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Vorrichtung zum Konservieren von Gemüsen, Sauerkraut u. dgl. in Silos
unter Druck Beim Konservieren von Gemüsen und Sauerkraut in Silos werden bekanntlich
die zu konservierenden Nahrungsmittel in Silos eingestampft. Auf die eingestampfte
Masse werden Bretter gelegt, die unter Druck gesetzt werden. Bei den bisher bekannten
Vorrichtungen geschieht dies in der Weise, daß die Bretter mit Steinen oder mit
Wasser gefüllten Fässern beschwert werden. Ferner ist es bekannt, den Druck durch
Wagenwinden auszuüben, die ihr Widerlager an Konstruktionsteilen des Gebäudes finden,
in denen die Silos untergebracht sind.
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Alle diese Vorrichtungen haben erhebliche Nachteile, so müssen die
Steine über den Rand des Silos gehoben und eingelegt werden, eine Arbeit, die bei
dem hohen Gewicht der Steine nicht einfach ist.
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Mit Wasser gefüllte Fässer müssen wieder entleert werden, und es muß
außerdem laufend das durch das Verdunsten verlorene Wasser ersetzt werden, so daß
eine ständige Beobachtung nötig ist. Die zum Ausüben des Preßdruckes verwendeten
Wagenwinden müssen entweder sehr lang sein und werden dann infolge der notwendigen
Biegungssteifigkeit sehr schwer, oder es muß ein Teil des zwischen dem Preßdeckel
und dem als Widerlager dienenden Gewindeteil befindlichen Zwischenraumes durch Holzklötze
od. dgl. überbrückt
werden, was naturgemäß ebenfalls eine zusätzliche
Arbeit bedeutet. Zudem müssen bei den Silos, wie sie beispielsweise in Sauerkrautfabriken
zur Anwendung gelangen, oft fünf und mehr Winden für einen einzigen Silo Verwendung
finden. Dadurch ist auch die Unfallgefahr stark erhöht.
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Allen den bekannten Verfahren jedoch haftet der Nachteil an, daß mit
ihnen sehr leicht Schmutz in das zu konservierende Gemüse, Sauerkraut oid. dgl.
gebracht werden kann, ein Nachteil, der unter den heutigen hygienischen Verhältnissen
nicht mehr vertretbar ist.
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Zur Vermeidung aller dieser Nachteile wird gemäß. der Erfindung vorgeschlagen,
über die freie Öffnung des Silos eine Preßspindel anzuordnen, die in ihrer Ruhestellung
die Öffnung des Silos, beispielsweise durch Verschieben oder Verschwenken, freigibt.
Hierdurch wird die Preßvorrichtung unabhängig von der Höhe des die Silos überdeckenden
Gebäudes. Es ist von besonderem Vorteil, die Führung bzw. Halterung für die Preßspindel
nicht unmittelbar über der Siloäffnung anzuordnen, sondern j ene um so viel höher
zu legen, daß ein Überpacken des Silos od. dgl. ohne weiteres möglich ist, so daß
auf idiese Weise der spätere Schwund des zu konservierenden Gutes ausgeglichen wird.
Dadurch, daß die Preßspindel in der Ruhestellung die Siloöffnung freigibt, ist ein
ungehindertes Einstampfen des zu silierenden Gemüses oder Krautes gewährleistet.
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Die Preßspindel kann entweder an einem gleitbar mit dem Silo verbundenen
Träger oder an :einem Schwenkarm angeordnet sein, der entweder mit der Wand des
Gebäudes oder mit der Wand des Silos selbst verbunden ist. Ist der Träger in Gleitschienen
verschiebbar angeordnet, so ist es vorteilhaft, die Schraubenbolzen, mit denen die
Gleitschienen auf den Silowänden befestigt sind, an derjenigen Stelle, an der die
Presse in Wirkstellung steht; tiefer in den Seitenwänden zu verankern, als es bei
den übrigen Schraubenbolzen der Fall ist, da jene den gesamten Preßdruck abzufangen
haben.
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Selbstverständlich ist jedem Silo eine gesonderte Preßvorrichtung
zugeordnet, während vorteilhaft der zur Bedienung der Preßspindel notwendige Handgriff
auswechselbar ist, so daß er für eine Mehrzahl von Preßspindeln Verwendung finden
kann.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung beispielsweise dargestellt. Es
zeigt Fig. i einen Schnitt durch einen Silo, Fig.2 eine Draufsicht auf Fig.i bei
etwas zur Seite geschobenem Träger, Fig. 3 einen Schnitt durch eine andere Ausführung
eines Silos mit schwenkbarem Spindelträger und Fig. q. den Schnitt durch einen Silo
mit aufklappbarem Spindelbügel.
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Der Silo2, in dem sich das zu konservierende Gut 3 befindet, besteht
aus den beiden Stirnwänden i und. den Seitenwänden q. und 5. Auf den letzteren sind
die Gleitschienen 6 und 7 und über die Zwischenlagen 12, 13 über diesen die Schienen
8 und 9 angeordnet. Die Befestigung geschieht durch in den Seitenwänden befestigte
verhältnismäßig kurze Schraubenbolzen io; i i in dem Gebiet, in dem die Presse nicht
benutzt wird. Die in der Mitte des Silos vorgesehenen Verankerungen io', i i' hingegen
sind jedoch länger gehalten, da sie den gesamten Preßdruck aufnehmen müssen. In
der durch -die Schienen 6, @7 einerseits und 8, 9 andererseits gebildeten Nut gleiten
Winkelstücke 1q., 15, welche an den Trägern 16, 17 befestigt sind, die durch Knotenbleche
18 miteinander verbunden sind. Zwischen den beiden Querträgern 16, 17 ist in der
Spindelmutter i9 die Preßspindel 2o angeordnet, die an ihrem oberen Ende vorteilhaft
abnehmbare Hand-.griffe 21 und an ihrem unteren Ende die Druckfläche 22 trägt, die
über die Bretter 23 auf das eingebrachteGut3 drückt. Bei derAnordnung mehrerer Silos
wird zweckmäßig nur ein Handgriff 2i verwendet, der mittels eines Vierkantes auf
sämtliche Preßspindeln aufgesetzt werden kann.
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Wie aus den Figuren ersichtlich ist, ist die Preßspindel 2o mit den
Trägern 16, 17 in ihren Winkelstücken 1q., 15 auf den Längsseiten des Silos verschiebbar,
so daß die Preßvorrichtung beim Einbringen und Einstampfen des Gutes nicht stört.
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Bei der in der Fg. 3 dargestellten Anordnung ist über die freie Öffnung
des Silos 2 ein Schwenkarm angeordnet, der bei 23 beispielsweise an .der Mauer des
Gebäudes befestigt ist. Er trägt die Spindelmutter i9, in der die Preßspindel2o
angeordnet, ist. Während des Einstampfens des zu silierenden Gutes wird der Schwenkarm.22
seitlich weggeschwenkt, so daß ein unbehindertes Einstampfen möglich ist.
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Der Schwenkarm 2.2 kann naturgemäß auch an den Wänden- des Silos :2
angebracht sein.
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Eine ähnliche Anordnung zeigt die Fig. 4:, bei der am Silo :2 bei
24 ein die Spindelmutter i9. tragender Schwenkarm 25 aufklappbar gelagert ist, in
der die Preßspindel2o geführt ist. Am Silo ist ferner ein Auge 26 vorgesehen, das
bei heruntergeklapptem Arm 25 mit dem Auge 27 des Armes 25 korrespondiert und in
dieser Lage durch einen durch die beiden Augen hindurchgeschnittenen Bolzen gesichert
wird. Das Aufklappen des Armes 25 ermöglicht auch bei dieser Ausführung ein Einstampfen
des Gutes ohne jede Behinderung durch die Preßvorrichtung.
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Bei der Verwendung anderer Silo- oder Bottichformen oder bei der Verwendung
eines anderen Baustoffes als Eisenbeton, werden die Gleitschienen selbstverständlich
in ihrer Anbringung den jeweiligen Gefäßverhältnissen angepaßt.