DE557024C - Apparat zur fortlaufenden Zuechtung von Bakterien - Google Patents

Description

• Apparat zur fortlaufenden Züchtung von Bakterien Im allgemeinen stellen schon gewöhnliche Versuche einer Züchtung von Bakterien hohe Anforderungen an die Exaktheit und Sauberkeit der Durchführung; in ganz besonderem Maße gilt das aber für die sorgfältigen Versuche einer Umwandlung von Bakterien, falls die Ergebnisse als einwandfrei und beweisend angesehen werden sollen.
• Daß eine fJ`berirnpfung von Reagenzglas zu Reagenzglas oder von Kolben zu Kolben bisweilen auch bei peinlichster Arbeitsweise unkontrollierbaren Einflüssen unterworfen sein kann, bedarf wohl keiner weiteren Erörterung.
• Das Ideal wäre eine Züchtung in einem geschlossenen, absolut keimdichten System, bei dem eine Überimpfung bzw. eine Weiterimpfung mit der Öse und gleichzeitig der ständige Substratwechsel vollkommen wegfallen könnten; dadurch würde man geradezu automatisch eine Peinlichkeit der Arbeitsweise und eine Exaktheit der Versuchsdurchführung und der Versuchsergebnisse erzielen können, wie sie keines der bisher üblichen Verfahren bietet.
• Aus diesen Erwägungen heraus und von diesen Gesichtspunkten ausgehend, wurde der nachfolgend beschriebene Apparat konstruiert, der in jeder Beziehung eine Neuheit auf dem Gebiet der experimentellen Bakteriologie darstellt.
• Wie die Abbildung zeigt, wird das geschlossene System durch eine als Standgefäß ausgebildete Wanne und mehrere darauf aufgesetzte Ballone dargestellt.
• Sämtliche Gefäße haben einen Lufthahn I und einen Ablaßhahn III, die Ballone außerdem noch einen Durchlaßhahn II.
• Das Aufsatzstück V ist bei allen Ballonen gleich und entspricht in seinem. Umfang völlig dein des Stöpsels IV; es ist zu einer feinen Spitze ausgezogen, deren Weite man nach Belieben ändern kann. Für sämtliche Ballone und für die Warne wird ein solcher Stöpsel IV geliefert, damit der Apparat auch völlig zerlegt sterilisiert werden kann.
• Dem Luftzufuhrhahn kann vorsichtshalber noch ein Filter in Gestalt eines Bausches aus nichtentfetteter Watte vorgesetzt, in besonderen Fällen kann mit Hilfe von Gummischläuchen und T-Stücken auch eine Waschflasche vorgeschaltet werden.
• Ob die zum Versuch benötigten Nährböden gleich in den Apparat gefüllt und mit diesem zusammen sterilisiert werden, oder ob man die sterilen Nährböden erst in den sterilisierten Apparat einfüllt, muß von Fall zu Fall entschieden werden. Jedenfalls braucht der Apparat von dem Augenblick an, wo man die Bakterienkultur in den obersten Ballon eingebracht hat, nicht mehr geöffnet zu werden; einen Substratwechsel erreicht man einfach durch Öffnen des Durchlaßhahnes und Dttrchlaufenlassen entsprechend großer Mengen von Bakterienkultur. Zur fortlaufenden Kontrolle kann man aus den Ablaßhähnen, die vor und nach der Entnahme abgeglüht werden müssen, Material entnehmen.
• Will man den Versuch besonders lange ausdehnen, so kann man jeweils die bereits verbrauchten Ballone aus- und an deren Stelle frische Ballone einschalten.
• Als besondere Vorzüge des Apparates, abgesehen von den oben angeführten, seien noch genannt: i. Die Kugelform der Ballone, durch. die eine große Substratoberfläche und damit optimale Bedingungen für die. Befriedigung des Sauerstoffbedürfnisses der Bakterien gewährleistet wird..
• 2. Weiterhin ermöglicht die Kugelform auch ein Evakuieren der Ballone für Züchtung unter anaeroben Bedingungen; die Kugelform bringt es mit sich, daß ohne irgendwelche Gefahr des Zerspringens für die Ballone dieses Evakuieren vorgenommen werden kann. 3. Bei höherer Anordnung der Ablaßhähne III bzw. Anfügung weiterer Hähne werden die Ballone auch geeignet für Wasserstoffdurchströrnung usw.

Claims (2)

1. PATRNTANSPRÜCHC: i. Apparat zur fortlaufenden Züchtung von Bakterien in einem völlig geschlossenen System; dadurch gekennzeichnet, daß ein oberhalb der Nährflüssigkeitsoberfläche angebrachter Hahn die Rolle der sonst üblichen Luftfilter, wie sie beim Züchten von Bakterien in Reagenzgläsern usw. verwendet werden, vertritt.
2. 2. Apparat nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ein Durchlaßhahn, der die Verbindung zwischen je zwei Flüssigkeitsbehältern darstellt, den Übertritt der Flüssigkeit von einem Ballon in den anderen, aber unter Abschluß des äußeren Luftzutrittes, ermöglicht.