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Wasserbombe Wasserbomben, die zum Unschädlichmachen von Unterseebooten
dienen sollen, sind derart ausgebildet, daß sie nach dem Auswerfen untersinken und
in einer vorher eingestellten Wassertiefe explodieren, die sich nach der geschätzten
Tauchtiefe des Unterseebootes richtet. Zum Hervorbringen der Explosion dient dabei
im allgemeinen ein auf Wasserdruck ansprechendes Organ, das bei Erreichen der eingestellten
Tiefe durch den Wasserdruck bewegt wird und dabei die Sprengladung zur Entzündung
bringt.
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Um eine Wasserbombe in der Weise auszugestalten, daß vor dem Auswerfen
Zufälle nicht zu einer Explosion der Bombe führen können, werden vielfach Zünder
und Initialbüchse getrennt und unabhängig voneinander in die Zündbereitschaft gebracht.
Hierdurch wird erreicht, daß der Sicherheitsabstand zwischen Zünder und Initialbüchse,
der eingehalten werden muß, um ein vorzeitiges Entzünden der Bombe zu verhindern,
auf zwei Organe verteilt wird, die jedes eine Bewegung ausführen, so daß man einen
entsprechend vergrößerten Sicherheitsabstand einhalten kann. Eine in dieser Weise
aufgebaute Wasserbombe soll nun gemäß der Erfindung in der Weise weitergebildet
werden, daß Zünder und Initialbüchse nicht gleichzeitig bewegt werden, sondern daß
ihre Bewegungen derart zeitlich gegeneinander verschoben erfolgen, daß zunächst
der Zünder und dann erst die Initialbüchse in die Zünd-Lage gebracht wird, so daß
die herabfallende Initialbüchse den Zünder bereits in dessen Zündlage trifft.
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In der Abb. i ist die Gesamtanordnung der Bombe dargestellt.
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Im Innern der Bombe befindet sich in den Gehäusen 25 und
44 die Zündeinrichtung, die im wesentlichen aus der Sprengkapsel 51 und der
Initialbüchse 24 besteht. Wird die Initialbüchse 24 beim Sinken der Bombe in einer
gewissen Tiefe auf die in Scharfstellung befindliche Sprengkapsel geschleudert,
so wird die Sprengkapsel entzündet, zündet damit die Initialbüchse, die ihrerseits
die Zündung der Sprengladung im Gehäuse der Bombe herbeiführt.
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Die Anordnung der Auslösevorrichtung für die Initialbüchse ist in
der Abb. 2 besonders dargestellt.
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Der Deckel 37 ist an dem Einsatz 39 des Gehäuses der Bombe unter Zwischenlegung
einer Gummidichtung 38 mittels der Ringmutter 36 befestigt. Im Deckel 37 sitzt eine
Hülse 35, die mit Fenstern 32 zum Durchtritt des Wassers versehen ist und
oben eine Ringnut hat, in welche die Schrauben 31 lose eingreifen, die in
die Scheibe i i eingeschraubt sind. Die Scheibe kann sich also um die im Deckel
37 feste Hülse 35 drehen. Beim Drehen der Scheibe i i wird die Schraubenspindel
12 mitgenommen, die sich in ein Vierkantstück 13 fortsetzt. Dieses greift in ein
Vierkantloch des Ventils 14 ein, das im Deckel 37 seinen Sitz hat. Mit dem
Ventil ist eine Vierkantspindel 15 fest verbunden,
welche in eine
Mutter 17 eingreift und sie mitnimmt. Diese kann sich im Gewinde der Mutterhülse
41 drehen, welche durch Schrauben mit dem Deckel 37 fest verbunden ist und mit Fenstern
4o versehen ist. Durch den Spindelmutterring i8 wird der Weg der Mutter 17 in der
Mutterhülse 41 nach unten begrenzt.
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Der äußere Wasserdruck wirkt auf die Oberfläche des Ventils 14, welches
von der Feder 16 gegen seinen Sitz gedrückt wird. Die Feder 16 wird vor dem Auswerfen
der Bombe durch Drehen der Scheibe i i der Einstellvorrichtung gespannt.
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Das Spannen der Feder 16 geht in folgender Weise vor sich: Beim Drehen
des Deckels i i wird mittels des Vierkantstückes 13 das Ventil 14 gedreht, welches
mittels der Vierkantspindel 15 in die Mutter 17 eingreift. Durch Rechtsdrehen der
Scheibe i F wird die Spindelmutter 17 nach oben bewegt, weil sie Linksgewinde hat.
Dadurch wird die Feder 16 zusammengedrückt und gespannt. Das Maß der Spannung kann
an der Skala 33 an der Einstellhülse 35 abgelesen werden. Hierzu ist die Mutter
34 mit Zeiger angeordnet, die bei Drehen der Scheibe i i an der Schraubenspinde112
wandert.
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Die Spindelmutterhülse 41 ragt in den zweiteiligen Kolben 42, 43 hinein,
der in dem Gehäuse 44. verschiebbar ist. Der innere Kolbenteil42 ist in den Kolbenteil43
eingeschraubt. Dieser bildet an seinem unteren Ende einen Zylinder 48 von kleinerem
Durchmesser, der den Zylinderteil So des Gehäuses 44 umfaßt. In den Zylinder
50 ist von unten der Schaft 23 der Initialbüchse 24 so weit gesteckt, daß
seine Stirnfläche 46 ungefähr mit der inneren Bodenfläche des Kolbens 43 zusammenliegt.
Auf der Bodenfläche des Kolbens liegt lose der Teller 45, auf welchem die Feder
19 im Kolben 43 ruht.
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Zum Festhalten der Initialbüchse 24 an dem Zvlinderteil So ist folgende,
an sich bekannte Einrichtung getroffen: Drei Kugeln 49 liegen in drei Ausschnitten
des Zylinders So und zum Teil in einer Rille 22 des Schaftes 23. Zur größeren Sicherheit
für das Arbeiten mit der Wasserbombe können noch Scherstifte 2o durch den Gehäuseteil
5o und den Zylinderteil 48 gesteckt sein, deren Enden umgebogen sind. Um die Scherstifte
einführen zu können, sind Löcher 21 in dem Gehäuse 44 angebracht. Zwischen dem Teller
45 und dem Flansch des inneren Kolbenteiles 4z liegt die Kolbenfeder i9. Das Zündergehäuse
25, das mit Löchern 28 versehen ist, ist am Zylindergehäuse 44 mittels Schrauben
befestigt.
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Der Zünder ist in der Abb. i unten dargestellt. Der Kolben 69, der
in dem Teil 62 verschiebbar ist, wird von der Membran 68 getragen. Der Raum 67 steht
unter dem Druck des Wassers, und der Kolben wird je nach dem Wasserdruck in dem
Teil 62 verschoben. Auf dem Kolben 69 ist ein Zylinder 63 befestigt, in welchem
sich ein Zylinder 53 verschieben läßt, an welchem die Sprengkapsel 51 befestigt
ist. Unterhalb der Sprengkapsel ist der Schlagdorn 55 auf dem Kolben 69 angeordnet.
Die Sprengkapsel 51 wird von dem Schlagdorn durch eine Feder 54 abgedrückt. In dem
Teil 62 ist eine Klinke 64 angeordnet, die, wenn der Kolben bei einem gewissen Wasserdruck
nach oben geschoben wird, in das Loch 65 einschnappt und damit den Kolben festhält.
Dadurch, daß der Kolben nach oben geschoben wird, tritt der Rand 52 des Zylinders
53 über den Rand 61 des Teiles 62 hervor, womit der Zünder scharf gemacht ist. Wird
jetzt die Initialbüchse 24, die mit einer Aussparung 26 versehen ist, bei Überschreitung
eines gewissen Wasserdruckes ausgelöst, so fällt sie herab und schlägt mit ihrem
unteren Rand z7 auf den oberen Rand 52 des Zylinders 53 auf. Dadurch wird die Sprengkapsel-Si
auf den Schlagdorn 55 geschlagen und entzündet. Durch die darauffolgende Zündung
der Initialbüchse 24 wird die Sprengladung der Bombe entzündet.
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Durch den Deckel 58, der mit Löchern 57 versehen ist, wird ein unbeabsichtigtes
Eindrücken des Kolbens 69 und ein Beschädigen der Gummimembran 68 verhindert. Die
Gummimembran ist so bemessen, daß der Zünder 51 ungefähr in einer Tiefe von 5 bis
6 m in Scharfstellung gebracht wird.
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Die Zündeinrichtung wirkt in folgender Weise: Wenn die Wasserbombe
nach dem Auswerfen etwa 5 m gesunken ist, so gelangt die Sprengkapsel 51 in Scharfstellung
und wird in dieser Stellung verriegelt. Ist die Bombe bis zu der eingestellten Explosionstiefe
gesunken, so wird das Ventil 14 vom Wasserdruck eingedrückt. Dadurch strömt Wasser
in den Raum unterhalb des Ventils und gelangt durch die Fenster 40 in der Spindelmutterhülse
41 in den Kolben 42. Da der Kolben 42 großen Querschnitt hat, so wird er und mit
ihm das Kolbengehäuse 43 mit großer Kraft nach unten gedrückt. Dabei wird die Feder
ig zusammengepreßt und ein Druck von dem Teller 45 auf die obere Fläche 46 des Schaftes
23 der Initialbüchse 24 ausgeübt. Die Scherstifte 2o werden abgeschoren, und der
Zylinderteil 48 bewegt sich gegenüber dem Zylinderteil So nach unten. Sobald die
Kugeln 49 vor die Fenster 47 gelangen, werden sie durch die Fenster herausgedrückt.
Damit dies möglich ist, ist der Schaft 23 durch
eine Nase o. dgl.
so geführt, daß die Kugeln bei der Verschiebung des Teiles 48 in die Fenster 47
gelangen müssen. Sobald die Kugeln entfernt sind, ist die Initialbüchse in dem Teil
5o frei und fällt herab. Sie trifft mit ihrem unteren Rand 27 (Abb. i) auf die obere
Fläche 52 des Zylinders 53 und zündet damit die Sprengkapsel 51. Die Fallbewegung
der Initialbüchse wird noch durch die gespannte Feder ic unterstützt.
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Die Wasserbombe ist natürlich so ausgebildet, daß ihr Schwerpunkt
durch entsprechende Gewichtsverteilung immer in der unteren Hälfte liegt, so daß
der Zünder nach dein Auswerfen der Wasserbombe stets unterlialb der Initialbüchse
liegt.
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Beim Verdrehen der Scheibe i i wird die 1lutter 34 gehoben oder gesenkt,
die mit einem Zeiger versehen ist, welcher über der Skala 33 spielt. Da die Teilstriche
der Skala unter Umständen sehr dicht nebeneinanderliegen, können Irrtümer beim Einstellen
der Wassertiefe vorkommen.
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Um diese zu vermeiden, kann die in Abb. 3 und 4. dargestellte Einstellrichtung
verwendet werden. Das Ventil 14 ragt mit einem Schaft 73 von viereckigem Querschnitt
durch den Gehäusedeckel 37 hindurch. Auf diesen Schaft ist der Einstellschlüssel
72 gesteckt, der durch die Schraube 71 festgehalten wird. Dein Handgriff des Schlüssels
gegenüber liegt der 1litnehmer 74, der gleichzeitig als Zeiger dient. Er kann mit
dem Schlüssel,-(-> aus einem Stück bestehen. Er greift zwischen die Zähne der Einstellschraube
75, die sich um den Zapfen 7 7 der auf dem Deckel 39 befestigten Platte 78 dreht.
Ihr Abstreifen nach oben wird durch die Schraube 76 verhindert. Der Zapfen 77 ist
mit Sperrzähnen 79 versehen, deren Zahl der Anzahl der Zähne der Einstellscheibe
75 entspricht, und zwischen welche die Nase 8o einer Sperrfeder 8i an der Sperrscheibe
75 eingreift.
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Bei jeder ganzen Umdrehung des Einstellschlüssels 72 wird die Spindelmutter
17 in der Spindelmutterhülse 41 um einen Gang nach dein Ventil 14 zu bewegt und
die Ventilfeder 16 um ein bestimmtes Maß gespannt. Jeder Gewindegang und damit die
Spannung der Feder entspricht einem bestimmten Wasserdruch bzw. einer gewissen Tiefe
unter Wasser, in welcher dieser Druck herrscht. Die entsprechende Tiefe kann auf
der Einstellscheibe 75 durch Zahlen unmittelbar angegeben werden. Der Mitnehmer
74 dreht bei jeder Umdrehung die Einstellscheibe um einen Zahn weiter und zeigt
gleichzeitig die eingestellte Tiefe auf der Einstellscheibe an.
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Durch das Eingreifen der Sperrnase 8o zwischen zwei Sperrzähne des
Zapfens 77 wird die Einstellscheibe in der eingestellten Stellung festgehalten.
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Bei der in den Abb. 2 und 3 dargestellten Anordnung ist der Kolben
43 gegenüber dem Ventil 14 frei beweglich. Die Feder i9 beschleunigt das Herabfallen
der Initialbüchse 24, sobald die Sperrung ihres Schaftes 23 am Gehäuse 44 bzw. 5o
aufgehoben ist.
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Eine kräftige Wirkung des Wassers auf den Kolben 43 kann aber auch
erzielt werden, wenn man ihn unmittelbar mit dem Ventil 14 starr verbindet. Die
Anordnung ist dann so getroffen, daß unter dem Ventil unmittelbar die ganze Fläche
des Kolbens liegt. Sobald das Ventil beim Sinken der Bombe unter eine gewisse Tiefe
durch den Wasserdruck eingedrückt wird, lastet der Wasserdruck auch auf der Kolbenfläche
von großem Querschnitt, so daß der Kolben mit großer Kraft nach unten gedrückt wird
und die Initialbüchse auslöst. Die Einstellfeder 16 ist dann unterhalb der Kolbenfläche
gegen das Gehäuse 44 abgestützt und wird in ähnlicher Weise nur bei der Anordnung
nach Abb. 2 und 3 gespannt, indem das Ventil mit dem Kolben unmittelbar oder unter
Zwischenschaltung einer übersetzung gedreht wird.