DE564199C - Elektrische Leitung - Google Patents
Elektrische LeitungInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01B—CABLES; CONDUCTORS; INSULATORS; SELECTION OF MATERIALS FOR THEIR CONDUCTIVE, INSULATING OR DIELECTRIC PROPERTIES
- H01B9/00—Power cables
- H01B9/02—Power cables with screens or conductive layers, e.g. for avoiding large potential gradients
Landscapes
- Insulated Conductors (AREA)
Description
Bei der Herstellung von elektrischen Leitungen wird zumeist die Stärke des Leiters
der Stromstärke und die Stärke der Isolierhülle der Spannung des zu übertragenden
Stromes angepaßt. Die Leitungen erhalten gewöhnlich, abgesehen von Gummiaderleitungen,
eine Isolierhülle aus aufgewickelten Papierstreifen, die mit flüssigen oder warmflüssigen Isolierstoffen getränkt wird. Die
Leitungen werden dann meist einzeln oder zu mehreren verseilt, mit einem wasserdichten
Bleimantel umgeben und mit einer Eisenbewehrung geschützt, wodurch das elektrische
Feld der Isolierhülle eine geregelte Form erhält. Bei Gummiaderleitungen läßt man den
Bleimantel bisweilen fehlen und legt eine Eisendrähtbewehrung um die Gummihülle,
durch welche das elektrische Feld der Hülle ebenfalls eine geregelte Form erhält. Die
PapicrisolierhüUen sind besonders bei großem Durchmesser wenig biegsam und erleiden deshalb
bei der Handhabung der Leitungen leicht Schäden. Es ist stets möglich, den Leiter der Leitungen, gegebenenfalls durch
Verwendung mehrerer Leitungen nebeneinander, der benötigten Stromstärke anzupassen.
Die Höhe der zu verwendenden Spannung wird jedoch dadurch erheblich eingeschränkt,
daß die Spannungsbeanspruchung der Isolierhülle in einer bestimmten Abhängigkeit
vom Leiterdurchmesser und von dessen Verhältnis zum Leitungsdurchmesser steht und
nach außen zu abnimmt. Dementsprechend werden bei Leitungen die Außenschichten der Isolierhülle von der Leiterspannung weniger
beansprucht als die Innenschichten, und zwar um so weniger, je schwächer der Leiter
ist. Bei den Außenschichten der Isolierhülle muß demnach unnötig viel Isolierstoff verwendet
werden. Die Höherbeanspruchung der inneren Isolierschichten sucht man dadurch zu begegnen, daß man für diese bei Papierisolierung
Papier von größerer Dichtigkeit, d.h. größerem Durchschlagswiderstand, verwendet.
Die Lage der Rückleitung zu dem Leiter beeinflußt ebenfalls, besonders bei Mehrfachleitungen, die Spannungsbeanspruchung
in fund außerhalb) der Isolierhülle. Die verschiedenartige Spannungsbeanspruchung
der Isolierhüllen der elektrischen Leitungen gleicht man vielfach durch Beeinflussung
des elektrischen Feldes durch Anwendung von geschlossenen Metallmänteln auf oder in der Isolierhülle aus. Solche
Metallmäntel stellt man dadurch her, daß man die Isolierhülle mit einem Bleimantel
oder mit einer leitenden Schicht aus Stanniol o. dgl., die durchlöchert sein kann, umgibt.
Oder man umgibt die Isolierhülle mit einem Drahtgeflecht oder einem Drahtgitter aus
leitendem Metall. Diese Drahtmäntel bestehen aus Längsdrähten, die durch Querdrähte
netz- oder gitterartig leitend miteinander verbunden sind. Der Mantel solcher metallmantelumhüllten Leitungen bildet in
der Längsrichtung der Leitung auf derselben einen ununterbrochenen Leiter. In der Kreisrichtung
rings um die Leitung herum bildet
er aber ebenfalls eine in sich geschlossene Leitung, d.h. einen Ringleiter. In einer solchen
bilden sich jedoch Verlustströme aus, die den Mantel erwärmen. Verwendet man
zu den Mänteln der metallumhüllten Leitungen magnetische Stoffe, dann treten außerdem
noch erhebliche magnetische Verluste und Erwärmungen in den Mänteln auf. Die Verwendung von Eisen als leitender Stoff des
ίο Mantels ist deshalb für einen geschlossenen Mantel nicht angängig.
Nach der Erfindung werden diese Nachteile vermindert und die Verwendungsfähigkeit
der Isolierhülle von elektrischen Leitungen noch dadurch erhöht, daß auch der Verlauf
des elektrischen Feldes in .der Isolierhülle geregelt wird.
Das elektrische Feld in der Isolierhülle
der Leitung" erhält erfindungsgemäß durch die Verwendung von Feldrichtdrähten eine für
deren Beanspruchung durch die elektrische Spannung geeignete Form, wodurch auch der
mechanische Zusammenhalt der Isolierhülle durch die Feldrichtdrähte erhöht werden
kann.
Die Regelung des Verlaufes des elektrischen Feldes geschieht dadurch, daß der
durch die gegenseitige Lage der Leiter (Hin- und Rückleitung) zueinander und durch die
Form und Art der Isolierhülsen bestimmte natürliche Verlauf des elektrischen Feldes der
Leitungen, welches bei gewöhnlichen Einfachleitungen mit geschlossenen Metallhüllen
gleichmäßig und radial verlaufende Kraftlinien besitzt, künstlich dadurch beeinflußt
wird, daß leitende Körper in oder um die Isolierhülle so gelegt werden, daß sie die
ihnen nahe liegenden Kraftlinien des Feldes ablenken, und zwar werden diese leitenden
Körper als Langkörper ausgebildet, z. B. in Form von Drähten, Seilen, Bändern, die
durchbrochen sein können, Streifen uswv die um die gleichförmige, z. B. fast fugenlose,
papierstreifengewickelte oder ungleichförmige, z. B. durch Fugen unterbrochene, schnurgewickelte
Isolierhülle aus gleichen oder verschiedenen Isolierstoffen in bestimmten Abständen
gelegt werden. Dadurch verlaufen die Kraftlinien vom Leiter in gerader und
gekrümmter Richtung vornehmlich zu den Langkörpern und werden zu ihnen gesammelt
(Bild i, Ziffer 1 und 2). Das elektrische Feld der Isolierhülle erhält also
durch die leitenden Langkörper, die keine Ringverbindung miteinander erhalten, in der
ganzen Länge der Langkörper eine bestimmte von der Lage, dem Abstand, der Form und
dem Stoff derselben abhängige, willkürliche Richtung.
Solche leitende, das Feld richtende Langkörper werden im nachstehenden mit Feldrichtdrähte
bezeichnet. Die' elektrische Spannungsbeanspruchung der Isolierhülle hängt
mit dem Kraftlinienverlauf des Feldes eng zusammen, so daß die zwischen nebeneinanderliegenden
Feldrichtdrähten gelegenen Teile der Isolierhülle weniger beansprucht werden. Auf der Oberfläche der Isolierhülle wird zwischen
den Richtdrähten ungefähr gleiche Spannung herrschen (Gleichspannungsflächej.
Deshalb kann ein Spannungsausgleich auf der Isolierhülle zwischen zwei Richtdrähten
durch Oberflächenströme nicht erfolgen. Legt man derartige Richtdrähte in die Isolierhülle,
z. B. in die Mitte derselben, oder legt man über die vorbeschriebene Isolierhülle
eine zweite, gleichartig gebaute und verbindet die inneren Richtdrähte mit der halben
Spannung der Stromquelle, so wird die innere Hälfte der Isolierhülle in der Richtung von
dem Leiter zu den Richtdrähten elektrisch ebenso stark wie die äußere beansprucht,
einerlei ob die Kapazität der äußeren Hüllenhälfte wegen der größeren Fläche größer ist
als die der inneren, und einerlei ob die Dielektrizitätseinheiten der beiden Hüllenteile
gleich oder verschieden sind (Bild 1, Ziffer 3 und 4). Die Spannungsteilung braucht dabei
nicht durch die Stromquelle selbst zu geschehen; sie kann auch in an sich bekannter
Weise an geeigneten Stellen durch Spannungswandler, Widerstände oder andere Einrichtungen
erfolgen. Erfolgt sie jedoch nicht dynamisch, so stellt sich die Spannung der Richtdrähte selbsttätig entsprechend der mittleren
Spannung der berührten Isolierschicht statisch ein. Diese statische Spannung kann
in an sich bekannter Weise durch Zuschaltung von Kondensatoren beeinflußt werden.
Wiederholt man die Spannungsteilung der Hülle durch Anordnung von mehreren Lagen
Feldrichtdrähten, so werden die Kraftlinien der Spannungsbeanspruchung in der Isolierhülle in ihrer Länge entsprechend dem
Lagenabstand unterteilt und entsprechend der Lage der einzelnen Drähte in ihrer Richtung
festgelegt. Die Richtdrähte können mit beliebiger Steigung bis unendlich (Längsdrähte)
in oder um die Isolierhülle gelegt werden, die Lagen können gleichmäßig Rechtsdrehung, Linksdrehung oder Abwechslung
in der Drehrichtung erhalten. Nicht nur durch die Lage und den Abstand, sondern
auch durch die Form der Feldrichtdrähte kann man das elektrische Feld beeinflüssen
(Bild 2, 3 und 4). Runddrähte ziehen die Kraf tlinien stark in sich zusammen, Flachdrähte,
d. h. Bänder, weniger. Von letzteren braucht man eine geringere Zahl, um bei gleichen Abständen gleich große, wenig
beeinflußte Teile der Isolierhülle zwischen den Feldrichtdrähten zu erhalten. Streifen,
ζ. Β. Stanniolstreifen, leitend gemachte Papierstreifen, leitender, streifenförmiger Anstrich
usw., haben ungefähr die gleichen elektrischen Wirkungen wie Flachdrähte, 5 ohne daß durch sie eine Vergrößerung des
Leitungsdurchmessers hervorgerufen wird. Vorspringende Teile der Feldrichtdrähte oder
Spitzen bewirken eine stärkere Sammlung der Kraftlinien in diesen. Auch der Stoff,
ίο aus dem die Feldrichtdrähte hergestellt sind,
beeinflußt ihre Wirkung, z. B. durch höheren oder geringeren Leitungswiderstand, durch
magnetische Wirkungen u. dgl.
Durch die verschiedenen Einwirkungsmittel auf das elektrische Feld hat man es in der
Hand, den Spannungslinien in der Isolierhülle ganz bestimmte Wege vorzuschreiben und ununterbrochene
Gleichspannungslinien und Flächen in der Hülle zu schaffen, die elektrisch in sich nicht beansprucht werden. Die Isolierhülle
wird also durch Richtdrahtlagen elektrisch in verschiedene Schichten geteilt, deren Ungleichheiten (Fehler) für sich in
Wirkung treten und nicht die Gesamt wirkung der Isolierhülle in der ganzen Stärke beeinflussen.
Auch wird durch diese Schichtung die ganze Hülle der Leitung in Teile geteilt,
deren jeder die auf ihn bemessene Teilspannung, entsprechend seinem Stoff und seiner
Stärke, voll und ganz aufnehmen kann.
Da die gleichförmigen Isolierhüllen, z. B. fast fugenlose, papierstreifengewickelte Hüllen,
wenig nachgiebig sind und deshalb bei Biegungen der Leitungen durch Zerrungen an der Außenbiegungsseite oder durch Zerdrückungen
an der Innenbiegungsseite leicht beschädigt werden, was häufig zu elektrischen Durchschlägen führt, und zwar um so mehr,
je größer der Spannung entsprechend der Außendurchmesser der Isolierhülle ist, so hat
man versucht, die Hülle dadurch nachgiebiger zu machen, daß man aus nebeneinandergewikkelten,
runden, teilringartigen oder anders geformten Schnüren, Bändern, Seilen oder
ähnlich gearteten Langkörpern aus Papier oder anderen geeigneten Isolierstoffen, die
durch Wickeln, Spinnen, Flechten, Pressen, Schneiden oder auf ähnliche Art hergestellt
und vor dem Umwickeln getränkt sein können, eine durch Fugen unterbrochene, ungleichförmige
Hülle bildet. Solche Schnüre können auch als Hohlkörper (schlauchartig) ausgebildet sein. Die Steigung der Wicklung
der Schnüre kann beliebig gewählt werden.
Man kann auch mehrere so gebaute Isolierhüllen aufeinanderlegen, also die ganze Hülle
in Einzelhüllen unterteilen, wobei die Einzellagen in gleicher oder abwechselnder (gekreuzter)
Richtung zueinander gewickelt sein können. Durch die Schnurwicklung entstehen in der Isolierhülle senkrecht zu den konzentrischen
Lagen und zur Leitungsachse Unterteilungen, welche bei der Handhabung der Leitungen ein Nachgeben ermöglichen, ohne
daß der Hüllenstofr verletzt wird. Die durch die Unterteilung der Isolierhülle entstehenden,
senkrecht zu den konzentrischen Lagen gerichteten Fugen bieten jedoch, der elektrischen
'Spannung mehr oder minder leichte Durchbruchswege, die den Vorteil der größeren
Beweglichkeit der Leitungen größtenteils aufheben oder sogar überwiegen können.
Diese Nachteile kann man durch Anwendung von Feldrichtdrähten auf den Schnüren
beheben, durch welche das elektrische Feld der Hülle so beeinflußt werden kann, daß die
Fugen von der Spannungsbeanspruchung entlastet werden. Dieses kann besonders dadurch
geschehen, daß man Richtdrähte mit Isolierstoff umgibt und so Schnüre mit Leiterkernen
schafft, die um den Stromleiter gewikkelt werden. Es entstehen dann von selbst
vorgenannte Gleichspannungsflächen z. B. in der Kreisfläche der einen (runden) Leiter
umgebenden Richtdrähte, während das Isoliermittel in der Hauptspannungsbeanspruchungslinie
besonders stark ist. Werden die Schnüre mit Drahtkernen stark aneinandergepreßt,
so bleiben deren in senkrechter Richtung zu den konzentrischen Lagen befindlichen
Berührungslinien fast ohne elektrische Beanspruchung, weil die Spannungslinie vom Leiter bis zur Außenhülle von
Richtdraht zu Richtdraht verläuft. Legt man die Isolierstoffe demnach so zu den Riehtdrähten,
daß die Spannungslinien deren größten Durchschlagswiderstand zu überwinden haben, so können die Isolierstoffe höher beansprucht
und besser ausgenutzt werden.
Die Biegefähigkeit der Isolierhülle kann man aber auch dadurch erhöhen, daß man
eine gleichförmige streifengewickelte Hülle mechanisch verstärkt, d. h. um dieselbe
Drähte, Bänder, Seile o. dgl. aus leitenden Stoffen von großer Zugfestigkeit in gleichen
oder verschiedenen Abständen voneinander wickelt, die die Röhre zusammenhalten. Diese
können in gleicher oder entgegengesetzter Richtung zur Wicklung der Isolierhülle auch
bei mehreren Teillagen der Isolierhülle mit gleicher oder verschiedener Steigung gleich-
oder entgegengesetzt gerichtet gewickelt sein. Man kann auch Schichten von drahtverstärkten,
papierstreifengewickelten Teilhüllen mit. schnurgewickelten abwechseln lassen. Zweckmäßig
ist es, auf jede abgeschlossene Schicht der Isolierhülle eine Lage Verstärkungsdrähte
mit Abständen voneinander zu legen, die dann als Feldrichtdrähte wirken und die Isolierhülle
in mechanisch und elektrisch abgeschlossenen Teilhüllen zerlegen.
Da Isolierschnüre sich an jeder Stelle ihrer
ganzen Länge selbständig- etwas bewegen können, kann man zur Bildung der schnurgewikkelten
Hüllen zur Herstellung der Schnüre auch stückige, feste, selbst spröde Isolierstoffe
verwenden, z. B. Glas, Porzellan, Speckstein u. dgl., die als Perlen, Röhrchen, gelochte
Formstücke u. dgl., die in der Längsrichtung gelenkartig ineinander- oder übereinandergreifen
können, auf Tragfäden oder ίο auf Feldrichtdrähten aufgeschnürt oder durch
solche zusammengehalten werden. Die Isolierkörper können auch zum leichteren Aufschnüren
auf die Tragflächen geschlitzt sein. Solche spröden Isolierkörper haben meist einen höheren
elektrischen Durchschlagswiderstand und geringere Kapazität als getränktes Papier.
In der Richtung der Leitung können die Längsfugen der Schnüre z. B. dadurch, daß
man die Glasstücke T-förmig macht, verdeckt werden, wobei gleichzeitig eine seitliche
Verschiebung der Schnurfugen verhindert wird; es können auch klammerförmige Glasstücke ineinandergreifen, wodurch der
Halt noch vergrößert wird, oder andere passende Formen gewählt werden. Die Glasschnurlagen
kann man auch durch Umwikkeln mit Papierstreifen sichern. Werden zwei
oder mehrere Lagen solcher Schnüre übereinandergelegt, so kann man deren Beweglichkeit
gegeneinander dadurch heben, daß man zwischen die Glaslagen Papierstreifenwicklungen
oder ähnliche isolierende Polster legt. Auch können in die Zwischenräume der Schnüre Papierstreifen oder sonstige schmiegsame
Stoffe gelegt werden.
Sowohl papierstreifengewickelte als auch schnurgewickelte und aus aufgereihten
Schnüren bestehende Isolierhüllen können getrocknet oder getränkt werden, um alle Fugen
möglichst zu schließen. Besonders bei der Verwendung" von aufgereihten Schnüren aus
einzelnen Isolierstücken bewirkt die Tränkung mit flüssigen, weichen oder festen warmflüssigen
Tränkmitteln stark schließend auf die Fugen, weil die Körper meist selbst keinen Tränkstoff aufnehmen. Der Tränkstoff
kann deshalb auch nach der Verlegung der Leitungen zugeführt werden. Luftblasen oder Hohlräume können dabei nicht entstehen,
die besonders bei Unterdruck Leitungsdurchschläge erleichtern. Die Isolierstücke
der Schnüre können sogar ganz oder zum Teil aus schmelzbarem Stoff bestehen, die nach der Verlegung der Leitung durch
künstliche Erwärmung derselben zusammengeschmolzen werden, um dann wieder zu erhärten.
Bei Mehrfachkabeln kann die Erfindung sachgemäß wie bei den Einfachleitungen angewandt
werden. Man kann also auch sowohl die Einzeladern als auch eine etwaige Gürtelisolierung der Mehrfachkabel durch
Schichtenteilung oder durch Schnurwicklung der Hüllen der Einzelleitungen und durch Belegen
dieser mit Feldrichtdrähten beweglicher machen oder (und) durch Umwicklung der Hüllen der Einzelleitungen und (oder) der
Gürtelhülle mit Feldrichtdrähten oder Einlegen solcher in Einzelhüllen eine volle Beeinflussung
der Spannungsbeanspruchung in jeder Isolierhülle herbeiführen, so daß die elektrische Beanspruchung nur im Innern der
Einzeladern und der Gürtelhülle auftritt und die Zwickel zwischen den Adern elektrisch
entlastet sind.
Leitungen mit Hüllen aus wetterbeständigem Stoff, z. B. aus Glasstücken, können
auch als Freileitungen Verwendung finden, um die Strahlungsverluste'zu verringern, weil
der dichtere Isolierstoff auf dem Leiter einen 8Q
entsprechenden Anteil der Spannung auf sich nimmt. Werden in diese Isolierhülle Richtdrähte
eingelegt oder wird die Isolierhülle mit Richtdrähten umgeben, so vergrößern diese den Leiterdurchmesser und vermindern
dadurch die Strahlungsverluste. (Diese Wirkung kann durch Verbindung der Richtdrähte
mit dem Leiter unterstützt werden.) Dabei können die Isolierhüllen, um an Gewicht zu
sparen, mit Unterbrechungen oder Tragstangen versehen sein.
Die Feldrichtdrähte geben der Isolierung der Leitung zum Teil einen größeren mechanischen
Halt, und sie haften auch bei Biegungen der Leitungen auf der Isolierhülle und ermöglichen ferner die Trocknung und Tränkung
der fertigen Leitung, wodurch die Anzahl der Auf- und Abwicklungen der Leitung bei der Herstellung verringert und die Herstellung
verbilligt wird. Auch kann eine Wiederauffrischung der Tränkung oder eine Neutränkung nach der Verlegung durch Heranziehen
der Richtdrähte zur elektrischen Erwärmung der Isolierhülle erleichtert werden. Andererseits wird die Ableitung der Wärme
der Isolierhülle durch die Richtdrähte gefördert.
Die mit Feldrichtdrähten versehenen Leitungen haben elektrisch ungefähr die gleichen
Wirkungen wie die metallmantelumhüllten Leitungen, da sie das elektrische Feld fast radial richten und in ihren der Leiteroberfläche
konzentrischen Flächen Gleichspannung herrscht. Die mit Feldrichtdrähten umgebenen Leitungen sind also fast strahlungsfrei
und fast frei von Oberflächenströmen. Störungen im Isoliermittel wirken sich nur örtlich aus, während bei metallmantelumhüllten
Leitungen die schwachen Stellen der Isolierhülle stets der vollen Beanspruchung ausgesetzt sind, so daß bei Störstellen leicht
Spitzenentladung eintritt. Ringverlustströme,
ζ. B. Wirbelströme, wie bei metallmantelumhüllten Leitungen können nicht auftreten.
Elektrische Potentiale oder Längsströme auf der Ader ob er fläche können immer nur auf
einzelne Drähte wirken, während sie bei metallmantelumhüllten Leitungen den ganzen Metallmantel
der ganzen Leitungslänge in Anspruch nehmen. Durch die Verringerung der elektrischen Verluste und durch die gute Ableitung
der Stromwärme ermöglichen die Feldrichtdrähte eine stärkere Beanspruchung der Leitungen. Wenn die Feldrichtdrähte
aus leitenden Streifen bestehen, benötigen sie ferner zu ihrer Herstellung wenig Baustoff
und vergrößern den Durchmesser der Leitungen nicht, so daß dann durch ihre Verwendung
keine wesentliche Verteuerung der Leitungen eintritt. Auch ist die Verwendung von billigem Eisen mit magnetischen Rück-Wirkungen
als Feldrichtdrähte möglich, dagegen bei metallmantelumhüllten Leitungen nicht. Endlich ermöglichen die Feldrichtdrähte
die Anwendung fast beliebiger Formen und Anordnungen der Isoliermittel und die Wahl fast beliebiger Isolierstoffe in bezug
auf Sprödigkeit, Beweglichkeit, Kapazität und Durchschlagswiderstand, während bisher nur
streifengewickelte, getränkte Papierschichten oder aber fugenlose Isolierungen verwendet
werden konnten. Durch die freie Wahl des Isolierstoffes können die Ladungsströme der
Leitungen vermindert und außerdem noch durch die Herstellung der Richtdrähte aus
magnetischen Stoffen beeinflußt werden. Durch verschiedenartige Verbindung der Feldrichtdrähte
an den Enden der Leitungen oder der Einzellängen kann die Kapazität und die Spannungsverteilung in der Isolierhülle
fast beliebig eingerichtet und dadurch die Spannungsbeanspruchung der einzelnen Teile
der Isolierhülle und der Ladestrom günstig beeinflußt werden.
In den Zeichnungen sind einige Anordnungsmöglichkeiten von elektrischen FeIdrichtdrähten
bei runden Einfachleitungen unter Andeutung der Hauptkraftlinienwege und einige beispielsweise Ausführungen von elektrischen
Leitungen nach der Erfindung dem Wesen nach wiedergegeben.
Bild ι stellt bei Ziffer 1 ein Viertel einer
kreisrunden Leitung dar, deren Leiter/, mit der Isolierhülle/ umgeben ist, auf welcher
runde Feldrichtdrähte aus Metall aufgelegt sind, die ungefähr den angedeuteten Verlauf
der Kraftlinien K hervorrufen. Das zweite Viertel 2 zeigt dieselbe x-\nordnung, nur sind
die Abstände der Feldrichtdrähte auf die Hälfte vermindert. Das dritte Vierte^ zeigt
eine innere Lage runder Feldrichtdrähte und das vierte Viertel 4 eine innere und eine
äußere Lage.
Bild 2 stellt im ersten Viertel eine Leitung mit einer äußeren Lage flacher Feldrichtdrähte
dar, die so breit wie die entsprechenden Teile der Leiteroberfläche sind, so daß
beide Oberflächen, abgesehen von der Oberflächenbiegung, rechteckige Isolierhüllenstücke
einschließen, in denen die Kraftlinien parallel nebeneinander von Oberfläche zu Oberfläche verlaufen, also eine gleichmäßige
Spannungsbeanspruchung des Isolierstoffes (gleichbleibender Spannungsgradient) vom
Leiter zum Richtdraht stattfindet, die durch die dreieckigen Zwickel zwischen den Rechtecken
jedoch etwas beeinflußt wird. Das zweite Viertel zeigt Flachdrähte mit nach innen und das dritte Viertel mit nach außen
umgebogenen Enden. Das vierte Viertel zeigt Flachdrähte mit inneren dreieckigen Vorsprüngen.
So
Bilds stellt in_den vier Vierteln eine Leitung
mit verschiedenen Rund-, Flach- und Formdrähten und deren Anwendungen in verschiedenen Lagen dar.
Bild 4 stellt im ersten Viertel eine Leitung mit radial stehenden Flachdrähten dar,
im zweiten und dritten Viertel Drähte von dreieckiger Form, stehend und umgekehrt,
und im vierten Viertel Dreieckvorsprünge auf dem Leiter und Runddrähte auf der Isolierhülle.
Bild 5 stellt eine Leitung dar, bei welcher der Leiter L mit gleichförmiger, fast fugenloser,
papierstreifengewickelter Isolierhülle / und diese mit Feldrichtdrähten F umgeben ist.
Bild 6 stellt eine Leitung dar, bei welcher der Leiter L ungleichförmig mit einer Lage
teilringgeformter Schnüre S1 (mit Fugen) umgeben ist, welche aus Isolierstoff bestehen
und metallene Tragfäden T enthalten. Auf diese Lage ist eine papierstreifengewickelte
Röhre R aufgebracht, welche mit Teilringschnüren S2 umgeben ist, deren geschlitzte
Isolierstoffstücke auf metallene Tragfäden T aufgeschoben sind.
Bild 7 stellt eine Leitung dar, bei welcher der Leiter L mit einer papierstreif engewickelten
Röhre R als Polster umgeben ist. Auf dieser liegt eine Doppellage auf Tragfäden T
aufgereihter, ineinandergreifender T-förmiger Isolierstoffstücke S3, S4, welche wieder mit
einer streifengewickelten Röhre R umgeben ist. Auf diesem Polster Hegt eine Doppellage
ineinandergreifender U-förmiger Isolierstoffstücke S5, S6, die auf doppelten Tragfäden Γ
aufgereiht sind. Um die Leitung werden Feldrichtdrähte gelegt oder eine oder mehrere
Lagen der Tragfäden aus Metall gemacht.
Bild 8 stellt eine Leitung dar, bei welcher der Leiter L mit zwei halbringförmigen Isolierstücken
Sr umgeben ist, die zur Gewichts-
ersparnis mit Durchbrechungen D versehen sein können und auf Doppeltragfäden T aufgereiht
sind. Diese Isolierstücke sind von außen geraunt oder mit Rillen versehen, in
denen Tragdrähte/7 um die Leitung eingelegt sind.
Bild 9 stellt eine Dreifachleitung ohne Gürtelhülle dar, bei welcher die drei einzelnen
Leitungen mit Feldrichtdrähten F umgeben ίο sind.
Claims (7)
- Patentansprüche:I. Elektrische Leitung, gekennzeichnet durch Feldrichtdrähte, d. h. Langkörper aus leitenden Stoffen, z. B. Drähte, Seile, Bänder oder Streifen, blank oder isoliert, die in Abständen voneinander, aber ohne Querverbindungen miteinander zur Vermeidung von Ringströmen auf, in oder auf und in der Isolierhülle angeordnet sind und durch ihre Art, Form, Lage, Abmessungen und Abstände die Kraftlinien des elektrischen Feldes der Isolier-«5 hülle in ihrer Dichte und (oder) Richtung beeinflussen, so daß ein bestimmter, von dem ohne Feldrichtdrähte abweichender KraftlinienfLuß oder (und) eine Höherbelastung der elektrisch festen und Entlastung der elektrisch schwachen Stellen der Isolierhülle durch den Kraftlinienfluß erreicht wird.
- 2. Elektrische Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierhülle des Leiters in an sich bekannter Weise aus zwei oder mehreren Teilhüllen aus gleichen oder verschiedenen Isoliermitteln mit gleichen oder verschiedenen Dielektrizitätseinheiten oder (und) Durchschlagwiderständen gebildet und die Feldrichtdrähte in, um oder in und um einzelne oder alle Teilhüllen oder (und) auf der Oberfläche der Isolierhülle angeordnet sind.
- 3. Elektrische Leitung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierhülle oder die Teilhüllen aus Langkörpern, wie Schnüre, Bänder, Streifen, Röhren o. dgl., die aus Papier, Gummi oder ähnlichen schmiegsamen Isolierstoffen bestehen, hergestellt und die FeIdrichtdrähte in den Langkörpern oder (und) auf den einzelnen Lagen derselben oder (und) auf der Oberfläche der Iso- . lierhülle angeordnet sind.
- 4. Elektrische Leitung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierenden Langkörper aus auf Tragkörper gereihten Stücken aus Isolierstoff, der spröde sein kann, hergestellt und die Feldrichtdrähte (als Tragkörper) in den Langkörpern oder auf den einzelnen Lagen derselben oder (und) auf der Oberfläche der Isolierhülle angeordnet sind.
- 5. Elektrische Leitung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden oder die Anfänge und die Enden der Feldrichtdrähte gleichen Potentials an den Enden der Leitung oder der Leitungsabschnitte einzeln, gruppen- oder lagen- weise miteinander leitend verbunden sind.
- 6. Elektrische Leitung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Feldrichtdrähte an den Enden der Leitung mit geeigneten Spannungspunkten des Leiterstromes leitend verbunden sind.
- 7. Elektrische Leitung nach Anspruch 1 bis 6, gekennzeichnet durch Feldrichtdrähte aus leitenden, magnetischen Stoffen.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW77665D DE564199C (de) | 1927-11-15 | 1927-11-15 | Elektrische Leitung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW77665D DE564199C (de) | 1927-11-15 | 1927-11-15 | Elektrische Leitung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE564199C true DE564199C (de) | 1932-11-15 |
Family
ID=7610404
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW77665D Expired DE564199C (de) | 1927-11-15 | 1927-11-15 | Elektrische Leitung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE564199C (de) |
-
1927
- 1927-11-15 DE DEW77665D patent/DE564199C/de not_active Expired
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