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Vorrichtung zum Ausheben und Einsetzen des Kolbens bei Wurstfüllmaschinen
Bei Wurstfüllmaschinen, insbesondere den sogenannten Kra.ftfüllmaschinen, bei denen
der Preßkolben durch hydraulischen Druck oder motorisch angetrieben wird, ist die
Einrichtung so getroffen, daß der Kolben in seiner höchsten Stellung den Verschlußdeckel
des Zylinders nicht berühren kann, damit keine Beschädigungen des Verschlusses oder
der Maschine selbst eintreten können. Da es sich nicht vermeiden läßt, daß zwischen
Kolben und Zylinderwand Fleischmasse und Wasser hindurchdringen, so muß der Kolben
zwecks Reinigung der Zylinderwand und seiner selbst von Zeit zu Zeit aus der Maschine
herausgenommen werden. Das war bisher mit großen Schwierigkeiten verbunden, weil
der auch in seiner höchsten Stellung versenkt im Zylinder liegende Kolben schlecht
zu fassen: und schwer hochzuheben war.
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Gemäß der Erfindung wird das Herausheben des Kolbens durch eine Vorrichtung
erleichtert, die an Stelle des ausgeschwenkten Verschlußdeckels auf den Zylinder
gesetzt wird und durch Drehen einer in den Kolben geschraubten Schraubenspindel
gestattet, den Kolben aus dem Zylinder herauszuheben und auch wieder einzusetzen.
Die Vorrichtung besteht aus einem auf die zum Tragen des Deckelbügels bestimmten
Säulen zu legenden Querhaupt, das durch Gewindebolzen o. dgl. festgehalten wird.
In diesem Querhaupt befindet sich eine in der Zylinderachse liegende Gewindespindel
mit Griff zum Drehen, die sich in ein im oder am Kolben vorgesehenes Gewinde so
einschrauben läßt, daß dadurch der Kolben aus dem Zylinder heraus- und so über ihn
hochgehoben werden kann, daß das Innere des Zylinders zugänglich ist. Ferner ist
es möglich, den gehobenen Kolben ähnlich wie den Deckel seitlich auszuschwenken,
wodurch die Reinigung des Zylinders weiter erleichtert ist. Da der Kolben beim Herausheben
um eine Strecke bewegt werden muß, die länger ist als der Kolben selbst, so bedeutet
dies, daß die Schraubenspindel durch den Kolben hindurchtreten, dieser also eine
durchgehende Gewindebohrung haben muß. Um eine solche zu vermeiden, kann man. eine
auf den Kolben zu schraubende Gewindebuchse verwenden, deren Innengewinde so lang
ist, daß die Gewindespindel-genügend tief eindringen kann.
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Auf der Zeichnung ist als Ausführungsbeispiel der Erfindung eine Hebevorrichtung
mit aufsetzbarer Gewindebuchse dargestellt, und zwar zeigt Abb. r den oberen Teil
des Füllzylinders mit ausgeschwenktem Zylinderdeckel in der Seitenansicht, Abb.
a eine gleiche Ansicht mit hochgehobenem Kolben und Abb.3 eine Einzelheit in größerem
Maßstab.
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Der Füllzylinder a hat einen Deckel b, der in bekannter
Weise in einem ausschwenkbaren Bügel c von einer Schraubenspindel d getragen wird.
Auf der Zeichnung ist dieser Deckel ausgeschwenkt dargestellt. Im Zylinder a befindet
sich
der PreBkolben e in seiner höchsten Stellung, d. h. etwas unterhalb des oberen Zylinderrandes.
Er ist an der Stange ä, die meistens eine Zahnstange ist, mittels einer versenkten
Schraube m befestigt. Die den Deckelbügel c aufnehmenden Säulen s sind mit Gewindebohrungen
n versehen. Auf die Säulen s wird ein Querhaupt f gelegt und durch Bolzen g, die
in die Bohrungen n geschraubt sind, darauf befestigt. In der Mitte hat das Querhaupt
f in einem Auge o eine Bohrung p (Abb. 3), in der die Spindel h längsverschiebbar
sitzt. Diese Spindel ist unterhalb ihres Kopfes mit einem gewindefreien Hals 1i
und in diesem mit einer Ringnut q versehen, in die ein im Auge o gelagerter Stecker
i eingedrückt werden kann. Auf das untere Ende der Spindel h ist eine mit Innengewinde
versehene Buchse h aufgeschraubt, die mit einem Gewindezapfen r versehen ist.
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Soll der in der Lage nach Abb. i befindliche Kolben e herausgehoben
werden, so wird er zunächst durch Herausnehmen der Schraube in von der Stange l
gelöst. Dann wird der Zapfen r der Buchse k in die Gewindebohrung des Kolbens e
geschraubt, in der sich vorher der Kopf der Schraube m befand. Die Spindel h liegt
mit ihrem Kopf auf dem Querhaupt f auf, und der Stecker i
greift in
die Nut q. Wird jetzt die Spindel h rechtsherum gedreht, so schraubt sie
sich in die Buchse h ein und zieht diese mit dem daranhängenden Kolben nach oben
(Abb.2). Damit ist der Zylinder a für die Reinigung zugänglich gemacht. Durch Lösen
eines der Bolzen g kann das Querhaupt f mit dem Baranhängenden Kolben in ähnlicher
Weise wie der Deckel h seitlich ausgeschwenkt werden, so Bali die obere öffnung
des Zylinders a noch mehr frei wird. Auch der Kolben e läBt sich in dieser Stellung
leicht reinigen. Durch Zurückschwenken des Kolbens e und Linksdrehen der Spindel
h wird der Kolben wieder in den Zylinder a gesenkt, wobei durch die Spindel zugleich
der für das Einpressen des Kolbens erforderliche Druck ausgeübt werden kann.