DE69328228T2 - Wundheilmittel - Google Patents

Wundheilmittel

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Description

    Technisches Gebiet
  • Die Erfindung betrifft ein Wundheilmittel, ein Mittel zur Verhinderung von Narbenkontrakturen, ein Wundschutz- oder Überzugsmittel und ein hämostatisches Mittel, die jeweils eine Transglutaminase als Wirkstoff enthalten.
  • Stand der Technik
  • Die folgenden Tatsachen sind in bezug auf den Einsatz von Transglutaminase bei der medizinischen Versorgung bekannt. Zunächst beschreibt JP-A-Sho-62-74360 eine künstliche Haut, die als einen Bestandteil eine Membran enthält, die unter Einwirkung von Transglutaminase aus einem vernetzten Protein und/oder Peptid hergestellt worden ist. Diese künstliche Haut besitzt eine hohe biologische Verträglichkeit, da sie nicht nur eine hervorragende Zugfestigkeit, Dehnung, Flexibilität und Sauerstoffdurchlässigkeit aufweist, sondern sich auch durch ihre Wasserdampfdurchlässigkeit auszeichnet. Ferner beschreibt JP-A-Hei-2-108631 ein immunosuppressives Mittel, das Transglutaminase als Wirkstoff enthält, jedoch ist die Beschreibung auf in vitro-Versuche und immunologische Erörterungen beschränkt und gibt keinerlei Hinweis auf eine tatsächliche in vivo-Wundheilung. Ferner unterscheidet sich, wie nachstehend ausgeführt, eine derartige Verwendung von Transglutaminase offensichtlich von der erfindungsgemäßen Verwendung.
  • Bei der Heilung von Wunden werden im allgemeinen nach der Desinfektion eine primäre Naht gelegt und ähnliche Behandlungen durchgeführt, die im wesentlichen chirurgische Maßnahmen erfordern. Es ist jedoch schwierig, eine chirurgische Naht an einer Wunde mit einer großflächigen Hautschädigung sowie an Verbrennungsverletzungen und dergl. anzulegen.
  • Andererseits ist es bei der Wundheilung von größter Bedeutung, eine Wundheilungsbehandlung ohne Zurücklassen einer Narbe herbeizuführen, und zwar nicht nur im Hinblick auf organische und funktionelle Gesichtspunkte, sondern auch vom kosmetischen Standpunkt aus.
  • Hauttransplantationen, prothetische Verbände ("redressing appliances"), Pharmakotherapie, Radiotherapie und, ähnliche Maßnahmen werden im allgemeinen herangezogen, um derartige Narbenkontrakturen zu verhindern, wobei aber jede dieser Maßnahmen ihre speziellen Nachteile aufweist. Im Fall von Hauttransplantationen wurde auf verschiedene Schwierigkeiten hingewiesen, zu denen nicht nur die Notwendigkeit der Durchführung einer chirurgischen Behandlung gehört, sondern auch eine Schwierigkeit bei der Durchführung einer idealen Hauttransplantation, wenn eine Wunde eine große Fläche betrifft, wie im Fall einer Verbrennungsverletzung aufgrund starker Beschränkungen bei der Beschaffung der Spenderhaut und aufgrund einer Wundkontraktion, die nicht sofort nach der Hauttransplantation zum Stillstand kommt, sondern während einer erheblich langen Zeitspanne an der Grenzfläche zwischen der transplantierten Haut und der Wundoberfläche der Hauttransplantations-Nahtlinie und dergl. andauert. Was die Verwendung von prothetischen Verbänden betrifft, treten trotz der Tatsache, daß eine derartige Anwendung eine Hilfsmaßnahme darstellt und demgemäß eine Langzeitanwendung notwendig ist, einige Schwierigkeiten insofern auf, als derartige Vorrichtungen tatsächlich nicht so lange verwendet werden können, wie es für die Behandlung erforderlich ist. In bezug auf die Pharmakotherapie lassen sich von Steroidsalben keine ausgeprägten Wirkungen erwarten, während von Tranilast nur eine Hilfswirkung zu erwarten ist, indem es die Degranulation von Mastzellen hemmt. Obgleich eine Radiotherapie eine Wundkontraktion unterdrücken kann, hat sie den Nachteil, daß sie die Heilung von Wunden hemmt.
  • Es wurden verschiedene Wundschutzmittel vorgeschlagen und in der Praxis eingesetzt, jedoch sind diese jeweils mit eigenen Schwierigkeiten behaftet. Im Fall von lyophilisierter Schweinehaut ist eine erneute Abdeckung erforderlich, da eine derartige Haut auf der Wundoberfläche "schmilzt". Ferner muß sie vor der Anwendung einer Regeneration mit physiologischer Kochsalzlösung unterzogen werden. Eine aus Kollagen hergestellte künstliche Haut verursacht leichte Schmerzen und ein unangenehmes Gefühl. Aus Humanblut hergestellte Plasmamembra nen und Fibrinmembranen sind nicht vollständig zur Abgabe von Exsudat befähigt, wenn auf der Wundoberfläche eine Sekretbildung stattfindet. Die Versorgung mit diesen Membranen ist beschränkt, da zu ihrer Herstellung Humanblut als Ausgangsmaterial verwendet wird. Ferner treten allgemein bei allen diesen Wundschutzmitteln Schmerzen und Unbequemlichkeiten beim Aufbringen auf. Noch wichtiger ist, daß alle diese Wundschutzmittel nicht in ausreichendem Maße den betroffenen Bereich trocken halten, Blutungen stillen, Infektionen verhindern und dergl.
  • Hämostatische Mittel, wie Gelatine, feines, faseriges Kollagen, Thrombin und dergl. stellen bekannte Mittel dar, jedoch bedingen die gestiegenen Anforderungen die Entwicklung besserer Mittel.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Die Anmelderin hat sich intensiv mit der Entwicklung von Verfahren zur Herstellung von Transglutaminase und dem Auffinden verschiedener Anwendungszwecke dafür befaßt. Die dabei erzielten Ergebnisse führten zu einer Reihe von Patentanmeldungen. Auf der Basis dieser Bemühungen und im Hinblick auf den vorerwähnten Stand der Technik besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung in der Bereitstellung eines neuartigen Wundheilungsmittels, das Transglutaminase als Wirkstoff enthält, wodurch ein neues Gebiet zur Verwendung dieses Enzyms eröffnet wird.
  • Als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen zur Lösung der vorerwähnten Aufgabe haben die Erfinder festgestellt, daß Transglutaminase einen breitgefächerten Bereich von Wundheilungsfunktionen aufweist, zu denen die Funktion der Verhinderung von Narbenkontrakturen und die Funktion des Wundschutzes, die eine Unterdrückung von Schmerzen, die Trocknung der betroffenen Bereiche, die Stillung von Blutungen und dergl. bewirkt, gehören. Auf der Grundlage dieser Befunde wurde die Erfindung fertiggestellt. Angefügt sei noch eine Bemerkung über die hämostatischen Funktionen: die hämostatische Wirkung von Transglutaminase kann nicht nur im Fall des Wundschutzes ausgenützt werden, sondern beispielsweise auch auf dem Gebiet der Chirurgie und bei der Notfallbehandlung von Wunden bei Unfällen.
  • Demgemäß betrifft die vorliegende Erfindung ein Wundheilmittel, ein Mittel zur Verhinderung von Narbenkontraktionen, ein Wundschutzpräparat und ein hämostatisches Mittel, die jeweils Transglutaminase als einen Wirkstoff enthalten.
  • Nachstehend wird die Erfindung ausführlich erläutert.
  • Die als ein Wirkstoff des erfindungsgemäßen Wundheilmittels zu verwendende Transglutaminase läßt sich in calciumunabhängige und calciumabhängige Typen einteilen. Zu Beispielen für den erstgenannten Typ gehören solche mikrobiellen Ursprungs (vergl. beispielsweise JP-Sho-64-27471), während zu Beispielen für den letztgenannten Typ solche aus Meerschweinchen (vergl. JP-B-Hei-1-50382), Fischen (vergl. N. Seki et al., "Abstract of Papers, 1988, Autumn Meeting of the Japanese Society of Scientific Fisheries", S. 167 und "Abstract of Papers, 1990, Spring Meeting of the Japanese Society of Scientific Fisheries", S. 219) und Menschen (z. B. Faktor XIII (Fibrin-Stabilisierungsfaktor)) gehören. Darunter wird der calciumunabhängige Typ bevorzugt, der gemäß dem Verfahren von JP-A-Sho-64-27471 hergestellt werden kann.
  • Zu Beispielen für die Dosierungsform des erfindungsgemäßen, Transglutaminase enthaltenden Wundheilmittels gehören Transglutaminase selbst, Lösungen davon und andere Verabreichungsformen, die sich zur topischen Anwendung, bei der halbflüssige Füllstoffe oder Hilfsstoffe verwendet werden, eignen, worunter aus praktischen Gesichtspunkten Lösungen, Salben, topische Schutzmittel, wie mit Transglutaminase getränkte absorbierende Gaze, Sprühmittel und dergl. bevorzugt werden. Lösungen lassen sich durch Lösen von Transglutaminase in Lösungsmitteln, wie sterilem Wasser, verschiedenen Typen von Pufferlösungen und dergl., herstellen. Was Salben betrifft, so unterliegen deren Grundmaterialien keinen speziellen Beschränkungen. Sie können unter üblicherweise verwendeten Materialien ausgewählt werden, wie Fetten, Fettölen, Lanolin, Petrolatum, Paraffin, Wachs, Pflastergrundlagen, Harzen, Kunststoffen, Glykolen, höheren Alkoholen, Glycerin, Wasser, Emulgiermitteln oder Suspendiermitteln. Derartige Lö sungen, Salben, topische Schutzmittel oder Sprühmittel sind zwar in bezug auf ihren Gehalt an Transglutaminase nicht besonders beschränkt, können aber für eine zweckmäßige Verabreichung Transglutaminase in einer Menge von 0,1 bis 1000 U/g und vorzugsweise von 0,5 bis 500 U/g enthalten.
  • Das erfindungsgemäße Wundheilmittel kann auf Wunden durch Stäuben, Sprühen, Verteilen, Anlegen von feuchten Umschlägen und dergl. aufgebracht werden.
  • Wenn das erfindungsgemäße Wundheilmittel als Mittel zur Verhinderung von Narbenkontrakturen verwendet wird, umfassen die zu behandelnden Wunden beispielsweise Brandverletzungen, andere Verletzungen, die durch chirurgische Maßnahmen hervorgerufen worden sind, und ähnliche Wunden.
  • Bei Anwendung als Wundschutzmittel gehören zu den zu behandelnden Wunden neben den vorerwähnten Wunden auch diabetische Angiopathie, chronische Hautgeschwüre, postthrombotische Geschwüre oder Dekubitusgeschwüre. Das erfindungsgemäße Wundschutzmittel oder Überzugspräparat weist eine wundinfektionsverhindernde Funktion, eine den Wundschmerz bekämpfende Funktion, eine Trocknungsfunktion für die betroffenen Bereiche und dergl. auf. Bei bekannten Behandlungen zur Verhinderung von Wundinfektionen stellt die Versorgung der Wunden mit einem Desinfektionsmittel oder dergl. nur eine zeitweilige Maßnahme dar. Die Verwendung von antibakteriellen Mitteln ist mit einer möglichen Gefahr von Infektionen durch arzneistoffresistente Mikroorganismenstämme verbunden. Ferner erfordert gemäß dem Stand der Technik ein Schutz von Wunden mit Wundschutzmitteln oder dergl. eine Fixierung, um eine Haftung dieser Mittel zu erreichen, wobei bei der Anwendung der Mittel und beim Aufbringen oder Entfernen weitere Schwierigkeiten auftreten, wie Schmerzen, Unannehmlichkeiten und Austreten von Sekreten.
  • Bei Verwendung als hämostatisches Mittel bewirkt das erfindungsgemäße Mittel eine Stillung verschiedener Typen von Blutungen auf dem Gebiet der Chirurgie.
  • Das erfindungsgemäße Wundheilmittel kann seine therapeutischen Wirkungen auf einen breiten Bereich verschiedenartiger Wunden ausüben.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Wundheilmittel lassen sich eine Verhinderung von Wundkontraktionen, ein Schutz oder ein Überzug von Wunden und eine Blutstillung in sehr einfacher Weise erreichen.
  • Selbstverständlich kann das erfindungsgemäße Wundheilmittel nicht nur zur Behandlung von Wunden beim Menschen, sondern auch bei Tieren eingesetzt werden.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnung
  • Fig. 1 ist ein Diagramm, das die in Beispiel 2 erhaltenen experimentellen Ergebnisse darstellt (Veränderung der Wundfläche).
  • Beste Ausführungsform zur Durchführung der Erfindung
  • Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
  • Beispiel 1 (Herstellung eines therapeutischen Mittels) (a) Herstellung einer Transglutaminase-Lösung (1)
  • Mikrobielle Transglutaminase (BTG) wurde gemäß dem Verfahren von Beispiel 1 von JP-A-Sho-64-27471 hergestellt (spezifische Aktivität 3 U/mg).
  • 5 g der auf diese Weise hergestellten Transglutaminase wurden in 100 ml 50 mM HEPES-Puffer (pH-Wert 7) zur Bildung eines Wundheilmittels (eine 5%ige (Gew./Vol.) wäßrige Lösung von mikrobieller Transglutaminase) gelöst.
  • (b) Herstellung einer Transglutaminase-Lösung (2)
  • 5 g Meerschweinchen-Transglutaminase (GTG), die gemäß JP-A-Hei-1-50382 hergestellt worden war (spezifische Aktivität 3 U/mg), wurde in 100 ml 50 mM HEPES-Puffer (pH-Wert 7) unter Bildung eines Wundheilmittels (eine 5%ige (Gew./Vol.) wäßrige Lösung von Meerschweinchen-Transglutaminase) gelöst.
  • Beispiel 2 (Wirkung zur Verhinderung von Narbenkontraktionen)
  • 30 männliche SD-Ratten im Alter von 7 Wochen wurden in drei Gruppen von jeweils 10 Tieren unterteilt.
  • Unter Anästhesie wurden die einzelnen Ratten im dorsalen Bereich geschoren (etwa 7 cm · 7 cm). Der geschorene Bereich wurde mit einer "Hibitane"-Lösung desinfiziert. Anschließend wurde an dieser Stelle ein Hautstück (Epidermis + Dermis) in quadratischer Form mit einer Kantenlänge von etwa 5 cm unter Verwendung eines Skalpells herausgeschnitten. Nach Messung der gebildeten Wundfläche wurde ein Stück absorbierende Gaze, die mit der in Beispiel 1 (a) hergestellten Transglutaminase- Lösung (1) getränkt worden war, auf die Wunden der Ratten der ersten Gruppe (Gruppe I) gelegt. Ein Stück absorbierende Gaze, die mit der gemäß Beispiel 1 (b) hergestellten Transglutaminase-Lösung (2) getränkt worden war, wurde auf die Wunden der Ratten der zweiten Gruppe (Gruppe II) gelegt. Ein Stück absorbierende Gaze, die in 50 mM HEPES-Puffer (pH-Wert 7) getränkt worden war, wurde auf die Wunden der Ratten der dritten Gruppe (Gruppe III, Kontrollgruppe) gelegt. Die Gaze wurde jeweils mit einer Bandage fixiert.
  • In der Folge wurden täglich die Veränderungen der Wunde durch Messen der Wundfläche beobachtet und frische Transglutaminase-Lösungen und HEPES-Puffer wurden auf die vorerwähnte Weise zusammen mit der mit einer Bandage fixierten Gaze verabreicht.
  • Die Veränderungen des Verhältnisses der Wundflächen bei diesem Test (Verhältnis der Fläche an jedem Beobachtunstag zur Fläche am ersten Testtag) sind in Fig. 1 dargestellt. Wie aus der Figur ersichtlich ist, weist Transglutaminase eine Wirkung zur Verhinderung von Wundkontraktionen auf.
  • Beispiel 3 (Wundschutz- oder Überzugswirkung)
  • 20 männliche SD-Ratten im Alter von 7 Wochen wurden in zwei Gruppen von jeweils 10 Tieren unterteilt.
  • Auf die gleiche Weise wie in Beispiel 2 wurden die einzelnen Ratten im dorsalen Bereich unter Anästhesie geschoren (etwa 7 cm · 7 cm). Der geschorene Bereich wurde mit einer "Hibitane"-Lösung desinfiziert. Daraus wurde ein Hautstück (Epidermis + Dermis) in quadratischer Form mit einer Kantenlänge von etwa 5 cm unter Verwendung eines Skalpells herausgeschnitten. Ein Stück absorbierende Gaze, die mit der in Beispiel 1 (a) hergestellten Transglutaminase-Lösung (1) getränkt worden war, wurde auf die Wunden der Ratten der ersten Gruppe (Gruppe I) aufgebacht. Ein Stück absorbierende Gaze, die mit 50 mM HEPES-Puffer (pH-Wert 7) getränkt worden war, wurde auf die Wunden der Ratten der anderen Gruppe (Gruppe III, Kontrollgruppe) aufgebracht. Nach dem Aufbringen wurde die Gaze jeweils mit einer Bandage fixiert.
  • In der Folge wurden die Veränderungen der Wunde durch Beobachten des Wundzustands ermittelt und frische Transglutaminase-Lösungen und HEPES-Pufferlösungen wurden auf die vorerwähnte Weise mit der mit einer Bandage fixierten Gaze verabreicht.
  • Die bei diesem Test bei der täglichen Beobachtung der Wunde gemachten Feststellungen sind in Tabelle 1 aufgeführt. Wie sich aus der Tabelle ergibt, weist Transglutaminase eine hervorragende klinische Wundschutzwirkung oder Wundüberzugswirkung auf. Tabelle 1 Befunde der täglichen Wundbeobachtung
  • Bei jeder Testgruppe wurde das Verhältnis der Anzahl an Ratten, die dem Befund des einzelnen Beobachtungsgegenstands entsprachen, zur Gesamtzahl der beim Test eingesetzten Ratten als prozentualer Anteil (%) angegeben.
  • Beispiel 4 (blutstillende Wirkung) (a) Versuchstiere
  • 15 männliche SD-Ratten im Alter von 7 Wochen wurden in drei Gruppen von jeweils 5 Tieren unterteilt. Unter Verwendung dieser drei Gruppen wurde ein Test mit dem erfindungsgemäßen hämostatischen Mittel (erfindungsgemäßes Beispiel), ein weiterer Test mit dem Blutkoagulationsfaktor XIII (Vergleichsbeispiel) und ein Leerwerttest (Kontrollbeispiel) durchgeführt.
  • (b) Getestete Materialien und deren Herstellung
  • Transglutaminase (spezifische Aktivität 3 U/mg), die auf die gleiche Weise wie in Beispiel 1 (a) hergestellt worden war, wurde gemäß dem Verfahren von Hiroyasu Ando et al. (Agric. Biol. Chem., Bd. 53 (1989), S. 2613) unter Herstellung einer Lösung mit 30 U/ml Transglutaminase gereinigt. Dieses Produkt wurde in 50 mM HEPES-Puffer (pH-Wert 7) unter Bildung einer Testlösung mit einer Konzentration von 3 U/ml gelöst (erfindungsgemäßes Beispiel).
  • Das gleiche Verfahren wurde wiederholt, mit der Ausnahme, daß ein Präparat des Blutkoagulationsfaktors XIII, "Fibrogammin P" (Hoechst Japan Ltd.) anstelle der vorerwähnten Transglutaminase verwendet wurde, wodurch man eine weitere Testlösung mit der gleichen Konzentration an 3 U/ml erhielt (Vergleichsbeispiel).
  • Ein Leerwerttest wurde unter Verwendung des vorerwähnten HEPES-Puffers allein als Testlösung durchgeführt (Kontrollbeispiel).
  • (c) Erzeugung von Wunden
  • Die Ratten wurden unter Anästhesie im dorsalen Bereich mit einer Haarschere geschoren. Der geschorene Bereich wurde mit einer "Hibitane"-Lösung desinfiziert. Aus diesem Teil wurde anschließend ein Hautstück in quadratischer Form mit einer Kantenlänge von etwa 5 cm mit einem Skalpell herausgeschnitten.
  • (d) Verabreichung und Testverfahren
  • 4 Stunden nach Erzeugung der Wunde wurden am gleichen Tag die Transglutaminase-Testlösung, die Testlösung mit dem Blutkoagulationsfaktor XIII und die Testlösung für den Leer wert den Ratten der Gruppen I bis III verabreicht. Dabei wurden die Wundbereiche der einzelnen Ratten mit einem Stück absorbierender Gaze bedeckt. Die Gaze war so zugeschnitten, daß sie die gesamte Wunde vollständig bedeckte. Die einzelnen Testlösungen wurden tropfenweise mit einer Spritze auf die gesamte Wundfläche in einer Dosis von 1 ml pro Tier aufgebracht. Die Verabreichung wurde nur am Tag der Wunderzeugung durchgeführt. Die Gaze wurde an den folgenden Tagen ausgewechselt.
  • Am Tag nach der Verabreichung wurden die einzelnen Ratten auf das Auftreten von Schmerzen und das Ausmaß von Blutungen geprüft. 2 Tage nach der Verabreichung wurde eine Ratte aus jeder Gruppe getötet. Der Wundbereich wurde entnommen, mit Formalin fixiert und zu einer Gewebeprobe zur Durchführung einer histopathologischen Prüfung verarbeitet.
  • (e) Ergebnisse
  • Die Beobachtungsergebnisse in bezug auf das Auftreten von Schmerzen sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Tabelle 2
  • -: keine Anzeichen von Schmerzen
  • ±: leichte Anzeichen von Schmerzen
  • +: Anzeichen von Schmerzen
  • Die Beobachtungsergebnisse bezüglich des Grads der Blutungen sind in Tabelle 3 aufgeführt. Tabelle 3
  • -: keine Blutung
  • ±: leichte Blutung
  • +: Blutung
  • Die Ergebnisse der histopathologischen Prüfung sind in Tabelle 4 aufgeführt.
  • Tabelle 4 Gruppe Befunde
  • III (Kontrolle)
  • Es wurden eine hydropische Degeneration von subkutanem Gewebe, innere Blutungen, Infiltration von Neutrophilen und leichte Infiltration von Makrophagen und Fibroblasten beobachtet.
  • I (Erfindung)
  • Die hydropische Degeneration, die inneren Blutungen und die Infiltration von Neutrophilen waren geringer als bei der Kontrollgruppe. Der Grad der Infiltration von Makrophagen und Fibroblasten war fast genau so hoch wie bei der Kontrollgruppe. Hervorzuheben ist, daß eine Bildung einer membranartigen Schicht auf der Wundoberfläche festgestellt wurde.
  • II (Vergleich)
  • Der Grad der Infiltration von Makrophagen und Fibroblasten war fast der gleiche wie bei der Kontrollgruppe. Die hydropische Degeneration von subkutanem Gewebe war geringer als bei der Kontrollgruppe, jedoch waren die intermuskulären inneren Blutungen und die hydropische Degeneration schwerwiegender als bei der Kontrollgruppe. Ferner wurden die Bildung von Muskelzellennekrose und eine ausgeprägt starke Infiltration von Neutrophilen beobachtet.
  • Aus den vorstehenden Ergebnissen ist ersichtlich, daß Transglutaminase dem Blutkoagulationsfaktor XIII als hämostatisches Mittel in bezug auf Schmerzen, Blutungen, Histopathologie und dergl. überlegen ist, was auf die folgenden Ursachen zurückzuführen sein kann. Da die hämostatische Funktion des Blutkoagulationsfaktors innerhalb des Blutes erfolgt, führt die Verabreichung dieses Faktors auf die Wundoberfläche nicht zur Bildung einer membranartigen Schicht, so daß sich die hämostatische Funktion nicht entfalten kann. Dagegen scheint im Fall von Transglutaminase dieses Enzym eine membranartige Schicht durch Vernetzung von austretenden Protei nen, Zelloberflächenproteinen und Blutproteinen zu bilden und dadurch eine erhebliche hämostatische Funktion auszuüben.
  • Gewerbliche Verwertbarkeit
  • Erfindungsgemäß werden neuartige Wundheilmittel bereitgestellt, insbesondere ein hervorragendes Wundheilmittel, mit dem sich in einfacher und leichter Weise eine Verhinderung von Narbenkontrakturen, ein Schutz oder Überzug von Wunden und eine blutstillende Wirkung erreichen lassen.

Claims (4)

1. Wundheilmittel, umfassend eine calciumunabhängige Transglutaminase als Wirkstoff.
2. Mittel zur Verhinderung der Narbenkontraktur, umfassend eine calciumunabhängige Transglutaminase als Wirkstoff.
3. Wundschutz- oder -überzugsmittel, umfassend eine calciumunabhängige Transglutaminase als Wirkstoff.
4. Hämostatisches Mittel, umfassend calciumunabhängige Transglutaminase als Wirkstoff.
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