DE56243C - Vorrichtung zum selbsttätigen Betriebe von Quecksilber-Luftpumpen - Google Patents
Vorrichtung zum selbsttätigen Betriebe von Quecksilber-LuftpumpenInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F04—POSITIVE - DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS FOR LIQUIDS OR ELASTIC FLUIDS
- F04B—POSITIVE-DISPLACEMENT MACHINES FOR LIQUIDS; PUMPS
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
'KLASSE 42: Instrumente.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum selbstthätigen Betriebe von Quecksilberluftpumpen
jeder Art. In den meisten Fällen bewirkt man das Einströmen des Quecksilbers in die Luftpumpe dadurch, dafs man
einen mit Quecksilber gefüllten Behälter auf- und niederbewegt.
Bei nahezu beendeter Füllung der Pumpe mufs das Einströmen des Quecksilbers sehr
behutsam erfolgen, und gerade an diesem Umstände , welcher bei vorliegender Erfindung
ganz besonders berücksichtigt wurde, sind bisher zahlreiche Versuche gescheitert, den Betrieb
der Quecksilberluftpumpen auf mechanischem Wege auszuführen.
Verschiedentlich hat man auch bereits versucht, das Heben des Quecksilbers durch Entlüften
eines mit dem Quecksilber in Verbindung stehenden Raumes zu bewerkstelligen (z. B.
D. R. P. No. 20999), onne indessen zu einem
befriedigenden Ergebnifs zu gelangen.
Demgegenüber beruht die den Gegenstand vorliegender Erfindung bildende Vorrichtung
darauf, dafs das Quecksilber durch Anwendung eines beliebigen Ueberdruckes in die Pumpe
hineingetrieben wird und lediglich infolge seiner eigenen Schwere wieder aus der Pumpe austritt,
indem sich die verdichtete Luft mit der äufseren Atmosphäre ausgleicht.
Zu diesem Zweck ist es erforderlich, dafs der äufsere Quecksilberbehälter einmal mit einer
Druckleitung und das andere Mal mit der atmosphärischen Luft in Verbindung gebracht
wird.
Auf der Zeichnung ist eine derartige Vorrichtung dargestellt worden.
Fig. ι zeigt die mit einer Topler'sehen
Quecksilberluftpumpe verbundene Vorrichtung in der Seitenansicht, während die Fig. 2 bis 6
verschiedene Einzelheiten veranschaulichen.
In Fig. ι ist das Gehäuse A der Luftpumpe
mit dem Quecksilberbehälter B durch einen kurzen biegsamen Schlauch C verbunden.
Der Quecksilberbehälter B ruht auf einer Wippe D, welche mit geringem Spielraum um
ihre Achse d drehbar ist und. an ihrem entgegengesetzten Theil einen Hebelarm D1 mit
Gegengewicht D2 trägt. Letzteres kann sich zwischen den beiden Stellringen d1 und d2
frei hin- und herbewegen und legt sich je nach der Stellung der Wippe an den einen
oder anderen Stellring an.
Von dem Quecksilbergefäfs B führt der Schlauch E zu einem Dreiweghahn F und
kann durch diesen abwechselnd mit einer beliebigen Druckleitung oder mit der atmosphärischen
Luft verbunden werden.
Der Einfachheit wegen ist angenommen worden, dafs der Rohransatz f1 mit einer Leitung
für verdichtete Luft und der Rohransatz /2 einfach mit der atmosphärischen Luft in Verbindung
steht.
Seinem Grundwesen nach ist das Spiel der Pumpe nun folgendes:
Oeffnet man bei der in Fig. 1 veranschaulichten Stellung der Wippe die Druckleitung,
so veranlafst der nun auf das im Gefäfs B befindliche Quecksilber wirkende Ueberdruck,
dafs das Quecksilber in der Pumpe aufsteigt. Ist die Pumpe gerade völlig mit Quecksilber
gefüllt, so erlangt das am Stellring dl anliegende
Gegengewicht Z)2 das Uebergewicht
über das noch im Gefä'fs B vorhandene Quecksilber,
und die Wippe D schlägt infolge dessen um.
Da aber der Dreiweghahn F mit der Wippe D durch Vermittelung des Armes g
und der Stange G verbunden ist, so wird gleichzeitig der Dreiweghahn umgestellt und
der Behälter B durch den Rohransatz /2 mit der atmosphärischen Luft in Verbindung gebracht.
Beim Umlegen der Wippe gleitet auch das Gegengewicht D2 infolge seines Eigengewichts
auf dem Hebelarm D1 bis gegen den Stellring d"2.
Das in der Pumpe befindliche Quecksilber sinkt nun durch sein eigenes Gewicht in den
Behälter B zurück, wodurch nunmehr das Quecksilbergefäfs B das Uebergewicht über das
am Stellring d2 anliegende Gegengewicht D2
erhält, so dafs die Wippe wieder umschlägt.
Die selbsttätige Verschiebung des Laufgewichts ist deshalb erforderlich, weil die
Wippe das eine Mal bei gefülltem und das andere Mal bei leerem Gefäfs bei einer kleinen
Veränderung der Menge des Quecksilbers umschlagen mufs. Die Verschiebung des Laufgewichts
ist also eine durch die Pumpe selbst bewirkte Veränderung der statischen Momente.
Nach dem Wiederumschlagen der Wippe ist der Behälter B nun wieder mit der Druckleitung
verbunden, weshalb sich das beschriebene Spiel nun einfach wiederholt.
Wie bereits oben erwähnt wurde, kommt es nun auch vor allem darauf an, dafs das letzte
Einströmen von Quecksilber in die Luftpumpe ganz allmälig erfolgt, während das vorherige
Einströmen im Interesse eines schnellen Auspumpens sehr schnell erfolgen kann.
Es wird dies einfach dadurch erreicht, dafs der Dreiweghahn kurz vor beendetem Einströmen
so gestellt wird, dafs nur noch eine wesentlich langsamere Druckzunahme im Quecksilbergefäfs
stattfindet.
Zu diesem Zweck ist ein um den Punkt h drehbarer Hebelarm H vorgesehen, an dessen
einem Arm sich das verstellbare Gewicht H1 befindet, während der andere Arm unter den
mit dem Quecksilbergefäfs B belasteten Theil der Wippe D fafst.
Das Laufgewicht H1 wird nun so eingestellt,
dafs es in dem Augenblick niedersinkt , wo die Luftpumpe mit Quecksilber nahezu gefüllt ist, wo also nur noch ein bestimmtes
Quecksilbergewicht in dem Behälter B vorhanden ist. Durch das Niedersinken des
Gewichts H1 wird der Behälter B etwas gehoben
und dadurch der Dreiweghahn theilweise geschlossen.
Die Bewegung des Hebels H wird durch den Anschlag h1 und die Bewegungen der
Wippe werden durch die Anschläge o1 und o2 begrenzt.
Demzufolge kann man das letzte Quecksilber von einem beliebigen, durch das Laufgewicht H1
veränderlichen Zeitpunkt ab ganz sanft in die Luftpumpe eintreten lassen, so dafs also ein
Zerschlagen der Pumpe durch das Quecksilber vermieden wird.
Die beschriebene Hebelvorrichtung HhH1
könnte man auch durch eine auf die Wippe einwirkende Regulirfeder oder dergleichen ersetzen.
Mit der beschriebenen Wippe kann man nach Belieben auch mehrere Pumpen in Verbindung
bringen.
Die Art der Erzeugung des erforderlichen Ueberdruckes ist für das Wesen der vorliegenden
Erfindung völlig gleichgültig.
In Fig. 2 ist z. B. dargestellt, wie man die Vorrichtung einfach ■ durch Anschlufs an die
Wasserleitung betreiben kann.
Zwischen den Dreiweghahn und das Quecksilbergefäfs B wird dann ein Windkessel gebracht.
Derselbe besteht aus einem Gefäfs K, durch dessen Verschlufsstopfen zwei Rohre I1
und Z2 hindurchgehen.
Das Gefäfs K ist theilweise mit Wasser gefüllt, in welches das an den Dreiweghahn F
angeschlossene Rohr Z2 hineinragt, während
dies bei dem durch einen Schlauch C1 mit dem Behälter B verbundenen Rohr I1 nicht der
Fall ist.
Die Oberfläche des im Windkessel befindlichen Wassers wird zweckmäfsig mit einer
Oelschicht k1 bedeckt, um das Eintreten von Wasserdämpfen in die Pumpe zu verhüten.
Wird nun die Wasserleitung aufgedreht, so wird in dem Windkessel ein Ueberdruck erzeugt,
welcher das Quecksilber in die Pumpe hineintreibt. Durch Umlegen der Wippe wird dann der Dreiweghahn umgestellt, und es
findet eine Druckausgleichung zwischen dem Windkessel und der Atmosphäre statt, wobei
das hineingedrückte Wasser aus dem Rohransatz f2 wieder austritt.
Aufserdem ermöglicht die Eigenart der beschriebenen Vorrichtung, die kleinen Luftbläschen
sehr einfach und zweckmäfsig selbstthätig in ein Vacuum zu schaffen und nach dem
Ansammeln einer gewissen Menge derselben sie insgesammt in die Atmosphäre zu bringen.
Zu diesem Zweck ist es nur nöthig, das Moment des Laufgewichts von Zeit zu Zeit für
einen Hub zu verkleinern. Man schafft dann nur etwa jedes zehnte Mal die Luft ganz aus
der Pumpe heraus, während sie für die übrigen Male durch ein geringeres Ansteigen des Quecksilbers
nur in ein zwischen der Pumpe A und der Barometerröhre % angeordnetes Vacuum V
geschafft wird.
Zu diesem Zweck ist folgende Einrichtung getroffen:
Mit dem Gleitgewicht D2 ist ein Zahnrad e
mit zehn Zähnen verbunden, und an dem Gestell der Wippe ist in beliebiger Weise ein
Arm m so angebracht, dafs das Zahnrad in leicht ersichtlicher Weise bei jedem Hub um
einen Zahn weitergerückt wird, Fig. 3 und 4. Hierbei steht das Zahnrad e unter dem Einflufs
einer Blattfeder e1.
Mit dem Zahnrad e ist eine Scheibe ρ verbunden, welche eine Lücke enthält. Diese
Lücke ist gerade so grofs, dafs bei jedem zehnten Hub ein an dem Stellring dl angebrachter
Stift p1 hineingleitet, Fig. 5, während dieser sich sonst gegen den Umfang der
Scheibe ρ legt, Fig. 6.
Hierdurch erreicht man in leicht verständlicher Weise, dafs bei jedem zehnten Hub eine
gröfsere Menge Quecksilber in die Pumpe eintritt als bei den übrigen Hüben.
Während des Spiels der Pumpe wird dann die Luft stets neunmal in den Raum V und
das zehnte Mal ganz aus der Pumpe herausgeschafft.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:i. Eine Vorrichtung zum selbsttätigen Betriebe von Quecksilberluftpumpen mittelst eines beliebigen Ueberdruckes, gekennzeichnet durch die einerseits das Quecksilbergefäfs B und andererseits ein sich selbstthätig verschiebendes' Gleitgewicht D2 tragende Wippe, welche infolge der gröfseren oder geringeren Menge des im Gefäfs jB enthaltenen Quecksilbers selbstthätig umschlägt und mittelst des mit der Wippe verbundenen Dreiweghahnes das Gefäfs B einmal mit einer Druckleitung und das andere Mal mit der Atmosphäre in Verbindung bringt, wobei das Quecksilber nur infolge seiner Schwere aus der Pumpe wieder ausfliefst.Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung die Anordnung eines auf die Wippe wirkenden Hebels H oder einer denselben ersetzenden Feder derart, dafs die Wippe theilweise umgestellt wird, sobald die Luftpumpe mit Quecksilber nahezu gefüllt ist, zu dem Zweck, durch Verengung der Zuströmungsöffhung das letzte Quecksilber ganz behutsam in die Pumpe eintreten zu lassen und so ein Zerschlagen der letzteren zu verhüten/Bei der durch Anspruch 1. gekennzeichneten Vorrichtung die periodische Aenderung des Gegengewichtsmoments dadurch, dafs das Laufgewicht D2 infolge der selbstthätigen Drehung eines Zahnrades bei jedem η ten Hube näher an die Achse der Wippe herankommt, zu dem Zweck, die vorher nur bis in das Vacuum V gepumpten Luftblasen in die Atmosphäre zu schaffen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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