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Lehrmittel für die Farbenkunde Die Erfindung betrifft ein Lehrmittel
für die Farbenliltnde. Bei den bekannten Lehrmitteln dieser Art sind die einzelnen
Farben in nach ihrer Helligkeitsabstufung geordneter Zusammenstellung auf Farbtafeln
angebracht und die einzelnen, je eine einzige Farbe enthaltenden Farbtafeln buchartig
zu sogenannten Farbatlanten vereinigt oder an einem Fuß mit Haltestange, jede für
sich drehbar, angebracht, so daß man durch Umblättern der Farbtafeln einen Überblick
über die Gesamtanordnung der Farbenwelt erhält. Wie die Erfahrung zeigt, genügt
aber in den meisten Fällen eine derartige Anordnung nicht, um alle Schwierigkeiten,
welche sich dem Verständnis der Farbenlehre entgegenstellen, zu beseitigen, da die
bekannte Einrichtung ein gleichzeitiges Übersehen aller in ihr vereinigten Farbabstufungen
nicht gestattet.
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Gemäß der Erfindung sind daher, um diesen Nachteil zu beseitigen,
auf den einzelnen Farbtafeln, auf welchen je eine Farbe in einer beliebigen Anzahl
von Farbfeldern in mehreren Abstufungen gemäß den verschiedenen Helligkeitsgraden
der betreffenden Farbe dargestellt ist, beliebig gestaltete, auswechselbare Teile
der Farbfelder aus der Ebene der Farbtafeln einzeln, in Gruppen oder im ganzen in
eine zu den Tafeln senkrechte Stellung drehbar angeordnet, so daß beim Betrachten
der Tafeln in Richtung ihrer Drehachse die auf ihnen angebrachten Farben nebeneinander
erscheinen. Diese Anordnung gewährt überdies noch die Möglichkeit, durch kreisende
Drehung des die Farbtafeln tragenden Drehgestelles das Entstehen von Mischfarben
in ihren einzelnen Helligkeitsunterschieden zu zeigen.
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Bekanntlich wird das weiße Sonnenlicht durch ein Prisma in einen Farbenstreifen
zerlegt, dessen Farben einen allmählichen Übergang von einer Farbe zur anderen bilden.
Durch die kreisende Bewegung des in der Reihenfolge der Spektralfarben zusammengesetzten
Farbenbandes müßte. sich wiederum als Mischfarbe Weiß ergeben. Da es aber bisher
noch nicht möglich war, die Farben so rein herzustellen, wie es erforderlich ist,
besitzt die auf diese Weise erzeugte Mischfarbe einen mehr oder weniger grauen Ton,
der bei Wahl von dunkleren Tönungen allmählich in Grauschwarz bis Schwarz übergeht.
Auch dieser Übergang und damit der Übergang von Weiß zu Schwarz wird durch die neue
Einrichtung dem Schüler verständlich gemacht.
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Die neue Einrichtung gestattet aber auch die Mischung von zwei oder
mehr einzelnen Farben oder Farbengruppen, um das Entstehen von bunten Mischfarben
und Farbenabstufungen zu erläutern.
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Da bei der neuen Einrichtung nicht nur die einzelnen Farbtafeln samt
den darauf angebrachten Farbenfeldern, sondern auch die einzelnen Farben abnehmbar
und auswechselbar sind, kann dieselbe auch zu anderen Übungszwecken verwendet werden.
Die Farben selbst lassen sich z. B. zur Erläuterung
von Farbenharmonien
in der verschiedensten Weise verteilen und anbringen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen
veranschaulicht, und zwar zeigt Abb. i eine Einrichtung, bei welcher die einzelnen
Farbtafeln drehbar und feststellbar in Kreisform angeordnet sind, Abb. 2 eine Ansicht
der Einrichtung gemäß Abb. i von oben, Abb.3 eine andere Einrichtung, bei welcher
die einzelnen Farbtafeln drehbar und feststellbar, aber bandförmig nebeneinander
angeordnet sind, Abb. 4 eine Ansicht der Einrichtung nach Abb. 3 von oben, Abb.
5 die Seitenansicht einer einzelnen Farbtafel.
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Wie aus den Abb. i und 2 ersichtlich ist, besteht die neue Einrichtung
aus einem Fuß i, auf welchem sich eine Hülse 2 befindet, in der die Achse 3, welche
zum Halten der ganzen Einrichtung dient, drehbar und feststellbar ist. Zwischen
dem unteren Teller 4 und dem oberen Teller 5 befindet sich ein Hohlzylinder 6, an
dessen äußerer Mantelfläche die Farbabstufungen von Weiß bis Schwarz, beispiels-weise
mit Weiß beginnend, in waagerechten Ringen untereinander angebracht sind. Zwischen
dem unteren Teller 4 und dem oberen Teller 5 sind die Farbtafeln 7 mittels besonderer
Haltestifte drehbar und aus ihren Lagerungen herausnehmbar angeordnet. Die Tafeln
7 bestehen beispielsweise aus Pappe oder Blech und sind im Ausführungsbeispiel trapezförmig
gestaltet. Im unteren Teller 4 befinden sich Lagerungen für die Farbtafeln 7, welche
bei der dargestellten Ausführungsform als Löcher für die unteren Haltestifte derselben
ausgebildet sind. Im oberen Teller 5 sind zur Aufnahme der oberen Drehstifte der
Farbtafeln 7 entsprechende Lagerungen derart vorgesehen, daß das Herausnehmen der
einzelnen Farbtafeln möglich ist. Die Farbtafeln lassen sich auf diese Weise seitlich
umklappen, so daß jede einzelne für sich frei sichtbar ist (Abb. i). Die Farbtafeln
7 lassen sich aber auch in radiale Lage bringen (Abb. 2) und in dieser feststellen.
Dies geschieht durch einen axial verschiebbaren Ring 4', welcher am oberen Rande
schmale Einschnitte 4" besitzt, in die die Farbtafeln eingreifen, wenn der Ring
mittels Kurbeln 8 nach oben geschoben wird.
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Da die Welle 3 samt der Haltevorrichtung der Tafeln 7 drehbar ist,
läßt sich die ganze Einrichtung auf dem Fuß i von Hand oder maschinell in Drehung
versetzen.
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Auf den Tafeln 7, deren jede für eine bestimmte Farbe, beispielsweise
Rot, Violett, Blau o. dgl., bestimmt ist und deren Grundfläche vorteilhaft, ebenso
wie der Hohlzylinder 6, die Farbabstufungen von Weiß bis Schwarz in Streifenform
enthält, sind einzelne Farbfelder 9 in bestimmter Anordnung angebracht. Im Ausführungsbeispiel
sind sechs Farbfelder 9 vorgesehen (Abb. i und 5), welche in drei senkrechten Reihen
nebeneinanderliegen. Die Felder 9 besitzen Teilfelder 9a, welche sich aus der senkrechten
in die waagerechte Stellung klappen lassen. Zweckmäßig sind die Klappfelder 9a drehbar,
um .bei Bedarf auch ihre Unterseite sichtbar zu machen. Die Form der Felder 9 ist
im Ausführungsbeispiel viereckig, aber an sich beliebig. Zur Drehung oder zum Umklappen
der Felder ga dienen die Wellen i o, welche sämtlich nach dem inneren Rande der
Farbtafel geführt sind und sich von hier einzeln, in Gruppen oder im ganzen beispielsweise
die zu den senkrechten Reihen gehörigen drehen lassen. Die Wellen io liegen in der
Ebene der Tafeln 7, so daß durch Umklappen der drehbaren Farbfelder 9a in die waagerechte
Lage je eine Hälfte derselben an der Vorder-und an der Rückseite der Platte sichtbar
ist. Sind die Wellen io nicht in der Mitte der Klappfelder 9a angebracht, sondern
am oberen oder unteren Rande derselben, .so erscheint naturgemäß beim Umklappen
in die waagerechte Stellung das Klappfeld nur auf der einen Tafelseite. In diesem
Falle läßt sich die Rückseite der Tafel für einen anderen Farbton verwenden, so
daß beim .Umklappen jedes Teilfeldes von oben her entweder der eine oder der andere
Farbton sichtbar ist. Diese Anordnung hat den Zweck, wie aus Abb. 2 ersichtlich,
durch Entstehen von Farbkreisen, deren Zahl im Ausführungsbeispiel sechs ist, dem
Schüler den Übergang von der einzelnen Farbe zu dem Spektrum zu zeigen.
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Wird die ganze Einrichtung mit in die waagerechte Lage geklappten
Feldern in Drehung versetzt, dann entstehen die bekannten Mischfarben, die den Übergang
von Hell zu Dunkel bzw. von Weiß zu Schwarz zeigen, je nach dem Helligkeitsgrad
der gewählten Tönung.
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Um die Betrachtung der Vorrichtung in Richtung,der Achse während der
Drehung zu erleichtern, läßt sich die Vorrichtung samt der Achse 3 aus dem Fuß i
bzw. der Hülse 2 herausnehmen und die Achse in die waagerechte Lage bringen.
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Die Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung nach Abb. 3 und
4 der Zeichnung unterscheidet sich von derjenigen nach Abb. i und 2 dadurch, daß
die Farbtafeln 7 nicht kreisförmig, sondern nebeneinander an einem Rahmen 13 angeordnet
sind. Die Tafeln 7 sind auch hier wieder seitlich klappbar und genau so ausgestattet
wie die Tafeln ;
nach Abb. 5. Bei Verwendung der Wellen io gemäß
Abb. 5 lassen sich auch bei dieser Anordnung alle Felder einzeln oder gruppenweise
oder im ganzen umklappen. Um den Anblick der Tafeln gemäß Abb. q. von oben her zu
ermöglichen, genügt es, den Rahmen 13
um die Achse x-x in die waagerechte
Lage zu drehen. In diesem Falle hängen die Farbtafeln 7 durch ihre eigene Schwere
senkrecht nach unten, und die umgeklappten Farbtafeln erscheinen in Bandform, wie
Abb. q. zeigt.
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Die verwendeten Farben selbst bestehen entweder aus einfachen Anstreichfarben
oder auch aus gefärbten Geweben o. dgl., welche über die Tafeln gezogen sind. Durch
die Webart und das verschiedene Aussehen der verwendeten Stoffe (Wollgewebe, Seidengewebe
usw.) lassen sich verschiedene Wirkungen hervorbringen.
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Der Gegenstand der Erfindung ist nicht auf die in der Beschreibung
erläuterten und in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispiele beschränkt,
sondern umfaßt auch alle übrigen Ausführungsformen, welche auf dem gleichen in der
Einleitung dargelegten Grundgedanken der Erfindung beruhen.