DE865338C - Austauschstoff fuer Wachsarten, insbesondere fuer Carnaubawachs - Google Patents

Austauschstoff fuer Wachsarten, insbesondere fuer Carnaubawachs

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DE865338C
DE865338C DEP56018A DEP0056018A DE865338C DE 865338 C DE865338 C DE 865338C DE P56018 A DEP56018 A DE P56018A DE P0056018 A DEP0056018 A DE P0056018A DE 865338 C DE865338 C DE 865338C
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Germany
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paraffins
microcrystalline
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DEP56018A
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English (en)
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Karekin Gaspar Arabian
August Adolph Schaerer
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10GCRACKING HYDROCARBON OILS; PRODUCTION OF LIQUID HYDROCARBON MIXTURES, e.g. BY DESTRUCTIVE HYDROGENATION, OLIGOMERISATION, POLYMERISATION; RECOVERY OF HYDROCARBON OILS FROM OIL-SHALE, OIL-SAND, OR GASES; REFINING MIXTURES MAINLY CONSISTING OF HYDROCARBONS; REFORMING OF NAPHTHA; MINERAL WAXES
    • C10G73/00Recovery or refining of mineral waxes, e.g. montan wax
    • C10G73/42Refining of petroleum waxes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

  • Austauschstoff für Wachsarten, insbesondere für Carnaubawachs Die Erfindung bezieht sich auf die Gewinnung von mikrokristallinen wachsartigen Paraffinen mit Eigenschaften ähnlich denen des Carnaubawachs und anderer natürlicher Wachse.
  • Gemäß vorliegender Erfindung werden als Austauschstoffe für Wachsarten, insbesondere Carnaubawachs, mikrokristalline, wachsartige Paraffine verwendet, die durch einen Mindestgehalt von 9o 0,/o an geradkettigen Paraffinen gezeichnet sind, insbesondere solchen mit einem mittleren Molekulargewicht von 6oo bis 750.
  • Carnaubawachs wird bei einer großen Anzahl von Kompositionen verwendet, z. B. Politurpasten, Fußbodenwachsemulsionen,Filzhutimprägnierungsmitteln. Infolge der Unsicherheit der Zufuhr und der schwankenden Beschaffenheit des Carnaubawachses sowie wegen seines verhältnismäßig hohen Preises sind eine Anzahl Stoffe als Austauschstoffe vorgeschlagen worden. Im allgemeinen besitzen die vorgeschlagenen Austauschstoffe eine oder die andere der Eigenschaften des Carnaubawachses und ähnlicher Wachse, sind jedoch meist nicht imstande, die Esterwachse in den wichtigeren Anwendungsgebieten zufriedenstellend zu ersetzen.
  • Andere Wachse aus der Gruppe der sogenannten mikrokristallinen Wachse können aus Materialien, wie Erdölrückstandsölen, oder aus den in Rohöltankbodenprodukten abgesetzten Paraffinen erhalten werden. Mikrokristalline Paraffine derartiger Herkunft besitzen die Eigenschaft, t51 zu binden bzw. zurückzuhalten. Es muß jedoch betont werden, daß die Wirkung ähnlich der eines Schwammes ist, der Wasser aufsaugt, da die mikrokristallinen, merkliche Mengen Öl enthaltenden Paraffine der Vaseline oder dem Petrolatum ähneln; mit anderen Worten sind die Löseeigenschaften des gewöhnlichen mikrokriställinen Paraffins und Öls derart, daß keine harten, wachsartigen Kompositionen gebildet werden.
  • Im Gegensatz zu dieser Erscheinung einer schwammähnlichen Rückhaltung von Öl zeigen Carnaubawachs und ähnliche vegetabile Wachse die Eigenschaft der Bildung harter, . wachsartiger Kompositionen mit Schmierölen, selbst wenn diese in Mengen bis zu ungefähr 5o °% oder selbst mehr zugegen- sind. Dieser Unterschied in den Löslichkeitseigenschaften zu Öl ist bei vielen Verwendungszwecken, wie bei Kohlepapier, wesentlich und schließt den Ersatz größerer Mengen von Carnaubawächs durch mikrokristallines Erdölparaffin aus.
  • Carnaubawachsaustauschstoffe wurden bereits durch eine besondere Art der Oxydation von mikrokristallinem Paraffin hergestellt, die offenbar zu der Bildung eines Gemisches von sauerstoffenthaltenden Verbindungen, von denen ein wesentlicher Teil Ester von hohem Molekulargewicht zu sein scheint, führt. Das Verfahren ist jedoch unwirtschaftlich und verhältnismäßig schwierig.
  • Ein Ziel der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens für die Gewinnung von Austauschstoffen für Carnaubawachs und ähnliche Wachse. Ein anderer Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens für die Fraktionierung von Rückstandsparaffinen oder mikrokristallinen Paraffinen. Ein weiteres Ziel der Erfindung ist die Schaffung einer neuen Art von wachsartigen Paraffinen für die Verwendung in Bodenpoliturkompositionen, Wachsemulsionen, pasteartigen Wachskompositionen u. dgl. Andere Gegenstände und Vorteile werden aus der folgenden Beschreibung deutlich.
  • Es wurde nun bei der vorliegenden Erfindung gefunden, daß geradkettige mikrokristalline Paraffine die unerwartete Eigenschaft besitzen, mit Mineralöl harte, feinkörnige Kompositionen ähnlich denen aus Carnaubawachs zu bilden und daher ausgezeichnete Carbaubawachsaustauschstoffe sowohl bei pastenartigen Poliermitteln als auch bei Emulsionen darstellen.
  • Diese geradkettigen mikrokristallinen Paraffine können durch eine Behandlung einer Lösung von Rückstandsparaffinen mit Harnstoff isoliert werden, wobei kristalline Anlagerungsverbindungen aus Harnstoff und den geradkettigen Paraffinen gebildet werden. Diese Anlagerungsverbindungen sind als Zusatzstoffe zu anderen Wachsen verwendbar. Die geradkettigen Paraffine werden üblicherweise, wie im folgenden beschrieben, regeneriert.
  • Eine andere Seite der Erfindung liegt in der Verwendung der geradkettigen Rückstandswachse bei dem Blasen von Asphalt mit Luft. Die Anwesenheit einer geringen Menge geradkettiger Rückstandsparaffine im Asphalt während des Luftblasens führt zu einer sehr erheblich verminderten Blasezeit zur Erreichung einer gegebenen Penetration. Außerdem ist der Penetrationsindex der verblasenden Kompositionen beträchtlich besser als der von Asphalten, die in Abwesenheit der mikrokristallinen Paraffine verblasen wurden.
  • Die rohen mikrokristallinen Paraffine, aus denen die geradkettigen Paraffine der Erfindung erhalten werden, sind insbesondere in wachsartigen paraffinhaltigen Erdölrückständen und rohen Oltankbodenprodukten enthalten. Im allgemeinen haben mikrokristalline Erdölparaffine Schmelzpunkte zwischen ungefähr 40 und ungefähr 88°. Diese Paraffine schließen vermutlich Kohlenwasserstoffe von hohem Molekulargewicht mit einem Mindestmolekulargewicht von 5oo ein. Sie enthalten geradkettige Kohlenwasserstoffe, verzweigtkettige Kohlenwasserstoffe und cyclische aliphatische Kohlenwasserstoffe. Es ist wohlbekannt, daß die mikrokristallinen Paraffine mit dem obigen Mindestmolekulargewicht in ihren physikalischen Eigenschaften erheblich von üblichen, aus Erdöldestillaten erhaltenen Paraffinen abweichen.
  • Die meisten mikrokristallinen Paraffine besitzen eine bemerkenswerte Adhäsionskraft und Anhaftefähigkeit bzw. Klebrigkeit. Viele von den üblicherweise in der Industrie verwendeten haben Schmelzpunkte im Bereich von zwischen 4o und ungefähr 88°; die höher sind als mancher der Schmelzpunkte der im Handel befindlichen normalen Paraffine. Mikrokristallines Erdölparaffin hat üblicherweise bei einem gegebenen Molekulargewicht ungefähr den gleichen Siedepunkt wie das nichtamorphe Paraffin, jedoch ist der Schmelzpunkt des mikrokristallinen Paraffins weit niedriger als der des nichtamorphen Paraffins. Die Abtrennung der mikrokristallinen oder amorphen Paraffine aus Rückstandschmierölen kann mittels wohlbekannter Methoden erfolgen.
  • Die oben beschriebenen mikrokristallinen Paraffine sind als hauptsächliche Quellen der geradkettigen amorphen Paraffine, die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bilden, zu betrachten.
  • Das Verfahren, durch das die geradkettigen mikrokristallinen Paraffine von den rohen, oben beschriebenen mikrokristallinen Paraffinen abgetrennt werden, besteht in der Behandlung der letzteren mit Harnstoff. Anlagerungsverbindungen werden zwischen den geradkettigen Komponenten des mikrokristallinen Paraffins und Harnstoffs gebildet. Diese Anlagerungsverbindungen kristallisieren und können leicht von den unangegriffenen Anteilen des Paraffins abgetrennt werden, die entweder im flüssigen Zustand oder in Lösung verbleiben.
  • Vorzugsweise wird Harnstoff mit rohen mikrokristallinen Paraffinen bei einer Temperatur von 25 bis ungefähr ioo° in Kontakt gebracht. Das Paraffin wird vorzugsweise in einem Lösungsmittel, wie Methylisobutylketon, anderen Ketonen oder ähnlichen sauerstoffhaltigen Lösungsmitteln, wie Aldehyden oder Äther, gelöst. Der Harnstoff wird vorzugsweise in einem wäßrigen Lösungsmittel gelöst, das modifizierende Stoffe, wie Alkohole, mit i bis 5 Kohlenstoffatomen, enthalten kann. Sekundärer Butylalkohol ist ein bevorzugter Vertreter dieser Art. Ein bevorzugtes Verfahren besteht in dem Inkontaktbringen einer Lösung von mikrokristallinem Paraffin in Methylisobutylketon mit einer gesättigten wäßrigen Harnstofflösung, wobei die Harnstofflösung bei der Temperatur des Inkontaktbringens gesättigt ist.
  • Nach der Bildung der kristallinen Komplexe von Harnstoff und geradkettigem mikrokristallinem Paraffin wird die Reaktionsmischung zerlegt, z. B. durch Filtrieren oder Zentrifugieren.
  • Die so erhaltenen Harnstoffkomplexe bestehen aus locker gebundenen kristallinen Systemen von molekularem Harnstoff und dem Paraffin, wobei das Verhältnis von Harnstoff zu Paraffin ungefähr etwas geringer ist als ein Molekül Harnstoff für jedes Kohlenstoffatom des Paraffins. Es wurde festgestellt, daß die Paraffinkomponenten des Komplexes mindestens go % geradkettige mikrokristalline Paraffine zusammen mit anderen Paraffinen als Rest enthalten. Die Komplexe sind ohne weitere Veränderung für verschiedene Zwecke brauchbar, so als Zusatzmittel für Wachskompositionen zur Veränderung von deren Struktur und Verbesserung von deren Widerstandsfähigkeit gegen Erhitzen und Oxydation.
  • Die Komplexe können leicht in ihre Komponenten, Paraffin und Harnstoff, durch die Anwendung von Wärme, insbesondere in Gegenwart von Wasser und Dampf, regeneriert werden. Das Erhitzen in Gegenwart eines Paraffinlösungsmittels verursacht die Zerstörung des Komplexes und infolgedessen die Freisetzung des Paraffins und Harnstoffs.
  • Die geradkettigen mikrokristallinen Paraffine, die aus üblichem mikrokristallinem Erdölparaffin erhalten wurden, besitzen eine Reinheit von mindestens go °/o an geradkettigen Paraffinkohlenwasserstoffen, wobei der Rest hauptsächlich entweder verzweigtkettige oder cyclische Kohlenwasserstoffe sind. Abhängig von der Ausgangsmischung von mikrokristallinen Paraffinen haben die entstehenden geradkettigen amorphen Paraffine Molekulargewichte im Bereich von ungefähr 5oo bis ungefähr goo. Sie besitzen Schmelzpunkte von ungefähr 55 bis ungefähr go°.
  • Es wurde gefunden, daß ein kritischer Molekulargewichtsbereich existiert, in dem aus Paraffinen und Mineralölen harte Kompositionen gebildet werden. Dies zeigt die graphische Darstellung. Durch das Verfahren des Beispiels II wurde das geradkettige mikrokristalline Paraffin gemäß dem Molekulargewicht durch fraktionierte Fällung aus Methylisobutylketon fraktioniert. Zur Bestimmung der Härte jeder der so erhaltenen Fraktionen wurden sie mit einer gleichen Menge eines schwerwiegenden Mineralöls gemischt. Die Penetration aller dieser Kompositionen wurde in einem Standard-Asphalt-Penetrometer, unter Verwendung eines 5o-g-Gewichts auf der Nadel, geprüft, wobei die Penetration nach 5 Sekunden bei 225° gemessen wurde.
  • Es war zu erwarten, daß die Resultate auf der gestrichelten Linie A der Kurvendarstellung liegen würden, da normalerweise ein Steigen der Härte der Komposition mit steigendem Molekulargewicht zu erwarten war. Es wurde jedoch gefunden, daß die geradkettige mikrokristalline Wachse mit einem Molekulargewicht von 6oo bis 750 verwendenden Kompositionen weit härter waren als die Kompositionen mit geradkettigen mikrokristallinen Wachsen sowohl von höheren als auch von niedrigeren Molekulargewichten. Zum Vergleich mit den gezeigten Daten sei bemerkt, daß ein übliches Paraffin mit einem Molekulargewicht von ungefähr 35o eine Penetration von mehr als 140, gemischt mit dem gleichen Öl, besaß. Auch gab urfraktioniertes mikrokristallines Paraffin mit einem mittleren Molekulargewicht von 75o eine Penetration von mehr als =4o bei dem gleichen Test. Es ist daher klar, daß die geradkettigen mikrokristallinen Paraffine dann besonders wertvoll als Carnaubawachsaustauschstoffe sind, wenn der größte Teil Molekulargewichte innerhalb des Bereichs von 6oo bis 75o besitzt.
  • Die wesentliche Eigenschaft der geradkettigen mikrokristallinen Paraffine aus den Rückstandsölen ist ihre Eignung zur Bildung harter, wachsartiger Kompositionen mit Ölen, ähnlich den Eigenschaften der aus Carnaubawachs hergestellten Kompositionen. Der Schmelzpunkt, die Glanzeigenschaften und vor allem ihre spezielle Löslichkeit in Schmierölen machen die Verwendung dieser Produkte als wirkliche Austauschstoffe für Carnaubawachs und ähnliche Esterwachse möglich, insbesondere wenn die Komposition 3o bis 7o Teile Mineralöl und 7o bis 3o Teile geradkettiges mikrokristallines Paraffin enthält.
  • Pastenartige Poliermittel können aus den geradkettigen, oben beschriebenen mikrokristallinen Paraffinen hergestellt werden. Diese enthalten vorzugsweise ungefähr 2o bis 40 °/o geradkettige Paraffine, zusammen mit einem Gemisch von Lösungsmitteln, das üblicherweise Terpentin, Leuchtöl und Benzin enthält; diese Poliermittel können auch Farbstoffe oder andere färbende Stoffe zusätzlich zu Dispergiermitteln, wie Triäthanolamin, enthalten.
  • Fußbodenwachse vom Emulsionstyp können ebenfalls aus den oben beschriebenen geradkettigen Paraffinen hergestellt werden. Diese Emulsionen enthalten 5 bis 3o °/o geradkettige amorphe Paraffine zusammen mit Säuren pflanzlicher Öle, wie Leinölfettsäuren, und ein Emulgiermittel. Die bevorzugten Emulgiermittel umfassen Trihydroxylalkylamine, wie Triäthanolamin, und harzartige Verbindungen, wie die Seifen Von in Erdölkohlenwasserstoffen unlöslichen Kiefernholzharzen. Auch andere Emulgiermittel und Stabilisiermittel, wie Seifen oder Ton, können verwendet werden.
  • Eine andere ausgezeichnete Verwendung für die geradkettigen mikrokristallinen, oben beschriebenen Paraffine ist das Besprühen von Früchten und Vegetabilien zwecks Haltbarmachung und Verkäuflichkeit. Diese Deckwachse werden vorzugsweise in emulgierter Form verwendet, und ihre Zusammensetzung entspricht im großen und ganzen der Trockenpolitur von Fußbodenwachsen. Geeignete Emulgiermittel für Emulsionen dieser Art sind Kombinationen von Fettsäureseifen und Oxalkylaminen. Der Paraffingehalt beträgt vorzugsweise ungefähr =o bis ungefähr 25 Gewichtsprozent, wobei der größte Teil des Restes Wasser und Emulgiermittel ist. Kohlepapierkompositionen werden durch die Verwendung von -geradkettigen mikrokristallinen Paraffinen verbessert.
  • Die hohen Molekulargewichte der geradkettigen mikrokristallinen Paraffine gestatten durch Oxydation die Bildung von extrem langkettigen Fettsäuren und der entsprechenden Alkohole und Ketone sowie von Nitrilen, Aminen und Amiden. Diese Stoffe mit hohem Molekulargewicht sind besonders als Emulgierungsmittel und für spezielle Zwecke wertvoll, wie die Verbesserung der Adhäsionseigenschaften von Asphaltkompositionen. Das hohe Molekulargewicht der entstandenen Produkte bewirkt die Erhaltung eines maximalen Adhäsionseffektes.
  • Ein Gehalt von 5 bis ?o0/, geradkettigen mikrokristallinen Paraffinen im Asphalt während des Verblasens gestattet eine wesentliche Verminderung der Blasezeit zur Erreichung einer gegebenen Penetration und wirkt sich fernerhin in einer überraschenden Verbesserung des Penetrationsindexes aus. Die Resultate sind weit besser als die, wenn das gesamte mikrokristalline Paraffin in Kombination mit Asphalt verwendet wird. Die Unterschiedlichkeit kann zurückgeführt werden auf die speziellen Löslichkeitseigenschaften, die die geradkettigen amorphen Paraffine gegenüber anderen Kohlenwasserstoffen aufweisen.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Extraktion von geradkettigen mikrokristallinen Paraffinen aus einem Erdölrückstand und beschreiben ihre Fraktionierung und Verwendung. Beispiel I Ein Rückstandsparaffin mit einem Schmelzpunkt von 68° und einer weichen klebrigen Zusammensetzung wurde in Methylisobutylketon zur Bildung einer 5°/oigen Lösung gelöst. Diese Lösung wurde auf 55 bis 6o° erhitzt. Das Gemisch wurde mit einer kleinen Menge Harnstoffkomplexen geimpft, wonach eine gesättigte wäßrige Harnstofflösung zu dem Reaktionsgemisch zugegeben wurde. Nach wenigen Minuten fielen große Mengen des kristallinen Harnstoff-Paraffin-Komplexes aus und wurden durch Filtrieren entfernt.
  • Zur Gewinnung des extrahierten Paraffins aus den kristallinen Komplexen wurden diese auf ungefähr go° mit Wasser erhitzt. Die Komplexe zersetzten sich, und der regenerierte Harnstoff löste sich im Wasser, während das geschmolzene Paraffin an die Oberfläche der wäßrigen Schicht stieg. Ungefähr io % des ursprünglichen Paraffins wurden bei dem obigen Verfahren extrahiert. Beispiel II 530 g der geradkettigen mikrokristallinen gemäß Beispiel i erhaltenen Paraffine wurden in Methylisobutylketon zu einer i°/oigen Lösung gelöst. Diese Lösung wurde progressiv gekühlt und die ausgefällten, bei -den verschiedenen Stufen erhaltenen Paraffine wurden durch Filtrieren entfernt. Die folgende Tabelle zeigt den Schmelzpunkt und das Molekulargewicht der erhaltenen Fraktionen.
    Fraktion Menge Schmelzpunkt Molekular-
    (g)
    c
    gewicht
    i 30 ioi 935
    2 55 96 787
    3 ifo 92 723
    4 iio 87 620
    5 75 83 625
    6 8o 77 6o7
    7 20 72 596
    8 30 64 554
    Beispiel III 35 Gewichtsteile des geradkettigen mikrokristallinen Paraffins wurden mit 65 Gewichtsteilen einer Benzinfraktion von 139 bis 2o5° und mit -7o0/,) Aromaten vermischt. Die Mischung wurde auf 8o° zur Lösung des Paraffins erwärmt und dann auf Raumtemperatur unter Bildung einer pastenartigen Wachspolitur gekühlt. Diese Paste ergab eine glänzende Oberfläche ähnlich der einer Carnaubawachspastenpolitur und besaß ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit gegen Wasserflecken.
  • Das gesamte mikrokristalline Paraffin, aus dem diese geradkettigen Paraffine hergestellt worden waren, bildete beim Mischen mit dem Farbenverdünner nur eine weiche, klebrige Komposition. Beispiel IV io bis 2o Gewichtsteile Carnaubawachs wurden mit ioo Gewichtsteilen eines Esters mit wenigstens 18 Kohlenstoffatomen in sowohl dem Säure- als auch dem Alkoholradikal wie Octadecylstearat gemischt: Die erhaltenen Produkte waren nicht homogen, und die Kristallgröße war verhältnismäßig groß. Die Zufügung von i bis io Gewichtsteilen von geradkettigem mikrokristallinem Paraffin zu einer geschmolzenen Mischung der obigen Bestandteile mit nachfolgender Kühlung auf Raumtemperatur ergab ein festes homogenes hartes Wachs von feinen Kristallen mit gutem Glanz und Eigenschaften, die denen des Carnaubawachses sehr verwandt waren. -

Claims (3)

  1. .PATENTANSPRÜCHE: i. Austauschstoffe für Wachsarten, insbesondere für Carnaubawachs, die ganz oder teilweise aus mikrokristallinem wachsartigem Paraffin bestehen, gekennzeichnet durch einen Mindestgehalt von go °/o an geradkettigen Paraffinen, besonders solchen mit einem mittleren Molekulargewicht von 6oo bis 75o.
  2. 2. Verfahren zur Herstellung von Austauschstoff für Wachsarten, insbesondere für Carnaubawachs nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man aus mikrokristallinem wachsartigem Paraffin, besonders aus Erdöl oder Öltankrückständen, ein an geradkettigen Paraffinen reiches, vorzugsweise mindestens go °/o dieser Paraffine enthaltendes Produkt abscheidet und gegebenenfalls mit einem zu blasenden Asphaltbitumen oder mit einem Mineralöl, insbesondere Mineralschmieröl, in einer Menge von ungefähr 3o bis 7o °/o vermischt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch a, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung des an geradkettigen Paraffinen reichen Produktes aus den mikrokristallinen wachsartigen Paraffinen dieser Behandlung mit Harnstoff, Abtrennung der gebildeten Komplexe und Zerlegung dieser Komplexe erfolgt. q. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man aus dem gewonnenen, an geradkettigen Paraffinen reichen Produkt die Bestandteile mit einem Molekulargewicht zwischen ungefähr 6oo und 75o als Endprodukt durch Fraktionierung abscheidet.
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