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Einrichtung an Gleitschalungen zum Verhindern des Wanderns und Verschiebens
der Schalung , Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Gleitschalungen zum Verhindern
des W anderes und Verschiebens der Schalung.
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Bei der Errichtung von Bauwerken unter Verwendung von Gleitbauweisen,
d. h. unter Verwendung von Schalungen, die mit Hilfe von Hubeinrichtungen .über
die Bauwerksteile, beispielsweise die zu errichtenden `'bände, gleiten, folgt das
Gleitgerüst stets dem stärksten Druck des erstarrenden noch breiigen Betons und
weicht leicht von der vorschriftsmäßigen Bahn ab. Diese Erscheinung bietet die Gefahr,
daß das Gleitbauwerk nicht die gewünschte Form erhält, sondern von der geplanten
Form abweicht. Dieser Nachteil zeigt sich bei Gleitbauten der verschiedensten Art.
Bei Rundbauten beispielsweise, d. h. also bei Bauwerken mit -kreisrundem Ouerschnitt,
beginnt die Schalung besonders dann, wenn eine bestimmte Schüttrichtung eingehalten
wird, im Sinne der Schüttrichtung dem Druck des noch breiigen Betons folgend zu
wandern, d. h. sich um die Achse des zu errichtenden Bauwerks zu drehen. Diese Erscheinung
ist bei Rundbauten besonders dann unerwünscht, ja sogar gefährlich, wenn mehrere
Rundbauten dicht nebeneinander errichtet werden, so daß sich die Gleitschalungen
der einzelnen Rundbaukörper gegenseitig behindern. Der Druck kann so stark werden,
daß die Gleitschalungen der verschiedenen Bauwerke miteinander in Eingriff geraten
und sich gegenseitig beschädigen oder sogar zerstören. Bei der Errichtung von Bauwerken
mit ebenen `Fänden ist das Wandern der Gleitschalung in unbeabsichtigter Richtung
ebenfalls unerwünscht, da dann die Baukörper leicht schief oder uneben werden können.
Auch bei der Herstellung von lauern, die gleichzeitig Streben erhalten, wirkt sich
der Druck des Betons insofern nachteilig aus, als auf der von den Streben abliegenden
Seite ein Betondruck auftritt, der die Gleitrüstung von der flauer wegzudrücken
strebt.
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Das ;Neue besteht nun darin, daß an den Schalungsinnenwandungen in
len Betonkörper hineinragende, die Richtung des Gleitens beeinflussende Führungsleisten
angeordnet sind. die, beize Gleiten Führungsrillen hinterlassend, der Gleitschalung
eine bestimmte Richtung geben. Die Führungsleisten können in der Führungsrichtung
einstellbar sein, so daß man durch Änderung der Richtung der gleichsam als Schlittenkufen
wirkenden Führungsleisten die Gleitrichtung des Klettergestelles ändern und gegebenenfalls
berichtigen kann.
Auch bei der Aufführung von einseitig mit Strebpfeilern,
versehenen lfauern im Gleitbau kann man die Einrichtung mit Vorteil anwenden. Bei
solchen Bauwerken tritt an den Stellen, an denen die Strebepfeiler einseitig angeordnet
sind, auf der freien Seite der Mauer ein von den Streben herkommender Betondruck
auf, der leicht zu Ausbauchungen in der Mauer führt.
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In der Zeichnung ist eiii Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar
an Mauern mit Strebepfeilern.
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Abb. i zeigt eine Draufsicht und Abb.2 eine Seitenansicht.
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Um ein Wandern des Gleitgerüstes 3 in der angedeuteten Pfeilrichtung
6, i i zu verhindern, werden an den die Streben :2 seitlich begrenzenden Gleitschalen.
4, 5 - Führungsleisten 8, 9 befestigt. Diese Führungsleisten schließen mit der Senkrechten
einen kleinen Winkel a ein und hinterlassen bei Hochführung der Gleitschalung in
der Strebe eine Rille io. Durch die Leisten wird das gesamte Gleitgerüst 3 in Richtung
auf die Streben 2 getrieben, so daß die fehlerhafte Ausbauchung 7 der Mauer i sowie
andere Störungen vermieden werden. Natürlich muß bei jedem Bau die Lage der Führungsleisten
genau eingestellt werden, damit der Zug in der einen oder anderen Richtung sich
nicht zu stark auswirkt. Durch Anbringung einfacher Mittel können die Führungsleisten
8, 9 in der Führungsrichtung einstellbar sein. Man kann. sie beispielsweise an ihrem
einen Ende an den Gleitschalen,, 5 drehbar befestigen und am anderen Ende verstellbar
machen. Die Einstellung kann in der Weise erfolgen, daß in den Gleitschalungen Stellöcher
vorgesehen werden oder daß die Führungsleisten an einem Ende etwa mit Hilfe einer
Stellschraube in einem Schlitz leicht bewegt werden können, so daß gegebenenfalls
auch während des Baues ein Einstellen oder Nachstellen des Laufwinkels a, das ist
der Winkel, den die Führungsleiste mit der Senkrechten einschließt, vorgenommen
werden kann.
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Die Einrichtung wirkt sich bei hohen Bauten nun so aus, daß man unabhängig
von der Richtung, in der der Beton geschüttet wird, der Gleitrüstung eine ganz bestimmte
Richtung geben .kann. Durch die Einrichtung wird das unerwünschte Wandern oder Drehen
der Gleitschalung vollkommen unmöglich gemacht, und es besteht nicht die Gefahr,
daß Gleitschalungen dicht nebeneinanderliegender Baukörper miteinander in störenden
Eingriff geraten oder sich gegenseitig beschädigen. Hierdurch ist es möglich, vollkommen
genaue Baukörper zu erhalten, so daß Nacharbeiten vermieden werden und Fehlbauten
ausgeschlossen sind. .