DE559835C - Verfahren zur Herstellung von Loesungen aus Thioharnstoff-Formaldehyd-Harzen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Lösungen aus Thioharnstoff-Formaldehyd-Harzen Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Harzlösungen, in denen die Harzgrundlage ganz oder teilweise aus Harzen des Thioharnstoff-Formaldehyd-Typus besteht. Der Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur unmittelbaren Herstellung einer Lösung, die ein Thioharnstoffharz enthält, das härtbar ist, d. h. bei genügender Anwendung von Hitze in einen unschmelzbaren und in gewöhnlichen Lösungsmitteln unlöslichen Zustand übergeführt werden kann. Das Verfahren besteht darin, daß man Thioharnstoff und ein wasserfreies, aktive Methylengruppen enthaltendes Härtungsmittel, z. B. Paraformaldehyd, in Gegenwart des Monoäthyläthers des Äthylenglykols oder Äthy 1-lactats in einem zur Bildung von härtbaren Harzen geeigneten Mengenverhältnis zur Reaktion bringt.
• Man löst beispielsweise ioo Gewichtsteile Thioharnstoff in einer Mischung, die aus je i oo Teilen Äthyllactat und Monoäthyläther des Äthylenglykols besteht. 6o Gewichtsteile Paraformaldehyd werden hinzugefügt und die Mischung bis zum Siedepunkt oder etwas weniger am Rückflußkühler 2 bis g Stunden erhitzt. Die erhaltene Lösung wird filtriert und kann unmittelbar als Firnis oder Lack verwendet werden.
• Die verwendete Menge des Lösungsmittels wird sich natürlich danach richten, für welchen Zweck der Firnis oder die Harzlösung bestimmt ist. Zu solchen Anwendungszwecken gehören das Imprägnieren von faserigen oder anderen Füllstoffen für die Herstellung von Preßmischungen, das Überziehen oder Imprägnieren von Papier- oder Stoffbahnen für die Herstellung von geschichteten Produkten, die Vermischung mit geeigneten Lösungsmitteln oder Verdünnungsmitteln für die Herstellung von Lacken und die mannigfachen Gebrauchszwecke, für die die Lösungen härtbarer Harze in der Technik geeignet sind.
• Die gemäß der vorliegenden Erfindung hergestellten Harzlösungen können natürlich gemeinsam mit anderen synthetischen oder natürlichen Harzen verwendet werden, wozu auch die Harze des Phenol-Methylen-Typus gehören.
• Es ist bereits vorgeschlagen worden, Harnstoff in Glykolmonomethyläther zu lösen und den gelösten Harnstoff unter Zusatz von konzentrierter Salzsäure mit einer Lösung von gasförmigem Formaldehyd in Glykolmonomethyläther in der Wärme zu kondensieren. Es ist ferner bekannt, Harnstoff in Glykolmonoacetat zu lösen und in der Lösung unter Zusatz von Essigsäure eine harzbildende Reaktion zwischen Harnstoff und Paraformaldehyd herbeizuführen. Im Gegensatz hierzu werden nach dem vorliegenden Verfahren Thioharnstoff und ein wasserfreies, aktive Methylengruppen enthaltendes Härtungsmittel in Gegenwart des Monoäthyläthers von Äthylenglykol oder Äthyllactat in einem zur Bildung von härtbaren Harzen geeigneten Mengenverhältnis zur Reaktion gebracht; hierbei entstehen im wesentlichen wasserfreie und säurefreie Lösungen, die als Lack vorzüglich verwendbar sind und wesentlich beständigere und elastischere Überzüge hinterlassen als Produkte, die aus Harnstoff und Formaldehyd o. dgl. hergestellt sind. '

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung von Lösungen aus Thioharnstoff-Formaldehyd-Harzen, dadurch gekennzeichnet, daß man Thioharnstoft und ein wasserfreies, aktive Methylengruppen enthaltendes Härtungsmittel, z. B. Paraformaldehyd, in Gegenwart des Monoäthyläthers des Äthylenglykols oder Äthyllactats in einem zur Bildung von härtbaren Harzen geeigneten Mengenverhältnis in der Wärme, zweckmäßig unter Anwendung eines Rückflußkühlers, zur Reaktion bringt.