DE565965C - Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Ferrisalzen aus Ferrosalzen - Google Patents

Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Ferrisalzen aus Ferrosalzen

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DE565965C DE1930565965D DE565965DD DE565965C DE 565965 C DE565965 C DE 565965C DE 1930565965 D DE1930565965 D DE 1930565965D DE 565965D D DE565965D D DE 565965DD DE 565965 C DE565965 C DE 565965C
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Description

  • Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Ferrisalzen aus Ferrosalzen Es ist bekannt, daß Chlor aus geeigneten Ferrisalzen erhalten werden kann, wenn diese mit einem Chlorid eines Alkali- oder Erdalkalimetalls, wie des Natriums, Calciums oder Magnesiums oder mit einem anderen Chlorid gemischt werden und das Gemisch dann in einem Luft- oder Sauerstoffstrom erhitzt wird. Bisher ist es jedoch nicht möglich gewesen, daß unter technischen Bedingungen reines Ferrisulfat gewonnen werden kann. Das handelsmäßige Ferrisulfat ist keineswegs rein; gewöhnlich enthält es Feuchtigkeit und entweder freie Schwefelsäure oder etwas basisches Ferrisulfat. Ferner machen die Herstellungskosten des Ferrisulfats nach den bisherigen Verfahren dessen Verwendung für die Herstellung von Chlor unwirtschaftlich.
  • Nach der vorliegenden Erfindung werden nun geeignete Ferrisalze hoher Reinheit und völlig frei von Feuchtigkeit und Säure erhalten, indem ein geeignetes Ferrosalz auf trockenem Wege und bei erhöhten Temperaturen unter gleichzeitiger Bildung einer Es ist dabei erforderlich, daß das Ferrisalz bei der für die Reaktion erforderlichen Temperatur von etwa 300 bis 600° C weder schmelzbar noch flüchtig ist. Das Ferrisulfat ist die geeignetste und am leichtesten herzustellende Verbindung, welche diesen Bedingungen genügt. Die Reaktion verläuft nach der Gleichung: 2 Fee (S O4)3 -E- 12 Na Cl + 302 - 2 Fe203 + 6 Nag S 04 + 6 C12 . (A)' zweiten, bei der angewandten Temperatur flüchtigen Ferriv erbindung oxydiert wird. Als Ferrosalz kann Ferrophosphat, Ferrosulfat, Ferrochlorid oder eine andere Ferroverbindung benutzt werden, die leicht wasserfrei und technisch rein erhalten werden kann. Als Oxydationsmittel wird bei Verwendung von Ferrophosphat oder -sulfat Chlor oder Brom benutzt, bei Verwendung von Ferrochlorid wird ein Gemisch aus gleichen Volumen von Schwefeldioxyd und Sauerstoff oder ein Gemisch aus zwei Volumen Schwefeltrioxyd und einem Volumen Sauerstoff benutzt. Als Quelle für den Sauerstoff kommt vorzugsweise Luft zur Verwendung.
  • Die Bildung von Ferrisalzen nach diesen Verfahren kann durch die folgenden Gleichungen ausgedrückt werden, in welchen die Wärmetönungen in Kilogrammkalorien (K) ausgedrückt sind: 6 Fe S 04 --E- 3 Cl, = 2 Fe, (S 04)3 + Fe, Cl,, -j- =46 K. (B) 6FeS04 r- 3Br2 --- 2 Fe, (S O1)3 -!- Fe2Br., + 134K. (C) 2 Fe3(P04)2 -@- 3C12 - 4FeP04 + Fe2C1, . (D) 6 Fe C12 + 3 SO2 -?- 3 02 = Fee (S 04)3 -1- 2 Fee Cl,, -i- 325 K. (E) 6 Fe C12 -(- 3 S O3 -E- 3:724 02 - Fee (S 04)3 -j- 2 Fee C1,; + 256 K. (F) Es ist ersichtlich, daß das ganze in den Gleichungen (B), (C) und (D) benutzte freie Halogen als flüchtiges F errihaloid erhalten wird. Da Ferrichlorid und -bromid leicht und vollständig durch Luft oder Sauerstoff bei 6oo bis iooo° C unter Bildung von Ferrioxyd und unter Freiwerden von Halogen oxydiert werden, so känn letzteres wieder benutzt und ohne Verlust wiedergewonnen werden, so daß durch die Herstellung des nichtflüchtigen Ferrisalzes in Wirklichkeit kein Halogen verbraucht wird. Lediglich die Menge, die zur Einleitung des Prozesses und für andere gelegentlich eintretende Verluste erforderlich ist, wird tatsächlich verbraucht. In gleicher Weise wird das als Ferrochlorid nach den Gleichungen (E) und (F) benutzte Chlor in Ferrichlorid umgewandelt und kann durch Rösten des letzteren in Luft oder Sauerstoff als freies Chlor wiedergewonnen werden. In den Gleichungen (E) und (F) kann auch das Bromid an Stelle des Chlorids benutzt werden.
  • Die bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung sind die, welche durch die Gleichungen (B) und (E) ausgedrückt sind. Da Brom teuer ist, ist die Reaktion (C) weniger vorteilhaft, da zufällige Verluste an Halogen unverhältnismäßig hohe Unkosten mit sich bringen. Die durch die Gleichung (F) ausgedrückte Reaktion verläuft nicht ganz glatt, und die erzielten Resultate sind nicht quantitativ. Die Reaktionen (B) und (E) verlaufen dagegen sehr glatt und ergeben sehr hohe Ausbeuten an ungewöhnlich reinen Produkten; die erforderlichen Materialien sind billig und leicht herzustellen.
  • Die Reaktion (B) verläuft am besten bei einer Temperatur von 35o bis 4oo°; es ist dabei erforderlich, daß die dem Gas ausgesetzten Oberflächen des festen Materials beständig erneuert werden. Aus diesem Grunde wird zweckmäßig ein mechanisch betätigter Ofen benutzt, in welchem das Material beständig durchgeschürt oder umgeschichtet wird. Ein rotierender Zylinder, der mit Kugeln oder abgerundeten Stücken eines inerten Materials angefüllt ist, kann auch benutzt werden. Mit einem feststehenden Ofen wurden ausgezeichnete Ergebnisse erhalten, und zwar wird das feste Material, wenn die Reaktion nachläßt, entladen, zerdrückt und wieder den Gasen ausgesetzt. Da die Reaktionswärme nicht sehr groß ist, so ist es zweckmäßig, wenn mit vorgewärmten Materialien das Verfahren eingeleitet wird.
  • Wenn das Ferrosulfat durch Austreiben des Wassers aus der üblichen kristallinen Form hergestellt wird, so kann leicht das wasserfreie und von der Trockenvorrichtung kommende schon heiße- Produkt benutzt werden.
  • Die Reaktion (E) verläuft glatt und quantitativ bei 35o° C; bei Temperaturen über 4oo° beginnen Teile der Charge zu schmelzen und machen die Reaktion unvollständig. Bei 35o° C verläuft die Reaktion quantitativ, selbst in einem feststehenden Ofen. Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist es zweckmäßig, wenn die heißen Gase unmittelbar aus den Pyrit- oder Schwefelabröstungsöfen benutzt werden, deren Zusammensetzung durch Regelung der Luftzufuhr zu dem Ofen bequem geregelt werden kann. Für die Durchführung des Verfahrens können gewöhnliche eiserne Vorrichtungen und Öfen benutzt werden, ohne Korrosion befürchten zu müssen.
  • Es ist zwar bekannt, daß aus Ferrosalzen von Sauerstoffsäuren Ferrichlorid erhalten werden kann, wenn die genannten Ferrosalze der Einwirkung von Chlor bei hohen Temperaturen unterworfen werden. Zur Durchführung dieser Reaktion sind Temperaturen von etwa goo° C erforderlich, und unter diesen Bedingungen wird praktisch das ganze Eisen in Ferrichlorid umgesetzt. Die vorliegende Erfindung unterscheidet sich von diesem bekannten Verfahren sehr wesentlich, indem nämlich unter den hier angewendeten Bedingungen zwei Ferrisalze gebildet werden, von denen das eine bei der angewendeten Temperatur flüchtig und das andere nichtflüchtig ist.
  • Beispiel i In ein Quarzrohr von etwa i m Länge und 2,5 cm Durchmesser werden etwa 56o g kristallwasserhaltiges Ferrosulfat (FeS04 H.0) gegeben und zur Entfernung des Wassers auf etwa 25o° C erhitzt. Nachdem der größte Teil der Feuchtigkeit abgetrieben worden ist, wird Stickstoff oder ein anderes inertes Gas durch das Rohr hindurchgeschickt, uni die Entwässerung zu vervollständigen. Darauf wird die Temperatur auf etwa 350° C gesteigert und ein Chlorstrom reit einer Geschwindigkeit von etwa 61 je Stunde durch das Rohr hindurcligeschickt, wodurch fortlaufend Ferrichloriddampf in Freiheit gesetzt wird. 1;ach 2 bis 21,12 Stunden: beginnt freies Chlor durch das Rohr hindurchzugehen. Das Verfahren wird dann abgebrochen und das feste Material im Rohr zerkleinert und unigeschichtet. Darauf wird der Chlorstrom von neuem bei etwa .Ioo° C durch das Rohr hindurchgeschickt, bis kein Ferriclilorid mehr entwickelt wird.
  • Das Chlor wird vollständig und quantitativ verbraucht. In dem Rohr verbleiben etwa 27o g praktisch reines wasserfreies Ferrisulfat. Das entwickelte Ferrichlorid, welches etwa ioo g beträgt, kann kondensiert oder unmittelbar als Dampf in ein anderes Rohr geschickt werden, in welchem es durch trokketle Luft oder Sauerstoff bei etwa 8oo bis rooo` zwecks Rückgewinnung voll Chlor osvdiert werden kann. Beispiel In ein Ouarzrohr von etwa i m Länge und 2.; cin Durchmesser werden etwa 254 g wasserfreies Ferrochlorid gegeben und auf eine Temperatur von etwa 340 bis 35o° C erhitzt. In das genannte Rohr wird dann ein Gemisch aus gleichen Volumina trockenen Schwefeldioxyds und Sauerstoffes mit einer Geschwindigkeit von etwa io 1 je Stunde eingeleitet, bis kein Ferrichlorid mehr gebildet wird. Gegen Ende der Reaktion kann: die Temperatur auf .Ioo° C gesteigert werden.
  • Die Reaktion verläuft ebenfalls quantitativ, und es werden in dein Rohr etwa 135 g wasserfreies Ferrisulfat erhalten. Das entwickelte Ferrichlorid beträgt etwa 210 g, das wie nach Beispiel i kondensiert oder oxydiert werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Ferrisalzen, dadurch gekennzeichnet, daß auf ein wasserfreies Ferrosalz ein trocknes gasförmiges Oxydationsmittel, das ein von dem Säureradikal des benutzten Ferrosalzes verschiedenes Säureradikal zu bilden vermag, bei unterhalb 6oo= C liegenden Temperaturen in solcher Menge zur Einwirkung gebracht wird, daß unter Überführung des Eisens des Ferrosalzes in die höhere Wertigkeitsstufe ein weiteres Ferrisalz aus dem bei der Oxydation des Ferrosalzes verfügbar werdenden Teile des Eisens und aus dem Säureradikal des Oxydationsmittels gebildet wird, und daß die reagierenden Stoffe so ausgewählt werden, daß von den gebildeten. Ferrisalzen bei der Arbeitstemperatur das eine flüchtig und das andere nichtflüchtig ist.
DE1930565965D 1930-01-31 1930-12-14 Verfahren zur gleichzeitigen Herstellung von zwei Ferrisalzen aus Ferrosalzen Expired DE565965C (de)

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