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Verdolmaschine Bei Verdolmaschinen ist bekanntlich die Senkbewegung
der lotrechten, im Verdolapparat eingesetzten Fallnadeln, welche durch das Gewicht
der waagerecht liegenden Stoßnadeln unterstützt wird, die in Schlingen der Fallnadeln
liegen, für ein einwandfreies Arbeiten der Maschine maßgebend. Bisher sind nun sowohl
die waagerechten Stoßnadeln als auch die senkrechten Fallnadeln sehr dünn ausgeführt
worden, weil die Teilung der Stoßnadeln sehr klein war. Die Teilung, also der Abstand
in der Höhe von Stoßnadel zu Stoßnadel,, war bisher so ausgeführt, daßentweder eine
Teilung zugrunde gelegt war, die einer i 6reihigen Teilung der Pappkartenmaschinen
entsprach, oder man war des besseren Arbeitens wegen von einer vorhandenen Teilung
ganz abgewichen. Es sind wohl in neuerer Zeit größere Teilungen für die Stoßnadeln
gewählt worden, aber nur deshalb, um den waagerechten Stoßnadeln einen besseren
Durchgang durch den Zwischenraum zwischen den Druckschienen im Druckrost zu gestatten,
denn die Stoßnadeln und Fallnadeln sind nach wie vor in einer Stärke gehalten, die
leicht Verbiegungen zulassen.
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Um nun die Stoß- und Fallnadeln kräftiger ausführen zu können und
dadurch ein sicheres Fallen der Fallnadeln zu ermöglichen und leichten Verbiegungen
beider Nadelsorten vorzubeugen. wird erfindungsgemäß die Teilung der Stoßnadeln
in der Höhe in der Grobstichnadelteilung einer durch Pappkarten gesteuerten Jacquardmaschine
ausgeführt. Da aber die q.ooer-Grobstich-Teilung in der Höhe nur 8 Nadelreihen aufweist,
die Verdolteilung aber 16 Nadelreihen enthält, so wird die ¢ooer-Grobstich-Teilung
zweimal übereinander angeordnet, und zwar so, daß zwischen der oberen und unteren
q.ooer-Grobstich-Teilung ein größerer Zwischenraum bleibt. Von diesem Zwischenraum
zwischen der oberen und der unteren Teilung aus erfolgt nach beiden Seiten die bekannte
versetzte Stellung der Schlingen der Fallnadeln, in welchen die Stoßnadeln liegen.
Dieser Zwischenraum kann ferner dazu ausgenutzt werden, bei automatisch arbeitenden
Zweizylinder-Verdoljacquardmaschinen, wo ein Verdolapparat von rechts, der andere
von links an die Jacquardmaschine angeordnet ist, die Stoßnadel aufzunehmen, welche
zur Steuerung der starken Schaltnadel zur Betätigung der Umsteuerung des jeweils
zu arbeitenden Zylinders bestimmt ist. Durch die Anwendung der Grobstichteilung
wird in der Höhe ein größerer Abstand von Stoßnadel zu Stoßnadel erreicht, deshalb
können die Stoßnadeln aus stärkerem Drahtmaterial hergestellt werden; desgleichen
liegen die Schlingen der Fallnadeln nicht so dicht wie bisher übereinander, so daß
auch die Fallnadeln stärker gehalten werden können. Durch diese stärkere Ausführung
der Fall- und Stoßnadeln wird eine sichere Senkbewegung der Fallnadeln erreicht;
ferner können Verbiegungen schwerlicher stattfinden, und somit wird ein besseres
Arbeiten der Maschine erzielt. Die Fall- und Stoßnadeln
konnten
früher nicht so kräftig gehalten werden, weil das Verdolpapier nicht widerstandsfähig
genug war; aber heute ist das Verdolpapier so gut, daß es auch einem etwas größeren
Druck noch genug Widerstand bietet.
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Fig. i zeigt einen seitlichen Querschnitt durch den Verdolapparat.
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Fig.a zeigt das hintere Stoßnadelblech des Verdolapparates.
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Fig.3 zeigt die Fallnadeln mit den versetzt angeordneten Schlingen,
von vorn gesehen.
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Fig. ¢ zeigt ein Stück Verdolpapier.
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Die Teilung von Stoßnadel zu Stoßnadel c in der Höhe ist so vergrößert
worden, daß sie der Nadelteilung einer q0oer-Grobstich-Jacquardmaschine entspricht.
Da die q.ooer-Grobstich-Teilung in der Höhe aber nur 8 Lochreihen hat, bei einer
Verdolmaschine aber i 6 Stoßnadelreihen übereinanderliegen, so ist diese q.ooer-Teilung
zweimal übereinander angeordnet, wie die Fig. i und z zeigen. Zwischen diesen zwei
Teilungen ist ein Abstand f gelassen, der größer ist als der Abstand benachbarter
übereinanderliegender Nadelreihen. Durch Anordnung dieses Zwischenraumes ist die
versetzte Anordnung der Schlingen der Fallnadeln d, welche zur Aufnahme der Stoßnadeln
c dienen, leicht zu erkennen, was beim Auswechseln der Fallnadeln d eine bedeutende
Erleichterung schafft. Der Zwischenraum f kann dazu ausgenutzt werden, um eine oder
mehrere Stoßnadeln h einzubauen, die bei automatisch arbeitenden Zweizylindermaschinen
die starke Schaltnadel h (oder Schaltnadeln) für die Umsteuerung des jeweils zu
arbeitenden Zylinders in Tätigkeit setzt.