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Verfahren zur Herstellung eines das Wachstum von Geschwülsten hemmenden
Stoffes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines therapeutischen
Stoffes, welcher die Eigenschaft aufweist, das Gewebewachstum zu stabilisieren,
und welcher vermöge dieser Eigenschaft imstande ist, Karzinome, Sarkome und andere
bösartige Geschwülste zu beeinflussen bzw. zu zerstören.
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Die Erfindung bezweckt die Herstellung eines solchen Stoffes, welcher,
in wissenschaftlicher Weise angewendet, keine unerwünschten Wirkungen auf das normale
Körpergewebe ausübt oder irgendwelche konstruktionellen Störungen verursacht oder
irgendeine unerwünschte Reaktion an der Stelle der Einspritzung oder Anwendung.
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Das neue Verfahren bezweckt die Herstellung eines aktiven Prinzips,
vielleicht eines Hormons, welches vermutlich im gesunden menschlichen Körper normalerweise
als Stabilisator für das Gewebewachstum vorhanden ist. Die Versuche haben gezeigt,
daß eine brauchbare Ouelle für das aktive Prinzip im tierischen Körper die Rinde
der Nebenniere darstellt, und es ist gelungen, nach dem neuen Verfahren aus dem
Rindenteil dieser Drüse einschließlich der umhüllenden Haut einen wirksamen Extralot
herzustellen, welcher die obenerwähnten Eigenschaften aufweist. Erfindungsgemäß
wird der völlig vom Mark isolierte Rindenteil von Nebennierendrüsen mit Wasser bei
6o bis 85° C ausgezogen, worauf der Auszug nach dem Erkalten von Ballaststoffen
durch Fällung mittels Äthylalkohols und Filtrieren befreit und sodann das Fällungsmittel
in an sich bekannter Weise entfernt wird.
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Bei einem typischen Extraktionsverfahren gemäß der Erfindung, welches
zu deren Erläuterung im nachstehenden mitgeteilt wird, werden etwa r 5oo Nebennierendrüsen
vom Schaf verwendet, wobei es wünschenswert ist, daß die Gesamtmenge innerhalb von
vier Tagen seit Tötung der Tiere aufgearbeitet wird. Zur Vermeidung dieser Notwendigkeit
können jedoch Konservierungsverfahren benutzt werden. Drüsen von anderen Tieren,
beispielsweise vom Schwein, können benutzt werden. Es werden jedoch die Drüsen vom
Schaf bevorzugt wegen ihrer allgemeinen Verwendbarkeit, ihrer leichteren Präparation
und ihrer Überlegenheit bezüglich der erzielten Ergebnisse. Bis zu ihrer Verwendung
werden die Drüsen in einem kühlen belüfteten Behälter aufbewahrt, dessen Temperatur
zwischen 5 bis i5° C gehalten werden soll. Jede Drüse wird vorzugsweise von dem
gesamten Fett oder anhängenden Gewebe befreit, so
daß lediglich
die Drüse selbst und ihre Umhüllungsmembran übrigbleibt. Letztere werden dann in
eine normale Salzlösung eingebracht, wie sie in der Medizin üblich ist, und zwar
bei einer Temperatur von etwa i5° C für eine Zeitdauer von 3 bis q. Minuten, um
die folgende Behandlung zu erleichtern.
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Die Drüsen werden zunächst von Pol zu Pol zerschnitten, wobei die
Hülle auf der kürzeren Seite unverletzt zurückbleibt. Da nur die Rindensubstanz
und die Hülle bei dem neuen Verfahren verwendet werden, wird der Markteil sodann
sorgfältig weggeschnitten unter Zuhilfenahme eines stark vergrößernden Glases. Da
der Markteil der Drüse ausgeschlossen werden muß, wird mit dem Markteil zusammen
noch ein Teil, etwa das innere Drittel, der Rinde mitentfernt, so daß nur annähernd
die äußeren zwei Drittel der Rinde zusammen mit der Hülle verbleiben. Die so präparierten
Drüsenteile werden vorzugsweise in ein Gefäß gefüllt und bei einer Temperatur von
etwa io° C gehalten. Die Arbeit soll rasch vor sich gehen, um eine Fäulnis zu vermeiden.
Das Material sollte wahrscheinlich nicht über 12 Stunden in diesem Stadium aufbewahrt
werden.
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nachdem die gesamte Menge des Drüsenmaterials auf diese Weise präpariert
worden ist, wird ihr Volumen festgestellt und das Material fein mazeriert. Sodann
wird reines Wasser, beispielsweise dreifach destilliertes Wasser, zugesetzt, und
zwar in einem Mengenverhältnis von 21/, Volumenteilen Wasser auf i Volumen des Drüsenmaterials
vor der Mazeration. Die Mischung wird etwa io Minuten stehengelassen, so daß eine
völlige Durchtränkung des inazerierten Materials mit Wasser stattfindet. Die Mischung
wird sodann in einen geeigneten Behälter, beispielsweise eine Glasflasche, umgefüllt
und der Erwärmung, vorzugsweise in einem Wasserbade, unterworfen.
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In dem Wasserbad wird die Temperatur der Mischung auf etwa 6o° C erhöht,
und von dieser Temperatur an wird sie allmählich während einer Zeitspanne von etwa
17, Stunden auf ungefähr 7o° C gesteigert. Die Behandlung wird bei der letzteren
Temperatur für etwa 16 bis 2o Stunden fortgesetzt, worauf die Temperatur der Mischung
auf etwa 85° C erhöht und bei dieser während etwa i1/2 Stunden gehalten wird. Es
wurde gefunden, daß diese allmähliche Temperaturerhöhung in der beschriebenen Weise
einen %virksameren stärkeren Extrakt liefert, als es bei plötzlicher Erwärmung auf
eine einzige Temperatur der Fall ist.
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Die Temperatur der Mischung wird sodann auf 65° C erniedrigt und bei
dieser Temperatur während einer Zeitspanne von 2o bis 2.1. Stunden gehalten. Zu
irgendeinem Zeitpunkt während dieser 65°-C-Periode oder selbst während der vorhergehenden
Periode, nachdem die Lösung auf 85° C erwärmt worden ist, vorzugsweise zu Beginn
der 65°-Periode, fügt man etwa io Tropfen einer verdünnten (io°/oigen) Salzsäure
auf je iooo ccm der Mischung zu. Durch die Zugabe der Säure zu Beginn der 65°-Periode
wird eine gründliche Vermischung gewährleistet. Der Zusatz der Säure bezweckt die
Erleichterung der Filtration, und es sollte nur so viel Säure verwendet werden,
daß eine sehr schwachsaure Reaktion bei der Prüfung mit Lackmus entsteht. Die angegebene
Menge wird gewöhnlich dieses Ergebnis herbeiführen. Es können natürlich auch andere
Säuren, beispielsweise verdünnte Essigsäure, benutzt werden.
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Die Mischung wird nun aus dem Wasserbad entfernt und nach Abkühlenlassen
auf eine Temperatur von etwa 55° C durch dreifache Gaze durchgeseiht und der Rückstand
so lange gepreßt, bis praktisch die gesamte Flüssigkeit gewonnen ist. Der feste
Rückstand wird weggeworfen und die gewonnene Flüssigkeit direkt nach dem Durchseihen
durch Filtrierpapier in eine bekannte konservierende Menge von Äthylalkohol gegossen.
Das Volumen des Alkoholgehaltes der Filtratalkoholmischung wird dann durch Zufügung
von Alkohol auf eine hinreichende Menge erhöht, damit eine Fällung der kolloidalen,
suspendierten und/oder gelösten Stoffe erfolgt, d. h. auf das 21/2fache oder mehr
des Filtratvolumens.
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Die Mischung wird dann während etwa 24. Stunden stehengelassen,wobei
eine Temperatur von etwa i5,5° C aufrechterhalten wird, um das Zusamenballen und
Absetzen zu ermöglichen. Nun wird die Flüssigkeit dekantiert oder abgehebert und
vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier filtriert, worauf die Temperatur
auf etwa i2,8° C erniedrigt wird, bei welcher Temperatur das Filtrat während etwa
36 Stunden stehenbleibt, um ein weiteres Flocken und Absetzen zu ermöglichen. Die
Lösung wird nochmals dekaniert und vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier
filtriert und während weiterer 12 Stunden bei der gleichen Temperatur stehengelassen.
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Nach nochmaligem Filtrieren, vorzugsweise durch feines weißes Filtrierpapier,
wird der Gesamtalkohol abdestilliert, so daß eine alkoholfreie, wässerige Lösung
zurückbleibt. Letztere wird dann nochmals abgekühlt, vorzugsweise auf i5,5° C, während
i2 Stunden stehengelassen und nochmals dekantiert und filtriert, vorzugsweise durch
feines weißes Filtrierpapier. Das sich ergebende Filtrat
wird dann
in sterile Flaschen durch ein Porzellan- oder keramisches Filter abgefüllt, so daß
irgendwelche noch vorhandene unerwünschte Fremdensubstanz einschließlich Bakterien,
Keime, Sporen oder anderer Körper, welche durch die vorhergehende Filtration nicht
entfernt worden sind, zurückbleiben. Selbstverständlich muß die äußerste Sorgfalt
gewahrt werden, um eine Verschmutzung zu vermeiden. Nach dem Kühlen und Filtrieren
in Alkohol, wie es oben beschrieben ist, können die folgenden Verfahrensschritte
bei einer Temperatur von etwa t5,5° C bis zu Ende durchgeführt werden. Sehr gute
Ergebnisse werden erzielt, wenn dies ohne Schwankungen von mehr als 3° C oberhalb
oder unterhalb jener Temperatur geschieht. Versuche lassen jedoch vermuten, daß
der wirksamste Extrakt bei den obengenannten Verfahrensstufen und Temperaturen gewonnen
wird.
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Um den Extrakt bei gewöhnlichen Temperaturen zu konservieren, wird
eine geeignete Menge eines Konservierungsmittels, beispielsweise mindestens o,t°/o
und nicht mehr als 0,2 % von Trikresol, -vorzugsweise zugefügt. Andere
Konservierungsmittel, wie z. B. Thymol, können benutzt werden, sie sollten jedoch
nicht auf das aktive Prinzip des Extraktes zerstörend einwirken oder das Gewebe
in der Injektionsstelle reizen oder schädien. Die Mischung wird dann während 36
Stunden ruhig stehengelassen, nach welcher Zeit eine sorgfältige Prüfung auf Trübung
stattfindet. Wenn irgendwelche Triibung sichtbar ist, muß die Lösung nochmal, vorzugsweise
durch feines weißes Filtrierpapier, und erneut durch ein Porzellan- oder äquivalentes
Filter hindurchfiltriert werden. Wenn schließlich eine Lösung mit Sicherheit erhalten
ist, welche vollkommen klar am Ende der 36 Stunden bleibt, werden Probekulturen
angefertigt und während 24 Stunden bebrütet, und wenn keinerlei Wachstum am Ende
jener Zeit festgestellt ist, wird die Lösung in geeignete sterile Behälter abgefüllt.
Das so hergestellte Material erwies sich als völlig stabil.