-
Verfahren zur drahtlosen Übertragung von Fernsehbildern, die mit geschwindigkeitsmoduliertem
Lichtstrahl abgetastet werden Beim Fernsehen mit Kathodenstrahlröhren auf der Sende-
und der Empfangsseite werden zur Sicherung des Gleichlaufs zweckmäßig die beiden
Ablenkplattenpaare der Empfangskathodenstrahlröhre mit den entsprechenden der Sendekathodenstrahlröhre
parallel ge-
schaltet. Das hat auch Gültigkeit für die Abtastung mit geschwindigkeitsmodulierter
S trahlb#ewegung (Liniensteuerung). In diesem Falle enthält die modulierte
Zeilenkippsparmung je
nach der Anzahl der Einzelheiten des zu übertragenden
Bildes ein mehr oder weniger breites Frequenzband.
-
Die scharfen Sprünge in dem treppenförmigen Verlauf der Xurve der
modulierten Zeilenkippspannung ergeben sich, wenn die Strecken, die dem Durchmesser
eines Bildpunktes entsprechen, starke Helligkeitsänderungen. aufweisen; sie #entsprechen
Frequenzen, die z. B. bei einem Bild von i oooo Bildpunkten bei 2o Bildwechseln
looooo Hertz betragen.
-
Die tiefste Frequenz des Frequenzbereiches hängt ab von der längsten
Zeit, die führ die Abtastung einer Zeile benötigt wird, d. h. von dem Mittehvert
der Helligkeit der hellsten Zeile des Bildes. Es läßt sich so einrichten, daß bei
:einer mittleren Zeilenfrequenz von z. B. 2ooo H.ertz die längsten Abtastzeiten
für eine Zeile immer noch kürzer sind als 1/1000 bis 1/1500 Sekunde. Das Frequenzband
für alle in der modulierten Zeilenkippspanliung enthaltenen Frequenzen erstreckt
sich daher in dem angegebenen Beispiel auf den Frequenzbereich von etwa iooo bis
iooooo Hertz.
-
Es ist nun bereits bekannt, diese gemäß den Helligkeitswerten. modulierte
Zeilenkippspannung zu übertragen, während die Ab-
lenkung des Kathodenstrahls
senkrecht zur Zeileinrichtung durch eine örtlich erzeugte, von dem-Zeilenkippvorgang
gesteuerte, trepp-enförrnig ansteigende Kippspannung bewirkt wird. Eine derartige
treppenförmige Kippspannung, welche eine gleichbleibende Höhe innerhalb der einzelnen
Stufen und, je nach der von der mittleren Helligkeit der einzelnen Zeilen
abhängigen verschiedenen Dauer für die Zeilenabtastung, eine verschiedene zeitliche
Länge der Stufen besitzen muß ' ist schwierig herzustellen, weil während
der Zeilenabtastung die jeweilserreichteSpannung genau konstant gehalten werden
muß. Denn
beim Erzeugen einer solchen treppenförmigen Spannung handelt
es sich um unregelmäßige Schaltvorgänge, bei denen die Zeiten zwischen dem abwechselnden
öffnen und Schließen dee.-... Stromkreises zum Aufladen des Bildwechs?,t# kippkondensators
verschieden groß sind.
-
Wenn man andererseits örtlich eine stetiglinear ansteigende Kippspannung
für denBildwechsel unabhängig von der Zeilenabtastung erzeugen würde, werden die
Zeilenabstände verschieden groß, weil in der Zeiteinheit mehr dunkle als helle Zeilen
abgetastet werden. Aber auch die Parallelität und Geradlinigkeit der Zeilen untereinander
würde bei Verwendung einer linear ansteigenden Bildwechselspannung gestört werden,
da innerhalb der Zeilen helle und dunkle Stellen abwechseln und die Zeilen aus diesem
Grunde bei den übergängen von Hellikkeitskontrasten abgeknickt erscheinen.
-
Es ist nun schon vorgeschlagen worden, außer der ZeHlenablenkspannung
auch die Bildwechsellzippspannung mit den aus der Abtastung -hergeleit-eten Helligkeitswerten
zu modulieren. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden die den modulierten Zeilen-
und Büdwechselablenkspannungen entsprechenden Frequenzbänder so beschnitten, daß
sie eine gemeinsame Trägerwelle modulieren undempfangsseitig nach Demodulation wieder
voneinander getrennt werden können. Die beiden Freque,nzbänder dürfen sich also
nicht überlappen. Ein Sender, der die übertragung der Zeilenkippspannung alleine
übernehmen -würde, würde bei dem oben angegebenen Beispiel nur Frequenzen in dem
Intervall von etwa iooo bis iooooo H.ertz ausstrahlen. In dem hierbei ungenutzten
Frequenzbereich von den tiefsten Frequenzen bis zur Frequenz iooo Hertz wird daher
die modulierte Bildwechselspannung zur Empfangskathodenstrahlröhre übertragen. Die
tiefste in der modulierten Bildwechselkippspannung vorkommende Frequenz ist bei
Filmsendungen gegeben durch den Bildwechsel selbst, der meist 25 Hertz beträgt.
Die Höchste vorkommende Frequenz hängt, wie bei der Zeilenfrequenz, ab von der Schärfe
der übergänge im Verlaufe der treppenartigen Bildniodulationskurve. Während es aber
bei der Zeilenfrequenzaußerordentlich darauf ankommt, im Interesse der, Bildschärfe
plötzlichem Helligkeitsänderungen möglichstschnellvorsich gehen zu lassen, kommt
es bei der Bildwechselkippspannung nicht so sehr auf schärfste Wiedergabe der Helligkeitssprünge
an, denn die Bildwechselablenkspannung hat lediglich die Aufgabe, die Zeilenabstände,
die nur bei großer Verschiedenheit der einzelnen mittleren Zeilenhelligkeiten merklich
voneinander abweichen würden, zu regeln. Daher sind gewisse Abrundungen der Treppenstufen
bei der Bildwechselkippspannung durchaus zulässig. Diese Abrundlungen bedeuten aber
eine Hersetzung der Breite des Frequenzbandes gen Wegfalls höherer Frequenzen.
-
Abb. i gibt das Oszillogramm einer solchen Bildwechselkippspannung
mit leicht abgerundeten übergängeh wieder. Praktisch ergibt sich trotz der Abrundungen
keine -wesentliche Beeinträchtigung des Bildes. Es'genügt, wenn bei dieser modulierten
Bildwechselkippspannung nur Frequenzen bis zur io. oder -,o. Qberschwingung übertragen
werden. Der Bereich der in der niodulierten Bildkippspannung notwendigerweise enthaltenen
Frequenzen erstreckt sich dann in dem Beispiel nur von 25 bis 5oo Hertz.
Wenn daher dem Sender gleichzeitig auch die Frequenzen der Bifdwechselkippschwingung
aufgedrückt *werden, so kann die Sendung sämtlicher für die Erzeugung eines Bildes
auf der Empfangsseite erforderlichen Frequenzen über eine einzige Welle (zweckmäßig
Ultrakurzwelle) erfolgen. Ferner ist auch auf der Empfaiigsseite nur ein einziger
Empfänger erforderlich, gegebenenfalls auch nur ein einziger Niederfrequenzteil.
Erst nach bzw. aus übertragungsgründen vor der Endstufe ist eine Trennung der beiden
Frequenzbereiche dergestalt erforderlich, daß dem Bildspannungsplattenpaar in dem
Beispiel alle Frequenzen bis 75o Hertz und dem Zeilenplattenpaar alle Frequenzen
über 75o Hertz zugeführt werden. Zur Trennung des Frequenzbandes genügt dann eine
normale, verhältnismäßig einfache Siäkettenanordnung.
-
Abb. 2 zeigt schematisch den wesentlichen Teil einer Ausführungsform
der Erfindung. Darin ist i der Liniensteuerungssender, von dem die modulierte Bildwechselkippspannung
über die Leitung 2 und die modulierte Zeilenkippspannung über die Leitung
3 zu der Verstärkeranordnung 4 i#nd von dieser zum Ultrakurzwellensender
5 geleitet wird. 6 ist der Ultrakurzwellenempfänger, 7 und
8 sind die beiden Siebeinheiten, die die modulierte Bildw#eclisel-kippspa=ungbz-,v.
Zeilenkippspannung aussieben und dann über die Verstärkeranordnung 9 durch
die Leitungen i o bzw. i i an die - beiden Steuerplattenpaare 16 und
17
der Empfängerröhre 12 weiterleiten. Die elektrischen Größen können zweckmäßig,
wie aus der Abbildung ersichtlich, gewählt werden.
-
Mit der vorliegenden Erfindung ist ein Weg gegeben, über einen Sender,
eine Welle und einen Empfänger sämtliche zur Bilderzeugung notwendigen Komponenten
zu übertragen. Der beschriebene Weg zeigt die vom Verfahren der Ges#Irwindigkeitsmodulation
her bekannten Vorteile, die darin gesehen werden,
daß bei Schwankungen
der Wellenü#bertragung nur Formatänderungen entstehen, weil keinerlei getrennte
Einheiten für die Synchronisierung notwendig und zu bedienen sind und weil die gesamte
Bildsteuerung vom Sender selbst erfolgt und daher die Besitzer von Fernsehempfangsapparaten
automattisch zu besseren Bildern gelangen, wenn Verbesserungen auf der Sendeseite
(z. B. höhere Zeilenfrequenzen) zur Anwendung kommen.