DE557288C - Verfahren zur Herstellung von Emulsionen aus wasserunloeslichen Stoffen bituminoeseroder oeliger Natur, wie Asphalt, Teer, Pech o. dgl. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Emulsionen aus wasserunloeslichen Stoffen bituminoeseroder oeliger Natur, wie Asphalt, Teer, Pech o. dgl.

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DE557288C
DE557288C DE1930557288D DE557288DD DE557288C DE 557288 C DE557288 C DE 557288C DE 1930557288 D DE1930557288 D DE 1930557288D DE 557288D D DE557288D D DE 557288DD DE 557288 C DE557288 C DE 557288C
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FRITZ KRAFT DR
THEODOR HEYDECKE DIPL ING
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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FRITZ KRAFT DR
THEODOR HEYDECKE DIPL ING
Gesellschaft fuer Teerverwertung mbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L95/00Compositions of bituminous materials, e.g. asphalt, tar, pitch
    • C08L95/005Aqueous compositions, e.g. emulsions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Emulsionen aus wasserunlöslichen Stoffen bituminöser oder öliger Natur, wie Asphalt, Teer, Pech o. dgl. Es ist bereits versucht worden, die Verseifung pflanzlicher Fette innerhalb der sie in natürlichem Zustand umgebenden Fruchtsubstanzen, also ohne vorherige Isolierung der Fette, durchzuführen. Nach der deutschen Patentschrift 21 585 wurde nach der Verseifung eine Abtrennung der Seife von den unverseiften Anteilen vorgenommen. Es wurde auf diese Weise eine reine Fettseife unmittelbar aus Ölfrüchten, d. h. ohne Pressung oder Extraktion derselben, gewonnen.
  • Es hat ferner nicht an Versuchen gefehlt, an Stelle von reinen Fettseifen das gemeinsame Reaktionsprodukt von Fettstoffen und den sie in den Ölfrüchten begleitenden Pflanzenstoffen, wie Proteinen, Kohlehydraten, Cellulose usw., mit konzentrierten Alkalilösungen als Waschmittel zu benutzen (vgl. die brit. Patentschrift 23 54.6).
  • Es ist weiterhin in der deutschen Patentschrift 239 828 vorgeschlagen worden, daß bei der Behandlung von vegetabilischen, möglichst fettfreien Proteinstoffen, wie Ölkuchen, mit Alkalien in konzentrierter Lösung erhältliche Produkt an Stelle von Seife als Emulsionsträger bei der Herstellung bituminöser Emulsionen zu benutzen.
  • Bei allen diesen Verfahren, von denen keines in der Emulsionstechnik eine Rolle zu spielen berufen war, wurde das Ausgangsprodukt in Form von Ölfrüchten, Ölkuchen oder ölkuchenmehl durch die Behandlung mit hochkonzentrierten Alkalilösungen einer tiefgreifenden Veränderung unterzogen, wodurch teils bewußt, teils unbewußt, die kolloidalen Eigenschaften des Materials zerstört und damit seine emulgierende Wirkung in bezug auf Bitumen herabgesetzt wurden.
  • Demgegenüber wird bei der vorliegenden Erfindung, die sich auf die Herstellung von bituminösen Emulsionen, insbesondere für Straßenbauzwecke, unter Verwendung von Ölkuchen, vorzugsweise in gemahlenem Zustand, bezieht, durch die Aufquellung derselben in Wasser und darauffolgenden Zusatz möglichst geringer Mengen Alkali die Erhaltung der kolloidalen Eigenschaften der Pflanzenstoffe angestrebt und damit erreicht, daß sehr viel bessere Emulgatoren für bituminöse oder ölartige Stoffe erhalten werden als bei den oben skizzierten älteren Verfahren.
  • Die günstigere Wirkung dieser Arbeitsweise besteht darin, daß das ölkuchenmehl nicht zusammenklumpt, wie das bei der Anwendung von starker Lauge der Fall ist, sondern eine gleichmäßige Quellung und Auflockerung des Materials in Wasser eingetreten ist, bevor die Lauge zugesetzt wird. Dadurch wird nicht nur erreicht, daß- man mit nur der halben Menge Alkali als bei Anwendung konzentrierter Lauge auskommt, sondern auch, daß die erhaltenen Emulsionen für eine Verwendung als Straßenbaustoff geeignet werden, weil für diesen Zweck ein möglichst geringer Gehalt an Alkali in den Emulsionen erwünscht ist. Mit Hilfe von ölkuchenmehl nach dem Verfahren der vorliegenden Erfindung hergestellte bituminöse Emulsionen zeichnen sich durch schnelles Brechen und unbedingte Irreversibilität auf der Straßendecke und gleichzeitig durch große Lagerbeständigkeit aus. Besonders muß hervorgehoben werden, daß selbst große Kälteeinwirkung in keiner Weise eine Zerstörung der Emulsionen herbeiführen kann. Es ist ferner möglich, anstatt wie bisher Teer und Bitumenemulsionen herzustellen, die fast durchweg aus 5o % Teer oder Bitumen und 5o % Wasser bestanden, jetzt zu wässerigen Emulsionen zu kommen, die 8o % und darüber bituminöse Substanzen enthalten. Es liegt darin der große Vorteil, daß die Emulsionen erst an der Verwendungsstelle stärker verdünnt zu werden brauchen, und nicht 50 0%, sondern 30 % oder nur 2o % darin befindliches Wasser verfrachtet werden muß.
  • Vorteilhaft ist es ferner, daß das Ölkuchenmehl in handelsüblicher Beschaffenheit, also ohne Vortrocknung, zur Anwendung kommt. Durch Auswahl der verschiedenen Sorten hat man es in der Hand, die Emulsionen in ihren verschiedenen Eigenschaften zu beeinflussen, z. B. dünn- oder dickflüssige Emulsionen, herzustellen. Anzuwenden ist z. B. Sojabohnenmehl, Rapskuchenmehl, Leinkuchenmehl, Erdnußkuchenmehl usw., jedes allein oder verschiedene Sorten zusammen.
  • Zweckmäßig wird das ölkuchenmehl mit der ganzen Menge Wasser, die zur Herstellung der Emulsionen benötigt wird, in der Wärme aufgeschlämmt und mit den erforderlichen geringen Mengen Alkalien versetzt. Dazu wird der Teer oder das Bitumen gegeben, wobei das Bitumen, wenn nötig, durch geeignete Öle flüssig gemacht ist. Man kann auch die Aufschlämmung des ölkuchenmehls zum Teer oder Bitumen laufen lassen.
  • Unter Teer sind Kohlenteere jeder Art zu verstehen, z. B. destillierte Teere oder präparierte Teere, aus Pech und schweren Steinkohlenteerölen in jedem Mischungsverhältnis, mit oder ohne Zusatz von Bitumen, hergestellt, wie solche zum Straßenbau Verwendung finden.
  • Unter Bitumen sind alle künstlichen und natürlichen Asphalte gemeint, z. B. Erdölbitumen, Trinidadasphalt usw.
  • Unter Alkalien sind außer Ätznatron und Ätzkali auch Ammoniak und die Carbonate, Borate, Silikate, Phosphate und Sulfide des Kaliums, Natriums und Ammoniums zu verstehen.
  • Bewährte Herstellungsverfahren obiger Emulsionen sind beispielsweise folgende: Beispiel I i o kg Sojabohnenmehl werden mit 488 kg Wasser aufgekocht und 2 kg Ätznatron hinzugegeben. Zu dieser Mischung gibt man 50o kg Bitumen in flüssigem Zustande. Die Masse :wird kräftig gerührt, bis eine Emulsion entstanden ist.
  • Beispiel II t o kg Rapskuchenmehl werden mit q.86 kg Wasser erhitzt und mit 4 kg calc. Soda versetzt. Diese heiße Brühe wird zu 50o kg Anthracenölteer 60/q.0 gegeben und die Mischung so lange gerührt, bis die entstehende Emulsion den gewünschten Verteilungsgrad aufweist.
  • Beispiel III io kg Leinkuchenmehl, die mit 470 kg Wasser unter Rühren auf 8o bis 9o" C erhitzt sind, werden mit 50o kg Straßenteer I von 9o bis ioo' C vereinigt und unter Rühren ,>o kg konz. Ammoniak der Mischung zugesetzt. Weiterbehandlung durch Rühren wie bei Beispiel II.
  • Beispiel IV 5 kg Leinkuchenmehl und i o kg Erdnußkuchenmehl werden mit 382k- Wasser aufgekocht und mit 3 kg Ätznatron versetzt. Dann werden unter kräftigem Rühren 60o kg Anthracenölteer 65/35 hinzugegeben und die Mischung, wie bei Beispiel II angegeben, weiterbehandelt.
  • Beispiel V 5 kg Leinkuchenmehl und i o kg Erdnußkuchenmehl werden mit 282 kg Wasser aufgekocht und mit 3 kg Ätznatron versetzt. Diese Aufschlämmung wird zu 70o kg erwärmten Straßenteer, der i o % asphaltisches Bitumen enthält, hinzulaufen gelassen.
  • terbehandlung erfolgt wie bei Beispiel II. Beispiel VI 5 kg Leinkuchenmehl und i 5 kg Erdnußmehl werden mit i 5o kg Wasser aufgekocht und mit 3o kg Natronlauge, enthaltend 5 kg Na-OH, versetzt. Unter Rühren läßt man 80o kg Teer langsam hinzufließen. Weiterbehandlung erfolgt wie bei Beispiel II.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Emulsionen aus wasserunlöslichen Stoffen bituminöser oder öliger Natur, wie Asphalt, Teer, Pech u. dgl., insbesondere für Straßenbauzwecke, unter Verwendung von Ölkuchen und Alkali oder alkalischen Salzen als Emulgatoren, dadurch gekennzeichnet, daß die Ölkuchen, vorzugsweise in gemahlenem Zustand, in der ganzen oder einem Teil der zur Bildung der Emulsion erforderlichen Wassermenge, g`-gebenenfalls unter Erhitzen, aufgequellt und danach mit der nötigen Menge Alkali sowie den zu dispergierenden wasserunlöslichen Stoffen zu einer Emulsion vermischt werden. z. Verfahren gemäß Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß nicht mehr als (),'o Ölkuchen und nicht mehr als d,5 oio Natriumhydroxyd oder die äquivalente Menge eines anderen Alkalis, alles berechnet auf die Menge der gesamten Mischung, angewendet werden.
DE1930557288D 1930-08-17 1930-08-17 Verfahren zur Herstellung von Emulsionen aus wasserunloeslichen Stoffen bituminoeseroder oeliger Natur, wie Asphalt, Teer, Pech o. dgl. Expired DE557288C (de)

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