DE56295C - Schaukasten zum Ersatz von Nachschlagebüchern - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft einen Schaukasten, welcher Nachschlagebücher u. dergl. ersetzen und namentlich ermöglichen soll, schnellere Auskunft zu geben als diese. Zu diesem Zwecke enthält der Schaukasten zwei vor- und rückwärts bewegliche Streifen, von welchen der eine in ' mikroskopischer Schrift die betreffenden Anzeigen trägt, während der zweite die Schlagwörter oder Anfangsbuchstaben zu demselben enthält. Letzterer Streifen macht bei Benutzung der Einrichtung eine langsamere Bewegung als der die Anzeigen enthaltende Streifen, so dafs der Beschauer die Schlagwörter der an der Schauöffnung vorbeilaufenden. Anzeigen gut verfolgen kann.

Fig. ι zeigt eine Ansicht und Fig. 2 eine Abänderung des Schaukastens im Grundrifs.

Die beiden Streifen oder Bänder A und jB, Fig. i, sind durch mit Vergröfserungsgläsern versehene Schaulöcher 5 und S 'des Kastens K sichtbar und so mit zwei Stufenwalzen C und D verbunden, dafs der den Text der Anzeigen enthaltende Streifen A dem gröfseren, der Nebenstreifen B dem kleineren Walzendurchmesser angehört. Letzterer Streifen mufs bei Umdrehung der Walzen also eine langsamere Bewegung machen als ersterer.

Die langsamere Bewegung des die Schlagwörter enthaltenden Nebenstreifens ist nothwendig, weil beim Nachsuchen eines bestimmten Abschnittes oft ein grofser Theil des Textstreifens bis zum Erscheinen des gesuchten Abschnittes unter dem Schauloch hinbewegt wird und dies möglichst schnell geschehen mufs, da ein Verfolgen der Schlagwörter auf dem Textstreifen nicht möglich ist. Zur schnellen Drehung der Walzen dienen kleine Handräder GG¹, welche entweder auf den Achsen der Walzen sitzen oder, wie in Fig. 1, mit denselben durch Uebersetzungsräder EF verbunden sind. Die Aufwickelung der Bänder auf Stufenwalze C geschieht durch Rad G, diejenige auf Walze D mittelst des Rades G¹. Beide Walzen sind auf passende Weise gebremst, so dafs die Streifen nicht schlaff werden können.

Bei der in Fig. 2 im Grundrifs dargestellten Abänderung werden Streifen benutzt, welche auf beiden Seiten entweder mit dem fortlaufenden Text eines Werkes oder mit denjenigen verschiedener Werke bedruckt sind. Ein solcher Streifen ist deshalb mit einem Ende an einer Mittelwalze M befestigt und auf dieselbe aufgewickelt. Aufserdem sind im rechten Winkel zu dieser Walze zwei Walzen L und jR angeordnet,- mit welchen abwechselnd das andere Ende des Streifens verbunden wird, je nachdem dessen linke oder rechte Seite in dem Schauloche S" oder S'" sichtbar werden soll. In Fig. 2 ist das freie Streifenende mit der Walze L verbunden gedacht, so dafs der Text der Seite O des Streifens im Schauloch S" sichtbar wird. Wird der Streifen in der punktirt angedeuteten Weise mit der Walze R verbunden, so erscheint die Seite U des Streifens im Schauloch S'". Anstatt die verschiedene Geschwindigkeit der beiden Streifen durch Stufenwalzen zu erzielen, kann man auch die Bewegung des einen Walzenpaares mittelst eines Zwischengetriebes, z.B. Zahnräder, auf

das andere übertragen und entsprechend verändern.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   i. Ein Schaukasten zum Ersatz von Nachschlagebüchern, bei welchem neben einem vor- und rückwärts beweglichen Streifen (A) mit Text in mikroskopischer Schrift ein Nebenstreifen (B) angeordnet ist, welcher ebenfalls vor- und rückwärts, aber lang-

   • samer läuft als der Hauptstreifen (A), und auf welchem die Schlagwörter des auf dem Hauptstreifen befindlichen Textes oder dergleichen verzeichnet sind.
   Ein Apparat der im Anspruch i. gekennzeichneten Art, bei welchem ein Ende eines auf beiden Seiten bedruckten Streifens dauernd mit einer Mittelwalze (M), das andere Ende aber entweder mit einer rechten oder einer linken Seitenwalze (R) bezw. (L) verbunden wird, je nachdem die eine oder andere Seite des betreffenden Streifens in den Schaulöchern sichtbar werden soll.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.