DE556735C - Verfahren zur Herstellung eines das Wachstum von Geschwuelsten hemmenden Stoffes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines das Wachstum von Geschwuelsten hemmenden Stoffes

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DE556735C
DE556735C DE1930556735D DE556735DD DE556735C DE 556735 C DE556735 C DE 556735C DE 1930556735 D DE1930556735 D DE 1930556735D DE 556735D D DE556735D D DE 556735DD DE 556735 C DE556735 C DE 556735C
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K35/00Medicinal preparations containing materials or reaction products thereof with undetermined constitution
    • A61K35/12Materials from mammals; Compositions comprising non-specified tissues or cells; Compositions comprising non-embryonic stem cells; Genetically modified cells
    • A61K35/22Urine; Urinary tract, e.g. kidney or bladder; Intraglomerular mesangial cells; Renal mesenchymal cells; Adrenal gland

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines das Wachstum von Geschwülsten hemmenden Stoffes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen Stoffes, welcher die Eigenschaft aufweist, das Gewebewachstum zu stabilisieren, und welcher vermöge dieser Eigenschaft imstande ist, Karzinome, Sarkome und andere bösartige Geschwülste zu beeinflussen bzw. zu zerstören.
  • Die Erfindung bezweckt die Herstellung eines solchen Stoffes, welcher, in wissenschaftlicher Weise angewendet, keine unerwünschten Wirkungen auf das normale Körpergewebe ausübt oder irgendwelche konstruktionellen Störungen verursacht oder irgendeine unerwünschte Reaktion an der Stelle der Einspritzung oder Anwendung.
  • Das neue Verfahren bezweckt die Herstellung eines aktiven Prinzips, vielleicht eines Hormons, welches vermutlich im gesunden menschlichen Körper normalerweise als Stabilisator für das Gewebewachstum vorhanden ist. Die Versuche haben gezeigt, daß eine brauchbare Ouelle für das aktive Prinzip im tierischen Körper die Rinde der Nebenniere darstellt, und es ist gelungen, nach dem neuen Verfahren aus dem Rindenteil dieser Drüse einschließlich der umhüllenden Haut einen wirksamen Extralot herzustellen, welcher die obenerwähnten Eigenschaften aufweist. Erfindungsgemäß wird der völlig vom Mark isolierte Rindenteil von Nebennierendrüsen mit Wasser bei 6o bis 85° C ausgezogen, worauf der Auszug nach dem Erkalten von Ballaststoffen durch Fällung mittels Äthylalkohols und Filtrieren befreit und sodann das Fällungsmittel in an sich bekannter Weise entfernt wird.
  • Bei einem typischen Extraktionsverfahren gemäß der Erfindung, welches zu deren Erläuterung im nachstehenden mitgeteilt wird, werden etwa r 5oo Nebennierendrüsen vom Schaf verwendet, wobei es wünschenswert ist, daß die Gesamtmenge innerhalb von vier Tagen seit Tötung der Tiere aufgearbeitet wird. Zur Vermeidung dieser Notwendigkeit können jedoch Konservierungsverfahren benutzt werden. Drüsen von anderen Tieren, beispielsweise vom Schwein, können benutzt werden. Es werden jedoch die Drüsen vom Schaf bevorzugt wegen ihrer allgemeinen Verwendbarkeit, ihrer leichteren Präparation und ihrer Überlegenheit bezüglich der erzielten Ergebnisse. Bis zu ihrer Verwendung werden die Drüsen in einem kühlen belüfteten Behälter aufbewahrt, dessen Temperatur zwischen 5 bis i5° C gehalten werden soll. Jede Drüse wird vorzugsweise von dem gesamten Fett oder anhängenden Gewebe befreit, so daß lediglich die Drüse selbst und ihre Umhüllungsmembran übrigbleibt. Letztere werden dann in eine normale Salzlösung eingebracht, wie sie in der Medizin üblich ist, und zwar bei einer Temperatur von etwa i5° C für eine Zeitdauer von 3 bis q. Minuten, um die folgende Behandlung zu erleichtern.
  • Die Drüsen werden zunächst von Pol zu Pol zerschnitten, wobei die Hülle auf der kürzeren Seite unverletzt zurückbleibt. Da nur die Rindensubstanz und die Hülle bei dem neuen Verfahren verwendet werden, wird der Markteil sodann sorgfältig weggeschnitten unter Zuhilfenahme eines stark vergrößernden Glases. Da der Markteil der Drüse ausgeschlossen werden muß, wird mit dem Markteil zusammen noch ein Teil, etwa das innere Drittel, der Rinde mitentfernt, so daß nur annähernd die äußeren zwei Drittel der Rinde zusammen mit der Hülle verbleiben. Die so präparierten Drüsenteile werden vorzugsweise in ein Gefäß gefüllt und bei einer Temperatur von etwa io° C gehalten. Die Arbeit soll rasch vor sich gehen, um eine Fäulnis zu vermeiden. Das Material sollte wahrscheinlich nicht über 12 Stunden in diesem Stadium aufbewahrt werden.
  • nachdem die gesamte Menge des Drüsenmaterials auf diese Weise präpariert worden ist, wird ihr Volumen festgestellt und das Material fein mazeriert. Sodann wird reines Wasser, beispielsweise dreifach destilliertes Wasser, zugesetzt, und zwar in einem Mengenverhältnis von 21/, Volumenteilen Wasser auf i Volumen des Drüsenmaterials vor der Mazeration. Die Mischung wird etwa io Minuten stehengelassen, so daß eine völlige Durchtränkung des inazerierten Materials mit Wasser stattfindet. Die Mischung wird sodann in einen geeigneten Behälter, beispielsweise eine Glasflasche, umgefüllt und der Erwärmung, vorzugsweise in einem Wasserbade, unterworfen.
  • In dem Wasserbad wird die Temperatur der Mischung auf etwa 6o° C erhöht, und von dieser Temperatur an wird sie allmählich während einer Zeitspanne von etwa 17, Stunden auf ungefähr 7o° C gesteigert. Die Behandlung wird bei der letzteren Temperatur für etwa 16 bis 2o Stunden fortgesetzt, worauf die Temperatur der Mischung auf etwa 85° C erhöht und bei dieser während etwa i1/2 Stunden gehalten wird. Es wurde gefunden, daß diese allmähliche Temperaturerhöhung in der beschriebenen Weise einen %virksameren stärkeren Extrakt liefert, als es bei plötzlicher Erwärmung auf eine einzige Temperatur der Fall ist.
  • Die Temperatur der Mischung wird sodann auf 65° C erniedrigt und bei dieser Temperatur während einer Zeitspanne von 2o bis 2.1. Stunden gehalten. Zu irgendeinem Zeitpunkt während dieser 65°-C-Periode oder selbst während der vorhergehenden Periode, nachdem die Lösung auf 85° C erwärmt worden ist, vorzugsweise zu Beginn der 65°-Periode, fügt man etwa io Tropfen einer verdünnten (io°/oigen) Salzsäure auf je iooo ccm der Mischung zu. Durch die Zugabe der Säure zu Beginn der 65°-Periode wird eine gründliche Vermischung gewährleistet. Der Zusatz der Säure bezweckt die Erleichterung der Filtration, und es sollte nur so viel Säure verwendet werden, daß eine sehr schwachsaure Reaktion bei der Prüfung mit Lackmus entsteht. Die angegebene Menge wird gewöhnlich dieses Ergebnis herbeiführen. Es können natürlich auch andere Säuren, beispielsweise verdünnte Essigsäure, benutzt werden.
  • Die Mischung wird nun aus dem Wasserbad entfernt und nach Abkühlenlassen auf eine Temperatur von etwa 55° C durch dreifache Gaze durchgeseiht und der Rückstand so lange gepreßt, bis praktisch die gesamte Flüssigkeit gewonnen ist. Der feste Rückstand wird weggeworfen und die gewonnene Flüssigkeit direkt nach dem Durchseihen durch Filtrierpapier in eine bekannte konservierende Menge von Äthylalkohol gegossen. Das Volumen des Alkoholgehaltes der Filtratalkoholmischung wird dann durch Zufügung von Alkohol auf eine hinreichende Menge erhöht, damit eine Fällung der kolloidalen, suspendierten und/oder gelösten Stoffe erfolgt, d. h. auf das 21/2fache oder mehr des Filtratvolumens.
  • Die Mischung wird dann während etwa 24. Stunden stehengelassen,wobei eine Temperatur von etwa i5,5° C aufrechterhalten wird, um das Zusamenballen und Absetzen zu ermöglichen. Nun wird die Flüssigkeit dekantiert oder abgehebert und vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier filtriert, worauf die Temperatur auf etwa i2,8° C erniedrigt wird, bei welcher Temperatur das Filtrat während etwa 36 Stunden stehenbleibt, um ein weiteres Flocken und Absetzen zu ermöglichen. Die Lösung wird nochmals dekaniert und vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier filtriert und während weiterer 12 Stunden bei der gleichen Temperatur stehengelassen.
  • Nach nochmaligem Filtrieren, vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier, wird der Gesamtalkohol abdestilliert, so daß eine alkoholfreie, wässerige Lösung zurückbleibt. Letztere wird dann nochmals abgekühlt, vorzugsweise auf i5,5° C, während i2 Stunden stehengelassen und nochmals dekantiert und filtriert, vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier. Das sich ergebende Filtrat wird dann in sterile Flaschen durch ein Porzellan- oder keramisches Filter abgefüllt, so daß irgendwelche noch vorhandene unerwünschte Fremdensubstanz einschließlich Bakterien, Keime, Sporen oder anderer Körper, welche durch die vorhergehende Filtration nicht entfernt worden sind, zurückbleiben. Selbstverständlich muß die äußerste Sorgfalt gewahrt werden, um eine Verschmutzung zu vermeiden. Nach dem Kühlen und Filtrieren in Alkohol, wie es oben beschrieben ist, können die folgenden Verfahrensschritte bei einer Temperatur von etwa t5,5° C bis zu Ende durchgeführt werden. Sehr gute Ergebnisse werden erzielt, wenn dies ohne Schwankungen von mehr als 3° C oberhalb oder unterhalb jener Temperatur geschieht. Versuche lassen jedoch vermuten, daß der wirksamste Extrakt bei den obengenannten Verfahrensstufen und Temperaturen gewonnen wird.
  • Um den Extrakt bei gewöhnlichen Temperaturen zu konservieren, wird eine geeignete Menge eines Konservierungsmittels, beispielsweise mindestens o,t°/o und nicht mehr als 0,2 % von Trikresol, -vorzugsweise zugefügt. Andere Konservierungsmittel, wie z. B. Thymol, können benutzt werden, sie sollten jedoch nicht auf das aktive Prinzip des Extraktes zerstörend einwirken oder das Gewebe in der Injektionsstelle reizen oder schädien. Die Mischung wird dann während 36 Stunden ruhig stehengelassen, nach welcher Zeit eine sorgfältige Prüfung auf Trübung stattfindet. Wenn irgendwelche Triibung sichtbar ist, muß die Lösung nochmal, vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier, und erneut durch ein Porzellan- oder äquivalentes Filter hindurchfiltriert werden. Wenn schließlich eine Lösung mit Sicherheit erhalten ist, welche vollkommen klar am Ende der 36 Stunden bleibt, werden Probekulturen angefertigt und während 24 Stunden bebrütet, und wenn keinerlei Wachstum am Ende jener Zeit festgestellt ist, wird die Lösung in geeignete sterile Behälter abgefüllt. Das so hergestellte Material erwies sich als völlig stabil.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH Verfahren zur Herstellung eines das Wachstum von Geschwülsten hemmenden Stoffes aus dem von Mark völlig isolierten Rindenteil von Nebennierendrüsen, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Rindenteil mit Wasser bei 6o° bis 85° C ausgezogen wird, worauf der Auszug nach dem Erkalten von Ballaststoffen durch Fällung mittels Äthylalkohols und Filtrieren befreit und sodann das Fällungsmittel in an sich bekanter Weise entfernt wird.
DE1930556735D 1930-03-12 1930-08-09 Verfahren zur Herstellung eines das Wachstum von Geschwuelsten hemmenden Stoffes Expired DE556735C (de)

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DE (1) DE556735C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE940133C (de) * 1949-10-18 1956-03-08 Heinrich Schmidt Verfahren zur Gewinnung hochwirksamer Organextrakte

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE940133C (de) * 1949-10-18 1956-03-08 Heinrich Schmidt Verfahren zur Gewinnung hochwirksamer Organextrakte

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