DE3837669A1 - Die verwendung koerpereigener fibroblasten und epidermiszellen als wirkstoff-traeger fuer die intrakorporale behandlung und als wirkstoffvermittler fuer die lokalbehandlung - Google Patents

Die verwendung koerpereigener fibroblasten und epidermiszellen als wirkstoff-traeger fuer die intrakorporale behandlung und als wirkstoffvermittler fuer die lokalbehandlung

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Description

1. Das Patentgesuch fällt unter den Bereich der körper­ eigenen Zelltherapie (Zellbiologie).
2. Zum Stand der Technik wird auf die üblichen Verfahren zur Gewinnung der körpereigenen Epidermiszellen und Fibrolasten hingewiesen.
3. a) Die Aufgabe der Erfindung liegt im folgenden begründet: Die Behandlung mit verschiedenen Substanzen, seien es Medikamente oder Extrakte wie beispielsweise Frischzellen­ extrakte etc., ist nur unter besonderen Vorsichtsmaß­ nahmen möglich. Dies liegt insbesondere auch in der Virus-Kontamination solcher Extrakte bzw. körperfremd­ gewonnener Suspensionen etc.
Mit der "Zellfütterung" mittels verschiedener Substanzen, die dem Körper angeboten werden, wird erreicht, daß nur jene Dosis aufgenommen wird, die von Körperzellen auch "vertragen" werden, so daß das Problem der Überdosierung entfallen kann.
Das gleiche gilt auch für den Schutz vor Virus-Kontami­ nation. Eine Körperzelle, die in vitro, also in der Kulturflasche mit Virus-kontaminiertem Material be­ stückt wird, stirbt ab. Sie kann somit nicht mehr zur jeweiligen Therapie hergenommen werden. Der Schutz des zu therapierenden Organismus ist daher gewähr­ leistet.
3. b) Die Aufbringung verschiedener Wirkstoffe in Kosmetika auf die Haut, ist nur für die Hornschicht von Be­ deutung. Aufgrund der besonderen Hautstruktur, die durch eine schützende Basalmembran versehen ist, ge­ langen üblicherweise lokal applizierte Präparationen nicht bzw. nur unter ganz besonderer Lösungsvermitt­ lung in die noch lebenden Zellen der Haut bzw. in das darunterliegende Gewebe.
Dies führt entweder zur Wirkungslosigkeit oder aber zur hohen Nebenwirkungsrate, soweit unkontrollierte An­ wendung besteht.
Mit der Zellfütterung wird einerseits die Dosis so ge­ halten, daß sie so niedrig liegen kann, daß keine Neben­ wirkungen provoziert werden können (es soll ja nur mit noch lebenden Zellen behandelt werden, die noch lebend in die Präparation eingehen, durch Überdosis abgetötetes Zellmaterial kann nicht verwendet werden).
Aber auch die Wirkung ist insbesondere deswegen hoch­ gradig und kann auch zur Penetration der Basalmembran führen, da ja körpereigene Zellstrukturen (somit körper­ eigenes und gewebeartseigenes Eiweiß) mit Wirkstoff ge­ koppelt, der Haut aufgetragen werden.
3. c) Ähnlich wie bei der Eigenblutinjektion sollen lebende Zellen, die dem Organismus vorher entnommen wurden, und extrakorporal vermehrt wurden, wieder reimplantiert werden. Da es sich um Fibroblasten handelt, wird durch diese Be­ handlungsform nicht nur Collagen in die Haut gebracht, sondern auch die Zelle, die Collagen produzieren kann.
4. Der Gegenstand der Erfindung, körpereigene Zellen außer­ halb des Körpers zu züchten, und die körpereigenen Zellen wiederaufbereitet, gefüttert, oder verändert, noch lebend in den Organismus zurückzuführen, oder dem Organismus aufzubringen gegebenenfalls nach vorheriger Destruktion ist dahingehend gewerblich anwendbar, als das Substrat in Cremes, Lotionen, Emulsionen etc. (also Externa) oder in Ampullen verschlossen oder direkt aus dem Kulturmedium aufgearbeitet, der Haut aufgetragen werden kann bzw. in den Körper eingebracht werden kann.
5. Die vorteilhafte Wirkung der Erfindung liegt unter Be­ zugnahme auf den bisherigen Stand der Technik.
5. a) 1. in der sicheren und somit nebenwirkungsfreien An­ wendung bestimmter Substanzen und Therapeutika, die extrakorporal in die Zelle eingebracht, nur so geringgradig dosiert werden, als sie von der sehr empfindlichen Einzelzelle in vitro auch tole­ riert werden. So kann auch individuell unterschied­ lichen Tolerabilitäten je nach Empfängerorganis­ mus Rechnung getragen werden.
Die bisherigen Anwendungsformen sind immer nur dosisabhängig und können berechnet werden aus Er­ fahrungswerten. Mit der vorherigen extrakorporalen Therapie kann jedoch insbesondere bei sehr neben­ wirkunsreichen Substanzen die individuelle Dosis gefahrlos appliziert werden.
5. a) 2. Die bisherige Frischzellentherapie hat neben der Schockgefahr auch die Virus-Kontamination als Neben­ wirkung zu fürchten. Mit der extrakorporalen Thera­ pie der körpereigenen Zellen wird automatisch die Virus-Kontamination des zu therapierenden Organis­ mus verhindert. Schließlich benutzt man ja gerade beispielsweise, um die Virus-Kontamination sicher ausschließlich zu können, die Zellkultur als Prüfme­ thode. Virus-kontaminiertes Material ist auch in großer Verdünnung in der Lage, Zellkulturen abzu­ töten.
Wird nun Virus-kontaminiertes Material der Zellkul­ tur gefüttert, mit der dann behandelt werden soll, so wird das Zellmaterial vernichtet. Eine Behand­ lung mit diesem Material ist dann nicht mehr mög­ lich. Somit ist ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor mittels dieses Verfahrens eingebaut.
5. a) 2. Für die Lokalbehandlung ist die Zellpermeabilität im Hautorgan von großer Bedeutung. Die lebende Zelle ist durch ihre Zellmembran vor bestimmten äußerlich auftrag­ baren Substanzen geschützt. Dieser Schutz betrifft insbesondere die Basalmembran. So können bestimmte Vitamine, Mineralien etc. der Haut nicht tatsäch­ lich zugeführt werden, sondern sie sind ausschließ­ lich nach den bisherigen Verfahren in der Lage, die Hornschicht der Haut, welche aus abgestorbenem Zell­ material besteht, aufzulockern bzw. aufzuweichen. Die durch die körpereigenen Zellen vermittelte Wirkstoffzugabe erreicht jedoch im Gegensatz zu den bisherigen Verfahren, daß durch die ideale, da körpereigene Eiweißstruktur, eine bessere Penetra­ tion erreicht wird, als dies bisher möglich ist. Hierdurch können zumindest die Hornschichten besser durchdrungen werden, und die Zusatzstoffe in die noch lebenden Zellen der Haut gebracht werden. Durch geeignete Kombination von Epidermiszellen- und Fibroblasten-Kombination kann aber auch die Basalmembran erreicht werden, so daß körpereigenes Collagen zumindest bis nahe an die Basalzellen bzw. an die Basalmembran gebracht werden kann. Das bisher in der Werbung so propagierte Collagen, welches "der Haut zugeführt wird", hat nicht etwa die Fähigkeit, als Collagen direkt in die Haut zu kommen. Dieser "Werbetrick" erweckt nur den An­ schein für den Käufer. Vielmehr vermag in Cremes eingebrachtes Collagen ausschließlich durch seine besondere Feuchtigkeitsbindung, mehr Feuchtigkeit der Hornschicht der Haut zuzuführen, so daß eine bessere Geschmeidigkeit der Haut erzielt wird. Im Gegensatz hierzu wird mit dem beschriebenen Ver­ fahren jedoch eine echte Zufuhr von Collagen, welches aus den körpereigenen Fibroblasten stammt, wie oben beschrieben durchgeführt.
5. b) 2. Die bisherige Collagen-Implantation ist ein Ver­ fahren, mittels welchem körperfremdes Collagen, welches aus Rindercollagen produziert wird, und so weitgehend denaturiert ist, daß es nur minimale Allergien provozieren kann, intraepidermal einge­ bracht wird, also in die Haut direkt. Durch die Implantation oberhalb der Basalmembran kommt es zu einer geringeren Abbaurate, als ob in das sub­ cutane Fettgewebe oder unterhalb der Basalmembran implantiert wird. Nach 1-2 Jahren baut sich dieses Collagen ab. Wird dieses Collagen unterhalb der Basalmembran injiziert, so kommt es zu weitaus rascherem Abbau. Es können daher nur kleine Haut­ fältchen mittels dieser Methode korrigiert werden. Gleichwohl kommt es aber immer wieder gelegentlich zu Allergien, nachdem es sich ja um körperfremdes Material handelt. Eine Allergietestung ist daher auf jeden Fall prinzipiell erforderlich, und ein 6wöchiges Intervall bis zum Abschluß des Allergie­ tests ist vorgegeben. Auch kann mit der bis­ herigen Methode nur begrenzt Collagen zugeführt werden, nachdem es sich ja immerhin um körperfremdes Material handelt.
Mit der beschriebenen Erfindung ist es statt dessen aber möglich, nicht nur Collagen direkt in die Haut einzubringen, sondern auch collagenproduzierende Zellen dorthin zu bringen, wo sie Collagen produ­ zieren sollen. Es wird also nicht immer wieder ab­ gebaut werden, sondern collagenproduzierende körper­ eigene Zellen werden dorthin gebracht, wo Collagen produziert werden soll. Für größere Faltenbildung und Narben aber auch für sonstige Defekte eignet sich dieses Verfahren besonders gut, da die anzu­ wendende Menge nicht limitiert werden braucht, nach­ dem es sich schließlich um körpereigene Zellen han­ delt, die ihrerseits ja Collagen produzieren.
6. Die körpereigenen Zellen werden unter sterilen Be­ dingungen vom jeweiligen Säugetierorganismus (Mensch oder Tier) entnommen und in vitro (also in der Zell­ kultur) explantiert. Die Explantation von Gewebe ist hinreichend bekannt. Sie soll daher nur kurz be­ schrieben werden:
Es wird das Gewebe in möglichst kleinste Partikel ebenfalls unter sterilen Bedingungen zerteilt und in einer Suspension in das Zellkulturgefäß gegeben. In der Folge wachsen dann Einzelzellen aus diesem Gewebematerial aus, die dann durch Subkultivierungen und Separierungen in Fibroblastenkulturen bzw. in Epidermiskulturen überführt werden können.
Mittels geeigneten Methoden ist es möglich, eine große Anzahl solcher Einzelzellen zu produzieren. In einem zweiten Verfahren wird jetzt das jeweilige Substrat den Zellen in einer Konzentration zuge­ führt, die gerade so hoch ist, daß die Zellen nicht durch den zytotoxischen Effekt der zu hohen Konzen­ tration absterben.
In einem weiteren Schritt werden die Zellen jetzt von Zellkulturflüssigkeit getrennt, gereinigt und in eine isotonische Kochsalzlösung gegeben. Diese Lösung kann aber auch beispielsweise durch Serum (autolog) ersetzt werden.
Bei der Vorbereitung für Zellmaterial zum Aufbringen auf die Haut, also zum Einwirken in Emulsionen, Lotionen, Cremes etc. (Externa) kann die Zugabe von isotonischer Kochsalzlösung entfallen. Viel­ mehr kann durch beispielsweise hypotene Lösung das "Zerplatzen" der Einzelzellen provoziert werden, damit eine möglichst gute und gleichmäßige Vertei­ lung innerhalb dieser Lösung vorgenommen werden kann. Wahlweise kann, um nur ein Verfahren zu nennen, aber auch das Zellmaterial direkt in die Externa eingebracht werden, nachdem durch das Einbringen der lebenden Zellen in das Externum, welches mit Konservierungsmittel versetzt ist, zum Absterben kommen, gleich der Wirkungsweise wie in der hypo­ tonen Kochsalzlösung. Eine entsprechende Verteilung ist zu gewährleisten.
1. Anmerkung:
Eine Überschneidung mit der Bestimmung zur medi­ zinischen Klausel der gesundheitsfördernden Ver­ wertbarkeit für die Bevölkerung ergibt sich des­ wegen nicht, da die Behandlung mit den verschie­ denen Substraten, direkt in den Organismus einge­ bracht, oder direkt dem Organismus bzw. der Haut aufgetragen, ja ohnehin zur Verfügung steht, und so­ mit für jeden Menschen anwendbar ist.
Ein Schutz durch das Patentgesetz wird ausschließ­ lich für die gewerbliche Verwendung der Kombination Wirkstoff und körpereigene Zellen, in den jeweiligen Organismus eingebracht, oder die Kombination auf die Haut aufgetragen, beantragt, so daß irgendeine Vorenthaltung durch den Schutz durch das Patentge­ setz nicht erwirkt würde.
Es steht naturgemäß jedem Menschen frei, beispiels­ weise Wirkstoffe sich in den Organismus eingeben zu lassen, Wirkstoffe einzunehmen oder Wirkstoffe auf die Haut aufzutragen. Ebenso ist ja auch nach wie vor die Möglichkeit der Frischzellentherapie gegeben, nachdem Wirkstoffe direkt injiziert werden. Bei dem beantragten Schutz durch das Patentgesetz handelt es sich also ausschließlich um die Kombi­ nation im Sinne der extrakorporal tolerierbaren Wirkstoffmenge bzw. um ein geschütztes Verfahren, mit dem Konzentrationen ermittelt werden, die vom Organismus toleriert werden, die eine bessere Pene­ tration erwirken bzw. die selbst weiterhin als Lebendbestandteile produktiv tätig sind.
2. Anmerkung:
Bei der Entnahme und Therapie muß es sich jeweils um den gleichen Organismus bzw. das gleiche Indi­ vidium bzw. das gleiche Säugetier (Mensch, Tier) handeln. Es ist nicht möglich, Zellmaterial eines anderen Organismus zu verwenden, da einerseits keine Wirkung erreicht würde, und andererseits Aller­ gien provoziert würden.
3. Anmerkung:
Hiermit versichere ich, daß weitere Personen meines Wissens an der Erfindung nicht beteiligt sind.

Claims (1)

  1. Das Wesentliche des Patentinhaltes bzw. des Patent­ anspruches ist gekennzeichnet dadurch, daß extra­ corporal körpereigene Zellen in der Zellkultur vor­ behandelt werden.
    Die körpereigenen extrakorporal therapierten Zellen werden dann in den Organismus wieder eingebracht bzw. auf die Haut wieder aufgetragen.
    Die Applikation erfolgt durch Auftragen oder Injektion.
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