DE558236C - Herstellung von Kaliumhydroxyd unter Nebengewinnung von Ammoniak oder Ammonsalzen - Google Patents

Herstellung von Kaliumhydroxyd unter Nebengewinnung von Ammoniak oder Ammonsalzen

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DE558236C DEM115347D DEM0115347D DE558236C DE 558236 C DE558236 C DE 558236C DE M115347 D DEM115347 D DE M115347D DE M0115347 D DEM0115347 D DE M0115347D DE 558236 C DE558236 C DE 558236C
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D1/00Oxides or hydroxides of sodium, potassium or alkali metals in general
    • C01D1/04Hydroxides
    • C01D1/26Preparation from or via cyano compounds, e.g. cyanides, cyanamides

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Description

  • Herstellung von Kaliumhydroxyd unter Nebengewinnung von Ammoniak oder Ammonsalzen Bei den bekannten Verfahren, bei denen Alkali- und Magnesiumv erbindungen zunächst auf Engelsches Salz verarbeitet werden und dieses dann in Kaliumhydroxyd überführt werden soll, ist es notwendig, das Engelsche Salz zunächst in Pottasche umzusetzen und dieses dann erst in Kaliumhydroxyd zu überführen.
  • Gemäß der Erfindung soll dieser Umweg vermieden und ein Weg gezeigt werden, auf dem das Engelsche Salz ohne weiteres in Kaliumhydroxyd überführt werden kann.
  • Zu diesem Zweck besteht die Erfindung nun darin, daß das in Durchführung des Engelschen Magnesiaprozesses anfallende Doppelsalz Mg C03. KHC03 . p. H20 cyanisiert und das erhaltene Produkt in der für die Gewinnung von Hydroxyden aus Alkalicvaniden bekannten Weise verseift wird, wobei das hier anfallende Ammoniak gegebenenfalls auf Ammoniumsalze verarbeitet werden kann.
  • Hierbei verläuft die Bildung von Ätzkali aus Kaliumcyanid durch Verseifung nach der Gleichung KCN+a H20=KOH+ CO +NH3. Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht in erster Linie darin, daß weit über die technische Wirkung des bekannten Magnesiaverfahrens hinausgehend nicht allein Ätzkali sondern außerdem als Nebenprodukt das höchst wertvolle Ammoniak gewonnen wird. Bei Versuchen des Erfinders wurde zwecks Erzeugung von Ätzkali z. B so vorgegangen, daß die kaliumcyanidhaltige Masse in dünnen oder auch sehr dünnen Schichten ausgebreitet der Behandlung mit Wasserdampf unterworfen wird. Es genügte dann, den Wasserdampf über die ausgebreiteten dünnen Schichten hinwegstreichen zu lassen, um die gewünschte Umbildung von Kaliumcyanid zu Ätzkali zu bewirken. Es ist übrigens nicht ausgeschlossen, daß auch bei andersartiger Führung des Teilprozesses der Verseifung die Bildung von KO H bewirkt werden kann, d. h. die oben wiedergegebenen, sich vor allem auf die Schichtdicke des cyanidhaltigen Stoffes beziehenden Merkmale sollen lediglich als Beispiel für die Durchführung des Verfahrens zwecks Bildung des wertvollen Ätzkalis dienen.
  • Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens, welche noch besondere Vorteile in sich schließt, besteht darin, daß das bei der Verseifung gebildete Ammoniak mit dem aus dem Magnesiaprozeß bei der Bildung des erwähnten Doppelsalzes anfallenden Chlor bzw. der Salzsäure zu Chlorammon, N H4 Cl, vereinigt wird. Man erhält dann also neben dem Ätzkali ein äußerst wertvolles Düngemittel.
  • Die Gewinnung des Chlors bzw. der Salzsäure zur Darstellung des Chlorammons ergibt sich aus der Regenerierung des bei Fällüng des Doppelsalzes verbleibenden Magnesiumchlorids. Das Magnesiumchlorid MgCl, kann beispielsweise durch Erhitzen in Gegenwart von Wasser in Magnesiumoxyd und Salzsäure zersetzt werden. Die Vereinigung von Salzsäure und Ammoniak zu Chlorammonium läßt sich bekanntlich sehr leicht durchführen.
  • Die aufgezeigten vorteilhaften Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, wie aber vor allem die Nebengewinnung von Ammoniak bei der Erzeugung von Ätzkali, das, wie gezeigt, ohne Mehraufwand erzielt wird, veranschaulichen den sehr bedeutenden technischen Wert der Erfindung, der auf Grund überraschend einfacher Verfahrensmaßnahmen erzielt wird.
  • Das Ausgangsprodukt für die Herstellung von Ätzkali, dasDoppelsalz MgCOs.KHCOg .4H20 bringt außerdem, wie durch Versuche festgestellt wurde, ganz hervorragende Eigenschaften für die Durchführung einer Cyanisierung mit sich. Es ist dies w ahrscheinlich darauf zurückzuführen, daß die zwecks Cyanisierung brikettierten Kohle-Salz-Gemische in dem hocherhitzten Zustand ein äußerst poröses Gefüge zeigen. Dieses Gefüge bildet sich offenbar dadurch, daß während der Aufheizung eine Zersetzung des Kaliumbicarbonats und des Magnesiumcarbonats eintritt, daß also die gebundene Kohlensäure und das gebundene Wasser entweichen. Die frei werdenden Gase veranlassen die Bildung kleiner Hohlräume oder Kanäle innerhalb der Brikette. Es ist leicht einzusehen, daß ein derart gebildetes hochporöses Gefüge der Einwirkung des Stickstoffes ganz erheblich besser zugänglich ist als eine kompakte Masse. Von wesentlichem Wert ist es auch, daß die aus Kohle und dem Doppelsalz gebildeten Brikette eine ausgezeichnete Festigkeit zeigen, die eine Verwendung in industriellen Öfen gestattet. Zwecks Gewinnung des Ätzkalis aus den Briketten sind diese im allgemeinen nach bekannten Methoden auszulaugen. Nach Trennung der festen Bestandteile von der Lösung durch Filtrieren o. dgl. ist das Ätzkalisalz in üblicher Weise zu gewinnen.
  • Das Restprodukt, bestehend aus MgO und dem Rückstand der verwendeten Kohle, kann nach bekannten Verfahren in seine Bestandteile zerlegt werden, so daß das Magnesiumoxyd, wie dies auch bisher der Fall war, nach entsprechender Umbildung in die erforderlich kristallinische MgCO$. 3 H20-Form der neuerlichen Verwendung zur Darstellung des Ausgangsdoppelsalzes zugeführt werden kann. Ausführungsbeispiel i ooo kg MgCO3.KHC03 . 4 H20 werden zusammen mit i ooo kg Braunkohle fein vermahlen und gemischt. Die Masse wird ferner noch etwas angefeuchtet und schließlich zu kleinen Briketten gepreßt.
  • Die Brikette werden in einem außen beheizten Schachtofen eingeführt und auf eine Temperatur von etwa ooo° C erhitzt. Die erhitzte Reaktionsmasse wird 3 Stunden lang der Einwirkung von Stickstoff unterworfen.
  • Nach dieser Behandlung wird die Reaktionsmasse aus dem Ofen genommen und in dünnen Schichten in einem Raum ausgebreitet, der durch Außenheizung auf etwa 35o bis 45o° C erwärmt wird. Bei dieser Temperatur wird die Masse durch Wasserdampf verseift, wobei 53 kg Ammoniak gewonnen werden.
  • Die Reaktionsmasse wird nach der Verseifung aus dem Verseifungsbehälter genommen und der Alkalibestandteil durch Wasser ausgelaugt. Durch Eindampfung der Lauge werden 22o kg Ätzkali mit einem Gehalt von 92°/o K O H gewonnen..

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kaliumhydroxyd unter Nebengewinnung von Ammoniak oder gegebenenfalls Ammoniumsalzen, dadurch gekennzeichnet, daß das in Durchführung des Engelschen Magnesiaprozesses anfallende Doppelsalz MgC03. KHCO3 . 4 HQO cyanisiert und das erhaltene Produkt in der für die Gewinnung von - Hydroxyden aus Alkalicyaniden bekannten Weise verseift wird, wobei das hier anfallende Ammoniak gegebenenfalls auf Ammoniumsalze verarbeitet werden kann.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der Verseifung gewonnene Ammoniak mit dem aus dem Ausgangsstoff, Kaliumchlorid, gewonnenen Chlor bzw. Chlorwasserstoff zu Chlorammon vereinigt wird.
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