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Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von Montanwachs In dem
Patent 558 437 ist ein Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften von gebleichtem
Montanwachs beschrieben, das darin besteht, daß man die Carboxylgruppen der im Montanwachs
enthaltenen freien organischen Säuren ganz oder teilweise in Salze oder andere,
den Komplet C U enthaltende Gruppen umwandelt.
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In weiterer Bearbeitung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß
man ein Montanwachs von besonders günstigen Eigenschaften erhält, wenn man einen
Teil der freien organischen Säuren des Wachses z. B. durch Behandlung mit Alkoholen
oder Alkoholgemischen in Ester überführt und den anderen Teil ganz oder teilweise
z. B. durch .Einwirkung von Alkali oder Erdalkali in Salze oder Salzgemische umwandelt.
Das auf diese Weise erhaltene Gemisch stellt ein U'achs von besonders guten Eigenschaften
dar.
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Als Ausgangsmaterial empfiehlt es sich, ein hochgebleichtes Montanwachs
zu verwenden, das mit einem -überschuß an Chromsäure behandelt wurde. '.an verfährt
entweder in der Weise, daß man das Produkt zuerst mit einem Alkohol, z. B. mit Glycerin,
teilweise verestert und anschließend die restlichen organischen Säuren durch Zusatz
von etwas Erdalkali oder eines Gemisches von Alkali und Erdalkali größtenteils in
Salze überführt, oder umgekehrt. Es ist von Vorteil. die Säuren finit verschiedenen
Alkoholen. 7.B.
einem Gemisch von Glykol und Butanol. zu verestern, ebenso
auch gemischte -Metallsalze herzustellen: Für besondere Verwendungsarten kann es
ferner-zweckmäßig sein, zwei oder mehrere derartiger Kompositionen noch miteinander
zu verschmelzen. Beispielsweise erhält man ein Wachs mit hervorragender Glanzwirkung,
wenn man Calciumzinkglycerinesterwachs mit einem Calciumamvlesterwachs vermischt.
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Das nach dem neuen Verfahren erhaltene Wachs zeigt z_. B. bei seiner
Verwendung in Schuhcrem usw. ein sehr gutes Bindevermögen für Terpentinöl und andere
Lösungs-und Verdünnungsmittel, wie sie in der Schuhcremefabrikatiön u. dgl. verwendet
werden, und läßt sich mit den üblichen Farbstoffen gut anfärben, ohne Farbausscheidungen
hervorzurufen. Es liefert ferner den bei schwarzen ölschuhcremen gewünschten Hoch-lanzspiegel.
Ein
gemäß vorliegendem Verfahren hergestelltes "-#ATa#:hs zeichnet sich gegenüber einem
nur' veresterten Wachs durch größere Idärte, gr6fi(#res._Härtevermiigen, muscheligen
Bruch und ganz besonders hohes Ölbindungsvermögen und spiegelnde Oberfläche aus.
, Führt man die organischen Säuren des gebleichten Montanwachses nur in Salzv erbindungen
über, z. B. in Alkali= oder Erdalkalisalze, so wird dadurch zwar die Härte des Wachses
erhöht, andererseits aber gehen wichtige Eigenschaften, wie 'Mischbarkeit mit festen
oder flüssigen Kohlenwasserstofen, mit anderen Wachsen, ferner insbesondere mit
Farbstoffen, z. B. Anilinfarben usw., verloren, und zwar entsprechend der
Menge der im Wachs vorhandenen organischen Salzverbindungen. Diese 'Nachteile machen
sich um so mehr bemerkbar, :je höher die Säurezahl des gebleichten 'Montanwachses
ist, z. B. bei dein gemäß Patent 333 038 gebleichten Montanwachs.
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Es ist bereits bekannt, zwecks Herstellung von Lackliarzersatzen die
Harzsäuren der lsoniferen, z. B. das Kolophonium. Burgunder- und Fichtenharz, ferner
Erdliarze, Kopalliarze und verwandte Harze sowie die festen Säuren, die durch Oxydation
des Petroleums und der Kohlenwasserstoffe aus der Destillation der Braun- und Steinkohle,
des Schiefers und Torfes entstehen, teils in Ester und teils in Salze überzuführen.
Hierbei handelt (s sich jedoch um dieN-eresterung usw. grundsätzlich andersartiger
Stoffe als bei vorliegen-(Jem '-erfahren. Während (las mit 0xvdationsmitteln gebleichte
Montanwachs nämlich in der Hauptsache aus hochmolekularen 'Terbintlungen (Fettsäuren)
besteht, die den Charakter harter Wachse besitzen, sind die genannten Harze Verbindungen
zyklischer Natur, die ganz andere Eigenschaften als die aus hfontanwachs hergestellten
wachsartigen Produkte aufweisen. Die genannten festen Säuren stellen die sauren
Bestandteile dar, die nach der Destillation der Kohle usw. im Vakuum bis zu 36o°
zurückbleiben, und sind hochpolymerisierte Stoffe unbekannter Zusammensetzung von
harz- bis pechartigem Charakter. Die bei dem bekannten Verfahren für die überführung
in Ester und Salze vorgeschlagenen Produkte sind also alles Stoffe, die von den
bei dem vorliegenden Verfahren zii verwendenden Wachssäuren ganz verschieden sind.
Aus (lein '\-erhalten der bei (lein bekannten Verfahren benutzten Harzsäuren usw.
konnte ferner für das vorliegende Verfahren nichts entnommen werden, Einfinal mußte
damit gerechnet werden, (Maß die hochmolekularen Wachssäuren viel schwieriger reagieren
als Fettsäuren niederen oder mittleren Grades: ferner war es durchaus zweifelhaft,
ob man überhaupt zu einheitlichen Produkten gelangen konnte, da die Möglichkeit
bestand, daß die entstehenden 'Metallsalze sich aus dem Gemisch von Estern und freien
Säuren ausscheiden und man dadurch-für die Weiterverarbeitung unbrauchbare Produkte
erhalten würde. Die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Produkte sind auch
hinsichtlich ihrer Zusammensetzung wesentlich verschieden von denen des bekannten
Verfahrens. Während dieses harzartige Produkte liefert, die in Äther, Benzin, Chloroform
leicht löslich sind und als Ersatz 'der natürlichen Lackharze als Isoliermaterial
usw. in Betracht kommen. stellen die nach vorliegendem Verfahren erhaltenen Produkte
ein --fiel weicheres, wachsartiges Material dar, das in den genannten Lösungsmitteln
nur teilweise löslich ist, jedoch vollständig in Terpentinöl. Zylol, Paraffin usw.,
und sich besonders zur Herstellung von Schuhcrem, Bohnerwachsen u. dgl. eignet.
Beispiel ioo Teile eines mit einem Überschuß an Chromsäure gebleichten Montanwachses
werden unter Zusatz von £ Teilen Glykol einige Stunden auf i4o° erhitzt, alsdann
gibt inan unter Rühren zu der Schmelze 2 Teile Calcitunoxyd* und rührt unter Einhaltung
einer Temperatur von 13o bis i4o° so lange weiter, bis die anfangs trübe Schmelze
wieder klar geworden ist.