DE561990C - Klauenoel-Ersatz - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 12.ΜΑΠ933

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

KLASSE 23 c GRUPPE

Dr. Carl Stiepel in Berlin-Charlottenburg Klauenöl-Ersatz

Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. September 1930 ab

Unter Klauenöl des Handels, wie es in der Technik als Schmiermittel für feine Maschinen oder in der Lederindustrie bzw. Textilindustrie zum Fetten als solches oder als Sulfonierungsprodukt verwendet wird, versteht man ein aus dem rohen Klauenöl durch Ausfrieren gewonnenes Ül tiefen Erstarrungspunktes. In letzterem Punkte, welcher für beste Klauenöle als Trübungspunkt bei—10 C liegt, beruht der besondere Wert und die besondere Verwendbarkeit dieses Erzeugnisses. Während die ältere Literatur die Zusammensetzung solcher Klauenöle als bestehend aus: Stearinsäure usw., etwa 10 bis 24 0/0, Rest Ölsäure angibt, sind diese Angaben in neuerer Zeit durch folgende in der Literatur ersetzt worden, Palmitinsäure I7bisi8o/o, Stearinsäure 2 bis 3 0/0, Ölsäure 74 bis 75 o,'_o. Eine eigene Bestimmung der Konstanten eines Klauenöls vom Trübungspunkt etwa —S' ergab folgende Werte: Titer der Fettsäuren etwa 18 C, Säurezahl der Fettsäuren 204, Jodzahl 79, Kliodanzahl 71. Letztere beiden Zahlen zeigen, daß neben einfach ungesättigter flüssiger Fettsäure auch solche mehrfach ungesättigter Xatur vorhanden sind, was sich mit dem Ergebnis bei der Mäckey-Prüfung· von Klauenölfettsäure deckt, weil hier eine erheblichere Temperatursteigerung erfolgt als bei reiner ' >lsäure.

Welche Angaben auch die richtigeren sein modell, übereinstimmend werden für Klauenöl höhere Gehalte an festen Fettsäuren angegeben, entsprechend etwa einem Erstarrungspunkt der Klauenölfettsäure von etwa i8^J.

Wird aber demgegenüber eine animalische Fettsäure, z. B. ein Olein, vom Titer etwa IS^1-C der Veresterung mit Glycerin unterworfen, so kommt man zu Triglyceriden von Trübungspunkten wesentlich über -L- ο' C, gleichwie auch ein Olivenöl, in der chemischen Zusammensetzung animalischen Ölen gleichkommend, bei einem Titer der Fettsäuren von etwa 20' einen Trübungspunkt von etwa -j- 3⁰ C hat. Selbst für das reine Triolein gibt die Literatur an, daß dieses bei etwas längerem Stehen bei gewöhnlicher Temperatur zu einer undurchsichtigen Masse erstarrt und so selbst dieses keinen Klauenöl-Ersatz bilden kann.

Es wurde nun gefunden, daß man dann zu einem Klauenöl-Ersatz gleichfalls tiefen Trübungspunktes kommt, wenn man aus animalischen Fettsäuren oder aus denen nicht trocknender Öle, wie z. B. Olivenöl, die festen Fettsäuren in einem solchen Ausmaße abscheidet, daß der Trübungspunkt der verbleibenden flüssigen Anteile nur noch etwa 5^J C oder darunter beträgt und diese dann mit Glycerin in bekannter Weise zu Triglycerid verestert. So in der Zusammensetzung der Fettsäuren, von denen des Klauenöls abweichend, kommt den so gewonnenen Triglyceriden jedoch die wesentliche Eigen-

schaft tiefer Trübungspunkte zu, der gleichfalls bis auf —-io^c gebracht werden kann, ein Effekt, der gegenüber den Angaben der Literatur über die Zusammensetzung des S Klauenöls in bezug auf den Gehalt an festen Fettsäuren, durch den Titer der Gesamtfettsäuren zahlenmäßig in die Erscheinung tretend, nicht \^rorauszusehen war.

So erhält man durch Veresterung von aus ίο Schweinefettfettsäuren gewonnenen flüssigen Fettsäureanteilen vom Titer 4°, aus Palmölfettsäuren gewonnenen flüssigen Fettsäuren vom Titer etwa 5 und aus Olivenölfettsäure gewonnenen flüssigen Fettsäuren vom Titer 3⁰ Klauenöl-Ersatzprodukte mit Trübungspunkten zwischen —·5° bis —io° C.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Klauenöl-Ersatz, bestehend aus mit GIycerin in bekannter Weise veresterten flüssigen Anteilen animalischer Fettsäuren oder diesen ähnlichen flüssigen Fettsäuren vegetabilischen Ursprungs oder Gemischen solcher mit Erstarrungspunkten von etwa 5° oder darunter.