DE3240909A1 - Zubereitung zur wundheilung und verfahren zu ihrer herstellung - Google Patents
Zubereitung zur wundheilung und verfahren zu ihrer herstellungInfo
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Description
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Gegenstand der Erfindung sind Zubereitungen, die sich zur Beschleunigung
der Wundheilung eignen, sowie ein Verfahren zur Herstellung solcher Zubereitungen aus Ämnion, beispielsweise menschlichem
Amnion.
Die Wundheilung wird durch einen schlechten Allgemeinzustand
sowie durch verschiedene lokale Faktoren, wie ungenügende Blutzufuhr und chronische Infektionen, ungünstig
beeinflußt. Wenn ein direktes Verschließen der Wunde nicht durchführbar ist, ist ein gesundes granulierendes Wundbett
wünschenswert, das sich entweder durch Randepithelialisierung
oder durch Transplantation körpereigenen Gewebes schließt. Die Überfülle an Salben, Pulvern, Lösungen und
Verbänden, die zur Beschleunigung der Wundheilung verwendet
werden, weist auf den ungenügenden Wissensstand auf diesem Fachgebiet hin.
Menschliches Amnion wird mindestens seit dem Jahr I9I0 hin
und wieder zur Förderung der Entstehung von Granulationsgewebe und in jüngerer Zeit auch als biologischer Verband
für offene Wunden, einschließlich Verbrennungen und chronischen Geschwüren an den Beinen verwendet. Beispielsweise
ist in einem Aufsatz von R.N. Matthews u.Mitarb, in British
Journal of Plastic Surgery, Bd. 34- (1981), S. 76-78 die Verwendung
von menschlichem Amnion bei der Behandlung von ernsten Verbrennungen am Kopf beschrieben.
Eine Schwierigkeit bei der Verwendung von Amnion zur Förderung der Wundheilung besteht darin, daß die Menge an verfügbarem
sterilem Amnion notwendigerweise begrenzt ist, da es gewöhnlich nur bei Kaiserschnitten anfällt. Gelagerte und
getrocknete Membranen haben sich nicht als nennenswerte
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Verbesserung im Vergleich, zu herkömmlichen keimfreien Verbänden
erwiesen. Dagegen scheint die Anwendung von frischem Amnion oder nach einer Konservierung in normaler Kochsalzlösung
Vorteile im Vergleich..zu anderen Verbandarten zu
bieten.
In einem Aufsatz von H. Burgos und W„ Page Faulk in British
Journal of Obstetrics and Gynaecology Bd. 88 (1981), S. 294-300 ist ein Verfahren zum Halten von menschlichem Amnion in
Kultur beschrieben mit dem Zweck der Einrichtung einer Amnion-Bank für anschließende therapeutische Verwendung.
Es wurden auch Versuche unternommen, zellfreie Extrakte zu
erhalten, die die Fähigkeit der Stimulierung des Blutgefäß-Wachstums
(Angiogenese) in Modellsystemen be sitzen«, Beispielsweise wird von Iblbert und. Mitarb, in der ÜS-PS 4 273 871 die Untersuchung
zahlreicher normaler itenschlicher Zellinien-auf die Produktion
von Ängiogenesefaktoren- beschrieben. Die meisten dieser
Zellinien besitzen jedoch nur geringe angeiogenetische
Aktivität, was beispielsweise durch den Essay an der chorioallantοimembran
gemäß Auerback u. Mitarb., Devel. Biol.
Bd. 41 (1974), S. 391-394 sowie Folkman, Cancer Res.
Bd. 34, S. 2109-13 und Bd. 36 (1976), S. 110-114 bestimmt
wurde. Außerdem wurde festgestellt, daß solche Zellinien kaum in Kultur zu halten sind.
Es wurde aber festgestellt, daß Zellinien von menschlichen
Vorhautfibroblasten in der Lage sind, die gewünschten Angio--gene se faktor en in geeigneten Mengen zu synthetisieren.
Tolbert u. Mitarb, beschreiben ein Verfahren zur Gewinnung
von zellfreien Extrakten, die solche Faktoren enthalten. Bei diesem Verfahren werden die kultivierten Zellen geerntet
und danach mechanisch aufgebrochen.
Nun wurde gefunden, daß die Kultur von Amnion in einem Kulturmedium
zur Freisetzung von das Wachstum fördernden Faktoren
L -f
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in das Kulturmedium fuhrt und daß diese Faktoren ein wertvolles Hilfsmittel für die Wundheilung darstellen. In dem
vorstehend erwähnten Aufsatz von Burgos und Faulk wird an keiner Stelle der Vorschlag gemacht, daß das gebrauchte
Wachstumsmedium für Amnion, das in ihrem Verfahren als Abfallprodukt erhalten wird, bei der Behandlung von Wunden
verwendet werden kann. In gleicher Weise wird in keinem der Beispiele der US-PS 4 273 871 vorgeschlagen, daß das für
die Kultur von Vorhautfibroblasten verwendete Medium eine
wertvolle Quelle von extracellulären Angiogenesefaktoren
sein könnte. Vielmehr wird ausdrücklich festgestellt, daß das Kulturmedium verworfen wurde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen neuen Stoff bereitzustellen, der sich für die Verwendung bei der Behandlung
von Wunden eignet. Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst, daß die im wesentlichen amnionfreie
StoffZusammensetzung, welche ein Kulturmedium umfaßt oder sich davon ableitet, in dem Amnion, vorzugsweise menschliches
Amnion,kultiviert wurde, wertvolle Eigenschaften für die Behandlung von Wunden aufweist.
Gegenstand der Erfindung ist somit eine im wesentlichen amnionfreie Zubereitung zur Verwendung bei der Behandlung
von Wunden, welche ein Kulturmedium darstellt oder von einem Kulturmedium stammt, in dem Amnion kultiviert worden ist.
Es wurde festgestellt, daß die amnionfreien Zubereitungen
der Erfindung eine überraschende Stabilität bei der Lyophilisierung
und bei langer Lagerung in lyophilisiertem Zustand aufweisen. Diese Stabilität macht solche Zubereitungen
besonders wertvoll im Vergleich mit intaktem Amnion, da sie in günstiger Weise für sehr lange Zeit gelagert werden können,
bis sie benötigt werden. Außerdem sind Verfahren zur Herstellung solcher Zubereitungen viel einfacher als Verfahren,
bei denen die Zellen aufgebrochen werden müssen, bei-
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spielsweise die in der US-PS 4- 27$ 871 beschriebenen.
Das verwendete Amnion ist vorzugsweise die keimfreie Amnion-Membran,
die beispielsweise bei Geburten durch Kaiserschnitt erhalten wird.
Das Amnion kann in jedem geeigneten Gewebekulturmedium kultiviert
werden, das vorzugsweise auf einen pH-Wert von 7»2
bis 7»^ gepuffert ist. Beispiele für geeignete Gewebekulturmedien
sind die von H.J. Morton, In Vitro Bd. 6 (1970),
S. 89-ΊΟ8 beschriebenen Medien» Diese Medien enthalten in
verschiedenen Kombinationen bekannte essentielle Aminosäuren, Mineralsalze, Kohlenstoffquellen, wie Kohlehydrate, beispielsweise
Glucose, und Vitamine»
Das Amnion wird in einer Sauerstoff enthaltenen Atmosphäre inkubiert, die vorzugsweise auch eine verhältnismäßig kleine
Kohlendioxidkonzentration aufweist, welche vorzugsweise geringer als 5%» beispielsweise 2,5% ist.
Die Membran kann in einem oder mehreren Kulturmedien kultiviert werden. Beispielsweise kann sie anfänglich 4 bis 6 Tage
in einem ersten Medium, wie Medium A gemäß nachstehender Beschreibung kultiviert werden und daran anschließend in
einem zweiten Medium, wie Medium B, ebenfalls gemäß nachstehender Beschreibung. Da Verunreinigungen während der ersten
paar Tage der Kultur durch das Kulturmedium aus dem Amnion ausgewaschen werden können, sind für die Wundbehandlung
anschließende Wechsel des Kulturmediums bevorzugt. In ähnlicher Weise wird bei der Verwendung von zwei Medien vorzugsweise
das zweite Medium für die Verwendung gemäß vorliegender Erfindung benutzt.
iiaeh der Abtrennung von dem intakten Amnion wird das Kulturmedium
vorzugsweise zentrifugiert, um freie Zellen zu entfernen. Danach wird es vorzugsweise lyophilisiert, um in
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günstiger Weise gelagert zu werden. Das erhaltene Lyophilisat kann keimfrei gemacht werden, beispielsweise durch Bestrahlung
mit Gamma-Strahlen, die z.B. von einer Cäsium-90-Quelle
stammen können. Für den Gebrauch kann das Lyophilisat in Form eines trockenen oder im wesentlichen trockenen Pulvers
durch Zugabe von keimfreiem destilliertem Wasser rekonstituiert werden.
Eine Zubereitung, die in dem vorstehend erwähnten Chorioallantoismembran-Essay
besonders aktiv ist, kann durch Gelfiltrationschromatographie des rekonstituierten Lyophilisats
an einem Molekularsieb mit verhältnismäßig großer Porengröße, wie Sephacryl 300, hergestellt werden.
Gegenstand der Erfindung ist ferner ein chirurgisches Ver- . bandsmaterial, das die im wesentlichen amnionf re ien,das
Wachstum fördernden Faktoren umfaßt, die aus der Amnion-Kultur
stammen, beispielsweise ein chirurgischer Verband, der mit der vorstehend erläuterten, im wesentlichen amnionfreien Zubereitung
behandelt wurde. Ein derartiges Verbandsmaterial kann rait der Zubemtung in einem flüssigen Medium imprägniert und
danach getrocknet werden. In einer anderen Ausführungsform kann die Zubereitung beispielsweise auch an der an der Wunde
anliegenden Schicht eines chirurgischen Verbandes adsorbiert werden. Das. Verbandsmaterial kann ferner ein antiseptisches
Mittel enthalten.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Salbe, beispielsweise
eine Creme auf Wasserbasis, welche die amnionfreien,das Wachstum fördernden Faktoren enthält, die aus
der Amnion-Kultur stammen. Die Salbe kann auf bekannten Rezepturen beruhen, wie sie in British Pharmacopoeia 1980,
S. 696-702 beschrieben sind, beispielsweise Emulgiersalben, Makrogo1salbeη oder Paraffinsalben. Sie kann auch als wäßrige
Lösung in ein hydrophiles Gel adsorbiert sein, das beispielsweise Poly-2-hydroxyäthylacrylat, Gelatine oder die in der
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GB-PS 1 524 899 beschriebenen Polymerisate zur Grundlage
hat.
Die Salbe kann auch andere Wirkstoffe, wie Antiseptika, enthalten. Der Einschluß von Antiseptika in der Salbe kann
die Dosis der Gamma-Bestrahlung vermindern, die erforderlich
ist, um die Keimfreiheit der formulierten Salbe aufrecht zu erhalten.
to Die Salbe kann direkt auf das Wundbett aufgebracht werden und wird dann vorzugsweise durch einen nichthaftenden Wundverband,
wie Tüll, abgedeckt. Wenn der gewählte nichthaftende Verband keine Adsorptionswirkung hat, kann er günstigerweise
mit einem üblichen adsorbierenden Stoff, wie Zellulosepulpe, abgedeckt werden. Dieser kann seinerseits mit einer
üblichen Verschlußfolie bedeckt werden. Die Folie kann dann durch ein Klebeband gesichert werden.
■Ein Verbandsmaterial, das eine nichthaftende Schicht umfaßt,
auf der sich die Salbe, eine adsorbierende Schicht und eine
abschließende Folie befinden, kann in einem keimfreien Umschlag verpackt werden.
Die im wesentlichen amnionfreie Zubereitung der Erfindung
wird zur Behandlung einer Wunde als Hilfsmittel für die Heilung der Wunde auf diese aufgebracht. Die Zubereitung
kann beispielsweise allein verwendet werden oder in oder auf einem geeigneten Träger. Beispiele für geeignete Träger
sind die vorstehend beschriebenen Verbände und Salben. In einer anderen Ausführungsform kann die Wunde auch kontinuierlich
oder absatzweise mit der Zubereitung in Form einer wäßrigen Lösung besprüht werden, wie das beispielsweise
von Westabj u. Mitarb, in Annals R.C.S. Eng., Bd. 63
(1981), S. 353-356 beschrieben ist.
Gegenstand der Erfindung ist schließlich auch ein Verfahren
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zur Herstellung einer Zubereitung zur Wundheilung, bei dem Amnion in einem Kulturmedium kultiviert, das Medium vom
Amnion abgetrennt, anschließend das Medium von allen freien
Anriionzellen getrennt und/ode.r lyophilisiert wird.
Das nachstehende Beispiel erläutert die Erfindung.
Beispiel Menschliche Amnions werden in keimfreier Weise von ausgewählten
gesunden Kaiserschnitt-Patientinnen gesammelt. Die Membranen werden in " eisgekühltem Minimalmedium mit Hank's
Salzlösung, das mit 5prozentigem fötalem Kälberserum (FCS)
oder Serum von neugeborenen Kälbern (NBCS) ergänzt und mit HEPES auf den pH-Wert 7,4 gepuffert ist, transportiert und
gelangen 1 bis 2 Stunden nach der Entnahme in das Labor.
Sie werden sofort mit viermal gewechselter Dulbecco's phosphatgepufferter
Kochsalzlösung (PBS) vom pH-Wert 7»35 gewaschen und mit Gazetüchern und Pinzetten, wie sie zur Entfernung
von Teilchen aus der Lunge verwendet werden, von Blutgerinseln und Dezidua gereinigt, die an der chorialen Oberfläche verblieben sind. Durch vorsichtige
Handhabung wird dabei die Ablösung des Amnions vom anhaftenden Chorion
verhindert. Dann werden große Stücke des Aranions (zwischen 120 χ 120 und 240 χ 240 mm) mit einer Schere ausgeschnitten und
mit der Chorionseite nach unten in Schalen aus Polystyrol mit den Abmessungen 243 x 243 x 18 mm ausgebreitet, wobei
das vom Chorion getragene Amnion in 150 bis 200 ml Kulturmedium
belassen wird. Gewebekulturmedium 199 mit Hank1S-SaIz,
ergänzt mit 10% FCS oder KBCS, gepuffert mit 4 mM
Natriumbicarbonatlösung auf den pH-Wert 7»2 bis 7»^» und
20 mM HEPES (Medium A) wird für die ersten 4 bis 6 lage
verwendet. Dieses wird anschließend gegen Earle's-Salzlösung
mit 10 mM Natriumbicarbonatlösung und 20 mM HEPES
(Medium B) ausgetauscht. Antibiotika werden zugesetzt (Penicillin G 100 Einheiten/ml und Streptomycin 100
Die Kulturen werden bei 37°C in einer feuchten Atmosphäre
(98% Feuchtigkeit) mit 0,5% und 2,5% CO2 in Luft bei dem
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Medium,das Hank's bzw. Earle"s-Salzlösung enthält, inkubiert. Diese C02-Konzentrationen reichen aus, um das Medium
auf einem pH-Wert von 7,2 bis 7,4..zu halten. Nach 24 Stunden
und dann zwei- oder dreimal pro Woche wird das Medium gewechselt.
Das abgetrennte Medium B wird gesammelt und dann bei 30.000 g und 40C zur Entfernung aller freien Amnionzellen
zentrifugiert. Der klare Überstand wird hierauf lyophilisiert und durch Bestrahlung mit Gamma-Strahlen aus einer
Cäsium-90-Quelle keimfrei gemacht.
Das Lyophilisat wird bei -20°0 gelagert, bis es zur Verwendung
benötigt wird. Dazu wird es durch Zusatz von keimfreiem destilliertem Wasser rekonstituiert.
Die Wundbehandlung mit der Zubereitung der Erfindung sowie chirurgische Verbände, die sich zur Verwendung bei der Wundbehandlung
eignen, werden nachstehend beispielhaft anhand der Zeichnungen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Aufsicht auf ein?Verbandsna.terial
Fig., 2 einen Schnitt längs der Linie A-A von Fig. 1; und
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine andere Ausführungsform
des Verbandes.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 befindet sich eine Schicht aus Tüll 1 über dem Geschwürbett eines jeden von einer Anzahl
von Patienten, die an chronischen Geschwüren leiden.
Eine Schicht aus chirurgischer Gaze 3, die mit dem rekonstituierten
Lyophilisat gesättigt ist, befindet sich über der Tüllschicht 1. Die Gaze 3 ist zusammen mit einer kleinen
Fläche umgebenden Gewebes mit einer Plastikschicht 5 abgedeckt. Ein Rohr 7 mit einem Endbereich 9, der eine Anzahl
von Perforationen 11 aufweist, ist zwischen der Tüllschicht 1 und der Gazeschicht 3 eingeführt. Das freie Ende 13 des
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Rohres 7 ragt aus der Kante der Kunststoffschicht heraus.
Die Kanten der Kunststoffschicht sind mit dem Klebeband 15 an der Haut des Patienten befestigt, um eine .flüssigkeitsdichte
Versiegelung zwischen-dem Kunststoff und der Haut zu bewirken. Auf diese Weise wird das Geschwür von einem
Verband umschlossen, in den Flüssigkeit nur über das Röhrchen 7 Zugang hat. Zu Beginn der Behandlung werden mit
einer Spritze 17, die mit dem Rohr 7 verbunden ist, 50 ml
rekonstituiertes Lyophilisat in das Innere des Verbandes gebracht. Danach wird das Rohr verschlossen. Alle 6 Stunden
während der ersten 48 Stunden und alle 12 Stunden während 3 Tagen danach wird der Inhalt des Verbandes mit Hilfe der
Spritze entfernt und durch 50 ml frisches rekonstituiertes
Lyophilisat ersetzt.
Eine Vergleichsgruppe von Patienten wird in gleicher Weise behandelt, wobei jedoch das rekonstituierte Lyophilisat
aus Medium B hergestellt wurde, das ohne Amnion inkubiert wurde.
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Bei der Abnahme der Verbände wird bei den mit dem-mit Amnion
konditionierten Medium behandelten Patienten eine Gefäßneu-* bildung (oder Granulierung) beobachtet. Danach wird eine
erfolgreiche Gewebetransplantation an all diesen Patienten
durchge führt.
Im Gegensatz dazu zeigen die Geschwüre der Kontrollpatienten eine für eine erfolgreiche Gewebetransplantation nicht ausreichende
Granulierung.
Ein Verband, der sich zur Verwendung bei der Verabreichung der Zubereitung zur Wundheilung in Form einer Salbe eignet,
ist in Fig. 3 dargestellt. Ein Wundbett 21 ist mit einer Salbe 23 bedeckt, die das vorstehend beschriebene rekonstituierte
Lyophilisat in einer Matrix zur verzögerten Freisetzung enthält. Ein nichthaftender Verband 25 liegt über
der Salbe 23. Der nichthaftende Verband ist seinerseits mit
einer Schicht aus adsorbierender Gellulosepulpe 27 bedeckt.
Der gesamte Verbandaufbau ist mit Hilfe eines verschließenden Kunststoffilms 29, der durch ein Klebeband 31 an der
Haut des Patienten befestigt ist, gegen das Eindringen von Entzündungsstoffen geschützt.
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Claims (20)
1. Eine im wesentlichen amnionfreie Zubereitung zur Verwendung
bei der Behandlung von Wunden, dadurch gekennzeichnet,
daß sie ein Kulturmedium darstellt oder von einem Kulturmedium stammt, in dem Amnion kultiviert wurde.
2. Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Amnion menschliches Amnion ist.
3. Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Kulturmedium zur Entfernung freier Zellen
zentrifugiert wurde.
4. Zubereitung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kulturmedium in lyophilisiertem
Zustand vorliegt.
5· Zubereitung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß sie durch y-Bestrahlung keimfrei gemacht wurde.
10
6. Zubereitung nach den vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß ihre aktive Fraktion einer Reinigung
durch Gelfiltrationschronatographie unterzogen wurde.
7. Zubereitung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kulturmedium während
der Kultur, des Amnions auf den pH-Wert 7j2 bis 7»4 gepuffert
wurde.
8. Zubereitung nach den vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Kulturmedium während der Kultur
des Amnions Kohlendioxid in einer Konzentration unter 5 Gewichtsprozent enthalten hat.
9. Zubereitung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Kulturmedium das Kohlendioxid in einer Konzentration
von etwa 2,5 Gewichtsprozent enthalten hat.
10. Zubereitung nach den vorangehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß das Amnion zunächst 4 bis 6 Tage in
einem vorangehenden Kulturmedium kultiviert wurde und daß die Zubereitung aus einem anschließend verwendeten
Kulturmedium besteht oder von diesem stammt.
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11. Zubereitung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das vorangehende Kulturmedium Medium A und das anschließend verwendete Kulturmedium Medium B ist.
12. Chirurgisches Verbandsmaterial, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Zubereitung gemäß Anspruch 1 bis 11,
13- Verbandsmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß es mit der Zubereitung in flüssiger Form imprägniert und danach getrocknet wurde.
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14. Verbandsmaterial nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zubereitung in der der Wunde gegenüberliegenden Schicht des Materials adsorbiert ist.
15· Verbandsmaterial nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß es ferner einen antimikrobiell wirkenden Stoff enthält.
16. Salbe, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einer Zubereitung
nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
17· Salbe* nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß
sie eine Emulgiersalbe, eine Makrogolsalbe oder eine
Paraffinsalbe ist, oder daß sie als wäßrige Lösung in ein hydrophiles Gel adsorbiert ist«,
18. Salbe nach Anspruch 16 oder I7, dadurch gekennzeichnet,
daß sie noch mindestens einen weiteren Wirkstoff enthält.
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19· Salbe nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß
einer der weiteren Wirkstoffe ein antimikrobielles
Mittel darstellt oder einschließt,,
20. Verfahren zur Herstellung einer Zubereitung zur Wundheilung, dadurch gekennzeichnet, daß man Amnion in
einem Kulturmedium kultiviert, das Medium vom Amnion abtrennt, danach alle freien Amnionzellen vom Medium
trennt und/oder das Medium lyophilisiert.
L · -J
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