenblick der Messung von T0 und seinen
zeitlichen Ableitungen und dem Augenblick, in dem auf Grund dieser Messungen der Abschuß
erfolgt, ein gewisser Zeitverzug infolge der Einstellung des Zünders, des Ladens und
der Kommandogabe liegt.
Es sei daher nunmehr angenommen, daß der Abschuß nicht zur Zeit o, sondern zur
Zeit k erfolge. Dann ist an Stelle des Ausdruckes (2) offenbar zu setzen
dtn
(2a)
Bricht man die Reihe wiederum nach dem zweiten Gliede ab, was sich bei nicht zu großen
Werten von k praktisch als durchaus zulässig erweist, so ergibt sich
oder auch
(ti+ A)·-^
dx
dx
, dx
(3a)
τs 1^
dt
ι —
dt
(3b)
Die Form (3b) ist für die fortlaufende Auswertung mittels Rechenvorrichtungen dann
die empfehlenswertere, wenn diese Rechenvorrichtungen Bestandteil eines Kommandogerätes
bilden sollen, das sowohl die Treffpunktskoordinaten
des Zieles fortlaufend er-S mitteln als auch die Zünderstellung unter Berücksichtigung
des Ladeverzuges fortlaufend zur Anzeige bringen soll. In diesem Fall findet das erste Glied der Formel (3b), das mit
der Gleichung (3) übereinstimmt, zur Vorausbestimmung der Lagekoordinaten des Zieles Verwendung, während das zweite
Glied die Korrektur der Geschoßflugzeit für den Lade- und Kommandoverzug liefert.
Die Zeichnungen stellen in den Fig. 1 und 2 Ausführungsbeispiele der Erfindung dar,
deren mathematische Grundlagen die Formeln (3) und (3b) bilden. In diesen Formeln
ist nur von der ersten Ableitung des Wertes T0
Gebrauch gemacht; es sei indessen betont, daß es durchaus im Rahmen der Erfindung liegt,
auch höhere Ableitungen für die Vorausbestimmung der Geschoßflugzeit heranzuziehen,
wenn dies sich in Sonderfällen zur Erzielung
a5 noch höherer Genauigkeiten als erforderlich erweisen sollte.
In Fig. ι ist 1 eine Welle, durch die der
Einrichtung fortlaufend der Wertr0 der auf
die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßflugzeit zugeführt
wird. Die Ermittlung dieses Wertes kann auf beliebigem Wege erfolgen, z. B. bei Luftzielen
in bekannter Weise mittels eines Kurvengetriebes, das den Wert τΒ in Abhängigkeit
von der Flughöhe des Zieles und dem Höhenwinkel des Zielstrahles bildet. Die Welle 1
stellt über das Kegelräderpaar 2 und Schnekkengetriebe 3 den Zeiger 4 über einer Skala 5
ein, die zweckmäßig eine unbezifferte radiale Teilung 6 trägt. Die Skala 5 wird durch ein
Schneckengetriebe 7 von einer Reibrolle 8 aus angetrieben, die durch eine von einem Motor
9 mit veränderlicher Drehzahl getriebene Reibscheibe 10 gedreht wird. Die Reibrolle
8 ist in einer axial verlaufenden Nut der Welle 11 in Richtung eines Durchmessers
der Reibscheibe 10 mittels des gabelförmig ausgebildeten Führungsbocks 12 verschieblich,
der seinerseits von Hand mittels Handrad 13 und Spindel 14 angetrieben wird.
Durch fortlaufende passende Einstellung des Handrades 13 kann leicht erreicht werden,
daß die Skala 5 stets mit der gleichen Geschwindigkeit wie der Zeiger 4 umläuft, oder
mit anderen Worten, daß der Zeiger 4 relativ zur Teilung 6 beständig in Ruhe verbleibt.
Solange dies zutrifft, entspricht die dem Handrad 13 erteilte Einstellung der Ände-
rungsgeschwindigkeit — des auf den Zeiger 4 übertragenen Wertes T0.
Entsprechend dem Wert -j~ wird gleichzeitig
über das Kegelräderpaar 15 der Kurvenzylinder 16 gedreht, dessen Kurvennut
nach Maßgabe der Funktion f I A— J = ——
j—
geschnitten ist und dementsprechend den Stein 17 in der Führung 18 parallel zur
Achse des Zylinders verschiebt. Der Stein 17 trägt einen Zapfen 19, der in einen Schlitz
20 eines Hebels 21 eingreift, der an dem festen Drehpunkt 22 angelenkt ist. In den
Schlitz 20 greift außerdem auch der Zapfen 23 einer Schiene 24 ein, die in einem Schlitten
25 parallel zur Achse des Kurvenzylinders 16 verschieblich gelagert ist. Der Schlitten
25 wird senkrecht zur Bewegungsrichtung der Schiene 24 und in der Ebene der Bewegung
des Hebels 21 durch die zugleich mit der Welle 1 angetriebene Spindel 26 entsprechend
dem Wert T0 der auf die Lage des Ziels im Beobachtungsaugenblick bezogenen
Geschoßflugzeit längs einer Führung 27 verschoben. Die Verschiebung der Schiene 24
ist somit einerseits der Bewegung des Zapfens
19, also dem Wert
dr
I~~dt
, und andererseits der
Bewegung des Schlittens 25, also dem Wert T0,
proportional; sie entspricht daher gemäß Formel (3) dem Wert · ts der auf den Treffpunkt
bezogenen Geschoßflugzeit. Die Schiene 24 ist auf ihrer Unterseite als Zahnstange
ausgebildet und überträgt ihre Bewegung auf das parallel zur Verschiebungsrichtung
des Schlittens 25 angeordnete Ritzel 28, welches über Kegelräder 29 den Zeiger 30 antreibt,
der den WertTs auf der festen Skala lo°
31 zur Anzeige bringt.
Soll mittels der dargestellten Einrichtung auch der Einfluß einer willkürlich wählbaren
Verzugszeit k berücksichtigt werden, so muß entsprechend Formel (3a) zwischen die Welle 1 ™5
und die Spindel 26 eine Additionsvorrichtung, beispielsweise ein Differentialgetriebe,
eingeschaltet werden, vermittels dessen zu dem Wert T0 ein Korrekturwert algebraisch
hinzugefügt wird, der durch eine besondere, "° in ihrem Aufbau der beschriebenen Multiplikationsvorrichtung
19 bis 24 ähnliche Rechenvorrichtung als Produkt der gewählten Verzugszeit k und dem an der Kurbel 13
eingestellten Wert -£ gebildet wird.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Einrichtung,
welche gemäß Formel (3b) die Geschoßflugzeit ts' bei Berücksichtigung des Einflusses
einer willkürlich wählbaren Verzugszeit k als Summe derjenigen Geschoßflugzeit, die sich
bei der Verzugszeit Null ergeben würde, und eines den Einfluß der Verzugszeit berücksichtigenden
Korrekturgliedes liefert.
Die Einrichtung nach Fig. 2 weist zunächst die gleichen Getriebe auf wie diejenige nach
Fig. i. Um Wiederholungen zu vermeiden, ist die Differentiationsvorrichtung zur Bildung
der Änderungsgeschwindigkeit der auf die Lage des Ziels im Beobachtungsaugenblick
bezogenen Geschoßflugzeit (3 bis 12 und 14 in Fig. 1) sowie die Multiplikationsvorrichtung
nebst Kurvengetriebe (16 bis 28 in Fig. 1) zur Bildung des Wertes ts hier
nur schematisch angedeutet und mit 32 bzw. 33 bezeichnet. Bei Einführung des Wertes
in diese Vorrichtungen wird gleichzeitig entsprechend diesem Wert über das Kegelräderpaar
34 der Kurvenzylinder 35 gedreht, dessen Kurvennut nach Maßgabe der Funktion
dr
φ I -j— I = -3— geschnitten ist und dem-
1
dt
entsprechend den Stein 36 in der Führung 37 parallel zur Achse des Zylinders verschiebt.
"Der Stein 36 trägt einen Zapfen 38, der in einen Schlitz 39 eines Hebels 40 eingreift,
der an dem- festen Drehpunkt 41 angelenkt ist. In den Schlitz 39 greift außerdem
auch der Zapfen 42 einer Schiene 43 ein, die in einem Schlitten 44 parallel zur Achse des Kurvenzylinders 35 verschieblich
gelagert ist. Der Schlitten 44 wird senkrecht zur Bewegungsrichtung der Schiene 43 und in
der Ebene der Bewegung des Hebels 40 längs einer Führung 45 durch eine Spindel 46 verschoben,
die durch eine Handkurbel 47 entsprechend der willkürlich wählbaren Verzugszeit
k nach Maßgabe eines über Kegelräder 48 angetriebenen Zählwerks 49 eingestellt
wird. Die Verschiebung der Schiene 43 ist damit sowohl dem Wert k als auch dem
durch den Kurvenzylinder 35 gebildeten άτ
dt
Wert 2— proportional und ergibt gemäß
dt
Formel (3b) den Korrekturwert, der zu dem auf Skala 31 angezeigten, bei Vernachlässigung
der Verzugszeit k in Betracht kommenden Wert der Geschoßflugzeit algebraisch
hinzugefügt werden muß, um den der Zündereinstellung zugrunde zu legenden Wert τ/
der Geschoßflugzeit zu erhalten. Die Schiene 43 ist auf ihrer Unterseite als Zahnstange
ausgebildet und überträgt den Korrekturwert auf das parallel zur Verschiebungsrichtung
des Schlittens 44 angeordnete Ritzel 50, welches über Kegelräder 51 das Seitenrad 52
eines Differentialgetriebes antreibt, dessen zweites Seitenrad 53 über Kegelräder 54 von
der aus der Vorrichtung 33 herausführenden Achse entsprechend dem Wert rs der unkorrigierten
Geschoßflugzeit eingestellt wird. Die durch das Differentialgetriebe gebildete algebraische
Summe, die der korrigierten Geschoßflugzeit τ/ entspricht, wird durch das
Mittelrad 55 über Kegelräder 56 auf den Zeiger 57 übertragen, der sie auf der festen
Skala 58 zur Anzeige bringt.
Eine Änderung der den beschriebenen Getrieben zugrunde liegenden Formeln (3)
und (3b) würde natürlich einen entsprechend geänderten Aufbau der Rechengetriebe zur
Folge haben. Falls außer der ersten noch weitere zeitliche Ableitungen der Flugzeit τ
bei der Ermittlung der auf den Treffpunkt bezogenen Geschoßflugzeiten berücksichtigt
werden sollen, ist, wie ohne weiteres ersichtlich, eine entsprechende Anzahl von weiteren
Differentiationsvorrichtungen den beschriebenen Getrieben organisch anzufügen. An
Stelle der Reibradgetriebe können natürlich auch andere bekannte Differentiationsvorrichtungen
verwendet werden; ebenso können die dargestellten Multiplikation- und Kurvengetriebe
durch gleichwertige andere, z. B. durch elektrische Widerstände in Brückenschaltung
bzw. durch nach Maßgabe der auszuwertenden Funktionen bemessene elektrische Widerstände, ersetzt werden.
Claims (6)
1. Verfahren zur rechnerischen Vorausbestimmung der beim Schießen lauf beliebig
bewegte Ziele in Betracht kommenden Geschoßflugzeiten, dadurch gekennzeichnet, daß außer der auf die Lage des Zieles
im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßflugzeit und gegebenenfalls konstanten
Zeitgrößen, z. B. der Ladeverzugszeit, ausschließlich zeitliche Ableitungen der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßflugzeit zur
Bestimmung der gesuchten Flugzeiten verwendet werden.
2. Einrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie Differentiationsvorrichtungen zur Bestimmung der zeitlichen
Ableitungen der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßflugzeit
in einer der Zahl der berücksichtigten Ableitungen entsprechenden Anzahl enthält. ■
3. Einrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung, die
bei Einstellung entsprechend dem Wert -y-
der zeitlichen Änderung der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick
bezogenen Geschoßflugzeit selbsttätig den
Wert
dx
1 dt
1 dt
bildet, sowie durch eine
Multiplikationsvorrichtung, die einerseits entsprechend diesem Wert und andererseits
entsprechend der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßflugzeit einstellbar ist, derart,
daß die Bewegung ihres Resultatgliedes fortlaufend der auf den voraussichtlichen
Treffpunkt bezogenen Geschoßflugzeit entspricht.
4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Multiplikationsvorrichtung
einseitig eine Additionsvorrichtung, z. B. ein Differentialgetriebe, vorgeschaltet ist, in welchem zu
der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßflugzeit der Resultatwert einer zweiten
Multiplikationsvorrichtung algebraisch addiert wird, die entsprechend einer willkürlieh
gewählten Verzugszeit und entsprechend der in einer Differentiationsvorrichtung erhaltenen ersten zeitlichen
Ableitung der Geschoßflugzeit einstellbar ist, derart, daß die Bewegung des Resultatgliedes
der ersten Multiplikationsvorrichtung der Geschoßflugzeit entspricht, die zu dem voraussichtlichen Treffpunkt
bei Verzögerung des Abschusses um die gewählte Verzugszeit gehört.
5. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung,
z. B. ein Kurvengetriebe, das bei Einstellung entsprechend dem Wert -7- der seitlichen
Änderung der auf die Lage des Zieles im Beobachtungsaugenblick bezogenen Geschoßflugzeit selbsttätig den
dx
Wert 3— bestimmt, sowie durch
dx
l~~dt
eine entsprechend diesem Wert und einer willkürlich wählbaren Verzugszeit einstellbare
Multiplikationsvorrichtung zur Bildung des Korrekturwertes, der zur Berücksichtigung
des Einflusses der gewählten Verzugszeit zu dem Wert derjenigen Geschoßflugzeit hinzuzufügen ist, die dem
voraussichtlichen Treffpunkt bei verzugsfreiem Abschuß entsprechen würde.
6. Einrichtung nach Anspruch 3 und 5, gekennzeichnet durch ein Differentialgetriebe,
das von dem Resultatglied der ersten Multiplikationsvorrichtung zur Ermittlung der Geschoßflugzeit zum Treffpunkt
bei verzugsfreiem Abschuß und von dem Resultatglied der zweiten Multi- ■ plikationsvorrichtung zur Ermittlung der
Korrekturzeit für diese Geschoßflugzeit einstellbar ist und die algebraische Summe
beider Werte auf eine Anzeige- oder Registriervorrichtung überträgt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG79903D DE567054C (de) | 1931-06-11 | 1931-06-11 | Verfahren und Einrichtung zur Vorausbestimmung der beim Schiessen nach beliebig bewegten Zielen in Betracht kommenden Geschossflugzeiten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG79903D DE567054C (de) | 1931-06-11 | 1931-06-11 | Verfahren und Einrichtung zur Vorausbestimmung der beim Schiessen nach beliebig bewegten Zielen in Betracht kommenden Geschossflugzeiten |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE567054C true DE567054C (de) | 1932-12-27 |
Family
ID=7136989
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG79903D Expired DE567054C (de) | 1931-06-11 | 1931-06-11 | Verfahren und Einrichtung zur Vorausbestimmung der beim Schiessen nach beliebig bewegten Zielen in Betracht kommenden Geschossflugzeiten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE567054C (de) |
-
1931
- 1931-06-11 DE DEG79903D patent/DE567054C/de not_active Expired
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