DE543980C - Verfahren zur Herstellung von Natronsalpeter und Chlorammonium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Natronsalpeter und Chlorammonium

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DE543980C DEM111686D DEM0111686D DE543980C DE 543980 C DE543980 C DE 543980C DE M111686 D DEM111686 D DE M111686D DE M0111686 D DEM0111686 D DE M0111686D DE 543980 C DE543980 C DE 543980C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01DCOMPOUNDS OF ALKALI METALS, i.e. LITHIUM, SODIUM, POTASSIUM, RUBIDIUM, CAESIUM, OR FRANCIUM
    • C01D9/00Nitrates of sodium, potassium or alkali metals in general

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Natronsalpeter und Chlorammonium Dem Erfinder ist durch das Patent 510 093 ein Verfahren geschützt, um N atriumhy droxyd und Chlorammonium in Anlehnung an den allgemeinen bekannten Ammoniaksodaprozeß zu erzeugen. Das kennzeichnende Merkmal jenes Verfahrens war die Einführung einer Cyanisierungsstufe an Stelle der bisher beim Ammoniaksodaprozeß üblichen Kaustitierung mittels Ätzkalks.
  • Dieses Verfahren bietet außer anderen ihm eignenden Vorzügen noch besonders den wesentlichen Vorteil, die Gewinnung von Chlorammonium gleichzeitig mit dem Ätznatron zu ermöglichen.
  • Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Verfahren benutzt die wesentlichen Merkmale jenes schon früher geschützten Verfahrens des Erfinders, bezweckt jedoch nicht die Herstellung von Ätz, natron nebst Chlorammonium, sondern von Natronsalpeter und Chlorammonium.
  • Es ist einleuchtend, daß ein wesentlicher Vorteil darin liegt, auf einfache Weise und vor allem von billigsten Rohstoffen ausgehend gleichzeitig zwei so hochwertige Düngemittel zu erzeugen, wobei das eine davon, Chlorammonium, gewissermaßen als Nebenprodukt anfällt.
  • Das besondere Merkmal, das zur Erreichung des abweichenden Zwecks das neue Verfahren von dem älteren des Erfinders unterscheidet, ist eigenartig. Es besteht in der Wiederholung der Cyanisierung zu dem Zweck, aus dem bei der ersten Cyanisierung angefallenen Natriumhydroxyd durch auf diese zweite Cyanisierung folgende Oxydation Natronsalpeter zu erhalten.
  • Demgemäß kennzeichnet sich nach der Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Natronsalpeter und Chlorammonium dadurch, daß das in Durchführung des Ammoniaksodaprozesses anfallende feste Natriumbicarbonat in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff in iUatriumcyanid übergeführt, dieses durch Behandlung mit Wasserdampf unter Gewinnung von Natriumhydroxyd und Ammoniak gespalten und hierauf das anfallende N atriumhydroxyd zur Gewinnung von Natronsalpeter nach nochmaliger Cyanisierung einer Oxydation unterworfen wird, während das angefallene Ammoniak in den Ammoniaksodaprozeß eingeführt und als Chlorammonium gewonnen wird.
  • Das gesamte Verfahren zerfällt demnach in drei Abschnitte.
  • i. Fällung von Natronbicarbonat aus ammoniakalischer Kochsalzlösung und Gewinnung von Chlorammon gemäß der Gleichung 2NaCl+2C0=+2H20+2NH3 -2NaHC03+2NH@Cl. 2. Umwandlung des Natronbicarbonats in kaustische Soda zwecks Nebengewinnung von Ammoniak nach den Gleichungen 2NaHC03+3C+2N =2NaCN+2C02+H20+CO-2 NaCN+4H20 -2 Na OH +2NH3+2C0. 3. Umwandlung der kaustischen Soda in Natronsalpeter 2NaOH+3C+2N -2 Na CN+H20+CO.. 2NaCN + io0 - 2NaN03 + 2C02.
  • Die beispielsweise angegebenen Reaktionen können in dem einen oder anderen Falle auch in geringer Abänderung verlaufen. Wesentlich ist hierbei, daß bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens in hervorragend wirtschaftlicher Weise das Verkaufsprodukt Natronsalpeter gewonnen wird. Insbesondere ist die Durchführung der Umwandlung von Natriumcyanid in Na N 03 durchaus nicht gebunden an die unmittelbare Herstellung des festen Natronsalpeters, es ist auch ohne weiteres möglich, als Zwischenprodukt Stickoxyde zu gewinnen, die dann in einer der bekannten geeigneten Weisen mit dem den gesamten kombinierten Prozeß durchlaufenden Natrium zu Natronsalpeter vereinigt werden können. Ausführungsbeispiel 8oo g Natriumbiearbonat wurden durch Einleiten von Kohlensäure in eine ammoniakalische Kochsalzlösung nach dem bekannten Ammoniaksodaprozeß erzeugt. Diese Menge N atriumbicarbonat wurde sodann mit i 3oo g Lindenkohle gemischt und die Mrischung in dünner Schicht auf Eisenflächen ausgebreitet, in einer Heizröhre untergebracht und bei goo bis iooo° C 3 Stunden lang der Einwirkung eines Stickstoffstromes ausgesetzt. N ach dieser Behandlung und Abkühlung auf q.50° C wurde die Reaktionsmasse sodann mit Wasserdampf behandelt. Die abziehenden Gase, welche infolge der Verseifung des bei der Stickstoffbehandlung gewonnenen Natriumcyanids entsprechende Mengen Ammoniak enthielten, wurden durch Verwendung in dem ersten Teil des. Verfahrens (Ammoniaksodaprozeß) auf Chlorammon verarbeitet, wobei insgesamt 285 g Chlorammon erzeugt wurden.
  • Das Alkali-Kohle-Reaktionsgemisch wurde sodann nochmals bei goo bis iooo° C 3 Stunden lang der Einwirkung eines Stickstoffstromes ausgesetzt. Die Masse wurde nach Erkalten des Ofens ausgelaugt und die Lösung im Vakuum verdampft, der trockene Rückstand sodann mit Nickeloxyd als Katalysator und Soda als Explosionsschutzstoff gemischt. Diese Masse erfuhr, in dünnen Schichten auf einem Aluminiumband ausgebreitet, eine Beheizung auf etwa 35o° C, während ein Luftstrom i Stunde lang zur Einwirkung gebracht wurde. Die abziehenden Gase, die Stickoxyde enthielten, wurden durch Lauge geleitet, welche durch Auslaugen cyanisierter und verseifter Massen gewonnen worden war. Aus dieser Lauge konnten nach der einstündigen Behandlung der Masse mit Luft schließlich i8,2 g Na N 0S erzeugt werden. Der feste oxydierte Rückstand lieferte nach der einstündigen Behandlung mit Luft 146 g Na N 03, so daß insgesamt 16q.,2 g Na N 0g gewonnen wurden.
  • Die grundsätzlichen Vorteile des neuen Verfahrens liegen in der Möglichkeit, äußerst billige Ausgangsstoffe zu verwenden (Kochsalz), während die erzeugte Ware, d. h. die Düngestoffe NH¢Cl und NaN03, ein äußerst wertvolles Produkt darstellt. Das neue Verfahren gestattet zudem eine Zusammenfassung von in sehr vorteilhafter Betriebsführung und mit äußerster Ausnutzung von Nebenprodukten durchführbaren chemischen Reaktionen. So ist es beispielsweise wertvoll, daß das bei den verschiedenen Reaktionen anfallende CO, zur Fällung von Natriumbicarbonat aus der ammoniakalischen Kochsalzlösung verwendbar ist. Das bei den Reaktionen weiterhin anfallende Kohlenoxydgas ist vorteilhaft zur Deckung des Wärmebedarfs heranzuziehen.
  • Die neben dem Kochsalz benötigten Rohstoffe sind äußerst billig. Der Stickstoff ist nach einem der bekannten Verfahren sehr billig herzustellen, während man an Stellevon Sauerstoff auch Luft zur Oxydation verwenden kann, wodurch sich das erfindungsgemäße Verfahren der Natronsalpetererzeugung naturgemäß besonders wirtschaftlich gestaltet.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Natronsalpeter und Chlorammonium, dadurch gekennzeichnet; daß das in Durchführung des Ammoniaksodaprozesses anfallende feste Natriumbicarbonat in Mischung mit Kohlenstoff durch Einwirkung von Stickstoff in Natriumcyanid übergeführt, dieses durch Behandlung mit Wasserdampf unter Gewinnung von Natriumhydroxyd und Ammoniak gespalten und hierauf das anfallende Natriumhydroxyd zur Gewinnung von N atronsalpeter nach nochmaliger Cyanisierung einer Oxydation unterworfen wird, während das angefallene Ammoniak in den Ammoniaksodaprozeß eingeführt und als Chlorammonium gewonnen wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Oxydation etwa entstehende Stickoxyde auf Natronsalpeter weiterverarbeitet werden.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Verarbeitung der Stickoxyde auf Natronsalpeter verwendeten Natriumverbindungen aus dem kombinierten Prozeß selbst entnommen werden.
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