DE563071C - Verfahren zur telegraphischen UEbertragung von Halbtonbildern - Google Patents
Verfahren zur telegraphischen UEbertragung von HalbtonbildernInfo
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Description
Das Verfahren gemäß" der Erfindung- besteht darin, einen in seiner Amplitude durch
die Tönungen der Vorlage modulierten BiIdstrom so umzuformen, daß jedem von mehreren
beliebig festgelegten Intervallen der Amplitude eine bestimmte aus einer in gleicher
Anzahl vorhandener diskreter Frequenzen zugeordnet wird, die zur Kurzwellenübertragung
der verschiedenen ■ Tonwerte dienen sollen. Da die Frequenzen bei der
Wellenausbreitung im Gegensatz zu den Amplituden praktisch genügend unveränderlich
bleiben, können sie durch Siebketten beim Empfänger einwandfrei getrennt, danach, unabhängig
von ihrer durch" Schwund beeinflußten Amplitude, auf konstante Ausgangsleistung
gebracht und so zu graduell verschiedener Aussteuerung der Sehreibintensität
verwandt werden. Der Vorteil dieses Übertragungsverfahrens gegenüber der sogenannten Zeitmodulation liegt darin, daß letztere
bei einer bestimmten Feinheit des Rasters viel langsamer zu arbeiten, gezwungen ist.
Die Benutzung verschiedener Frequenzen zur Tönungswiedergabe gestattet z. B. die an der
Übergangsstelle von einer Drahtleitung zum Funksender ankommende Amplitudenmodulation
fortlaufend ohne Zwischenempfang in eine für die Kurzwellenübertragung geeignete
Ersatzmodulation überzuführen. Dadurch wird der durchgehende Betrieb der BiIdtelegraphie
mit Teilstrecken auf dem Kaibel- und auf dem Funkwege ermöglicht.
Die Benutzung verschiedener Frequenzbänder zur Steuerung der Schreibintensität
auf der. Empfangsseite wurde schon früher vorgeschlagen (Patent 536 657) und gehört
nicht zur vorliegenden Erfindung. Diese bezieht sich lediglich auf die Sendeseite bzw.
auf die Übergangsstelle von der Drahtstrecke auf die drahtlose Strecke, dort, wo die besprochene
Umformung stattfinden soll. Vorausgeschickt muß hierzu werden, daß eine kontinuierliche, nicht sprunghafte Änderung
der übertragenen Frequenz in Abhängigkeit von der Bildstromamplitude bei Kurzwellenempfang
zu folgender Schwierigkeit führen würde: Mit Rücksicht auf die Schwunderscheinungen
muß hinter jede Siebkette ein ausgleichendes Tastgerät geschaltet werden,
welches unabhängig von der Eingangsspannung (die eine Funktion der Signalfeldstärke
ist) der Dosierungseinrichtung für den Schreibstrom stets die gleiche Amplitude zuführt.
Liegt nun die momentan übertragene Steuerfrequenz an der Grenze zwischen den Durchlässigkeitsbereichen zweier benachbarter
Siebketten, so können beide Ketten auf ihrer Ausgangsseite eine Spannung liefern,
die ausreicht, um die zugeordneten Tastgeräte und' über diese zwei verschiedene Grade der
Schreibintensität gleichzeitig zu steuern. Da-
*) Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:
Frits Schröter in Berlin.
durch aber würde die Tönung im Empfangsbilde "verfälscht werden.
Uni dies zu vermeiden, wird gemäß der Erfindung--schon
auf "der1 Senderseite bzw. an der Übergangsstelle vom Draht- zum Funkwege aus dem kontinuierlichen Amplitudenverlauf
eine diskrete Skala von Frequenzen gebildet, die den Mittellagen der einzelnen
empfängerseitigen Siebketten entsprechen. ίο Im allgemeinen wird man dabei mit drei oder
vier verschiedenen Frequenzen bzw. Tönungsstufen auskommen, etwa Schwarz, Dunkelgrau,
Hellgrau, Weiß. Da der eine der beiden Endwerte durch gänzliche Fortlassung
der Modulation übertragen werden kann, bedarf
es unter Umständen nur dreier genügend verschiedener Frequenzen. Die Einrichtung'
soll demgemäß so arbeiten, daß innerhalb eines gewissen Bereiches kontinuierlicher
ao Helligkeitsänderung bzw. Stromänderung die Frequenz r, innerhalb eines anschließenden
Bereiches die Frequenz 2 und innerhalb eines dritten 'Bereiches die Frequenz 3 ausgelöst
wird usw. . -
Die vorstehend genannte Arbeitsweise wird durch die graphische Darstellung" in Abb. 1
veranschaulicht. In dieser bedeutet t die Zeitkoordinate, A (ausgezogene !Linie) die
Amplitude, ω (gestrichelte Linie) die Fr equenz.
Die Amplitude steigt bei diesem Beispiel mit der Zeit geradlinig- an. Wie man
sieht, ist in dem Amplitudenbereich von 0 bis A1 überhaupt keine Modulaitionsfrequenz vorhanden.
Bedeutet A den Helligkeitswert, so entspricht das Intervall von 0 bis A1 den
dunkelsten. Tönungen. Der Empfänger muß demnach so eingestellt sein, daß bei Fehlen
einer Modulations frequenz ein schwarzer Bildpunkt entsteht; In dem ganzen Bereich
von A1- bis A2 ist nur die Frequenz Oi1 vor--•
handen, im Bereich von A2 bis A$ die Frequenz
cö2 und oberhalb A3 die Frequenz cü3.
Diese Frequenzen· gehen sprüngartig ineinander über (gestrichelte Treppenkurve).
Um diese Umformung zu erreichen, sieht die Erfindung die Anwendung eines genügend
trägheitslosen Oszillographen vor, der durch den Ausschlag seines Spiegels einen Lichtfleck
über eine lückenlose Front von getrennten lichtelektrischen Zellen hinwegführt, so
daß diese durch ihre Bestrahlung- die elektrische Einschaltung der verschiedenen Frequenzstufen
bewirken. Ein Äusführungsbeispiel ist in Abb. 2 dargestellt. Hierin bedeutet
ι deq von der Oszillographenschleife
getragenen Spiegel, dessen Ausschlag der Bildstromampiitudej d. h. der Helligkeit des
Urbildes, proportional ist. Von einer Lichtquelle 2 wird über eine Optik 3 ein Lichtbündel
auf den Spiegel geworfen und der von ihm in der Abbildungsebene erzeugte kleine
Lichtfleck 4 über verschiedene dicht nebeneinander angeordnete photoelektrische Zellen,
Selenzellen o. dgl., hinweggeführt. Diese sind mit 5, 6, 7 bezeichnet. Die von ihnen ausgelösten,
an den Enden der Widerstände 8, 9, 10 erzeugten Gleichspannungen werden den
Gittern dreier Verstärker röhren 11, I2; 13
zugeführt, die dadurch entriegelt werden. In die Anodenkreise .dieser Röhren sind Wechsel-Stromgeneratoren
14, 15, 16 verschiedener Frequenz
eingeschaltet, deren Stromkreise über die Widerstände 17, 18, 19 nur geschlossen
werden, wenn sie vom Licht entriegelt sind. Auf diese Weise werden die verschiedenen Frequenzen für die Modulation
des Senders gewonnen. 20 bedeutet die Batterie für die Zellen 5, 6, 7, 21 der am
Ende der Zubringerleitung eingeschalteten, gleichrichtenden Verstärker, Die Eigenschwingung
der Oszillographenschleife muß natürlich hoch genug liegen und ihre Dämpfung
groß genug sein, um der Bildmodulation
ohne merkliche Trägheit folgen zu können. Eine gewisse Grenze in der Abtast- bzw.
Übertragungsgeschwindigkeit ist natürlich bei Verwendung einer Oszillographenschleife
gegeben, da ein derartiges mechanisches System naturgemäß keine absolute Trägheitslosigkeit
besitzt.
Mit Bezug auf das in Abb. 1 dargestellte
Arbeitsverfahren muß die Lage des Oszillographenspiegels
1 zu den lichtelektrischen Zellen 5, 6, 7 so eingestellt sein, daß bei den
kleinsten Amplituden keine dieser Zellen vom Lichtfleck 4 getroffen wird. Erst wenn der
Wert A1 erreicht ist, hat der Spiegel 1 einen
genügenden Ausschlag gemacht, tun1 nunmehr die Zelle 5 zu beleuchten, welche die Frequenz
CO1 auslöst, -
Der Nachteil der punktförmigen Beleuchtung der lichtelektrischen Zellen, die mit.
Rücksicht auf die Schärfe des Übergangs von der- einen zur anderen Zelle notwendig ist,
kann durch Verwendung optisch streuender Mittel vermieden, werden.
Claims (2)
- Patentansprüche:. I. Verfahren zur telegraphischen Übertragung von Halbtonbildern, dadurch gekennzeichnet, daß ein in seiner"Amplitude modulierter Bildstrom, dessen Stärke je- ' weils der abgetasteten Tönung der Vorlage entspricht, in eine Reihe diskreter ■ Modulationsfrequenzen; übergeführt wird, derart, daß jedem der verschiedenen Intervalle der Bildstromamplitude eine bestimmte Frequenz zugeordnet ist, die auf der Empfängerseite zur Steuerung des entsprechenden Tönungswertes benutzt wird.560071
- 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Oszillographensystem einen der einwirkenden Amplitude entsprechenden Ausschlag eines Lichtflecks erzeugt, der, über eine Reihe lichtelektrischer Zellen hinwegwandernd, durch deren Bestrahlung Einschaltspannungen für die verschiedenen Frequenzen erzeugt.Hierzu ι Blatt Zeichnungen
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE563071T | 1930-04-09 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE563071C true DE563071C (de) | 1932-11-03 |
Family
ID=34559077
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1930563071D Expired DE563071C (de) | 1930-04-09 | 1930-04-09 | Verfahren zur telegraphischen UEbertragung von Halbtonbildern |
Country Status (4)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE563071C (de) |
FR (1) | FR714841A (de) |
GB (1) | GB375892A (de) |
NL (1) | NL31570C (de) |
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0
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-
1930
- 1930-04-09 DE DE1930563071D patent/DE563071C/de not_active Expired
-
1931
- 1931-04-07 FR FR714841D patent/FR714841A/fr not_active Expired
- 1931-04-08 GB GB1030831A patent/GB375892A/en not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB375892A (en) | 1932-07-07 |
FR714841A (fr) | 1931-11-20 |
NL31570C (de) |
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